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Heidelberger Zeitung — 1861 (Januar bis Juni)

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Juni
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M 1S«


Samstag, 28. Zuui


EuüaÄung zum Rbonnement


HetLelbergerZettung

für das 3. QuartaL 1861.

Mit dem 1. ZM begtnnt fjn neueS Abonnement anf dte Heidetderger Zeitung, wozü wir mit dem Bemerken etnladen, daß dte Besteüungen bald geschehen mögen,
damit in der Zusenbung ketne Unterbrechung eintrcte und vollständtge Ercmplare geliefert werden können. — Unterstützt durch tüchtige Mitarbeiter, werden wtr fottfahttn, tu fret-
mü^tger Wetft die Tagesbegebenheiten zü besprechen und ein möglichst vollständiges Pild der polittschen Ereigntsse durch schlcunigste Mittheilung derselben unseren Lesern vorzuführen.
Jn keikeNden Artikeln, söMe in der ganzen Hältüng unsercs ÄlatteS wird stch das Bestreben kundgeben, bei allen Fragen, dte auf die Entwicklnng unseres engcrcn HeimathlaubeS

sowie auf die Einheit und' H.re'i'hekt,'aüf 'dle Dachtstellung, Ehre und'Große ünseres ganzen deutschen VatcrlandeS Bezug haben, vom nationalen Standpunkt aus mttzuwirken.
Wir wcrden^dabet aüf allen Gebieten deS politischen und söciälen Lcbens einem vernünftigen Fortschritt huldtgen, Und ebenfo den ktrchltcheti üüv gewerblicheu Fragen,

WW/ . . . ... . ... .. . __ __ . ...

Wir wcrden davei aüf allen Gebieten deS politischen und söciälen LcbknS einem vernünftigen Fortschritt huldtgen, Und ebenfo den ktrchltcheti üüv gewerblicheu Zragen, söwie auch
dem tn Äed Reformätion bigriffenen Schülwesen uusere Äusmerksamkeit widmen und die Scldstständigkeit deS LehrerstandeS tn gcdtegenen AüfsäHeN zcttwcise Mtrettn: Aüch lycale

ünd städtische Angelegenhriten söllen wie btsher eine freimüthige Besprechung tn unserem Blatte finden. — Dte Hetdelberger Zettung erschernt tägltch sMontagS ausgenomyen/ tn
groß Foliö mit UnterhältüngSblätt ; der vierteljährttche ÄbonnementspretS ist 54 kr. ohne Postaufschlag. Dte ZnsertionSgebühr beträgt 2 Kreuzer für dte dreispaltige Pctttzeile; bet
Anzeigen, worüber die Erpevition Auskunft ertheilcn muß, Z Kreuzer.

. He.rcldcrft, Im Zuo, I8el. - - - ' Aholph Emmerlist.g,

DerlagSbüchhandlüng unv Buchdtücke

VerlagSbüchhandlung ünv BuchdtuäeLet.

Dtzutschlavd

Mannheim, 24. Juni. (Schwurgericht.) Tie
2. Ouartalsitzuug deö SchwurgerichK wütde heute mit
der Beryandluug der Antlage gegeu Anua Eva Udh-
riuger voii Hvpstugeu, Bezilkoaintd Walldür», wegen
Ktuoomordes ge>chloj,eu. Die Augeklagte, -ine 26jäh-
rige teoige Hcdamme, wurde zujdlge ihres ziemlich un-
üiuwündeueu Äestäuduisjed jür schuldig erkläri uüd vom
Schivuigerichtsyo, zu eiuer ZUchlhäuöstrase vou 7'Zah-
ren veruriyeill, uachdcm die E!eschwor>ieii die Frage,
ob dic Augertagie deii Emschlug zur Tvdtüng ihreö
Kindcs schou voc der Embiudüug gesaxi habe, verueim
hälteu. Ais Berthctdiger der Augektagleu war Herr
RechtSanwalt Bracht anwejend.

rilaftatt, 24. <Zui». Bei niier s» er«r-
n»r«eu Giriijskstuiij; wic vie Bundessestuirg
Aastiitl cs ist, üiag von Zeit zu Zeit »lie
Genugthuung aus ven treffilchen Zuffanv des
Piatzes unv Vessen von Zahff zu Zahr sich
steigetiive Vcrcheivigungssahtgkei! hiiigcwicsen
weivcii. Von vem Ümsang veS i» letzter
Zeit Gcschehencn zeugl ee schon, vaß in ci-
i»m Zeiiraume vvn 15 Monattn dic Summc
vou 455,000 fi. bios sür vie Verstarkung ver
AitiUcrleauSruikung ausgewanvt ksi, unv zwar
sinv vavvn, neden der Äeruiehrung der Vov-
rülhe an Pulver unv tLiseniiiunition, 5 Srück
25psüuver Bowbenkanonen, 3 Stück 18psün-
vir, 16 Stuck kürze 24psüiidcr jianonen unv
2 Stuck 60p>ünver Morser angeschafft. Wei-
terc 14 Sluck 25pfünver Mörser, 11 Coe-
yvinmvrser, 31 Sluck Opsünder Kanonen, so
wie vie erivrveriiche Zayl gezogcner Gcschntze
werden im üause vcs gegenwäillgen Jahirs
aufgcsicUt ieui. Rastatl hal 22 Wachen, ivrtche
tagtich von »ahe a» 300 Mann bcseßt wer-
vcn. (Pi'jtg.)

