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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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20 6

MODERNE KUNST.

Doctor Cosmar Sarbadhicari. Indien zählt
zur Zeit 2025 Hospitäler, in welchen im
letzten Jahre 17 Millionen Patienten be-
handelt wurden.

* *

*

Dass das 316 Qua-
drat-Kilometer mit 52 000
Einwohnern umfassende
Fürstenthum Reuss ä. L.
eine N ationalhy mne
besitzt, istjetzt der Welt
in's Gedächtniss gerufen
worden. Nach derLandes-
zeitung für Reuss ä. L.
sind bei der Feier des
14. Geburtstags der Prin-
zessin Emma im Städti-

schen Verein „der Pflanz-
Der Vicekönig von Indien und der katholische Erzbischof. un(j Pf]I■gstätte echten

Reussenthums“ Nebelbilder vorgeführt worden, u. A. auch die Portraits der Mit-
glieder der Fiirstenfamilie. „Das des regierenden Fürsten,“ schreibt die Landes-
zeitung, „betrachtete die Versammlung, indem sie stehend den ersten Vers der
Reussenhymne sang.“ Und wie lautet diese?

„Es leb’ das reuss’sche Haus Absonderlich Reuss Heinrich, Hurrah!

Und Alle, die daraus Der Lobenstein führt

Fürst Reussen nennen sich. Und Ebersdorf ziert —

schaftlichen Wettfahrt. Die athletische Gestalt des Prinzen Georg, der sein

nischef

Vetter, den damaligen Thronfolger von Russland, bei Gelegenheit des japani»
Attentates durch einen Faustschlag rettete, ragt um Haupteslänge über seine •
lichen Concurrenten hinaus. Die zierliche Figur des jetzigen Czaren 111111
leicht vorn über gebeugt den Mittelplatz ein.

*

*

*

Unlängst brachten wir einen Artikel, der sich mit den deutschen Dogg®
beschäftigte. Heute sind wir in der Lage, unseren Lesern die goldene Meda
zu zeigen, welche der Deut-
Club soeben seinem ge-
den Vorsitzenden, Herrn AI-
Friedenau, als Anerkennung
ste um die deutsche Doggen-
Gelingen der Doggen-Aus-
hen hat. Nach dem Modell
Pflug in der Münzstätte von
geprägt, zeigt sie auf mattem
de scharfhervortretend einen
genkopf, den vollendeten
edlen Rasse, deren Pflege
warm genug empfohlen
Repräsentirt doch die deut-

schon heute den vornehm- sten Typus

zum Schutze seines Herrn jederzeit bereiten, treuen und doch nicht bissig e11
Plundes. Sie hat in deren verschiedenen Spielarten durch den prachtvoll el1
schlanken und doch kräftigen Gliederbau, vor allem durch die classische BiU 1111'’

sche Doggen-

schäftsführen-
bert Hilgert,
seiner Verdien-
zucht und das
stellung verlie-
des Bildhauers
Oertel in Berlin

concaven

Grnn-

Die goldene Medaille des Berliner
Doggen-Clubs.

herrlichen D°S'
Typus dies er
und Zucht ni etlt
werden kan n‘

sche Dogg e
des

Ein indischer Arzt.

Absonderlich Reuss Heinrich, Hurrah! Zu aller Reussen Lust!“

Möglich ist, dass der Text im Laufe der Jahre etwas geändert worden ist,
so lautete er aber in den 40er Jaltren. Wie man sich erzählt, ist dieses reuss’sche
Nationallied auf Befehl des Fürsten Heinrich des 72., welcher 1824 die Regierung
über das Fürstenthum Lobenstein - Ebersdorf antrat und im Juli 1848 in
Folge der Revolution abtrat, gedichtet und componirt worden.

Die japanische Infanterie trägt UnterkleiderausPapier.

Das verwendete Papier, bei dem man aber nicht an unser
europäisches steifes, leicht zerreissbares Papier denken muss,
ist gelblich und so fest, dass man sogar die Knopflöcher
in den Kleidungsstücken hat aussäumen können, wie bei
Leinen-Hemden. Die einzelnen Theile sind theils aneinander-
geklebt, theils mit der Nähmaschine an- einandergenäht, an
den Rändern mit Leinen-Litzen besetzt, auch mit Porzellan-
knöpfen versehen. Man rühmt diesen papierenen Unterzeugen
Sauberkeit und Billigkeit nach, und die Soldaten sollen sie
gern tragen. Von Waschen kann natürlich bei dieser eigen-
artigen „Leibwäsche“ keine Rede sein. Die japanischen Soldaten tragen diese
Hemden und Unterbeinkleider, bis sie auseinanderfallen und erhalten dann neue.

