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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0035

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Jan. in Hongkong, „Preußen" am 5. Jan. in Singapore,
Königin Luise" am 5. Januar in Sydney.

« , Neckar.
Uelberg, 10., 1.8t. gef. 0,18m
ZMronn. 8.. 1,50. gef 0.15m

Wasserstandsnachrichten.
R


»Nnhetm, 9, 3,85, gef. 0,15m

e i n.
Lauterburg, 9.. 3,78, gef. 0,00m
Maxau. 9., 3,81, gef. 0,00m
Mannheim, 9., 3,75, gef. 0,15m

Witterungsbeobachtungen.
7 .Heidelberg. 9. Januar. Thermometerstand (nach 6.) Morgens
-j- 2 0° Niederster Stand seit gestern Morgen: -s- 1,3";
Wüster:-s- 9-1° Wind: SO Himmel: wolkenleer. Baro-
meterstand: Morgens 7 Uhr: 750,9 mm.
. — 10. Jan. Thermomcterstand (nach 6.) Morgens 7 Uhr:
> 1,t°. Niederster Stand seit gestern Morgen: -st 0,8°; höchster:
^ 8F°. Wind: O. Himmel: zeit«, bedeckt. Barometerstand
^°cg,ifs :'7 Uhr: 745.8 mm.
Neueste Nachrichten.
. Berlin, 9. Jan. (Franks. Ztg.) Ueber eine Stunde
der gestrige Besuch des Kaisers beim franzö-
''scheu Botschafter gedauert. Es ist gewiß nur Zufall,
AH er gerade an einem Tage stattfand, an dem die scharfe
Zuspitzung der Gegensätze zwischen Frankreich und Eng-
end wieder einmal zum allgemeinen Bewußtsein kam und
'U der Presse der beiden Länder besonders lebhaft erörtert
suurde. Alles, was sich zwischen den beiden Staaten ab-
!§iell, bestätigt die an kundiger Stelle längst bestehende und
'U engeren Kreisen auch besprochene Ansicht, daß die eng-
"sche Politik entschlossen scheint, die Demüthigung Frank-
^ichs rücksichtslos fortzusetzen und vor keiner Konsequenz
Eriickzuscheuen. Das ist seit geraumer Zeit der wichtigste
Aunkt, um den sich die europäische Politik dreht. Ueber
-us Tempo und das Ende dieser Entwicklung gehen die
Meinungen begreiflicherweise auseinander.
Berlin, 9. Jan. Heute Mittag fand unter dem Ehren-
U"rsitz des Reichskanzlers die Hauptversammlung des
Uuter dem Protektorat der Kaiserin stehenden Central-
^Mitss zur Errichtung von Lungenheilstätten statt.
Anwesend waren u. A. die Staatsminister Dr. Graf von
Aosadowsky und Dr. v. Bötticher, Oberpräsident Nasse,
Präsident Gäbet und Generalarzt v. Coler. Der Reichs-
adler hob in seiner Eröffnungsansprache die Bedeutung
".er Heilstättcnbewegung hervor. Die Versammlung nahm
^stimmig den Satzungscntwurf an. Um halb 12 Uhr
Aschien die Kaiserin, von der Prinzessin Elisabeth zu
Hohenlohe geleitet. Geheimrath v. Leyden besprach den
'"t die Pfingstwoche 1899 in Aussicht genommenen Kon-
^ß zur Bekämpfung der Tuberkulose. Auf sein Ansuchen
^>hm die Kaiserin das Protektorat für diesen Kongreß an.
sodann wurde die Sitzung geschlossen.
Hadersleben, 9. Jan. Zu Ehren des Obcrpräsidenten
"-Köller sind die Stadt und die Schiffe beflaggt. Vor-
mittags brachte die Kapelle des hier garuisonirenden Ba-
'Mons des 84. Infanterieregiments dem Oberpräsidenten
E>n Ständchen.
^ Kiel, 9. Jan. (Frkf. Ztg.) In der Sitzung der
^tadtkollegien in Hadersleben erklärte der Bürger-
meister Köster das Einverständniß der Kollegien mit den
Ausweisungen. Oberpräsident Köller antwortete, daß
Ae Ausweisungen sich nur gegen die Presse und die Agi-
Mion richten. Er empfing übrigens eine Deputation
M'tcr Führung von Skau-Bukshave, die um Einstellung
Ausweisungen bat. Köller entgegnete, das könne erst
Geschehen, wenn die Agitation aufhöre.
Paris, 9. Januar. Mehrere Blätter melden, aus den
Gerichten Mazeau's gehe hervor, daß die Beschuldigungen
'Ueaiirepaire's gegen Bard und Löw durchaus unbe-
gründet seien. Gegen Löw erhob Beaurepaire den Vor-
wurf, er habe gegen die Regel Bard die Berichterstattung
^er die Revision übertragen. — In den Wandelgänoen
Aer Kammer wird versichert, der Ministerpräsident und der
^üstizminister seien entschlossen, im Parlamente das Vor-
Skhen Bcaurepaire's rücksichtslos zu verurtheilen.

