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Heidelberger Zeitung — 1861 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2787#0155

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F r a n k r e i ch.

Paris, 13. Febr, Am Sainkag wurde
Marschall Bosquet, noch nicht 51 Jahre alt,
mit gebräuchlichen Ehren zu Pau feierllch
bestattet. Der Verstorbene war dcr jüngste
dcr Marschälle Frankretchs, welche Würde er
schon im 46steu Jahre crlangke. Sein Ge-
burtöort ist Mond de Marsan. Wie fast
alle berühmten Generale Frankreichs war er
von Fach Artillerist und ein Schüler der po-
lytechnischen Schule zu Paris. 1833 wurde
er Offizier. 1834 verliest er Meh, um als
Lreutenant nach Algier versetzt zu werden,
das cr erst 1853 als Divistonsgeneral wie-
der verließ. 1839 wurde er zum Capitän
ernannt, trat dann in den Generalstab übcr,
und 1842 als Comitiandant des Bataillons
eingeborncr Schützen von Oran in dic Jn-
fanterie. Den 37jährigen Oberst ernannte
1848 die provisorische Regierung zum Ge-
neral und Brigadekommandeiir. Seine Tha-
ten in der Krim sind in uiiseru Blättern
auSführlich besprochen. Beim leßten Sturm
auf Sebastvpol erhielt er von einem Granat-
stück an der Seite eine schwere Verwundung,
von der er sich nie erhvlt hat. 1856 wurbc
er Senator und Marschall, doch hat cr das
ihm zugedachte Marschallat in Frankreich
selbst nie angetreten, da ihn wiederholte
Schlaganfälle trafen, denen er zuletzt erlag.

Dänemark.

Kopenhagen, 12. Febr. Die „Bcrl.
Tidende» schreibt: „Däncmark wünscht kcinen
Krieg; die friedliche Entwickelung dcs Lan-
des beansprucht alle Kräfte. Dennoch findet
Dänemark es rathsam, dcn Uebergang über
die Elbe svfort feindlich zu beantworten, da-
mit der Streit bald beendet werdc. Die
darans crwachsenden Opfer wird das Volk
leicht tragen, weil es dadnrch das Recht er-
hält, frei, friedlich und unabhängig zu leben.
Wenn der König daher den Einfall in Hol-
stein, dem er gerne mehr Freiheit gcben will,
als irgend ein anderes deutsches Land besitzt,
nur nicht das Rccht, mit Hülfe des Bundes
das dänische Reich zu unterjochcn, ernstlich
zurückweist, so wird kcine Großmacht dazwi-
schen treten. Denn dic Gesetze der Ehre,
die in diesem Fall mit dem" allgeineincn
Jntereffe übereinstimmen, verbürgen, daß
man den Schwachen, dcr sich vertheidigt, nicht
wehrlvs macht." — Das Kriegsministerinm
hat sehr bcdeutende Licitationen, namentlich
für Tuch, Leinen und Stouts ausgcschrieben.
Das Jngenienrcorps fordert Uebernehmer von
Erdarbciteu zur Uebernahme sehr bedeutender
Erdarbeiten in Süd-Schleswig, Sonderburg
und Fredericia auf. (H. N.)

A f t e n.

Der französische General Montauban hat
nach einem Marsciller Telcgramm Japan in
voller Anarchie gefunden. Die Fremdcn sind
bedrobt. Die amerikanische Gesandschaft wurdc
zurückgewiesen. General Montauban ließ die
Admirale Protet und Page mit vier Schiffen
zur Berstärkung kommen. Die Flotte hofft,
Gelegenheit zum Kampfc zu haben.

