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Heidelberger Zeitung — 1861 (Januar bis Juni)

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März
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wogen gefundeu, sämmtrtchen im ßroßh. Hofdtenste an«
gestellten Personen, dereu Besoldung oder Gehalt tausend
Guldcn ntcht übersteigt, etne anßerordentliche, ansehnliche
Zulage zu verlethen. (KarlSr. Anz.)

* Heidckberg, 21. März. Die kürzlich hicr verhaf-
teten 4 italienischen Jndustrteritter sind heute nach Weil-
burg, dem Ort ihrcr lctzten (?) kühnen That, unter an-
ständtgerBegleitung und Schutzmannschaft, abgeführt worden.

D?anntzeim, 12. März. Um anzudeuten, mit welchen
Vegriffcn von unseren deutschen Classikern dte Zöglinge
auS dem evangel. Schullchrcrscmtnar schctden, mögen allen
Frcunden dcr wahrcn Volksbildung folgende Mittheilungen
dicnen. Clasnsche Mustcrstücke wurdcn noch vor wenigen
Zahren beim deutschen Sprachunterricht höchst selten be-
nützt, zugeschnittene Sätze wurden behandelt. Wcil man
aber vermuthete, mancher Zögling würde auf seinen ferne-
ren LebenSwegen doch mehr mit der dcutschen Literatur in
Berührung kommen, als dtes im Seminar gcschah. so
glaubte man densclben eine Erläutcrung mitgcbcn zu müssen
und diese bestand darin, daß man thnen kurz vor ihrer
Entlassung eincn klcinen AuSzug auS dcr Literaturgeschichte
dictirte. Zn wclchcm Gciste dicse Anführung abgefaßt war,
läßt sich auS Folgcndem entnchmen. Don Lessing —
dcm Liebling aller Pictistcn! — beißt eS: „Er war ein
vollendcter Zwcifier, dcr dcr Wahrhctt das Suchcn vorzog,
dem Christcntbum daS Judcnthum und dcn MuhamcdaniS-
wuS gleichstcllte (Nathan dcr Weise)." Von unscrem
Schiller hcißt eS unter Andrrm: „Zn scincn Räubern

hat tt gegen dte -estehendnr bürgerltchen Ordnrtngttt an«
gckämpft, gute Bösewichter. edle Schurken zu zetchnen fich
bcmüht. Sctnc Golter GriechenlandS offcnbaren seinen
Bruch mtt dem Christcnthum." MLchte es unS vergönnt
scin, rccht bald wahrnehmcn zu dürfen, daß auch tn dieser
wichtigcn Anstalt unseres licben BadcnS ein Getst wehe,
dcr mit den Anschauungen unserer Zeit mehr tm Einklange
wäre, als der -iSher darin hertschende! (M. A.)

Mannheim, 19. März. Dte Veränderungen, welche
die Tarifbtll im nordaMerikanischen RcpräsentantenhauS
erlitten hat, find nicht uncrhcbltch, und wir wollen dte
wtchtigsten daraus hier bezcichnen. Dte für Wrine ange-
setzten verschiedenen ZLlle sind auf den allgemeinen Zoll
von 4V Proc. abgeändert. Rohzucker stalt 1 C. per Pfund
auf ^ C. reductrt, unv somit der fctnste Havannahzucker
und alle wcstindischcn Zuckersortcn auf gleichen Fuß gcstellt.
Der Zoll auf Kaffee und Thee tst ganz gestrichen, was nur
vortbctlhaft für die Frcistaatcn sctn kann, ebenso sind alle
Bcschränkungen deS TransitverkehrS aufgehoben. Zu den
zollfreicn Waarcn sind Scide, CoconS, Seidcnabfälle, Faß-
dauben zugekommen; dagcgen aus dcr Frctliste gcftrichen:
Aloe, Bcrnftcin, Anissamcn, alte Bücher, Canthariden,
roher Pfctfcuthon, Kupfererz, Gummi-Gutta, Zpecacuanha,
Jalappen, Gcmalde, Statuen und SchwefelaMmonium. Zn
der Origtnalbtll wurdcn Wollcnstoffe nach der Länge und
Brcite besteuert; dics fällt weg, und Tuche, ShawlS rc.
zahlcn 12 C. pcr Psund und 25 Proc. sci vslorem. Der
Zoll auf Cigarren ist auf 2V a 60 C. nach Qualität
fcstgcsctzt. (K. Z.)