Rom, 9. Jan. Aus Massauah wird vom heutigen
Tage gemeldet: Nachrichten von jenseits der Grenze ver-
sichern, daß es zwischen den Truppen Ras MakonnenS
und Ras Mangaschas zum Kampfe gekommen sei.
Ebenso wird versichert, daß der Negus Menelik mit
Rücksicht darauf, daß Ras Makonnen über ausreichende
Streitkräfte verfügt, südlich zurückgegangen ist.
London, 9. Januar. Heute Nachmittag fand eine zahl-
reich besuchte Versammlung der Anti-Sugar-Bounty League
statt. Die Zucker produzirenden englischen Kolonien, Indien
und Kanada, waren vertreten. Die Redner tadelten die
Unthätigkeit der Regierung in der Zuckerprämien-
frage. Es wurde einstimmig beschlossen, die Regierung
zu ersuchen, unverzüglich ein Abkommen mit Deutschland,
Oesterreich-Ungarn, Belgien und Holland abzuschließen,
wodurch die Zuckerausfuhrprämicn abgeschafft und den
Zuckerproduzenten Sicherheit aus den offenen britischen
Märkten vor dem staatlich unterstützten Wettbewerb
garantirt wird.
Shanghai, 9. Jan. Die Forderung einer Erweiterung
der hiesigen französischen Niederlassung ist von dem
französischen Gesandten in Peking zurückgezogen
worden.
Manila, 9. Jan. (Reuter.) Oberst Potter überbrachte
Depeschen aus Jlo-Jlo, nach denen die Lage dort sehr
kritisch ist. Die Aufständischen versperrten die
Straßen. Es heißt, sie verthcilten große Mengen Petro-
leum in vielen Häusern, um das ganze Geschäftsoiertcl
bei Eröffnung des Feuers durch die Amerikaner zu zer-
stören. Die Ausländer flüchten an Bord des eng-
lischen Kreuzers „Bonaventure". Auch die Banken bringen
ihre Gelder an Bord der Schiffe. Die Proklamation des
Präsidenten Mac Kinley ist von den Aufständischen höhnisch
ausgenommen worden. Eine Versöhnung wird für
unmöglich erklärt. Das Kanonenboot „Petrel" traf
am 6. Januar in Jlo-Jlo ein. In Manila ist die Lage
unverändert.
Ncwyork, 9. Jan. (Frkft. Ztg.) Die Strömung
gegen den amerikanisch-spanischen Friedens-
vertrag ist im Zunehmen begriffen. Nunmehr erklären
sich auch die bisher als Befürworter des Vertrags gelten-
den Senatoren Wellington und Murphy gegen die Rati-
fikation.
Washington, 9. Jan. Hier wird zugegeben, daß die
Lage auf den Philippinen äußerst kritisch ist.
Falls die Feindseligkeiten unvermeidlich sind, soll die Insel
Guimaras Operationsbasis werden. Die Regierung gibt
immerhin noch nicht die Hoffnung auf eine friedliche
Lösung auf.
Washington, 9. Jan. In der heutigen Senatssitzung
hielt Senator Goar eine Rede gegen die Expansions-
politik. Die Regierungs sei verfassungsmäßig nicht be-
rechtigt, fremdes Gebiet zu erwerben oder ein fremdes
Volk zu regieren. Sie habe jedenfalls nicht das Recht,
ein fremdes Volk zu regieren, ohne daß dieses um seine
Zustimmung befragt wird. Er, Redner, werde gegen die
Ratifikation des Friedensvertrages stimmen. Die Monroe-
Doctrin würde hinfällig; jede Nation, jede europäische
Kombination würde das Recht haben, Landgebiet auf der
westlichen Hemisphäre zu erwerben, wenn Amerika auf der
anderen Hemisphäre Landerwerbungen mache. Die Rede
Goars machte großen Eindruck.
Wolff's Telegraphenbureau.
Paris, 10. Januar. Geste n traf eine Depesche aus
Cayenne ein mit der Antwort des Dreyfus auf die
Fragen, die ihm bezüglich der Geständnisse, die er
Lebrun Renault gegenüber abgelegt haben soll, vorgelegt
wurden. Dreyfus leugnet entschieden, unter welchen
Umständen es immer gewesen sein soll, irgend ein Ge-
ständniß gemacht zu haben und betheuert neuerdings seine
Unschuld. Das Telegramm wurde gestern Abend dem