Neueste Nachrichten

Wien, 15. Febr. Nach der „Oesterr. Z."
werden dic L a n d e s st a t u t c für alle Pro-
vinzen zngleich sanctionirt. Die Landtage cr-
halten ziemlich ausgedehntc Befugniffe und cine
zicmlich große Mitgliederzahl; 'Galizien und
Böhmen beinahe 250, das kleinste Kronland
20 Mitglieder. Der B u n d e s h auptmann
wird aus den Landtagsmitgliedern voln Kai-
ser ernannt. Die W a h I e n finden nach
Gliederung der Jntereffciivertrctung statt.
Virilstimmen haben nur die Bischöfe, Uni-
vcrsitätsrcctoren, der Präsident der Wiffen-
schaftsacademie. Der Rcichsrath wird aus
zwci Curien bcstehen: die zweite aus 350 von
dcn Landtagen nach Kreisen und Bezirken ge-
wähltcn Mitglicdern; die Erste aus den gro-
ßen Fideicommißbesitzern, den hcrvorragenden
Gliedern der Kirche, des Staates, dcr Wis-
ftnschaften und Kunst, sänimtliche lebens-
lSng,ch ernannt. Der Reichsrath in seiner

Gesammtheit soll über die ihm nach Art. 2
des Octoberpatents zufallenden Gegenständc
vcrhandclii. Ucber Gegenstände, welche allge-
meine, bisher den nicht ungarischen Ländern
alleüi gemeinsam gewcseiien Gesetzc betreffen,
»erhaudelt der Reichsrath mit Ansschluß der
ungarischen Mitglieder. Der Reichsrath
und die Landtage sind.öffcntlich und
haben Jnitiative.

Neapel, 9. Febr. Das officielle Journal
vom 7. veröffcntlicht eine Dcpesche, wonach
während eines 36stündigen Bvmbardements
außcr zwei Pulvermagazinen auch ein Bom-
bendepot in die Luft sprang. Die Flotte schoß
während der Nacht bei elektrischem Licht mit
Erfolg; doch hatte cinc Frcgatte starke
Havarieen erlitten. Beim lctzten Bombarde-
ment verlor Gaeta hundert Todte.

Vermischte Nachrichten.

Karlsruhe, 11. Fcbr. Gestrrn hat fich in einer hier
unter dem Borfitz des Hrn. Gch. Raths Lamey nnf dcm
Rathhause stnttgchabten Vcrsammlnng ctne AlltengescU-
schaft constitnirt. mit bcr Abficht, det fich eigebender Ge-
lcgenheit alte Häuser in der Langen - Straße zum Abbruch
und Neubau zu crwerben, sowte auch andere Häuser an
gecignclcn Plätzcn zu bauen. Mtt dcr Atlienzctchanug
wnrde sosorl begonnen. (KarlSr. Z.)

München. Wie dem „K. f. N." aus straubing ge-
schrieben wird, hat ein dorltger Kaffeticr in der Nassani-
schen Prämienziehung am 1. d. M. zwct Gcwtnnste zu
rv.vvii und Ivvü ft. gcmacht.

Königsberg. Am 6. crergnete fich hicr cin bctrü«
bendcr Fall, der durch die begleitcnden Nebenumstände zu
cinem erschütlcrnden wurdc. In deur überfüllten Eonccrt-
saal wurde das Mcndelsohn'sche Oratortum „EltaS" auf-
gesührt. Ebcu hatte EltaS das cinleitende „So wahr der
Herr, dcr Golt Zsracls. l-bct", gcsungen, als der Dlrl-
gent, der königl. Mnfikdirector Pätzold, mit dem Larl-
stvck in dcr Hand, lebloS zu Boden stürzte. Dcr im
jugendlichcn Altcr stchendc, gesnudc Man» war vou cinem
Nervenschlage getroffen.

