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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0188

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Maria Stuart — abgesagt!
Müller's Elli hat heute ihr Kränzchen. Maria Stuart soll
gelesen werden und die Backfischchen haben sich pünktlich ein-
gestellt. Nur Else fehlt noch, aber die kommt immer ein wenig
zu spät.
„Wir wollen nur vorerst Kaffee trinken", heißt es, „sie wird
schon kommen".
Gesagt, gethan! Die so wichtige Einleitung der Sitzung wird
gründlich vorgenommen. Mächtige Kuchenberge verkleinern sich
zusehends und die Mutter hat bereits zum zweiten Male die große
Kaffeekanne gefüllt hereingebracht und leer wieder hinausbefördert:
aber Else ist immer Noch nicht da.
„Und wir können doch nicht ohne sie beginnen, denn sie hat
die Hauptrolle zu lesen und außerdem ist sie die Einzige von
uns, welche Maria Stuart im Theater bereits gesehen hat, sie
muß uns alle anleiten", schwirrt es durcheinander. Man ist ge-
rade im Begriff verstimmt zu werden, da ertönt die Glocke im
Entree. Eine Anzahl junger Mädchen stürmt hinaus, aber, oh
weh! nicht die erwartete Freundin wird eingelassen, sonder» der
Briefträger ist's mit einer Rohrpostkarte. Else sendet eine Ent-

schuldigung. Sie hat so heftige Zahnschmerzen, daß sie nicht
zum Kränzchen kommen kann; sondern statt dessen einen Besuch
beim Zahnarzt machen muß. Allgemeines Bedauern!
„Ja, die arme Else! Sie hat so furchtbar schlechte Zähne
und es sind ihr bereits mehrere davon ausgezogen worden!"
Natürlich ist von Maria Stuart jetzt keine Rede mehr; sondern
es wird geschwatzt und da das Thema einmal gegeben ist, so weiß
eine jede von Zahnschmerzen zu erzählen, die entweder sie selbst,
oder diese und jene gehabt haben.
Nur die blonde Martha betheiligt sich nicht an der Unter-
haltung, sie spielt die Rolle der Zuhörerin. Sie weiß keine
Schauergeschichten von Zahnschmerzen und Zahnoperationen vor-
zubringen; denn sie hat tadellose Zähne und dies Faktum, welches
bisher ihren Freundinnen nie zum Bewußtsein gekommen ist, wird
plötzlich bemerkt.
„Du hast wohl noch nie Zahnschmerzen gehabt?"
„Nein, niemals, es muß schrecklich sein!"
, „Ja, wie hast Du es nur angefangen, so schöne Zähne zu be-
halten, was gebrauchst Du den dafür?" betheiligte sich jetzt auch
die Mutter am Gespräch.
„Ich gebrauche allein Losmio - ist nn ä w aso s r, damit

reinige ich Abends und Morgens Mund und Zähne. Mutt^
hält streng darauf, daß ich eS niemals vergesse, wenn ich au4
Abends noch so müde bin, oder selbst wenn ich Morgens ver-
schlafen habe; da giebt es keine Entschuldigung. Uebrigens nehnN
ich es gern, denn es schmeckt außerordentlich angenehm und er-
frischt mich für den ganzen Tag. Unser Hausarzt sagt, es sei der
beste Schutz für die Zähne, da es stark desinfizirend ist und de»
Mund von allen Speiseresten reinigt, die sonst in Fäulniß über-
gehen würden und eigentlich die einzige Ursache für das Hoh^
werden der Zähne sind".
„Bitte, sage uns, wo kaufst Du Losmio-ülnoäwasssr!
„Ich möchte es auch gebrauchen!"
„Ist es theuer?"
So stürmten die kleinen Damen auf Martha ein.
„Ihr bekommt es in allen Apotheken, Droguerien und Par-
fümerien; auch bei den Coiffeuren. Ich bezahle für das FlacoN
nur Mk. 1.50 und reiche mehrere Monate damit!"

