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Heidelberger Zeitung — 1861 (Januar bis Juni)

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April
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https://doi.org/10.11588/diglit.2787#0391

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JnsertionSgebähren für die 3spaltige Petit- M
zeile werdea mit 2 kr., bezw. 3 kr. verechnet.

entwurf dürsten folgende Bemerkungen am
Platze sein: Zwei verschiedene Systeme sind
hmstchtlich der Verfaffung und Berwaltimg
der protestantischen Kirche überhaupt maßge-
bend, nämlich das Consistvrial- und Presby-
terialsystem.

Die ursprüngliche, auch iu unsrem Großher»
zogthum geltende, Consistorialverfaffung, wor-
nach die Kirche einfach unter staatlichen Be-

Deutschlsnd

Durlach, 24. April. Der heutige Dag
bracht« uns zahlreiche Gäste. Die evange-
lische Conferenz versammelte sich um ll Ühr
in dem Saale des Rathhauses. Die Anwe-
sendcn mochten etwa 500 sein, worunter auch
Gäste aus Wiirttemberg, Rheinbayern und
Hefsen.

Samstag, 27. April

gemeiner Anerkennung und Geltung gelangen, und daß auf
btesem Wege etn festeS Band dauernder EtntguNg zwtschen
den etnzelu<n Bestandthetlen der deutschen ev.-prot. Ge-
sammtktrche geknüpft werden möge.

5. Dte Versammlüng tst der Ansicht, daß, nach vor-
läufiger Erlevtgung der VerfassnngSangelegenhett durch dte
demnächst zusammentretende Generalsynode, dte baldthun-
ltchste Etnberufung einer zweiten Generalsynode, auf Grund
dxr neuen Wahlordnung, mtt dem Auftrag, nach nochma«
liger Durchficht dte Verfaffung endgülttg inS ktrchliche Leben
etnzuführen, etn unerläßltcheS Erforderniß set.

Beilage ;ur Heidelberger Zeitung Nr. 87.

Holz-Berstergerung.

AuS dem Heidelberger Stadtwaldc «erdm am
Dicnstag, den 3V. d. M.,

VormittagS 8 Ohr

anfangend, auf dem Rathhaust dahter, folgende
Holzsortm öffentlich versteigert:
lr. aus Abtheilung U>. 13. Drachmhöhle und
I. 6. Schloßhang, die bereits am 27. o. M.
dcr Versteigcrnng ausgesttzien, aber nicht ge-
nchmigten

g Buchm- >

105 Eichm- I

4 Hainhuchen- ! Stamme,

3 Kastanien- '

I!. auS Abtheilnng II. 9. Klingenteich, I». 5.
Dreieichenschlag, III. 7. Hirschstraße und >U. 8.
Kalteich

1 Eichen-
39 Buchm-
17 Akazien- .

1098Fichten- !

IVr Klafter buchmcs Scheithoh

Stangcn

' 8-/» „ „ Klotzholz

äOO „ Prügelholz

V- ,, Akaztm-Prugelholz

V- „ etchenes Klotzholz .

- » : Sx.

125 „ gemischte I

Dicß wird mit dem Anfügen bckannt gemacht,
daß sich die in Abtheilung UI. 7. „Hirschstraße" zur
Verstcigerung kommenden Fichtensrangcn Nr. 9
bis 22 zü stiostn- und Bohnenpsählen eignen.

Heidelberg, den 22. April 1861.

Birrgermetsteramt.

Krausmann.

(2) Sachs.

Eisenbahnbau von Wilscrdingen
nach Pforzheim»

Vergebung vo» Pflaster-
arbeit.

Nr. 814. Die AuSführung der Pffasterarbeit
für die Wegübergänge der Bahnstrecke von Wilfcr-
dingen bis Pforzheim mit zusammen ca. 70Qua-
'dratruthen Fläche beabsichtigcn wir im Soumissions-

wegc an tüchtige Mcister zu oergeben. — Die deS-
fallsigm An'gebote per Quadratruthe sind unter
Anschluß von Fahigkcitszeugniffcn schrtftlich und
vcrsiegelt mik der Aüfschrift: „Pffästerarbcit" lang-
stcns bis

' Lämstag, deti 4. Mai d. I.,
Vormtttags 10 Uhr

auf unterfcttigter Kanzlci einzurcichm, wostlbst
auch dte Uebcrnahmsbedmgungen können eingcsthen
werdm-

Pfobzheini, den 20. April 1861.