Kassationshofe mitgetheilt. Man glaubt, daß die Arbeiten
des Kassationshofes vor ihrem Abschlüsse stehen.
Paris, 10. Jan. Der 1. Präsident des Kassations-
hofes Meize au hat die Absicht kundgegeben, um Be-
ruhigung zu schaffen, den Vorsitz der Criminalkammer des
Kassationshofes selbst zu übernehmen, sobald dis Enquete
über die Revision beendet ist, und im Rcvisionsprozesse
selbst die Verhandlung zu leiten.
Für die Redaction verantwortlich- N. ->vnn»„a tn >--e">-lk«-v<,.
Der Oberbürgermeister
der Großh. Kreishauptstadt Heidelberg.
Heidelberg, 9. Januar 1899.
An Herren Adolph Emmerling u. Sohn dahier.
Ich bescheinige Ihnen dankend den Empfang des Betrages
von 408 — Merhundertacht Mark —, welchen Sie mir a:n
6. d. M. als Ergebniß des Verkaufs von Neujahrs-Glückwunsch-
Enthebungskarten übergeben haben, und von dem ich nach An-
hörung des Stadtrathes 200 ^l an den Frauenverein Abtheilung
für Hauspflege, 100 an den Frauenverein Abtheilung für
die Suppenanstalt und 108 an die Luisenheilanstalt abliefern
werde.
I. V.:
Dr. Wal,._
Gebetsgottesdienst.
Miltwoq, 11. Januar.
Pe terskir ch e: 5 Uhr: Herr Stadtvik-r Wachmann.

Paris—entbehrlich!

Noch immer giebt es gute Deutsche, welche der Ansicht sind,
daß alle Pariser Fabrikate den deutschen vorzuziehen seien. Wie
hinfällig diese Behauptung ist, wurde erst kürzlich wieder von einem
namhaften Chemiker festgestellt, welcher den Beweis erbrachte
daß die salicylhaltigen französischen Mundwässer die Zähne voll-
ständig zerstören. Das Kalksalz, welches ein Bestandtheil der
menschlichen Zähne ist, wird nämlich durch diese Säure aufgelöst
und die unausbleibliche Folge ist der totale Zerfall der Zähne.
— Ein Mundwasser mit wirklich desinficirender Kraft, ohne
die Zähne auch nur im geringsten anzugreifen,
ist Losmiu-Nuiiävssssr; es desinstcirt die Mundhöhle, saugt
sich in die Zahnfleisch-Schleimhäute ein und macht alle Fäulniß-
erreger im Munde unschädlich, dabei wirkt es erfrischend mit
sympathischem Wohlgeschmack. Infolge seiner Eigenart gesetzlich
geschützt, ist Losmin-Llnnävasosr unbedingt eine epoche-
machende Neuheit auf dem Gebiete der Mund- und Zahn-
pflege, es ist das beste im Gebrauche billigste Mund- und
Zahnwasser. Man verlange beim Einkauf ausdrücklich Losmin-
Llnackvasvsr und weise jeden Ersatz zurück. Käuflich in
Apotheken, Drogerien, Parfümerien und bei den Coiffeuren.
Flacon M. 1,50 für mehrere Monate ausreichend,

v«i» HüiriK, LimsttuuiälimZ,
«auptstrssss 124
RsioktialtigSZ l^axsr von

kliotogr-apllikn »Iler Länder
Italisn alisiu über 1000 RIatt.