ü) Mannheim, 21. März. Gestnn Abend bkttat
Fräulein Rohn (eine jüngere Schwester unsereS mehr-
jährigen OpernmitgliedeS) zum ersten Male als Zan Eyre
1n der „Waise von Lowood" die Bühne; der Erfolg war
gerade nicht schr günstig. . doch kann man bei etncm ein-
maligen Auftreten noch kein Urthetl fällen.

Heute früh sprang in der hiesigen Wollenmanufactur Her
Cyltnder eines DampfkessclS mit solcher Gewalt, daß ein
Thetl desselben bis auf den Spetcher getriebcn wurve, und
eintge Arbciter betäubt niederfielen. Zum Glück ist ketn
Menschenleben zu beklagen und find die nächst Umstehenden
nur leicht beschädigt.

Dcm Vernehmen nach kaufte daS hiesige Hauptzollamt
daS Magazin und den anstoßenden Garten dcs Herrn Con-
sulS Edmund Eissenhardt dahter um dte Summe von 41,500 fl.
DaS Magazin soll als Ntederlage- und Auslade - Schop-
pen der per Niederländer und Berger Dampfboot ankom-
menden Gütcr dienen, während der Garten als Niederlage.
für Baumwolle vcrwandt werden soll.

I! Hettingen, 18. März. (Etngesandt.) Am heutigen
Abend feterte dte Gcmctnde ein Freudenfeft. Dem allge-
licbten und allverchrten Herrn Pfarrcr Zofeph Ehrltch
wurde zu setnem 22. NamenSfcste in der Gcmetnde Het-
tingen ctn solcnner Fackelzug dargebracht als öffcntlichcr
Auödruck dcr allsettigen Hvchachtung, Licbe und Dankbar-
keit. Genannter Gctstlicher hat stetS Loyalttät, pfitcht-
getreueö Wtrkcn bethätlgt; dte schönste Eintracht, daS bcste
Zusammenwtrkcn herrscht in der starken Gcmcinde und zeugt,
wte durch Humanität nu^ Scgen verbreitet wird.

Bckanntniachung.

Nr. 2442. Bci dcr am I I. d. M. von der Schutz-
mannschaft vorgcnommencn Wahl cines Haupt-
mannes wurde Uliivcrsitiitsactuar I>r. Römcr als
solcher crwählt und von GroKK. Obcramte bestätigt,
waö hicrmit zur allgcmcincn Kcnntniß gebracht
wird.

Heidelberg, den 20. März 1861.

Bürgermeister.

(2) Krausmann.

Holzvcrsteigerung.

Aus dem Heidelbergcr Stadtwald
Distr. III. AblheOnuq lij. Drachenhöhle
wcrden auf dcm Rathhaus zu Hcidelberg am
Dienstag, dcn 26. d. M., und
Mittwoch, dcn 27. d. M.,
jcwcils Morgcns 8 blhr anfangcnd,
folgcnde Holzsortcn vffcntlich vcrstcigert:
s. am Dienstag, dcn 26. d. M.:

352 Loose Klaftcrholz und zwar
Schcitholz.

132'/» Klaftcr buchcncs,

Vr Klaftcr cichcncs.

Klotzholz.

198'/- Klaftcr buchcncs,

35>/r Klaftcr cichcncs.

Prügclholz.

145V, Klaftcr buchcnes,

9 V» Klaftcr cichcneS,

1'/, Klaster gcmischtcs.
b. am Mtttwoch, den 27. d. M.,,

95 Loose Wcllcn und zwar
11453 Stück buchene,

50 Stück cichcne,

1107 Stück gcmischte.

121 Lvvse Bau- und Nutzholz und zwar
105 Eickstämme, l

9 Buchcnstämmc, t zusammen

4 Hainbuchcnstämme, ! 3011 Cub.-Fuß.

3 Kastanicnftämmc I

Von dcn Kastanicnstämmcn licgen Loos-Nr.120
und 121 im Distr. l. Abth. 6. Schloßhang.

