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Heidelberger Zeitung — 1861 (Januar bis Juni)

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Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2787#0180

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Rechenschaftsbericht

über die Wirtsamkeit des Wohlthätigkeits-Vercins
in Heidclberg im Jahre 1860.

(Schluß.)

Der Ausschuß hat an dem Grundsatz festgehal-
ten, ---v— —^

die

bestimmt. Wir habcn hij
macht, daß in manchen Kamilien erwachfene

N)er AULimux yae an oem esrunvia? rsngeyae-
ten, daß nicht die bloße Dürftigkeit, sondcrn auch
die Würdiakcit den Anspruch auf Untcrstützung
bestimmt. Wir habcn hie trgurige Ersahrung ge-
macht, daß in manchen Kamilien erwachsene Ktn-
dcr, die sehr gut durch Betreibugg eines Aewerbes
odcr durch Dsenen auf ehrlichene Wege sich cr-
nähren und ihre Eltcrn untcrftützen könnten, aber
es vorziehen, im Müssiggange im elterlichen Hause
zu bleeben, und daß die Eltern schwach und gleich-
giltig sind und ihre Kinder nicht zur Arbxit an-
halten, oder selbst gegen Ausschweisungen der Töch-
ter nachsichtig sind. Wir glauben im Sinne der
hiesigen Einwohner zu handeln, «enn wir gegcn
lolche Armc große Sttcnge üben. Wir hoffen, daß
es uns gelingen wird, durch sorgsältige Beobachtung
der ärmen Familten und durch Ermahnung unsercr
Unterftützung die Kraft eincr sittlichen Einwirkung
zu gcbcn. Wir hälten abcr «ie bisher fest daran,
daß Rückficht auf Eonfcssion der Dürftigcn keincn
Einfiuß anf dic Bewilligung der Unterftützung ha-
ben darf. Wcnn die »on uns vertheüten Unter-
stützunge» fich regelmäßig nur auf Vcrtheilung von
Suppen- und Holzmarken, bei kränklichen Nrmen
auch aus Anwcisung von Brod und Kleisch be-
schränke«, so daß wir in der Regel kcin Gcld »er-
theilcn, so rechtfertigt fich dieses Verfahrcn durch
die Erfahrungen über den Mißbrauch, dcr so leicht
von Geldunterstntzungen gemacht «ird. Wir halten
es für zweckmäßig, daß, wenn auch außerordentliche
Unterftützungen, z. B. bei Kranken, Gcnescnden,
vder s» altcn Personen, daß fie sich ntchts vcrdiencn
können, nöthig werden, das hierzu nöthige Geld
rcgclmäßig nicht dcn Armen selbst cingehändigt
wird, sondern von den Bczirksvorstehertnnen die
nothwendigen Gegenstäude angckauft und de» Ar-
men gegeben weroen.

Die vou der englischen Kirchengemeinde uns zu-
gestelltcn 2ü fl., wofür «ir ergcbenst danken, «ur-
den an 13 Dürftige verabreicht, wclche von den
Vorstcherinnen als besondcrS dürftig und «ürdig
bezeichnet wurden.

Eine Erweiterung unserer Wirksamkeit ist da-
durch getroffen «orden, daß wir beschlossen haben,
für Personcn, die erkranktcn und ärztlich behandelt
wurden und die Arzneien von dem städtischcn Ar-
menverein bezahlt erhiclten, die währcnd ihrcr Re-
convalcscenz zur Stärkung nöthigcn Speisen und
Getränkc aus Kosten dcs Wohlthätigkcits-VercinS
anzuschaffen; daher wir allc hresigen Herren Aerzte
eingeladen habcn, auf geeigncte Wcise nach nähe-
rer Vcrabrcdung unser Vorhaben zu unterftützcn.

Die Gcsammtzahl der von dem Vcreinc 1860
untersiütztcn dürftigcn Personcn bettägt 150,

Erfreulich ist die unermüdcte Sorgfalt, mit «el-
cher die Damcn als Bezirks - Voritchcrinncn dic
Dürftigcn bcsuchen, bcaufsichtigen, und die llnter-
stützung gcnau nach dem Bedürfniß einrichten.

Eincn bcsonderen Dank sinb wir dem Herrn
Kaufmann Zimmermann, der das Verkaufsgeschäft
der von den Armen verfcrtigtcn Hemden uneigen-
nützig besorgt, cbcnso yer Fräulein Schulz, welche
die zweckmäßigstcn Anordnungcn trifft, um das
Gcschäft dcr Vcrtheilung dcr Arbeiten zu sördern,
und der Fräulein Bürk schuldig, wclche mit großer
PLnktlichkeit dte Kaffe führt und die Einnahmen
und Ausgaben bestreitct und vcrrcchnet.