Ileideibvrxvr 4i»8i«Iitvn uns
Lrlnnsrnugso.
Iiupierstlvke null Lmnille-Iillder von Heidelberg,
4,u8stsliur>g von Laust- anä kanstgs'vsrbiiobsn (isasas-Sadkm

IvM IlartiiiMll, CigarttnhMS 1. Ranges,
3 Leopoldstraße (Anlage) 3.
Cigarren: Reichhaltige Auswahl erstklassiger deutscher Fabrikate
sowie importirte Havanas. — Cigaretten: Hauptniederlage von
Hayden Wwe., Frankfurt a. M., sowie Russische u Egypt. Marken

-Bi. Oti L°ßMs»»ZL»iZI, ^
Lrstos und xrü s s ts 8 8 n-> ei nl - Sss ok L kt.
anü 4iku»I«r-VINutvI,
grösste 4,a8v»bl indsgasttss, ksgsomaotsi,6apss,Lrsgsn,ttastumcs
and Moason >n >>llkm ttroisl»--«»-, 1ntnrti»-nna naok

Amtliche
Bekanntmachungen.
KiiilllilrmMlkii.
A,Jn dem Konkursverfahren über das
Attniögen des Schuhmachers Friedrich
Mrhellcr in Schönau ist zur Prü-
Mg der nachträglich angemeldcten
K"cderungeu Termin auf
Freitag, den 13. Januar 1899,
, Nachmittags 4'^ Uhr,
dem Großh. Amtsgerichte Hierselbst
"'- Stock, Zimmer Nr. 8, anberaumt-
Heidelberg, den 6. Jan. 1899.
- Herrel,
^richtsschreiber des Großh. AmtS-
_gerichts._
Bekanntmachung.
Ten Umtausch der
Quittungskarten,
hier
die Quitlungskarten-
^ Verzeichnisse bctr.
tz Ar. 2811. An die Bürgermeister-
r^ser der Landgemeinden des Amts-
^'rls:
runter Bezugnahme auf unsere Ver-
»,8ung vom 16. November 1891,
d-'- 77701, obigen Betreffs, werden
eJ Bürgermeisterämter veranlaßt, die
^Ütuiigskarten-Berzeichaisse für das
>swr 1898 (Ziffer 43 der Anweisung
°U,28.'" . - —


Quittungskartenverzeichniß für
Jahr 1899 ist, sofern dies noch
geschehen sein sollte, sofort und
Ost» Abschluß und Einsendung dcS
Verzeichnisses anzulegen.

Daß dies"gescheven, ist in dem
Vorlagebericht ausdrücklich zu be-
stätigen.
Heidelberg, den 3. Jan. 1899.
Großh. Bezirksamt.
Dr. Arusperger.

Bekanntmachung.
Die Fischcreiaufsicht betr.
Nr. 114 911. Wir bringen hiermit
zur öffentlichen Kenntniß, daß ver-
schiedenen an der Fischereiaufsicht be-
theiligten Personen des diesseitigen
Amtsbezirks für besonderen Eifer in
der Handhabung der Fischereiaufsicht
während des verflossenen Jahres Geld-
prämien aus der Staatskasse ver»
willigt worden sind, und daß solche
Belohnungen für entsprechende Lei-
stungen voraussichtlich auch im nächsten
Jahre zur Auszahlung gelangen werden.
Heidelberg, 31. Dec 1898.
Größt). Bezirksamt.
_ Dr. Arusperger.
^Bekanntmachung.
Den Vollzug des
Alters- und Jnvaliden-
versicherungsgesetzes
hier
die Vorenthaltung der
Quittungskarten durch
die Arbeitgeber betr.
Nr. 282 I. Wir sehen uns veran-
laßt, die Arbeitgeber neuerdings darauf
aufmerksam zu machen, daß ihnen an
den Quittungskarten ihrer Arbeiter
unter keinen Umständen ein Rückbe-
haltungsrecht zusteht, insbesondere auch
dann nicht, wenn die Arbeiter ohne
Kündigung aus der Arbeit austreten
oder wen» die Arbeitgeber gegen die
von ihnen beschäftigten Personen
noch eine Forderung oder einen

Schadensersatzanspruch haben sollten.
Die Arbeitgeber sind vielmehr kraft
Gesetzes verpflichtet, die Quittungskarte !
nach der thatsächlichen Lösung des i
Arbeitsverhältnisses dem Versicherten
einzuhändigen; Zuwiderhandlungen
iergegen werden mit Geld bis zu
00 Mark oder Haft bis zu 6
Wochen bestraft (W 147, 148 Ziff. 3
> des Reichsgesetzes vom 22. Juni 1889).
Heidelberg, den 2. Januar 1899.
Großh. Bezirksamt.
Dr. ArnSpergcr.

