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Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 3.1912-1913

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Nr. 127/128
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Blass, Ernst: Das Leichenbegängnis der Gemma Ebria
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Dritter Jahrgang
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https://doi.org/10.11588/diglit.56300#0156

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Das Leichenbegängnis
der Gemma Ebria
Dieser Novellenband von Heinrich Eduard
Jacob ist in den deutschen Kritiken, die ich dar-
über gelesen habe, von Besseren und Schlechteren
mit freudigem Ungestüm begrüßt worden. „Neben
Heinrich Mann“. . . schrieb Otto Pick. „Ein Jüng-
ling zu Sais“. . . schrieb Fritz Engel. Aber die
„Vossische Zeitung“ sagte „Verheißung“ und stellte
den jungen Verfasser an die Seite (mehr kann man
nicht '/erlangen) des Freiherrn von Ompteda
— na!
. . . Stünde mir ein Blatt offen, dessen Redak-
teur nicht weniger von Literatur verstünde als ich,
so schriebe ich folgendermaßen (Anfängen würde
ich nicht mit Jacob, vielmehr so):
Erich Mühsam, beliebter Anarcho-Schüttelkünst-
ler, schreibt ein entlegenes Blatt voll. Doch was
geht vor? Statt Reime zu schütteln, schüttelt er
seinen haarigen Kopf? — und über meine Lyrik??

Sei’s drum, ich lasse seinen teuren Schädel unge-
schoren.
Und ohne Uebergang bliese ich den Marsch:
Der Jacobband hat Qualitäten. Man griffe ihn
weniger scharf an, . . . nähme man ihn weniger
ernst. Aber der Jacobband folgt den Spuren heu-
tiger Theatraliker; Psychisches hat nicht Geltung,
eh es nicht makartisiert ist. Statt das, was wir mit
Kerr „Ewigkeitszug“ nennen, im Erleben zu haben
und in der Gestaltung auszudrücken (nämlich das
ist der Beginn der Kunst) —: statt dessen folgt der
Band dem Prinzip der künstlichen ..Aufhöhung“.
Sehr verdächtig ist immer diese Würde: sie ersetzt
ein Zuwenig an ernstem Gefühl durch ein Zuviel an
zeremoniöser Gravität. Ein Mangel an schöpfe-
rischem Lebensgefühl zwingt diese Autoren, ihre
Seelenerlebnisse zu idolisieren und damit zu idioti-
sieren.
Meine Meinung geht nicht gegen
Sublimierung von Erlebnissen (sie ist
der Anfang der Kunst) — nur gegen A e uß er-
lich k e i t Diese Autoren bringen Stimmung von

außen heran. Sie mixen. Sie haben ein Lexikon
für Gegenstände der ewigen, klassischen Art und
für solche der täglichen, naturalistischen Art. (Bier-
flaschen beispielshalber, wären zu Art II zu rech-
nen, Fürstenschloß zu Art I. Lang? Sätze: Art I,
kurze Sätze: Art II . . .)
Meine Autoren, nicht Würde ist Aeußerlich-
keit, nicht Feierlichkeit, nicht Schwung, nicht Ge-
hobenheit, nicht mystisches, nicht tragisches Emp-
finden —, nur eure Würde ist äußerlich, nur eure
Würde Dekoration und, Donnerwetter, Versan-
dung und Verkitschung! . . . Dem Jacobbande
mangelt es nicht an Stellen voll Schönheit und
Innerlichkeit. Darum ist es doppelt traurig und auf-
reizend, mitansehn zu müssen, wie dies beseelte
Talent sich selbst einer falschen Theorie zum
Opfer bringt.
Emst Blass
Das Buch erschien im Verlag Erich Reiß Berlin

Dritter Jahrgang
Erstes Halbjahr
Die römischen Ziffern bezeichnen die Nummern,
die arabischen die Seitenzahlen der Zeitschrift