Großh. Eistnbahnbaü-Jnspection.

(2) Warnköntg.

Haus- und Gerberei-Versteigerung.

Aus dm Antrag dcr Bctheiligten werden aus
der Verlafstnschaft des verstorbenen Gerbermeisters,
Franz Ebcr sun. dahier, unter Vorbchalt der
obervormundschaftlichcn Genehmigung, dic unten
beschriebenen Liegenschaften durch den Gr. Notar
Drllinger dahier, auf desscn Geschäftsztmmer, östl.
Hauptstraßc Nr. 37,

Mittwoch, de» 8. Mai,

Mtttags 3 Uhr,
öffentltch versteigert.

Beschrclbmi^der^Liegenschasten.

n. ein zwetstöckiges Wohnhaus in dcr oberen
Rcckarstraße Nr. 16, mit Gcrbereieinrichtung, ent-
haltend einc große Werkstättc, 53 Gruben, 21 stet-
nerne Farben- und 6 Wctchkastcn, 6 Salzfarben,
Trockenbodm mit mtsprechendem Lohplatz, sowie
Lohkasrahmm, 2 laufmde Brunnen und 1 Ab-
laufsrccht, neben Franz Reiffel und Aacoh Künzlc,
»orn die Oberneckarstraße;

b. eine Rindenschenne an den Bögen in der
Neckarmünzgaffc Nr. 10, nebm Peter Klippel und
Leonhard Fries, «elche circa 12,000 Gebund Rin-
den saßt;

e. ein Achtel an dcr auf dcr Gemarkung Ziegcl-
hausen gelegenen Gestllschaftslohmühle nebst Platz
von 3 Vtertel 7 Ruthen 12 -Schuh ncu bad. Maß,
neben dem Ablaßgraben und MathiaS Wunsch,
zusammrn tarirt zu ...... . 30,000 fl.

Abthcil. >1.

ein gegenüber der Wohnung unter
Abthl I. gelegmes zweistöckiges Wohn-
haus mit Gaubwohnung, gewölbtem
Kcller, Garten mtt Gartcnhaus, in der

obercn Neckarstraße Nr. 9, hinten der
Reckar, vorn die gemeine Straße, ge-
schätzt zu ........ 12,000 sl.

Diest Abtheilnng eignet sich vermöge chrcr Grvße
und Lage vorzngSwetst zur Erweitcrung der Ger-
berei, Abth. >.

Die Liegenschaftcn werden znerst in etnzelnen
Abtheilungm, ünd zwar zuerst Abth. >>. und dann
Abth. >., und schließlich im Ganzen ansgcboten.

Die Bedingungm könncn jedcn Amtstag (Dien-
stag und Freitag) auf dcm GeschäftSzimmer des
genannten Notars eingcsehen wcrden.

Heidelberg, den 18. April 1861.

Gr. Amtsrevisorat.

A. A.

(2) Dillinger, Notar.

_Hinterskirch.

Die Partial-Obligationen pom Jahre 1842:

I.. Nr. 7 von 200 fl.

„ L. Nr. 2, 12 und 13 von je 100 fl.
wurdcn heutc auf dm erstm Aunr zur Heimzahlung
gezogm.

Die Anhaber werden ersucht, deren Betrag s. Z.
bci unterzeichnetem, gegen Rückgabc der Schuld-
urknndm und der rncht verfallcnen Coupons, in
Empfang zn nehmen, wobei bemerkt wrrd, daß
von obrgem Tage an deren fernere Verzinsung
aufhört.

Hcidelbcrg, 23. Aprrl 1861.

Der Cassier:

(2) Ehlgötz.

Wohnungs-Verän-erung.