Die Kaufliebhaber werdcn hiezu eingeladen.
Heidelbcrg, 20. März 1861.

- BLrgermcisteramt.

Krausmann.

(1)

Liegcnschafts-Versteigerung.

Da auf das zur Verlaffcnschaftsmaffe dcr Su-
sanna Seiler dahicr gchorigc Wohnhaus nachge-
botcn wurde, so wird dassclbc ciner nochmaligcn
öffentlichen Versteigerung auf

Mvntaa, don 8. APrih V. I>.,

Nachmittags 3 Uhr,

auf dem Gcschäftszimmcr dcs Großh. Notars Dil-
lingcr, östliche Hauptstraßc Nr. 37, ausgesetzt, und
zwar:

Ein dahier am Burgwcg Nr. 2 gelc-
acncs drci Stock hoheS von Stcin crbautcs
Wohnhaus isiit gcwölbtem Kcllcr, bcgrcnzt
cincrseits Schühmacher Weyand Wittwe,
andcrs. dic Zwingergaffe, hinten SchmieL-
meifter Lösch, vorn dcr Burgweg, cnthält
3Nuthen 9 Schuh 11 Zoll ll Linicn, tar. 5500 fl.

Die Verstcigcrungs-Bedingungen kvunen jcden
Amtstag auf dem Geschäftszimmer des genannten
Notars cingeschcn werden.

Heidclberg, dcn 20. MLrz 1861.

Gr. AmtSrevisorat.

A. A.

Dillingcr, Notar.

Bekanntmachung.

Mit höhercr Genehmiaung und im Einverständ-
niffe der betheiligtcn Verwaltungcn «erden mit
dcm 20. l. M. in der Llassisication für dcn
directen Gütcrvcrkehr der Großh. Staatseisenbahn
mit der Schweizerischen Nvrdolkbahn und den vcr-
einigtcn Schwcizerbahnen mehrfachc Aendcrungen
cintrcten, wclchc für dic betreffcnden Waarenartikel
cinc namhaftc Frachtermäßigung zur Folge habcn.

Wir bringeN dies zur allgemeinen Kenntniß mit
dcm Bcmerken, daß das NLHcre hicrüber bei sämmt-
lichen Gütererpeditionen der Großherzog. Staats-
Eisenbahn zu erfahrcn ist, bei welchcn auch von
dem bctreffcndcn Tarifs-Nachtrage auf Ansordcrn
cinzclnc Ercmplare uncntgeltlich abgegebcn wcrden.

Karlsruhc, dcn 18. März 1861.

Direetion der Großh. Verkehrs-Anstalten.

Wein-Verstcigerung

in Mcinnhciu«.

Donncrstag dcn 4. Apiil, Vormit-
tags 10 Uhr, laffen dle Uutcrzcichneten IN
thrcr Bchaiisuuq Lit. 0 4 No. 9 nachstc^ende
ganz rein gchaltene Weine vcrsteigern, näm-
lich:

6000 Litres 1859er Gauböckelheimcr,

3000 „ „ Haaiktcr Nother,

6300 „ „ Musbacher,

30000 „ „ Ellerstättcr,

12000 „ „ Dürkheimcr (Auslese,

Tramincr, Rißling),

1200 „ 1837er Wachcnheimer,

5000 „ 1859er Lützclsachscner Roih-

wcin.

Die Proben können auf Verlangcn am 2.
und 3. April, von Morgcns 10 bis Abcnds
5 Uhr, svwic am Tage der Versteigerung an
dcn Fäffern gcnommeii werdc».

IXN. Außer dcm Füllerlohn hat der Käufer
kcine Kosten zu zahlcn.

Mannheim, dcn 12. März 1861.

KI Sivlri ücker

Versteigerung. I» dcm Haus-Garten
des vr. Pos'selt auf dem Ludwigsplatz wcrden
Samstag, den 23. März, Morgens 11 Uhr,
ein HLbschcS kleincs Pflanzenhaus und ein neucs
aanz von Eisen und Draht construirtes Hühncr-
haus sauch als Vvliero zu benutzcn) mit lcbenden
Goldhühnern, sowic ncue Miskdcctfenster an den
Mcistbietcnden verstcigert. (2)

(Zu verkaufen.) Frühkartoffel, gelbc und rothe,
bci FranzMayer, Wittwc.