Lffenburg, 24. Juni. Heute tagren va-
hier »ie vaki,>h,ii Apoihiker >» ber Kortuna.
Der Besuch war inchc iehr groß. Die Vcst-
sammiung hiclt ihre Beraihuiig unter Vem

Vorsitze dcs langjähn'gkn Vorstandes Dr. Nie-
gel aus Karleruhc. Nach den Besprechungcn
ubcr Uiiterstutzuiig vürftiger Fachgenoffcn stiurvc
ein neuer Vcrci», welcher innerhalb ves Apo-
thckerstanveö gcgründet werven soU, ein phar-
maceulischer Verbraüchs-Vervin, besprochen.
Hieraus wurdc von einem Schreiben der seil-
hcrigen Mitgliever des Vereilis Äuch, Dr.
Bncknig unv Ovenwälv i,i Heivklberg Kennt-
niß gegrben, Ngch welchcin sie ihre« Austritt
auS bem Vereine anzelgeiij darüiis gegrüuvct,
vaß sic geglaubt, dec Verein habe Vie Aus-
gabe, vie Zntercffeil ber Pharmacie nach aUen
Richtungrn zu wahren, und väß sie vicse»
Grünvsatz vadurch verletzt sehen, vaß ver Vor«
staav VeS veutschen Apolhekcrvereias, vcm auch
ver bävischr sich angcschlvffcn, Prosessor Dr.
Walz ist Heivelberg, um rine Conceistvn für
kme 5. Apothcke nachgesucht habet Die An-
wcsküden «are», so weit sie mit de» Ver-
häitniffen vcriraut, varüber einig, daß die
Vvrstabt Heiveibcrgs eine Apoihekc habe»
niüssv, glaubcen aber auch, baß, nachvcm eine
der 4 Apolhtkcn in vie Borstavk verlegl wer-
den sotie, km eigeiitlichcs Bcvürsniß klner 5.
nicht vorliege. Walz scibst bemerkie, daß ec
aUervlNgs in dem Bestreben zur Crrichcung
eincr fü»i>en Apoiheke, in wcichem cr noch
3 oder 4 Miibewerber habe, das Znrcreffe
Ver seil eincm vollen Mcnscheiialtcr im Ober-
amie Heivelberg, welches bamals 24,000 unv
yeute 42,000 Seelen zähle, bestehenvcn vier
Apothcken beeinlrachligt werde, aber nichl bas
Zntcrtffe beS ApvihckrrstaiiveS; er glaubi vicl-
mchr, vaß ber Zweck, welchen er mit der Cr-
richlung eincr 5. Apochele im Angt habe,
die VervoUstänvigung semrs pyarmaceutiichcn
Jnstktuis, Ver Pharwacie nicht zu nahe trelcj
sonvern Vieselde sörvere. Cr Veulcl vurch vitlö

Bei'spielc an, wie in kcinem Obcrainte vcs
LauveS die Zahl ver Apochekcn selt 70 Jah-
ren vieselbe gcblieben, wie in Heivilbcrg üstd
sügt bei, daß vie Gtschäste Vasrlbff büstch ein
süstsles nicht in Frage gestcUc wurveii. Cs
gche VieS varaus hervvr, väst vie miiiten mit

2 Gchilfcn ünd 2 Lchrlmgdn, äuch lvgar aiit

3 Gchilsen u. s. w. ardft'telen. 'Zst KarlS-
ruhe sei kaum ein Gkschast, welches iloch zivei
Geyilsc» bkschästtge, seii vie Zahl vcr Apo-
chekrn aus 6 veriitchrt worven ssi, stnd doch
köimlen vie elnzelstcn bkstcheni Cnvlich wurve
eiiik größere Cingäbe bes CoUegkn' Cramer
in Siockacv vericsca, in wclcher ed schr um-
saffenv vie Grimdsatze der Arzstlilare dcsprrcht,
unv in welcher er besonverS 'varäNf Hinweiff,
wie
ieii

kommt ^ ,, .

Behörve in gebachiem Smne eiiic Cistgabe zu
machen, wa.s jevoch vön vcr Vkiiaaliiilustg
um veßivillen sür'vcn Aügelidllök' abgtlkhrit
rvurbe, weil maü bas Crsche»ien ves nrstest
Grwerbegcsetzes abwarien wolle, uln vann
vie SieUmig ves ApochckerS geiiäner überse-
hen zu können. - > !,

Freivürg, 24. Jnni. Herr Geh. Näth
Lamiff vespräch sich astläßlich Ostes' vahitr HO
mächien Besuches mik ven erzstischöfli CvM-
miffaren übcr vie Besetzung' der PsrNüdeü
unv vie Vcrwaltuag d,s Kircheüvcrmogciis.
Das Ncsnllak ricjer Coüserestz söa 'rlä'ber-
verseils besriedigcnves sem unv jöllkiff nim-
mehr diese Fcagrn ihrer vestiilnvcst, sreunv-
tichcn Crlevigung in ven nachstcn Tagvff estt-
gegenschen. ' ' ' ' ' ' '

«onstanz, 24. Juni. Schon wieder Ha-
best' wir emrii CririnkungssaU zn dcricdren.
Bergangenest Freitag in der grühc eritaütsia

Durch Nacht zum Licht.

