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Moderne Kunst: illustrierte Zeitschrift — 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.32112#0574

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BEILAGE ZUR „MODERNEN KUNST

Das kleinste Duch.

Man erfährt mituntef aus den
Tageszeitungen, dass es gelungen
sei, „das kleinste Buch der Welt“
herzustellen. Diese Notiz wird
aber Mancher im Laufe der Jahre
schon mehrfach gelesen haben,
und es geht daraus hervor, dass
die betreffenden Verfertiger auf
dem Gebiete des Kleinsten im-
mer Grösseres geleistet haben,
und so ist es in der That. Das
„kleinste Buch“ exi§tirte schon im
15. und 16. Jahrhundert, einem
Zeitalter, in dem überhaupt der
Sinn für dieMikrotechnik, wie man
dieKunst desKleinsten mit einem Gesammtnamen bezeich-
net, in ausserordentlichem Maasse ausgebildet war, ja zu
einer förmlichen Sucht wurde. Eine grosse Anzahl dieser
kleinen Bücher sind uns aus jener Zeit noch erhalten.
Es sind dies meistens Bibeln oder Erbauungsbücher, die
man, da sie nur wenig Raum einnahmen, stets bequem
mit sich führen konnte und sogar als Breloques trug;
freilich waren es keine vollständige Bibeln, sondern nur
Auszüge, die meistens nur einen oder zwei Sprüche auf
20—24 Seiten vertheilt enthielten. Von einer besonderen
technischen Meisterschaft konnte also bei diesen kleinsten

Englisch - F ranzösisches
Lexikon.

Büchern noch nicht die Rede sein. Anders wurde die
Sache, als durch die zunehmende Vervollkommnung im
Schriftguss die Buchdrucker in die Lage kamen, immer
kleinere Schriften verwenden zu können. Es entstanden
dann die Miniaturalmanache und Portemonnaiekalender,
die in technischer Beziehung immerhin schon eine her-
vorragende Leistung bedeuten, wenn man sich vorstellt,
dass jede einzelne der tausende von Typen, die der
Schriftsetzer aneinanderzureihen hat, das Bild des Buch-
stabens auf den winzigen Raum von 1 '/. Quadratmillimeter
trägt. Ist es schon eine augenverderbende Arbeit, diese
Buchstabenzeichen zu lesen, so nicht minder eine Ge-
duldsprobe, sie zusammenzustellen.

Aber auch diese kleinen Bücher sind längst überholt
und zwar mit Hülfe einer Kunst, die schon in so mancher
Beziehung die Kunst unserer Zeit gewaltig beeinflusst
hat: die Photographie. Mit Hülfe der photographischen
Reproduction ist es denn aucb der Glasgower Verlags-
firma David Bryce & Son gelungen, „das kleinste Buch“
herzustellen, das nun wirklich alles übertriff’t, wa§ vor
ihm existirte. Es ist dies ein englisch - französisches
und französisch - englisches Lexikon, das 647 Seiten
mit je 180 Zeilen umfasst. Das Ganze hat nur eine
Grösse von 2:23/4 Centimeter und ist in imitirtes rothes
Leder gebunden. Das Werkchen wurde in der Weise
hergestellt, dass die Seiten des Originallexikons photo-
graphisch verldeinert und zusammengestellt wurden. So-
dann übertrug man die Verkleinerungen auf den Litho-

graphiestein und druckte sie. Um dem Leser einen
BegrifF davon zu geben, wie klein die einzelnen Seiten
sind, sei erwähnt, dass das ganze Lexikon mit seinen
647 Seiten auf noch nicht drei Seiten der „Modernen
Kunst“ Platz hat. Die Schrift dürfte selbst dem schärfsten
Auge schwerlich lesbar sein und das Büchelchen hat
deshalb auch gleich eine zierliche Kapsel erhalten, i n
deren Deckel sich eine starke Linse befindet, durch d ie
man die Worte recht gut erkennen kann . . . Und der
Zweck des Ganzen? Wird der Leser mit Recht fragenl
ja, eine Spielerei bleibt dies kleinste Lexikon auf jeden
Fall, denn schwerlich wird es Jemand an der Uhr tragen
und in praktischen Gebrauch nehmen, — aber ein e
Spielerei ist es, die in eminenter Weise die vorgeschritten e
Technik der modernen Reproductionsverfahren, wie der
Druckmaschinen, kennzeichnet und in dieser HinsicU
volle Beachtung verdient. Otto Schloike.

-=3Cg)C=-

Wanderflug der Vögel.

Was veranlasst so viele Vögel, alljährlich unsere
Gegenden zu verlassen, sobald sie die zwei wichtigsten
Lebensabschnitte, das Mausern und das Brutgeschäft.
hinter sich haben? Es ist weniger die Furcht vor der
rauhen Jahreszeit, die doch viele Vogelarten bei uns
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