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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 3.1912-1913

DOI issue:
Nr. 105
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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.56300#0005

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Umfang acht Seiten Einzelbezug 20 Pfennig
DER STURM
WOCHENSCHRIFT FÜR KULTUR UND DIE KÜNSTE

Redaktion und Verlag: Berlin W 9 / Potsdamer Straße 18
Fernsprecher Amt Lützow 4443 / Anzeigenannahme durch
den Verlag und sämtliche Annoncenbureaus :-:

DRITTER JAHRGANG BERLIN APRIL 1912 NUMMER 105

Vierteljabrsbezug 1,50 Mark / Halbjahresbezug 3Mark /
Jahresbezug 6,— Mark / bei freier Zustellung / Anzeigen-
preis für die fünfgespaltene Nonpareillezeile 60 Pfennig

Herausgeber und Schriftleiter:
HERWARTH WALDEN

Inhalt: H. W.: April: Unverdaute Symbolik / Zum Lachen / Die Kenner / Die Frau in Haus und Beruf / Der gestorbene Lyriker / Die lebende
Lyrikerin / Männchen / Die sexuelle Abstinenz / PETER ALTENBERG: Besuch / ELSE LASKER-SCHÜLER: Gedicht / ALFRED
DOBLIN: Der schwarze Vorhang / FUTURISTEN: Die Aussteller an das Publikum / RICHTER-BERLIN: Maler-Kritiker / J. A.: Nachlese / PAUL
HATVANI: Vorlesung Else Lasker-Schüler / BEACHTENSWERTE BÜCHER / AUSSTELLUNG / NOTIZ / OSKAR KOKOSCHKA: Zeichnung /
CÜSAR KLEIN: Originalholzschnitt

Oskar Kokoschka: Zeichnung


April
Unverdaute Symbolik
Herr Doktor Artur Eloesser, Berlin-Char-
lottenburg, Dahlmannstraße 29 ersucht um Auf-
nahme folgender Berichtigung:
An die Redaktion des Sturms
Auf Grund des § 11 des Preßgesetzes er-
suche ich Sie, den Artikel „Literaturpöbelei“
(Nummer 1-03 des „Sturm“) dahin zu berich-
tigen, daß ich Schweinsohren noch nie gegessen
habe, Weißbier seit zwanzig Jahren nicht mehr
getrunken habe, und daß ich Pfannkuchen nur
zu Silvester esse, aber auch nicht jedes Jahr.
Ist das nun humoriger Humor? So etwas
kann man bei Germanisten, die gegen Strindberg
und Przybyszewski sind, nie wissen. Vielleicht
werde ich mit Hilfe des § 11 des Preßgesetzes
auch hierüber aufgeklärt.
Zum Lachen
Herr Viktor Auburtin, der mir neulich aus
Paris eine hübsche Ansichtspostkarte sandte
ich wollte gern wissen, wie er aussieht, der
Kollege, er besitzt leider keine Photographie und
schickte mir daher nur die Reproduktion eines
alten Meisters — Herr Viktor Auburtin stellt
sich jetzt bereits in Paris auf dem Bahnsteig,
bescheiden wie er ist, nur als Reporter, und be-
richtet dem liberalen Deutschland von Fräulein
Provost: „Sie mimte den Reportern auf dem
Bahnsteig das kaiserliche Lachen in all seinen
Stadien vor, was auf sämtliche Anwesende einen
tiefen Eindruck machte.“ Vielleicht kann Herr
Auburtin mir wenigstens eine Photographie von
diesem Lachen in allen seinen Stadien ver-
schaffen. Wenn die Kunst ihm untergegangen
ist, muß sich der Kollege sonstwie einen tiefen
Eindruck leisten.
Die Kenner
„Die angesehensten christlichen Kenner
des jüdischen Schrifttums haben einwandsfrei
nachgewiesen, daß zu keiner Zeit die Juden
durch ihre Religion zum Ritualmord angestiftet
wurden.“ Aus einem Aufruf, den folgende Fach-
leute unter anderen unterschrieben haben: Albert
Bassermann, Schauspieler; Rechtsanwalt Dr. Bol-

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