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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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Klitscher, Gustav: Alma mater Ruperto-Carola: Bilder aus dem Heidelberger Studentenleben
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https://doi.org/10.11588/diglit.32112#0118

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MODERNE KUNST.

richtungen schon für 40 Pfen-
nige bis zu M. 400 per Post-
anweisung verschicken kann.

Ja, ja, Füchse, einen Onkel für

Pumpbriefe müsst Ihr Euch ,

J f >'

anschaffen, denn der Alte, ach
Du lieber Gott, der hat nur in ^
den seltensten Fällen Verständ- ■
niss für die beklagenswerthe .#

Lage eines Burschen ohne (

Geld, und auch dann noch
unvollkommen.“ Im vorigen
Jahrhundert, als Wortspiele-

Das Rhenanen-Haus.

eigner Person an die Stcätte fluchwürdiger That führte. £ 5 ^
ihm auch nichts geschadet. Früher haben sich Rector und S eiv
Jahrhunderte hindurch gemüht, dem „Unwesen der Duelle 1
steuern. Heute, wo das Fechten in die Regeln des Comments &
bracht ist, die jede Rohheit ausschliessen, lässt man die Studen te
gewähren. Nicht umsonst ist in der Jugend der Schwertarffl §
wandt und das Blut heiss. Jugendkraft will sich bethätigen-

„Auf die Mensur, bindet d'
Ivlingen, gebunden sind, los-
Die Speere rasseln aut el1
ander. Um die Gruppe

steht dichtg'

Das Westphalen-Haus.

zum Hirschcngasthaus.

Das ist von Alters her das liSSSlfl

Pauklokal der Heidclberger Studenten, wo

sie sich in rechtlich höchst strafwürdigem, ■ ' ’L; ■

aber deshalb nicht weniger beliebtem Thun

die Köpfe blutig schlagen. Jedermann in n ^ ßorussen Haus
dcr Stadt wciss, dass dort draussen Men-

suren sind, auch die löbliche Polizei, aber die Erkenntniss für die
Strafbarkeit des Fechtens fehlt ihr noch in dieser glücklichen Stadt.

Ja, es soll vorgekommen sein, dass ein liebens-

beiden Paukanten
drängt die Corona: Junge Füch s
die noch jeder Mensur mit Sp al
nung folgen, ältere Burschen,
die nur noch geübte SchDS 1
wirkliches Interesse haben,die e^ (
gante „Dessins“ schlagen. Endh c
sitzt auf einer Seite doch ^
Abfuhr. Der Arzt nimmt ei |ie
Knochensplitter aus dem Schm 1"
„Eine tüchtige Pflaume“, Iliel1

Auf dcr llirschcngassc.

er, „dawerdenwir künftig ein
Leder d’rauf legen müssen“.

Als am Abend aber Sieg
und Niederlage bei Gersten-
saft und Wein gefeiert wei'-
den, da ertönt das alte Lied:

Mit Männern sich geschlagen,

Mit Weibern sich vertragen,

Und mehr Credit als Geld,

So kommt man durch die Welt.

dass man nach meiner Kennt-
niss der reichspostalischen Ein-

Das Vandalen-Haus. ,

Das Sueven-Haus.
 
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