h Heidelberg, 1Z. Febr. Unser Fasching ist been-
digl. — Unscr Liedcrkranz veranstaltcte geslern noch crnen
kletnen Zllg tn Droschken, wobct fich cinigc humvristtfche
MaSken auSzcichnctc». Der Zng bcwcgte fich langsam
durch dic Stadt, über dle Brürke nach dcm nachbarltchen
Neuenhctrn, woselbst fich ctn von dcn Sängcrn tmprovt-
sirteS Orchestcr recht hetter auSzctchnete, und tn dcur Saale
dcS Gasthauseö znr Kronc crsrcutc fich daS hcltcre Vvlkchen
auf daS Angcnehmste; denn muiitcrc Witze wcchsclrcu mtt
herrlichen Gesäugcn, durch dcrcn mcistcrhastcn Bortrag fich
der Licderkranz jedcrzcit auszeichnet. — Nachdcm man dem
gutcn Bicr und dcr Küchc dcs KroucnwtrlhS alle möglichc
Ehre crwicscn, gingS Nachts wteder znrück. — Dte Nar-
hallcscn schlosfcn dcn Faschtng durch eincn schr frohcn Ball
in der Harmontc, wclcher rcich an schöncn MaSken war,
wobci stch bcsonderS der gelungenc Tanz der Pirouctten, so
wic die Vcrtheilung der poetischcn Sträuschen auSzctchnctc.
— Sv wäre abermals cin Fasching dahtn gcschwunden und
eine crnstircLcit ersticgen — Möchtcn fich dtc finstcrn Wol-
ken, wclche am polttischcn Horizontc sich zu etnem Gewit-
tcr zusammenzuzichen drvhcu, auftlärcn und unS im näch-
sten Zahrc dre Hossnung cincr schönen Zukunft befcstigen;
dann wird auch Prinz Carncval mtt sawmt sctnem lnsttgen
Hosstaal fich srcici und sorgloser, als eS dlescS Zahr mög-
Uch war, unntcr seincm Bolke bewegen.

js Mannhetm, 12. F-br. Unser dieSjähriger Ear-
neval »erlicf dicscs Jahr ziemltch rnhlg, indcm dte ver-
schlcdencn Gcscllschaftcn melsten« abgcschloflen fich »crei-
ntgten, wodnech leln öffcntllchcr Fcstzug zu Stände kam. —
Das Elgarrenerport-Geschäft Gebr. M. cntlicß vergangcnc
Woche in Folgc dcr amerlkanischcn Krise sclnc sämmtlichen
hicfige» Arbetter.

AanLwirthschnsttichcs.

Nr. 1 der landwirthschastlichen B-richte, herauSgegcben
vom Freiherrn L. v. Babo, enthält „Gcdanlen über dcn
in Dorsschulcn zu erthcilcnden Ackeebanuntcriicht", wclchcn
wir im Allgcmcincn unscre Zustimmung »icht versagen
köunen. Wtr haben in Rr. 18 d. Bl. nnS schon übcr das
verdienstltche Strebcn des Frhrn. v. Babo, durch land-
wirthschafllichen llnterricht cincn intellig-nt-rcn Landwieth
zn erztehcn. dc» Fortschritt tm Gebirte »dcS LandbaueS
durch Borbcreitnng dcr Zngcnd mögltch zll machen und d-n
Schlcndrian zu dcsettigrn, ond zvlltcn dort schvn dcmsclben
unsern Beisall; allein wir kinnc» nicht genug wtcderholen,
daß dem schöncn Strcdcn noch Hindernifle im Wcge stehen,
d-r-n Bescitiguug nnbcdingt eesorderllch ist, nm dnrch drn
auSgcdchnteren Unterlicht in Realicn einen int-lllgenter-n
Baucrnstand zn -rzichen. Hr. v. Babo bemerlt g-nz rtch-
iig. daß in größcrcn Städten dnrch Errtchtung »on Gc-
wcrbschulcn für die beflerc Ansbildnng des GcwcrbcstandcS
gesorgt s-t, daß aber auch tn llrtnerei, L-ndstädtchen
diesem Bcisptele nachznahmen scl, wenn nicht
am Ende dlc Gewerbetrelbeoden in dicscn von jcnen er-
drückt wcrden sdllen. G-wcrbschulen dürsen auch da nicht
mchr fehlcn. Eberbach hat cine Prioatgewerbschnle
gelcltct von dcm sehr ciftlgen und tüchtigcn Rcallohrcr R.,
d-r alS Lehrer an der dortigen Bnrgrrschule wirkl. nnd
fchlen solche Aostallen noch gänzltch tn dcn Ortc» W ieS-
loch, PhtllppSburg, Ladcnbnrg nnd andcrn Slädl-
chcn, welche jctzt wcniger als sonst diese Schulcn cntbehrcn
dürfcn. Sd wie für dcn Lehrling gesorgt wird, sollte aüch
bcm Landmann in solchen und andern Orten rin Vorberei-
tnngSnnterricht tn seinem Fache gegeben rverden, und da dcr
Baucr anch znr Gew-rbschnl- stincn Beitrag letstet, dürfte
b-t Besetznng der Lehrstelle btlltg daranf Rücksicht g-nom-
mcn werdrn, daß der betreffente L-Hrer besähtgt wäre, dem