Einc neue Grundlagc wird das Wirken unseres
Vereins gewinncn, nachdem es gelungen ist, die
Rachweisung zu erhalten, wclchc Arme und mit
wclchcn Bettägcn von den Armcnkaffcn der beiden
Consesfioncn Untcrstützung erhaltcn, so daß es nun
möglich wird, zu crmeffcn, wic auf cine den Be-
dürfniffe» cntsprechende Weise zwcckmäßig für «ur-
digc Arme zu sorgen ist.

Möge unser Rechenschaftsbericht das Vertrauen
unserer Mitbürger zu unscrer Wirksamkeit stärken,
und bewirken, daß durch sernere Beiträge unstte
Thätigkeit gefichert wird.

Der Vorstand des Vereins.

Mittermater.

Lieferung von hydraulischem Kalk

für dcn Odenwälecr Eiscnbahnbau betr.

Die Liefcrung des für sämmllichc llebcrgangs-
werke auf den Gemarkungen Ncckargemünd, Bam-
mcnthal, Mauer, Meckeshcim, Zuzenhauscn, Eschel-
brunn und Neidenstein crforderiichen hydraulischen
Kalkes soll im Ganzen auf dem Wege der Sub-
mission vergeben werden.

Die Angebote hieraus find bis zum 2. März
dteses Jahres, Vormittags 10 Uhr, bci untcrzeich-
ncter Stelle verficgelt und mit der Aufschrift
„LicscrunI von hydraulischem Kalk"
verfehen, cinzurcichen, woselbst auch die Licfcrungs-
bcdingungen zur Einsicht auflicgcn.

Dabei wird noch bcmerkt, daß der wöchentliche
Bedarf ungesähr 2>/- bis 3 Cubik-Ruthcn oeträgt.

Heidelberg, dcn 15. Februar 1861-

Gr. Eisenbahnbau-Znspcction.

Dyckerhoff. (2)

-j- Neckargemünd. Samstag, den 18 Febr.
l. I., VormittagS 11 llhr, wird im GasthauS zur
Pfalz die Liefcrung von ckca 100 Eubik-Ruthen
Flußbausteine zur Neckarcorrectton bei Neuenheim
versteigcrt.

Die A-olpii bmmerling'sche Univerfktäts-Nuckdarldiikitg (S. Weiß) tn

Heidclbcrg empfiehit rhr reichhaltiges

MuMalien-Lager

»nd macht namentlich a«f die voetheilhaften Bkdinguagcu ihrer

aufmerksam. Abonnementsbedingungen letzterer find gratis zu haben. (18)

Lr Pattison's engtische Mcht-Watte,

Heilmittel gcgcn alle gichtischen Lciden «nd Rheumatismen, seien sie am Nrm,
Hals,Rücken, Füßen, Händen u. s. w.

Haupt-Depot bei E. Ringl in Schaffhanft» (Schweiz).

Ganze Pakete » 30 kr. H-lbe L 1S kr.

3n Hcidelbcrq »ottithtg bet Weitztzfeck«, Haspelgasse.

Mr Cmfirman-en.

«aL ae^vökike Ta^GeatLÄyee,

ÄLevßea CacheMe.

Aro^ea ^teevae^

M MI88 M0

bei UTvr««.

Avffor-erüyg.

Die Steuerpfiichtimy hicsiger Stadt wcrden anf-
gefordcrt, dic dicsjährigc Umlage längstens bis zum
1. Juli d. I. zu cntrichtcn.

Hälftige Abschlagszahlung wird bei Bettägm
über 1 fl. angenomnien.

Heidelberg, 20. Fcbruar 1881.

Stadttentcj.

(1) Klingel.

Landwirthschaftliches.

Cinladung.

Zn der

den 2,0. Hckrnn« d,

VormittagS 10 Uhr,

im kieinen Museumssaale zu Heidelberg statt-
findendcn Gencralpersammlung des landwirth-
schaslllchen Kreisvereins Hcsdelherg-Welnhcim
bcehren wir uns, die Hcrren Vexeinsmitglieder,
sowic soystige Freunde dcr Laiidwirihschaft
crgebenst cmjilladkn.

Wemheim, den 16. Febr, l86t.

Die Direction dxs landw. Kreisperems.

L. v. Bapo.

(1) L. Schcllenberger.

Heidclbcrg, 21. Febr. Wie wir aus gutcr
Quelle vernommcn, wird Theater - Kapellmeister
Herr Heber, ein auSgczcichneter Musiker und Ge-
sangslehrcr, scinen Anfcnthalt für beständrg in un-
scrcn Mauern wählen, rndem dcrfelbe hicr Musik-
und Gcsängs-Unterricht crthcilcn wird, und sind
demsclbeii, außcr der Direction cincs hiefigcn Ge-
sangsocrcins, noch mehrere Gesanguntcrrichtsstun-
den zugcsagt. — Es ist schon früher bcrichtet, daß
Hcrr Hcber cin würdigcr Schülcr des rühmltchst
bekannten Conscrvatoriums in Leipzig ist, und daß
es bet dem Mangel an Gesangslchrern hier zu er-
warten ist, daß der talentvolle Künstlcr auch ohne
die Bühnc hinlängliche Beschäftigung in Heidelberg
finden wird.

tr.im Namen mehrercr GcsangSfreunde.

