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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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MODERNE KUNST.

Freiherr von Stumm.

Oberfläche durch
eine 80 Centimeter
hohe Mauer an-
gedeutet. Leider
ist das Grab leer,
so dass sich seine
Beglaubigung
eben nur auf den
Glauben stützt.

Einervondenen,
die, ohne eine amt-
liche verantwort-
liche Stellung ein-
zunehmen, doch berufen sind,
in der Politik vielleicht eine
sehr maassgebende Rolle zu
spielen, ist Karl Ferdinand
Freiherr von Stumm-Hal-
b erg. Man sagt ihm nach, dass
er das Ohr des Kaisers hat,
und seine Stimme dürfte bei
der Berathung und schliess-
lichen Gestaltung der so-
genannten Umsturzvorlage
schwer in’s Gewicht fallen.
Unter den Grossindustriellen
unseres rheinisch-westfäli-
schen Bezirkes steht er in der
ersten Linie. 1858 trat er,
22 Jahre alt, an die Spitze der
von seinem Vater gegründeten
Firma Gebrüder Stumm, und es gelang ihm in kurzer Zeit, seine Eisen- und
Stahlwerke zu bedeutender Entwickelung zu bringen. Wieviel Millionen er
schwer sein mag, dürfte nicht leicht zu sagen sein. Ausser seinen eigenen
Eisenhütten ist er Präsident und Haupttheilhaber mehrerer Actiengesell-
schaften, Rittergutsbesitzer, Handelskammerpräsident u. s. w. Mehrfach War
er Mitglied des preussischen Abgeordnetenhauses und des deutschen Reichs-
tages. Er zählt zu der freiconservativen Fraction. Zu Bismarck's Zeiten
unterstützte er dessen schutzzöllnerische Politik und interessirte sich lebhaft für die
Maassregeln zum Schutze des Handwerks und der Arbeiter, deren leibliches Wohl
er gerne fördert, ohne sich für ihre Selbständigkeitsgelüste besonders erwärmen
zu können. Sein socialpolitisches Wirken hat schon zu öfteren Malen das Interesse
des Kaisers erweckt, und er dürfte bei allen Fragen, die die Arbeiterbevölkerung
und die Arbeiterpartei betreffen, im Staatsrathe, dessen Mitglied er gleichfalls
ist, eine gewichtige Stimme haben. Dass er im Mai 1888, in der Regierungszeit
Kaiser Friedrichs, in den Freiherrnstand erhoben wurde, dürfte wohl auch auf
’ die Gunst des damaligen Kronprinzen und Mitregenten zurückzuführen sein. Er
ist Major der Landwehr und hat den Feldzug von 1870 mitgemacht.

Friedrich der Grosse äussert sich in einem Briefe über Mädchen-
erziehung: „Man giebt sich nicht die Mühe, den Verstand der Mädchen aus-
zubilden, man lässt sie ohne Kenntnisse und flösst ihnen nicht einmal Gefühl
für Tugend und Ehre ein; die gewöhnliche Erziehung dreht sich um den äusseren
Anstand, Benehmen und Kleidung; dazu kommt eine oberflächliche Kenntniss
der Musik, die Bekanntschaft mit einigen Lustspielen oder Romanen, Tanz und
Spiel, und so hat inan einen Maassstab für
alleKenntnisse des weiblichen Geschlechts ...

Die Liederlichkeit der Frauen hat ihre Quelle
vielmehr in der Unthätigkeit ihrer Lebens-
weise, als in dem Feuer ihres Tempera-
mentes; zwei bis drei Stunden vor dem
Spiegel zu stehen, ihre Reize zu bewun-
dern, den ganzen Nachmittag mit Klatsche-
reien zu verbringen, darauf in’s Theater zu
gehen, am Abend zu spielen, dann zu Nacht
zu essen und wieder zu spielen, — ist da
wohl noch Zeit, einmal bei sich selbst ein-
zukehren, und wird die Langeweile, der
Ueberdruss an diesem weichlichen, müssigen
Leben sie nicht zu Vergnügungen anderer
Art hinleiten, wäre es auch nur aus Ab-
wechselung oder um ein neues Gefühl
kennen zu lernen? Die Menschen be-
schäftigen, das ist das Mittel, sie von Lastern
zu befreien . . . Ein Mädchen kann sich
mit weiblichen Arbeiten, mit Musik, sogar

; man muss jedoch vor Allem darauf hinvvirken, i' ire

Ich gestehe

mit Tanzen unterhalten

Geist zu bilden, ihr Geschmack für gute Werke beizubringen . . .