Landmann Unterrlcht ln den nöthlgen landwlrthschastltchen
Fächcrn (Vorkenntnissrn) gcbcn zn können. Dtese« ist
gewtß etn Vvrschlag, der ctner nähcreu Beachtung wsrth
tst, nnd dürftcn darübrr noch andcre Slimmm lant werdcn.
Für den Kleinbaner scheint übrlgcn« bis jetzt am wealgsten
gcsorgt zu stin, und das beklagt man schr, drnn dtcse
Claffe tst am zahlreichstea und darnm auch be! bcrsclben
-rne Vcrbessemng, z. B. I» Wiestnwäffernng, Draint-
rungcn, wenigcr miglich. Der Eig-nstnn und daS Hängen
am Althergcbrachten st-ht dem Fortschrltte -nlg-gen. Selbst
das L-s-n populär gcscheiebener Schiisten ist »Utzlos, wetl
ble Äl-lnban-er, nlcht« lcscn, und den landwirthschastlichcn
Bcsprechnngen wohncn sie sclten oder nnr ln süßen Schlaf
verfallend bel. Hicr kann nnr anf bie Jugend eingewirkt
werden durch beffern Schulnntcrricht. Selbst in d-n Se-
mlnaricn sollt« ein gründlichcrcr Unterricht tn Ratnrwiffen-
Ichasten nnd in der Ackerbanlehrc, namentlich aber ln dcn
Vorkenntniffen der Chemie erthcilt werden, um bie zu-
künstigen Lchrer sür diesc Fächrr b-ffcr ,n befähigen.

Wk zweifcl» ntcht daran, daß in dleser B-ziehnng bald
mehr gcschieht, und sobald auch das scitherkge System dcr
Schulen geändeei, darf fich der -dle Förderer landwlrth-
schastlichcr Kenntnlffc dcr angcnehmen Hoffnung hlngeben,
d-ß auch s-tne Wünschc b-ldlgst realifirt werdrn können.

Kürsendericht.

Frankfnrt, 14. F-br. D-r Fall Gaeta's sch-inl
!n Wten nene Bcsorgnisse wegen VenettenS wach geruscn zn
habcn; die AnsangSnotirnngen von dorther kamen sehr nn-
gnnsttg. wodurch die Börse auch hi-r ftan «loffnete.

Nach der Notimng waren österr. Fonbs ans späirre
Wtcner ConrSberichte beliebter.

Oesterr. Credit bleiben zue RotimngSzett 129 G.. Darmft.
ckdrloren ft. 1>/z gcgen gestern, dagegen gewanne» bei großer
Belieblheit Franlf. Bankactlen >/r pCt.

Von östcrr. Skaatspapiercn cröffnetcn National 50'/ß,
und werdcn schlkeßlich 50 bez. Zn den übrigen Galtungen
geringsügtger Umsatz.

Alle AnlehenSloosc mit AuSnahme Darmstädtcr 50 ft.
bllllgcr am Marktc, lnSbckondcrc östere. vom Zahre 1839.

Natronal-ConponS 27.30.

2 Uhr Eredit 128°/-, Nat. 50.

Mittlere Fruclitpreise.