' Gemischter Chor

Frei'tag, den 22, Febr., Abends 7 Uhr, Probc
für Damen u»v Herren.

Das entomologische Cabinet, Plöck-
straße Nr. 44 ncben dcr englischen Kirche, ist ge-
ösfnet jeden Tag Nachmittags von 2 bis 4 Uhr;
bei Besuchcn außer dicser Zeit bclicbc man vorherigc
Anzeige m der Gcwerbhalle zu machen.

^«1». KLvIävrt.

Ike Lntoinologioal Oadioet, kloeclintrasso >i. 44
oear tde knglisl, odurek, >s vpeo cvorv cksz- k. »I.
trom 2 vcloed till 4. Visitvrs «-ko rvisd to see it
st ovv otker ttme c-m cko so vo msding axplicstivll
at tde Cetverbdalle.

(Kapital auSzuleihen.) 5300 fl. Vormundschafts-
geld, gauz oder getheilt, sind auszulcihen. Zu cr-
frageu bei Schloffer Zrion. (3)

(Anszuleihen.) 384 fl. nnd 100 si.

(3s Augnstinerg affe Nr. 41.

Ein evang. 0. tdeolvA., nicht Müfikalisch, sncht
zu Ostern kine Hauslehrerstelle. Anfragen unter
> ll besorgt die Erpedttion dieser Zeitüng. (3s

(Lehrlings Gesuch.) Eiq 'jnnger Mensch, dcr dic
Bäckerci erlernen will, kann soglerch oder auf Osteni
etnttcten; wo, sagt die Erpeditton dteskr Ztg. (2s

Ein braves stillcs Mädchen, «clches sich allen
häuslichen Arbciten willig unterzieht und gute Zeug-
niffe besitzt, fucht auf Ostcrn eme Stelle.

Zu erfragen Wcstliche Hanptstrsße Nr. 30.

Eine Köchin, die selbstständig und gut koche»
kann, sucht cinc Stcllc.

Zu erfragen Obere Neckaxstraßc Nr. 6.

(3s (Zu verkaufen.) Ettl nvch ganz gutcr schwarzer
Tuchrock für «incn Confirmandeir. Plöckstraße 58.

(Zu verknufen.) Drei weiße ttächtige Schweizer-
ziegen. (2) Plöckstraße Nr. 32.

Es wrrd eine möblirte Familienwohnung von
6 Zimmcrn, Küche und Zugehör, wo möglich auf
der Anlage, auf Ostcrn zu miethen gesucht. (3s

Rähereö bei dcr Erpedition dieser Zeitung.

3u yermietken

auf nächstc Ostcrn im 2. Stock 4 Zimmer, Küche
und im 3. Stock zwei auf die Hauptstraße gehcnde
Zimmer, Magdkammer, Kellerplatz, Speicher, im
Ganzen obcr gctheilt bei

Liustsv I«,^It«I

(2s am Kqrlsplatz.

(Zn vermrethen.) Auf nächste Ostern der dritte
Stvck meines Hauses. (16s Louis Rcch.

Samstqg, -eg 23 Februar, Wurst-
spppe und frische Wurste- (1)

(Gcsucht.) Ein bravcs MLdchen auf Ostcrn bci
Sch w arz zur Svnnc. (1)

Frankfurt, den

21. Februar

Ptftol-n.!

» 31>^-3S'/.

Prenßtsche FttedrichSdor j

S K-S7

HoL. fl. 10 Sl. . . i

9 39'/,—

Ducaten.s!

3 30-31

10 Fi-ntcn-Et. . . i

9 19-20

Gngl. Soveretgns . . j.

42—64

Ruff. Zmperinlr, . .

s 31-3«

Pr. Eaffen-Schttn- . s

i «s-X

Sta-t-Theater in Heidelberg.

Freitag, den 22. Februar 1861. 45. Vor-
stellung im Abonnemcnt. Zum zweiten Male:

Wikhelm Sohn ^ Comp

Original-Lustspiel in 3 Akte» von Coelcstin.
Dann folgt zum zweiten Malc:

Dve KamÄie MiedermLLer

oder

Musikaltsche Vcrsuche.

Musikalisches Quodlibet in 1 Akt von Friedrich.
Musik von »erschicdencn Componistcn.

Redactto», Druck «nd Verlag von Adolph Emmerling, VerlagS-Buchhandlung und Buchdruckerei in Heidelberg.
 
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