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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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94

MODERNE KUNST.

Hilda Hofer.

es dem Aussteller des Apparates zu: da-
gegen erhält der Einwerfer einen Geldge-
winn zu, wenn das Geldstück in ein unter
denLöchern befindliches Fach fällt. Einder-
artiger Apparat war auch in Hamburg auf-
gestellt worden, worauf der Aufsteller
wegen gewerbsmässigen Glücksspiels ver-
folgt wurde. Das Landgericht gab dem
Antrage der Staatsanwaltschaft statt, in-
dem es den Aufsteller des Automaten
wegen gewerbsmässigen Glücksspiels zu
vier Wochen Gefängniss verurtheilte.

Hilda Hofer ist ein junges, viel ver-
sprechendes Talent, das sich zunächst im
Fache des Naiven versucht, auf das sie
ihre anmuthig mädchenhafte Erscheinung
hinweist. Ihre Ausbildung verdankt die
in Wien geborene Künstlerin Professor
Bürdl, aus dessen dramatischer Vorbe-
reitungsanstalt Director Lautenburg die
kaum Siebzehnjährige vor drei Jahren für
das

Hier fiel sie zunächst in dem italienischen
Stück A basso porto durch ihre Natürlichkeit auf. 1893 spielte sie mit Barnay
zusammen in Coburg die Nelly in „Dr. Robin“ und die Ciara in „Dir wie mir“.
Nachdem sie ihren Contract mit Director Lautenburg in Folge persönlicher
Differenzen gelöst, gehört sie dem Rigaer Stadttheater an. Ihr erstes Auftreten
als Clärchen im „Egmont“ brachte einen sensationellen Erfolg, den sie vor
Allem der rührenden Jungfräulichkeit ihrer Erscheinung zu verdanken hatte.
Besonders in der Abschiedsscene mit Brackenburg entwickelte sie eine tief
innerliche Tragik. zu deren Bethätigung sie im Residenztheater wenig Gelegen-
heit gefunden.

Auf einem Balle, welchen Marschall Mac Mahon während des Ausstellungs-
jahres 1878 im Elysee gab, begegneten Königin Isabella II. und Amadeus I.
von Savoyen einander. Die entthronte Königin war äusserst liebenswürdig
mit ihrem Nachfolger und lud ihn ein, sie in ihrem Palais de Castille zu besuchen.
Dieser verfehlte nicht, der Einladung nachzukommen; er traf am Eingange mit
dem Herzog von Montpensier zusammen, der bekanntlich Ansprüche auf den
spanischen Königsthron gemacht und dem er die Krone weggenommen hatte.
Im Laufe des Besuches trat ein junger, kiihn aussehender Mann ein, den Königin
Isabella ihrem Gaste so vorstellte: „Mein Vetter Don Carlos“. Amadeus fühlte
sich schon etwas unbehaglich, seinen ehemaligen Mitbewerber und seinen
Gegner in dem gastlichen Hause angetroffen zu haben, als der Besuch des
Marquis de Molins, Botschafters Sr. Majestät Alfonso’s XII., angemeldet wurde.
Fünf Könige von Spanien in einem und demselben Salon versammelt oder
vertreten, das war dem guten Amadeus denn doch zu viel: er griff nach
seinem Hute, verabschiedete sich sehr höflich und eilte von dannen.

Citrone ersetzt, zu deren Durchhauen im Galopp wohl weniger
dafür aber um so grössere Geschicklichkeit gehört. Bei diesem Schauspi
theiligen sich auch viele Damen als Zuschauerinnen, und da mit ihm i n

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den

meisten Fällen eine garden-party verbunden ist, so hat der glückliche Caval ^

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dem es gelingt, die Citrone zu durchhauen, gleichzeitig den Genuss, deren
in die ihm von der Dame seines Herzens credenzte Tasse Thee zu träufeln

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Zu den unendlich vielen in New-York erscheinenden Zeitu-ngen i st
einigen Tagen eine chinesische gekommen, deren pomphafter Titel l aU
„Das unaufhörliche
T rompetengeschmet-
ter des Drachens des
Kriegsgottes“. Als
Nebentitel führt es
„Chinese News“. Die
Herausgeber sind na-
türlich Amerikaner, die
Redacteure englisch
sprechende Chinesen.