Beiträge

Josef Adler
Der geniale Heilemann
Peter Altenberg
Besuch

exn en
CV 2

Adolf Behne
Zwei Ausstellungen CVII /19
Ernst Blass
Das Leichenbegängnis der Gemma Ebria CXXVII/
CXXVIII 155
0mbe rto Boccioni
Carlo D. Carro
Luigi Russolo
Giacomo Balla

Gino Severini
Futuristen

CV 3

D. B u r 1 j u k
Die „Wilden“ Rußlands CXXIII/XXIV 130
CXXV/CXXVI 140
CarlDallago
Karl Kraus / Der Mensch CXV / XVI 77
cxvii / cvm 90
Alfred Döblin
Der schwarze Vorhang (Roman) CV 3 CVI 10
CVII 18 CVIII 27 CIX 34 CXI 52 CXII 59
CXIII/XIV 66 CXV/XVI 80 CXVII/XVIII 92
Die Bilder der Futuristen CX 41
Jungfräulichkeit und Prostitution CXXV/CXXVI 141
CXXVII/CXXVIII 152
Ueber Jungfräulichkeit CXXI/CXXII 121
Hans Ehrenbaum - De g eie
Gedichte CIX 34 CXVII/CXVIII 92
Albert Ehrenstein
Gedichte CXXIII/XXIV 128 CXXVII/XXVIII 152
Dr. S. Friedlaender

154

der

28

CIXX/XX

106

CXV/CXVI

86

79
6

126
147

Adler und Zaunkönig
Max Steiner: „Die Welt
Nachgelassene Schriften
Richard Fuchs
Der Ursprung der Künste
Paul Hatvani
Lichtenberg
Vorlesung Else Lasker-Schüler
Raoul Hausmann
Wieder Herr Scheffler
Karl Borromäus Heinrich
Menschen von Gottes Gnaden
CXXI/XXII 115

20 CVIII

CXXVII/XXVIII
Aufklärung“
CVII

CXV/XVI
CV

(Roman)
CXXIII/XXIV
CXXV/CXXVI 135 CXXVII/CXXVIII
Franz Herczeg

Die blaue Dohle

CIXX/XX 104

Kurt Hiller

Fritz Stahl
Paul Hiller
Die indische Tänzerin Rosha Nora
Arno Holz
Phantasus

CVIII 27
CXV/XVI 86
CX 43

Fritz Hübner

Ein Lyriker
CXIII/XIV
68
Franz Jung
Josef
CIXX/XX
109
Wassily Kandinsky
Formen und Farbensprache
CVI
: 2
Lothar von Kunowski
Der Stil der Linie
CXVII/XVIII
96
Folie und Fassung
CXXI/CXXII
120
Eise L a s ke r - S c h ü1e r
Boas
CX
41
Briefe nach Norwegen
CXIII/CXIV
68
Gedichte
CV
2
Lasker-Schüler contra B und Genossen CXI
51
Versöhnung
CXXV/CXXVI
134
Wenn mein Herz gesund wär
CVII
18
Rudolf Leonhard
Gedichte
CXII
58
Alfred Lichtenstein
Gedichte
CXII
62
Detlev von Liliencron
Briefe an Peter Hille
CXXV/CXXVI
CXXVII/CXXVIII
134
146
Egon L ö w y
Der Philosoph
CXIII/XIV
69
Franz Marc
Ideen über Ausstellungswesen
CXIII/XIV
66
Zur Sache
CXV/CXVI
79
F. T. M a r i n e 11 i
A l’Automobile de course
CIX
36
Tod dem Mondschein
CXI 50 CXII
57
Günther M ü r r
Marie
CXV/XVI
85
Heinrich Nowak
Gedichte CXVII/CVIII 98 CXIX/CXX
110
Otto Pick
Der Selbstmord eines Katers
CXV/XVI
85
Richter - Berlin
Malerkritiker
CV 4
Thaddäus Rittner
Jour Fixe
CIXX/XX
106
Jacques Riviere
Baudelaire
CXXVII/VIII
154
Cesar Franck
CXXI/XXII
122
Cezanne
CIX 36 CXI
54
Runge
Gedicht CXXIII/XXIV
Valentine de Saint-Point
130
Manifest der futuristischen Frau CVIII
26
Paul Scheerbart
Das Ozeansanatorium für
Heukranke
(Telegramm Novelle)
CXXIII/XXIV
128
Mitternachtsbesuch
CXXI/CXXII
118
Tiefe Geschäftsweisheit
CXII
58