Achern. 5. Febr. Weizen 16 ft. 28 kr.. Kcrncn 10 si.,
Halbweizen 12 fl. 45 kr.. Dlnkel 7 si. 41 kr., Korn 1(si.
45 kr.. Welschkorn l2 si. 30 kr., Haber 5 si. 30 kr.
Bonndorf, 7. Febr. Kcmcn 15 si. 30 kr., gem. Frucht
5 si. 10 kr.

Bmchsal. 9. Fcbr. Kernen 15 si. 42 kr. , Korn 10 fl.
30 kr., Habcr 5 fi. 24 kr.

Gengrnbach, 7. Febr. Wcizen lb fl. 43 kr., Halbweizen
13 fl. 20 kr., Korn 1t p. 15 kr., Welschkorn 11 si.
30 !r., Habcr 0 fl.

Ncnstadt. 5. F-br. Kernen 15 fl., gem. Fmcht 7 si.
20 ke. Habcr 6 si.

Obcrlirch, 7. Fcbr. Wcizen 10 fi. 15 Ir., Kerncn 10 si.
18 kr.. Halbweizm 13 si. 48 kr., Körn 11 si., Welsch-
korn ll si. 30 kr., Habcr 0 fl. 6 kr.

Offcnburg, s. Febr. Wclzen lo si. 30 kr, Halbwelzcn
13 si., Korn 12 fl. 10 kr-, Haber 6 si. 6 kr. , Gcrsir
10 fl. 40 kr., Welschkorn 11 fi. 40 kr.

Pforzheim, 9. Fcbr. N. Kernen 16 si. 10 kr., G-rste
9 st, Welschkorn t3 fl., H-b-r 5 fl. 24 kr., Erbfeo
nnd Llnscn 10 fl. 40 kr., Wlckcn 12 st.

Rhelnhcim, 5. Febr. Weizen 15 si. 42 kr., Kerne» 15 fl.
0 kr.

Wnrzburg, S. Fcbr. Wrizen 20 fl. bis 23 si. 15 kr.,

Korn 15 si. 30 I>. bls >0 fl. 30 !r., Gerste 12 si.
30 kr. bis 14 si., H-b-r 0 si. 30 kr. bls 8 fl., Erbsen
15 si. 30 kr. bis 10 si. 30 kr.. Llnsen 12 fl. bt« 14 fl.
45 kr.

Grunert.

Der gefeierte Name dieseS Künstlers, von
allen Kunstkennern und Kunstfreunden mit
Bewunderung genannk, ist auch auf Heidel-
bergs Bühne eiu mit Recht allgemein bewun-
derter. Es ist schwer zu sagcn, ob man mehr
die innere lebendige Wahrheit des Spicles,
oder die Meisterschaft des künstlerischen Vvr-
trages bcwundern soll. Heitere und ernste
Charactere (wir stellen Amandus im Duell
im dritten Stocke und Ludwig XI. einan-
der entgegcn), ehrüche, biedcre und nicder-
trächtigc schurkische Nalure» (wie Essig-
händler und Franz Moor) werden
von ihm mit eincr Volleudung gegebcn, daß
es schwer zu entscheiden sein dürske, wclchcr
Darstellung man den Vorzug gcben sollte.
Wer hgt nicht den intri'guaiiten fci'ncn Welt-
mann Ranzau in Mtiitstcr und Leiden-
händler und den Geizigen vo» Moliöre
nach der Dingelstedt'schen Bearbeitung
als Meistcrwerke sciner dramatischen Kunft
iui vorigcn Jahrc bewnndert? Dcr höchste
Kunstgenuß steht uns für die zwci Vorstel-
lungen dcs Samstags uuv o n n t a g s
in Ausstcht, wir meitien sciilc classtsche Dar-
stcllung Lears, Fricdrichs deS Gro-
ßen, an den wi'r i„ unscrer Zeit wicder
'vielfach eriiinert werden, und dcsfen Bild wir
uns, aus dem künstlerischen Geiste eines so!-
chen Ml'men geschaffen, gewiß nnr mit frcu-
diger Bege.isteru»g vorführen laffen und des
Hans Zürge in Holtey's gleichnamigem
Stücke,
 
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