Lebensbild von Joseph Rank.

(Fortsetzung).

Es schicn, alS ob die gute Frau, von dem «he-
maligen Gianz der Familie EbuarV'S gcblendcl,
fich im Wahn verfangcn habe, Eduard könne einsi-
mai doch wicder vurch Zufall oder höhere Fügung
in Bcsitz der eltcrlichcn Güter und somit in dic
Lagc kommen, ihr jede Guithat, di'c sie ihm jetzt
erwrisc, einsl hundcrtfach zu vcrgeltcn; und in dtt
That war in dreftr Hoffnung auf einstige gl-mzende
Wiedervergeltung der Grund ciner so auffalteliden
HandiungSwcise zu suchen.

Dcr Pflegcrin «aren !m Lauf Ler letzten Wochcn
allerlei Gerüchte von dcm ehemaligcn Ncichthum
vcr Familic Eduard'S zu Ohr gekommen, sic hattc
fich nach den früheren Wohnungen dersclben er-
kundigt und unternahm hierauf ihre Wandcrung
zn keincm andcren Zwccke, alS fich ftlbst einmal
augcuschcrnlich zu überzcugcn, daß bie Famrli«, vvn
der sv »iel die Redc ging, «irklich die Familie
Eduard'S fti; fie nahm daher auch den Knaben

nur deShalb mrt fich, damit ihr von Seitc cinigcr
HauShewöhner, weichc Eduard kennen mnßtcnj be-
slätigt wcrde, er gehöre wirklich und wahrhaftig
ftncr ernst reichen, jetzt ungiücktichen Famikke an.
Diese Bestätigung blicb nicht ans und dic crfrestte
Pstegcrist entnahm noch übcrdieS aus eiaigcn Aeußer-
ungen d«S PortierS in der Stadt, daß eS gegrün-
dete Hoffnung gcbe, eiae» Theil deS eiteriichen Ber-
mögenS für Eduar« zu rctteir.

Das war entscheidend. Dft Phantasie der aitcn
Fran that nun daS Zhrtge hinzu, um sich als wahr-
scheinlichc und würdigc „Miterbin" im Gciste zu
erbiickön, und Ednaro mußic durch großartige Be-
weisc von Wohlthun gezwungen werden, einst dcn
Löhn fürihre christltchc Licbe hoch genug anzuschlagcn.

Einige Wochen geNügie eS dcr altcn Pstegerin,
sich in solche Hoffnungcn schweigcstd einzuwiegen,
allein sre konnte dem Wunsche nicht widerstehcn,
endlich auch Besiimmtercs zn hören, und beschloß,
bei Ädvocatcn und Behörden Erkundiguugen eiu-
zuzfthen.

Wftklich traf fie endlich auch di« rechie Quelle,
fie drang bis zu dem chcmaligen Anwalr des ge-
fallrnnr Hansts »or, dcr ihr nust fttisich eine ÄuS-

kunft gab, dst alle ihrc Hvffnnngen zn Bodeü
schiug.

Rach dcS Anwäliö Verficherung war nichi im
Geringsten daräü zu benkcn, anch NUrden klöiNsstst
Thetl »vn dem ehemaligcn RcichthnM'vis'HaDff
zu rctten, er ersuchte die alke Fräu, mil leeren Hoff-
nungcn die armen Kinder jä nichk spätekcn iIsti-
täuschunge» äuSzufttzen,' es stk für diese öast Aller-
besie, wenu sic' den'sruhercn Älanz IhrcS HäufeS
ganz vergäßcn und fich mit dem beschränkicn Loöft
ruhig absäädcn, ivclcheS nun einmäl daS Schicksal
ihncn zugcstcüt tzabei '' ' ' " ''

AuS dcn Aeußcrungcü dcr alten Pstegerin er--
fuhr nun freiiich Eduärd nichts' vön östftr neuen
Eütdöckuüg, aber äüs dcn Thatcn'dörftiben ent-
»ah« er nur zu bald, wie die mütterlichc Licäe W
Sorge in ihr erkältkten. ,

Nrcht nur wurde dcr Name „Ederchrn" wieder
in ftin krästigercS Original „Eduard" stingeäiän-
delt, sondern auch die ru lctzstrcr^eik so erbäui«b
zunchmenden Portionen der Nahruna litstn Äeffer
an auffallender Äbzchrung, sa, waS ius ^runde
Eduard °m meisstn zu H-izen tzÄgfftzet Tische
wurden wieder die heßen und meisten Worte stati
 
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