Wie man uns aus Altenburg mittheilt, hat ein kleiner Knirps, welcher in
Meyerbeer’s „Prophet“ als einer der „Schlittschuhläufer“ mitwirkte, an die
Redaction der „Altenburger Landesztg.“ eine Karte nachstehenden Inhaltes ge-
richtet: „In Bezug auf die Sonntags-Vorstellung ,Der Prophet“ erbitte ich mir
die Frage, inwiefern der Eislauf der Knaben plump ausgesehen hat. Hat ihnen
vielleicht das Hinfallen des ein oder des andern gestört, das kommt auf
dem Eis auch vor, übrigens haben wir den Tanz nach bestem Willen und
Können vorschriftsmässig ausgeführt.

Ich möchte deshalb bitten, uns das
nächste Mal nicht so zu blamiren!

Einer der beleidigten Knaben F. Nie-
mann.“

* *

#

Fürstliche Radfahrer sind
heut zu Tage keine Seltenheit mehr.

Die Würde der Krone erleidet durch
Knickerbocker’s, Schnürstiefel und
Jockey-Mütze keinen Abbruch. Be-
sonders in Dänemark herrscht im
Scboosse der königlichen Familie und
der ihnen verwandten griechischen
und russischen Fürstenhäuser eine
Zwanglosigkeit des Verkehrs, die
ein Bicycle-Match ohne Etikette zu-
lässt. Auf dem beigefügten Moment-
bilde starten der Czar, die Prinzen
Waldemar und Carl von Dänemark
und die Prinzen Georg und Nicolas
von Griechenland zu einer freund-

stellt,

des Kopfes den einst so beliebten Leonberger fast
verdrängt. Besonders das lebhafte, kluge und jede Emp
dung wiederspiegelnde Auge macht die deutsche Dogg e
einer Hundeschönheit ersten Ranges.

übera“

ißn-
zu

Um ein verschwundenes Bild herrscht im Gentef
Justizpalaste unter eigenartigen Umständen eine hochgradig e
Aufregung. Der belgische Staat und die Stadt Gent hatten
gemeinsame Kosten das prächtige, von dem Brüsseler
schichtsmaler Vanaise gemalte, acht Meter lange und fünf M eter
breite Gemälde, welches das Leben, die Heldenthaten und d eI1
Untergang des vlämischen Volkshelden Jakob van Artevelde ergreifend dai'

Ein indischer Apotheker.

für die Stadt Gent erworben. Da das Genter Museum nicht in

Lage ist, dieses Riesengemälde unterzubringen, so war man übereingekomin eI1’
dass es die Salle des Pas Perdus im Genter Justizpalaste schmücken soll.
wurde das mit einem prächtigen Rahmen eingefasste Gemälde aus Brüss
in einer Riesenkiste nach Gent gesendet. Eine Schaar Arbeiter war im JusO z
palaste versammelt, um diese Kiste zu eröffnen und das Gemälde anzubring eI1'
Richter und Kunstverständige hatten sich eingefunden, um die Wirkung ^ eS
Gemäldes zu prüfen. Man öffnete die Kiste: sie enthielt nur den Rahmen, ab eI
das Gemälde war verschwunden. Und bis heute hat man noch keine Spur V° ü
dem Gemälde aufgefunden! Man steht vor einem Räthsel, da ein fünf M eter
breites Gemälde für Taschendiebe denn doch zu umfangreich ist.

Die amtlichePeking-Zeitung veröffentlicht die folgenden, durch den Kais er
von China verliehenen Auszeichnungen: „Nachdem die Feier des Geburtstag eS
I. Maj. der Kaiserin Ex-Regentin beendigt ist, verleihen wir dem Prinzen Ching'
der Ihre Majestät bei ihren Ausgängen begleitet hat, ein Glücksscepter <J Ü'^

von Jade und einen Zobelpelz.
Prinzen Tuan, Tsailien, Tsai-ying nn^
Pu-lun, sowie der Präsident U ßS
Ministeriums des kaiserlichen HaU s"
halts, Li-shan, erhalten je zwei RoU e11
Atlas, acht andere Mitglieder U eS
kaiserlichen Hauses je eine R°^ e
Atlas.“ — Ein zweites Edikt verkünU et
die Geschenke, welche an MitgH e<^ eI”
der Palastgarde verliehen sind, au c^
die Stuhlträger wurden bedacht.

Der Jardin des plantes in
besitzt ein seltsam prächtiges

paH s

Thi er:

pe r

in en

einen weissen Leoparden.

gewöhnliche Lcopard ist über eint^.

Meter lang und besitzt einen Sch" el ’

efS

Fürstüche Radlährer.

der fast die Länge des KöfP
hat. Auf dem ledergelben Grun
des Felles befinden sich in etwa
Reihen zahlreiche braune Fle cU el
 
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