Bekanntmachung.
Die Geschästsregister
der Amtsvollzieher betr.
Nr. 2861. Die Bürgermeisterämter
und Stabhaltereien derjenigen Orte
des Bezirks, für welche besondere
Amtsvollzieher bestellt worden sind,
werden beauftragt, die Geschäftsregister
derselben zu erheben und zur Durchsicht
anher vorzulegen.
Heidelberg, den 2. Januar 1899.
Kr. Bezirksamt.
Dr. Arnsperger._
BekMntMlilhung.
Die Aufnahme von
Zöglingen in die von !
Stulz'iche Waisenan- i
statt in Lichtentbal betr.
Nr. 10431. In der v. Stulz'scben
Waisenanstalt zu Licktenlhat sind
auf Ostern d. I. 5 Freiplätze, nämlich
3 für evangelische Knaben,
2 . „ Mädchen,
zu besetzen.
Außerdem ist in genannter An-
stalt auch der von dem Geheimen
Legalionsrath v. Kettner für einen
Knaben aus der Stadl Karlsruhe
oder aus einem One des ehemaligen

Amtsbezirks Neckargemünv, nament-
lich aus Neunkirchen, gestiftete
Freiplatz zu besetzen.
Wir bringe» dies unter Hin-
weisung aus die unten abgedrucklen
Bestimmungen der 88 1—5 und 12
der Statuten der v, Srulz'seben
Waiseiians1att(Reg.-Bl.1834.S.373>
mit dem Bemerken zur öffentlichen
Kenntniß. daß Gesuche um Aus-
nahme. zu denen die bei diesseitiger
Behörde erhältlichen Frageboaen zu
verwenden sind, binnen 14 Tagen
durch Vermittelung der Gemeinde-
behörden bei uns eingereicht werden
müssen.
Die obenangesührten Statuten
bestimmen in 8 1—5 und 12:
1.
Aufvabmsfähig sind Vater- und
mutterlose arme Kinder beiderlei
Geschlechts.
2.
Aufnahmsfähig sind ferner solche
Kinder, welche zwar noch eine Mut-
ter haben, welche letztere aber durch
unheilbare Gebrechen, z. B. Blind-
heit, Lähmung u. s. w., zu jeder
Arbeit unfähig ist, milhin weder
für die Pflege noch Erziehung ihrer
Kinder sorgen kann.
3.
Gleiches gilt in Ansehung solcher
Kinder, welche wegen moralischer
Verdorbenheit ihrer Ellern Waisen
gleich zu achten sind.
4.
Für arm sind solche Kinder zu
achten, welche zu ihrer Erziehung
und Verpflegung aus Gemeinde-
oder anderen öffentlichen Mitteln
unterstützt oder versorgt werden
müssen.
5.
Die aufzunehmenden Kindermüssen
das fünfte Jahr zurückgelegt haben

und ourfcil nicht uver neun Jahre
alt sei!-.
12.
Kinder, welche mit einer an-
steckenden Krankh it behaftet, miß-
gestaltet oder bftdnnasunfähig sind,
endlich solche, welche unheilbare
körperliche Gebrechen haben, können
nicht ausgenommen werden.
Heidelberg. 9 Januar 1899.

Kroßlz. Bezirksamt
Dr. ArnSpergcr.

Großh. Bezirksamt Heidelberg.
Maul- und Klauenseuche
betr.
Nr. 7611. Wir bringen zur öffent-
lichen Kenntniß, daß die Maul- und
Klauenseuche in der Gemeinde Ketsch
erlosctien ist.
Heidelberg, 6. Januar 1899.
Dr. Banr.

Bekanntmachung.
Nr. 896 N. Der Durchschnitt der
höchsten Marktpreise für Fourage im
Monat
December 18S8
beträgt für den diesseitigen Amts-
bezirk nach den Preisen des Mann-
hermer Marktes einschließlich eines
Zuschlags von 5 vom Hundert für je
50 Kilogramm:

Hafer
Stroh (Roggen)
Heu
8
57
2
52
3
18

Heidelberg, den 9. Januar 1899.

Kroßh. Bezirksamt.
Dr. Arnsperger.
 
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