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Lenbach, Ernst: Der Glücksmops
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.32112#0326
MODERNE KUNST.
2 35
Diana Cooman. Ein Fest in Pompeji. Nach einer Photographie von A. Braun & Co., Dornach.
Vei'graben und dabei, wie Sie behaupten, etliche Blumen umgegraben hat?
Abgesehen von dem werthvollen Knochendünger, den er durch diese
sParsame Handlung Ihrem Erdreich kostenlos zuführt, — werden Sie nicht
''° r* jetzt an Ihr Gartenthürchen regelmässig schliessen, und wem verdanken
^ le diese Verbesserung Ihres Ordnungssinnes! Einfach dem Glücksmops!“
»Sie sind ein Grobian, Herr!“ schrie der Nachbai -.
i,Das ist mir nichts Neues,“ antwortete Benedict Sutorius friedlich
lachelnd, ,,das hat mir bereits das Königliche Unterrichtsministerium durch
^ 11 Mund einiger seiner bemerkenswerthesten Vertreter erklärt.“ —
„Herr Doctor, es geht nicht länger“, erldärte der Hausherr, „Sie
' V)ssen, ich schätze Sie sehr, denn Sie sind der einzige Lehrer gewesen,
ei dem mein Junge was gelernt hat und vor dem er nicht bange war, ■—■
aher nijt ihrem Hunde, das ist nicht mehr zum aushalten. Es geht nicht,
1 niuss Ihnen wirklich zum nächsten Termin kündigen.“
„Bester Herr,“ erwiderte Benedict, „es wird uns beiden ja einige Mannes-
thränen kosten, wenn wir scheiden, aber die Kündigung nehme ich an, es ist
mir doch zu sehr in der Stadt hier, man sieht nichts Grünes, keinenBaum“.
„Liebster Ben“, meinte Frau Clara etwas verlegen, „sieh' mal, der
Hund, — Du hast mir ja gewiss eine Freude mit ihm machen wollen, und
er liegt ja auch augenblicklich sehr nett und possirlich da vor uns, aber
sonst meine ich, Murcks —“
„— ist überhaupt ein Goldhund, nicht wahr?“ unterbrach sie der Gatte
freundlich. „Sprich Dich nur aus, Liebchen, verhehle Deine Empfindungen
für ihn nicht. Sieh’ nur, wie er dort liegt, die Lavaäugelchen liebend zu
Dir hergewandt, wie er mit der länglichen Rosenzunge die schwarze Nasc
leckt, als wollte er mir winken: Küsse sie doch, thörichter, saumseliger
Mann! Hier, Murcks, sieh’ her, ich thue was Du begehrest!“ — Murcks
knurrte behaglich und wedelte mit dem Ringelschwänzchen.
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Diana Cooman. Ein Fest in Pompeji. Nach einer Photographie von A. Braun & Co., Dornach.
Vei'graben und dabei, wie Sie behaupten, etliche Blumen umgegraben hat?
Abgesehen von dem werthvollen Knochendünger, den er durch diese
sParsame Handlung Ihrem Erdreich kostenlos zuführt, — werden Sie nicht
''° r* jetzt an Ihr Gartenthürchen regelmässig schliessen, und wem verdanken
^ le diese Verbesserung Ihres Ordnungssinnes! Einfach dem Glücksmops!“
»Sie sind ein Grobian, Herr!“ schrie der Nachbai -.
i,Das ist mir nichts Neues,“ antwortete Benedict Sutorius friedlich
lachelnd, ,,das hat mir bereits das Königliche Unterrichtsministerium durch
^ 11 Mund einiger seiner bemerkenswerthesten Vertreter erklärt.“ —
„Herr Doctor, es geht nicht länger“, erldärte der Hausherr, „Sie
' V)ssen, ich schätze Sie sehr, denn Sie sind der einzige Lehrer gewesen,
ei dem mein Junge was gelernt hat und vor dem er nicht bange war, ■—■
aher nijt ihrem Hunde, das ist nicht mehr zum aushalten. Es geht nicht,
1 niuss Ihnen wirklich zum nächsten Termin kündigen.“
„Bester Herr,“ erwiderte Benedict, „es wird uns beiden ja einige Mannes-
thränen kosten, wenn wir scheiden, aber die Kündigung nehme ich an, es ist
mir doch zu sehr in der Stadt hier, man sieht nichts Grünes, keinenBaum“.
„Liebster Ben“, meinte Frau Clara etwas verlegen, „sieh' mal, der
Hund, — Du hast mir ja gewiss eine Freude mit ihm machen wollen, und
er liegt ja auch augenblicklich sehr nett und possirlich da vor uns, aber
sonst meine ich, Murcks —“
„— ist überhaupt ein Goldhund, nicht wahr?“ unterbrach sie der Gatte
freundlich. „Sprich Dich nur aus, Liebchen, verhehle Deine Empfindungen
für ihn nicht. Sieh’ nur, wie er dort liegt, die Lavaäugelchen liebend zu
Dir hergewandt, wie er mit der länglichen Rosenzunge die schwarze Nasc
leckt, als wollte er mir winken: Küsse sie doch, thörichter, saumseliger
Mann! Hier, Murcks, sieh’ her, ich thue was Du begehrest!“ — Murcks
knurrte behaglich und wedelte mit dem Ringelschwänzchen.