Ihnen, dass ich oft empört war, wenn ich mir vorstellte, bis
Punkt man in Europa diese Hälfte des Menschengeschlechtes gering s

zu welcheih
chätzt-“

In London wird demnächst eine neue patentirte Erfindung auf den

Mafld

gebracht, welche von grosser Wichtiglceit für Touren- und Rennfahrer zu

geih

scheint. Es ist dies der „ Automatische Schrittmacher", ein kleines ül ire^
artiges Instrument, das leicht aufgezogen und an jedem Fahrrade so befestL
werden kann, dass es der Fahrer stets vor Augen hat. Auf dem Zifferbl att

Instrumentes schwingt ein Pendel, welches jeden Tritt auf das Pedal an
Indem der Fahrer dadurch jeweils über die Geschwindigkeit unterrichtet ist,
welcher er fährt, kann er diese genau regeln und menschliche Schrittm a'

zeig {'

mit

chet

füf

entbehren, weshalb dieses Instrument für Renn- und Tourenfahrten, soWie
das Training sehr empfehlenswerth erscheint, um so mehr, als es für jede Ueb e
tragung und für jede Geschwindi'gkeit anwendbar ist.

Bertha Gieseke, die soeben engagirte Naive des Dresdener Hofthea 1

Theaterkiü'

ist ein echtes
1871 inBraun-
boren, betrat
drei Jahren
spielte männ-
weiblicheKin-
die sie als
Bonbondüten
mandeln er-
Thiere stellte
dar, so war
Glanzpartieen
Kater. Mit
deckte sie ihr
jugendliche
nen, und be-
Sommerenga-
Elbing und
sie in Frank-
bleibende
Hier wurde
Liebling des
und ihr wach-
führte zu ei-
gement an der
Hofbühne.
Schauspiel

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sie schon
dieBühne
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derrollen,
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Nürnberg,

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äcli e



Bertha Gieseckc.

Ueberfluss an wirklich natürlichen Naiven, und so mag der jungen Künstl erl1'
eine glänzende Carriere bevorstehen.

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iii'

Die grösste Leihbibliothek der Welt ist Mudies Library in Lon
Einen Begriff von dem Umfang dieses Rieseninstituts erhält man, wenn
hört, dass die Zahl der in Circulation befindlichen Bände rund 3 1/* Millionen
Die Firma versendet monatlich 8000 Briefe, 3000 englische und ausländi sC^
Packete und etwa 25 000 englische und ausländische Circulare und empi an°
täglich durch die Post an tausend schriftliche Mittheilungen. Die ganze A>'b
des Instituts wird von 254 Personen bewältigt, von denen 76, im Winter 85, allS
schliesslich mit Buchbinden beschäftigt sind.

Wer jemals eine Fu chsjagd mitgef 1

tteH

hat, weiss, dass sie nicht eben als beson

def e

rȟ-

■icret

Belustigung für Meister Reineke vel
staltet wird. Ob die Schneidigkeit der
nachgelassen hat, oder ob Reineke se^.g
die Sache in letzter Zeit leichter nimmt, ^ ^
nebenstehend illustrirte Jagdgeschicht* 3
vor anderen den Vorzug, in diesem
in England passirt zu sein. Scharf W aI ^

Meute hinter dem Fuchse her, da verscl

Zwischenfall auf der Fuchsjagd.

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dieser vor einer Hecke, an deren R an (

vorsichtig entlangschlich. Dann tauch te

plötzlich auf und setzte über die Hecke "

im Maul ein dürres Häslein, das er im

überstreichen erwischt. Ob Hung er ^

das Bedürfniss, seinen Muth zu bevvei 5 ^

Meister Reineke zu solchem Thun veI

i;ard‘

lasst, dieFurcht vor seinen Verfolgern

nicht übermflssig gross gevv Tesen sein.

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