Der Sturm: Monatsschrift für Kultur und die Künste — 3.1912-1913
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https://doi.org/10.11588/diglit.56300#0050
DOI issue:
Nr. 110
DOI article:Holz, Arno: Phantasus
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Ich stand vor deinem reuigen Schmerz erschüttert!
Ich fühlte mich deiner innersten Liebe wieder so tiefsicher! Ich zweifelte an deinen Worten ^auch nicht einen einzigen Augenblick!
In deinem leichten, luftigen Vergißmeinnichtkleid,
wie an jenem ersten mal,
versprachst du zu kommen!
Ich sollte dir glauben und vertrauen:
Du wolltest dich nie wieder kalt von mir wenden! Du wolltest mir nie wieder weh tun!
Alles, alles
sollte wieder werden, wie es war!
Ich hoffte und harrte.
Und heut?
Freudig,
unruhevoll,
schon bevor die Stund schlug,
sah ich nach dir aus!
Die blanken, hurtigen, zittrigen Weilchen vor mir, um unser anmutig einladendes, lauschig smaragdgrünes Halbinselchen vorbei, flinkerten, flirrten und flitzten,
über die weiten, buntschillernden Juniwiesen,
unaufhörlich, unablässig,
spielten, gaukelten, tanzten, taumelten, tummelten, haschten und wiegten sich
tausende von Schmetterlingen,
der hohe Himmel drüber
glänzte.
Du kamst nicht!
Die Schatten der Erlen reckten und streckten sich,
das lautlos geschäftige Faltergespiel wurde müder und müder,
über die immer stiller werdende Ebne weitete, breitete und spreitete sich schon
der erste, feinste Dämmrungsduftschleier.
Meine verlangende Sehnsucht nach dir
wuchs!
Wo bliebst du?
Der Abend stieg,
die blasse, verschwebende Nebelrundferne färbte sich, langsam, blaugrau,
aus den weißen, friedlichen Nachmittagswolken wurden lodernde, lohende Berge mit Burgen!
Ich wartete. Wie lange . . . !
Immer wieder
in die alte, wunderbare Zeit zurück,
erinnrungsschwer,
tauchten
meine Gedanken.
Jede gemeinsame,
kleinste Freude
wurde mir, schmerzlich,
wieder wach!
Dich haben! Dich halten! Dich nie wieder lassen!
War das jetzt, alles,
wirklich,
aus?
Unsichtbar,
wie ersticktes Weinen,
klang unter den Weiden der Fluß.
Du kommst nicht!
Die nahe Nacht
durchschauert mich mit ihrer Kühle,
das Wasser gurgelt,
der letzte, fahle Streif drüben
verlischt.
Barchs Dunkel, neben mir, taste ich nach den roten Blumen-
Sie sind welk.
Du hast mich vergessen!
Ich fühlte mich deiner innersten Liebe wieder so tiefsicher! Ich zweifelte an deinen Worten ^auch nicht einen einzigen Augenblick!
In deinem leichten, luftigen Vergißmeinnichtkleid,
wie an jenem ersten mal,
versprachst du zu kommen!
Ich sollte dir glauben und vertrauen:
Du wolltest dich nie wieder kalt von mir wenden! Du wolltest mir nie wieder weh tun!
Alles, alles
sollte wieder werden, wie es war!
Ich hoffte und harrte.
Und heut?
Freudig,
unruhevoll,
schon bevor die Stund schlug,
sah ich nach dir aus!
Die blanken, hurtigen, zittrigen Weilchen vor mir, um unser anmutig einladendes, lauschig smaragdgrünes Halbinselchen vorbei, flinkerten, flirrten und flitzten,
über die weiten, buntschillernden Juniwiesen,
unaufhörlich, unablässig,
spielten, gaukelten, tanzten, taumelten, tummelten, haschten und wiegten sich
tausende von Schmetterlingen,
der hohe Himmel drüber
glänzte.
Du kamst nicht!
Die Schatten der Erlen reckten und streckten sich,
das lautlos geschäftige Faltergespiel wurde müder und müder,
über die immer stiller werdende Ebne weitete, breitete und spreitete sich schon
der erste, feinste Dämmrungsduftschleier.
Meine verlangende Sehnsucht nach dir
wuchs!
Wo bliebst du?
Der Abend stieg,
die blasse, verschwebende Nebelrundferne färbte sich, langsam, blaugrau,
aus den weißen, friedlichen Nachmittagswolken wurden lodernde, lohende Berge mit Burgen!
Ich wartete. Wie lange . . . !
Immer wieder
in die alte, wunderbare Zeit zurück,
erinnrungsschwer,
tauchten
meine Gedanken.
Jede gemeinsame,
kleinste Freude
wurde mir, schmerzlich,
wieder wach!
Dich haben! Dich halten! Dich nie wieder lassen!
War das jetzt, alles,
wirklich,
aus?
Unsichtbar,
wie ersticktes Weinen,
klang unter den Weiden der Fluß.
Du kommst nicht!
Die nahe Nacht
durchschauert mich mit ihrer Kühle,
das Wasser gurgelt,
der letzte, fahle Streif drüben
verlischt.
Barchs Dunkel, neben mir, taste ich nach den roten Blumen-
Sie sind welk.
Du hast mich vergessen!