Eine frischc Scnkunq vorzüg > icher Gvt-
ünoier Eervelctt-Wrve^e cmpfichli

t)»r! Lil. «11«

(Zu verkaufcn.) Verschicdcne Möbcl und cin
autes Pianino, letztercS auch zu vermicthen. Wo,
sagt dic Erpedition dieser Zeitung. (3j

Ein Schulcandidat, ev. Eonfcssivn, mit guten
Zcugniffcn, sucht cine Hauslchrerstclle. NähcreS
bei dcr Erpcdition dieser Zcitung. j6j

Ein Fräulein, welches musikalisch ausgebildet
ist, wünscht noch cinigc Klavicrstundeit zu geben.
Rähercs bei der Erpedition dicser Zeitung. (2)

Ein Mädchen, das bürgcrlich kochcn kann und
sich allen HLuslichen Arbeiten unterzieht, wird in
Dienst gesucht. Zu erfragcn bei der Erpedition
dieser Zeitnng.

(Auszulcihen.) 600 fl. Vormundschaftsgcld bei
P. Desaga, wcstl. Hauptstraße 60. (3)

Es wünscht ein Mädchen Beschäftigung im Bü-
geln, Haub enmachcn und Waschen, in und außer
dem Hause. (3) Zu erfragen Buffemcrgasse Nr. 12.

Zu vermiethen.

Die Hälfte dcs untcren Stockes mit 3 Zimmern,
Küche und Zubehör bei

(2j Fricdr. Schmidt, Zimmcrmcister.

Wohnung zu vermiethen

Dcr dritle Stock meines Hauses nebst Zu-
gehör ist auf Zohaiini zu vcriiiicihkii.

(4j Wl».

(Zu vermiethen.) Eine Wohnung bci

Hafncr L,r»Ick.

(Zu vcrmicthen.) Schlafstellcn.

Schloßbcrg Nr. 13.

Die Beerdigung

unsercs gelicbten Gattcn und Vaters,

It'ilrinN, findet S a m st a g, Mittags 2 llhr, statt.
Allc Freunde und Bekanntcn laben hiermtt erge-
bensk ein

Dre HmterMedenefl.

Danksägung.

Für die ehrenvolle Lcichenbcgleitung meincs
seligen Manncs sage ich hiermit dcr »erehr-
lichen Schreinerzunft, sowie seinen Frcunden
und Bekannten meinen tiefgcsühlten Dank.

ck«I»t»ui»t» W'»°»1», Witkwe.

Sta-t-Theater in Hei-elberg.

Frcitag, dcn 22. März 1861. 57. Vorstel-
lung im Abvnnemcnt. Zum Benefiz für dcn Ca-
pellmcistcr Herrn Heber. Zum erstcn Male:

Hans unö Hanne

Ländliches Gcmäldc mit Gesang in 1 Akt von
Fricdrich.

Dann folgt zum ersten Male:

Das gedildete Röschen

Soloscherz mit Gesang von Mar Remy, Musik
von Franz Heber.

Zum Schluß:

Das Fest der Handwerker.

Komisches Gemälde aus dem Volksleben, als Vaude-
ville behandelt von C. Angcly.

^UK»»8t L »»«8«

Zu diescr meincr Benestz-Vorstellung ladet ein
hochgchrtes Publicum crgcbenst cin

Franz Heber.

Das Theater bleibt bis Montag den
1. April geschloffen.

Fran kfurt, dcn 21

Pistolen
Preußische Friedrichsd'or.

Holl. fl. 10 St.

Ducatcn.

20 Frankcn-St.

Engl. Sovercigns . . .
Russ. Jmpcriales . . .
Pr. Caffen-Scheme. . .

März.

9 36V--37'/-
9 57-58
9 42-43
5 31-32
9 20-21
11 49-53
9 35-37
1 45-/«--/°:

Redactwn, Druck und Verlag von Adolph Emmerling, Vcrlags-Buchhandlung und Buchdruckerei in Heidelberg.
 
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