Anlass zu dem „Trom-
petengeschmetter“ gab
der japanesisch-chine-
sische Krieg. Das
Blatt erscheint erst
Nachmittags, da es
immer einen halben
Tag dauert, bis alle
darin enthaltenen „Ori-
ginalbriefe und Kabel-
Berichte unseres eige-
nen Berichterstatters“
aus den englischen
Morgenblättern in’s
Chinesische übersetzt
worden sind. Die Zei-
tung ist auf starkes

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Eine chinesische Zeitung in New-York.

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hellrothes Umschlagpapier von Zinkplatten gedruckt, sie besteht aus einem v
in Grösse von 34 x 45 cm. Die Herstellung ist etwas umständlich dadurch,
das Schreiben des Chinesischen sehr langsam geht, sodass jeder Redacteuf
Schreiber unausgesetzt im Gange hält, denen er das Kriegsgeschmetter 01®
Nach Fertigstellung des Manuscriptes wird dasselbe photographirt und S e<1jje
Wie in allen amerikanischen Zeitungen fehlen auch in dieser „Chinese NeWS
Illustrationen nicht — dafür fehlen aber die Anzeigen, wodurch sich der U
Preis von 4 Cents für die Nummer erklärt.

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In Paris breitet sich der Sport auf Gebiete aus, die dem Grotesken an-
gehören, ja oft hart an das Verrückte streifen. Fast jede Woche zeitigt eine
neue Art. Da die einheimischen für das vorhandene Bedürfniss nicht ausreichen,
so greift man jetzt zu „exo-
tischen“. Ein solcher neu-
artiger Sport ist das aus Indien
herübergebrachte „sheep-cutt-
ing“ (Schafschneiden). Er be~
steht, wie er von den eng-
lischen Officieren in Indien
geiibt wird, in der Rohheit,
dass ein Schaf an einer Art
Galgen aufgehängt wird, der
inmitten eines grossen Rasen-
platzes aufgepflanzt ist, und
dass dann die Spieler, die gut
beritten sein müssen, im
raschesten Galopp an dem
Thier vorbeisprengen und ihm
mit einern Schwerthiebe den
Kopf abhauen. In der Welt der
Civilisation aber, wo es Thier-
schutzvereine giebt, welche
derartige Spiele nicht zulassen,
wurde das Schaf — durch eine

Aegyptisches Basrelief im Louvre, Paviane darstellend.

Die menschenähnlichen Affen haben von jeher nicht nur die N atl
forscher, sondern auch die Künstler beschäftigt. Bei Kindern von jeher ob 1 1
drolligen Be-
wegungen popu-
lär, haben sie
durch Darwin
noch ein beson-
deres verwandt-
schaftliches In-
teresse gewon-

nen. Man ist kaum
in der Lage, sie
einem anderen Gesiel 1*- 5
winkel als dem einef UI"

weltlichen

anzusehen.

AhnenS'

Uebrig'

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Pavian in der Gefangenschatt.

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brauchen wir uns un-

Vorvä ter

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angeblichen
nicht zu schämen;
schon von den
Aegyptern göttlich
ehrt wurden, un
nicht einmal in

durch Schönheit hervorragendsten Gattungen. ^
stellen hier den Kopf eines jüngst nach Europa
tirten abessynischen Pavians neben die durch ^
hierarchische Kunst der Aegypter vor mehr als 1
Jahrtausenden verewigten Portraits seiner Vorfahr eI

DieFrau eines Cüstriner Kaufmannes E-

S ch“

fit,

der dort ein bedeutendes Schuhwaarengeschäft h etie^
hat sich in Wien zum Schuhmacher- ausbilden taS^CIll
Sie hat dort ihre Meisterprüfung so gut bestan ^
dass ihr ein Diplom und eine silberne MedaiH e
erkannt wurden.

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die in

Die grossen Goldfunde in Coolgar° ^
Australien erhalten noch immer ganz England m
regung. Die vier Inhaber der erfolgreichsten
 
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