Jch machc hiermit die ergebmste Anzeige, daß
ich meine Wohnung, Haspelgaffe Nr. 10, »erlaffcn
habe und wohnc von nun an grosse Mimdelggssc
Nr. 14 bei Hcrrn Küfcr H a ar:b a rtho Zügleich
bringe ich mein Tüncher- und Lakirer-Gcschüft in
empfehlende Erinnerung und btttc cin geehrtes
Publtkum um gcneigtM WohlwoCen.

(2) Tüncher und Lakiret, Wittwe.

(Zn vermtethenA An etne stille Familic drei
auch vier Zimmcr, zwei Kammcrn im dritten
Stock, Speicherraum und Keller.

s3) Westl. Hauptstraße Nr. 43.

mußte es «iffen, denn ihm war jahinlänglich bekannt,
daß dic übrigcn Mädchcn dcr Geftllschaft bereits
ihr Thcil erwähtt hatten und thre Kränzc dorthin
reichen mußtcn, wohin das Herz die Rechte zog;
daß aber Lenchen, die einzige noch Frcie, thm den
ihrigm mit einer so sichtlichen Verlcgenheit, auf
eine so zarte Weist überreichen werde, das hatte er
nicht geahnt, denn es gab ihm dies nun den un-
nmstößlichstm sbeweis, daß auch er auf ihr jugcnd-
licheS Herz einen unoerkennbarcn Eindruck gemacht
haben mußte, darum hatte er auch, als sie ihm den
Hut wicder übergeben, ihre zarte Hand erfaßt, die
nun zitternd in der stinen ruhte, nnd Folgmdes
zu ihr gesprochen:

„Empfangen Sie, metne theuerste Helcne, den
herzlichstcn Dank für Jhre schöue Gabe! Diest
Blätter som Baume der deutschen Eichc, entfproffen
auf dtestn Höhen, und zu einem Kranze gewunden
von Jhrer zarten Aand, «erden von nun an mich

sttn an dtestn schönen Tag, an melchcm mir das
Glück zu Theil «urde, Sie znm erstrn Mal zu
sehen!"

Mit unaussprechlicher Wonne hatte Helene dcn
Wortcn des jungen Mannes gelanscht; erwidern
konnte sie nichts; allein ctne zitternde Thräne in
ihrem schöncn Auge sagtc ihm mchr als taustnd
Worte odrmögm, denn sic gab ihm die sichere
Kunde, daß die Gefühle seines Hcrzens verstandcn
worden seim. Helene hatte dcm jungen Manne
die Hand roicdcr entzogcn; freundlich nnd unbe-
fangen waren beide «ieder znr übrigcn Gestllschaft
getreten, und che noch einigc Minnten vcrgangen,
bcfanden fich alle wiedcr außerhalb der Ruine, nm,
dem Rücken des Berges entlang, ihr ferneres Ziel
zu oerfolgm.

Die Sonne war schon ziemlich hoch am Himmels-
bogen heraufgezogcn, glühendheiß sandte fie ihre
Strahlen auf die Erde herab, zu der auch jener

zu besteigen, und etnen bcquemeren Weg gewählt,
welcher der Hosfnung Raum ließ, das Kägerhaus
noch vor 11 Uhr zu erreichm, auf roelchem aber-
mals Rast gehaltm «erden sollte, um dann, oon
da aus, das weltberühmte Felftnmeeo in Augen-
schein zu nehmen.

Der Wcg, dm m»n jetzt eingeWagen, zieht,
unter mannigfaltigen Krümmungm, anmuthig auf
dem Bergkamm dahin. Links, rwch höher hinauf,
»on dichtem Walde umgrenzt, fieht man rechts, dicht
an der Straßc, tn ein anmnthjges Thal Htnab,
deffcn üppige Vegctation das Auge entzückt, «Hh-
rend Wohlgerüche balsamisch di« Höh« durchwehen,
und kühlende Frische den Matten entfteigt. Diestr
angcnehmc, belcbmde und erfrischende Weg, de»
man dte neirn Krümmungen nennt, entschädigt hun-
dertfach für das gebrachte Opfer, den Mclibokus
nicht bestiegen zn haben, «0 man ja dochnichtoiek
mehr, als vom Auerbache Schioffe herah, vou der
 
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