Curt Seidel - Turin

Franz von Stuck
CVI
14
La Voce
CXIII/CXIV
72
Grete Tichauer
Aus einem Gelächter Zyklus
CXXI/XXII
116
Mein grünes Kleid
CXVII/CXVIII
92
Paul Zech
Gedichte CVI 14
CVII 19 CXI
54
CXVII/CXVIII
96
Rheinhafen
CXXV/CXXVI
137

J. A.

Berliner Frühling
CIX
36
Dame und Dirne
CXIX/CXX
109
Nachlese
CV 6' CVI
14
H. W.
Abwehr
CVX
33
April
CV
1
Bab der Lyrikfinder
CXXV/CXXVI
140
Bab der Lyriksucher
CXXIII/CXIV
125
Das Senkblei ins Ewige
CXXI/CXXII
121

Deutsche Dichter und Deutsche Richter

Moriz Melzer

CXIX/CXX
102 CXXI/CXXII
114
Die Denunziation als Rettung CVIII
25
Entdeckungen
CVI
10
Kunst als Spiel und Stil
CXII/XIV
72
Letzte Nachrichten
CXII
62
Literatur und Kunst
CVII
17
Neues von der Kunst
CXI
54
Notiz
CXV/CXVI
86
Pfingsten
CXII
57
Schöne Künste
CXIII/CXIV
73
Ueber Malerei
CXXVII/XXVIII
152
Zeichnungen
Umberto Boccioni
La peinture des etats d’äme
I CVII
CVIII 29 CIX
21
35
Hanns Bolz
le pere tranquille / Zeichnung
CXIII/XIV
65
Cesar Klein
Originalholzschnitt
CV 5, CXV/CXVI
81
Karl Gerl ach
Das Konzert / Holzschnitt
CXI
49
Oskar Kokoschka
Zeichnungen
CV./CVI 9
Franz Marc
Tierlegende
CXXVII/CXXVIII
145
Versöhnung
CXXV/CXXVI
133

Originalholzschnitte CXV/XVI 84 CXVII/CXVIII 93

Landschaft mit strahlender Sonne / Original-

Wilhelm Morgner
Fressender Holzarbeiter
/ Originalholzschnitt
CXXV/CXXVI 138
Holzarbeiterfamilie
CXXVII/CXXVIII 150
Holzschnitt
CIX 37

Georg Tappert

holzschnitt
CXII
61
Originalholzschnitte CIX/CX
Pablo Picasso
37 CXIII/CXIV
74
Zeichnungen
Richter - Berlin
CVII 17 CX
41
Bahnwärterhäuschen
CXXI/XXII
117
Landschaft mit Bachmühle
CXIX/CXX
105
Landschaft mit holländischer Mühle CXIX/CXX
107
Der Torsteher / Holzschnitt
Fr. Rosenkranz
CXI
53
Originalholzschnitte CXIX/CXX
Artur Segal
101 CXXI/CXXII
119
Die Dame / Holzschnitt
CXVII/XVIII
95
Originalholzschnitte
CXVII/CXVIII
89
CXXI/CXXII
113
Vom Strande I / Originalholzschnitt
CXXVII/CXXVIII
153

Originalholzschnitt CVI 13 CXIII/CXIV 70/71

155
 
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