Stkigerungsankündigung.
Auf Antrag der Betheiligten und
mit obervormnndschaftlicher Genehmi-
gung wird aus dem Nachlaß des ver-
storbenen Buchhändlers Lebrecht Wolfs
hier das nachbeschriebene Anwesen am
Miontag, den 20 Februar 1899,
Nachmittags halb 3 Uhr,
in meinem Geschäftszimmer — Haupt-
straße 118— öffentlich versteigert und
endgiltig dem höchsten Gebote zuge-
schlagen, wenn der Anschlag oder mehr
erlöst wird. Die übrigen Steigerungs-
gedinge können bei mir eingesehen
werden.
Beschreibung der Liegenschaft:
Im Stadtbezirk:
L.-B. Nr. 371 Pl. 3. 1 Ar 10 Qm.
Hofraithe an der Gr. Mantelgasse,
woraus mit Nr. 21 bezeichnet er-
baut ist:
a) Ein zweistöckiges Wohnhaus von
Steinriegel mit Dachwohnung und ge-
wölbtem Keller,
b) ein vierstöckiger Seitenbau links
von Holz mit Stiegenhans und Ver-
bindungsgang,
o) ein dreistöckiger Hinterbau von
Steinriegel mit Werkstätte im Brand-
versicherungsanschlag von . 8000 St-
eins. Ant. Hesselbach, ands.
Michael Hahn, hinten Justus
Kussel, vorn die Gr. Mantel-
gasse, angeschlagen zu . . 16500
Sechszehntausend fünfhundert Mark.
Heidelberg, den 1. Februar 1899.
Gr. Notar:
Diez.
Mndttiittilmmmg.
Am Mittwocd den 22 Febr.
1899. Nachmittags 2'/» Uhr be-
ginnend, werden im hiesigen städtischen
Leihhaus die verfallenen Pfänder
geyen Baarzahlnng öffentlich ver-
steigert.
Am Versteigerungstag bleibt die
Anstalt Vormittags geschloffen.
Heidelberg, 17. Februar 1899.
Sliidt. Frihhausverwaltuna.





„CstlMPIllver" zemölter Cacao),
Das deutsche Fabrikat der Herren
Gebrüder Walvbaur in Stutt-
gart, an Güte von anderen unüber-
troffen, ist billiger als die viel-
angekundigten holländischen Cacao.
Zu haben in den
Drogerien von Louis Holzbach.
„ „ Julius Mayer.
„ , E A.THomas Nachfolger
Inhaber Carl Müller.

Als die
KeKrnKkrkall-Tiultu
verdienen unstreitig die Erzeugnisse
der Fabrik von Paul Strebet in
Gera empfohlen zu weiden; ihre
"" züae bestehen in
leicht aus der Feder fliegend
tief schwarz werdend;
keinen Satz zurücklassenih
nicht schimmclbildcnd.
Ebenso erfreuen sich
die Kopirlinten
vorbenannten Fabrikats einer großen
Beliebtheit und ausgedehnten Ver-
breitung.
Zu haben in Heidelberg bei
Hermann Reiske, Papierhdlg.
Plöckstr. 77.
M. Proben davon stehen auf
Wunsch zu Diensten.

///> Ml//
LeZiim äes LonimoEiEtors: Wttuoell, «!vn 12.
Das anskütirliosts LeiuiIproAramm rvirä äurvst äns ssirrstariat stoatsulos übvrsauät.
vor Oiroetor: I*.

Keidellierger Wilitär-Mrein.


Die

ordentliche General-Versammlung

findet Sonntag, den 12. März, Abends
8 Uhr, im Vereins,okale zum „Faulen Pelz"
statt, wozu wir unsere Mitglieder mit dem Ersuchen
um zahlreiche Betheiligung einladen.
Tagesordnung:
Erledigung der unter § 8 der Satzungen bezeichnten Vereinsgeschäfte.
Der 1. Vorstand.
In der Donaueschingerlotterie oder der II Bad. Roth t Geldlotterie

Ziehung 17. März
Gewinn Mk. 39 990.-

bestehend in circa 50 Pferden rc. Haupttreffer Mk 20000.'0000 u.s.f.

Ziehung 23. März
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tische, 4 Mill Cigarren 1 vollständiges
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Holz, 1 Kuh, 6 Stück Hühner,
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gegen Baarzahlnng im Vollftreckungs"
Wege öffentlich versteigern.
Heidelberg, den 16. Febr. 1899.
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IIul'mi-ni6-8r>rü.
Sonntag, den 19., Montag, den 20-
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her Dagewesene
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U. a. zum 1. Male!
Die Orient-Reise
Kaiser Wilhelm»
(nach Original - Aufnahmen) Welt'
tableanx mittelst elektr. Projektions-
Apparats, sowie znm l. Male: lrm-
Etne indische Wittweverbrennung-
Iris, die Jdierin, wird vor de«
Augen des Publikums vis zum Skelett
verbrannt.
Preise: Sperrsitz 1,50 Mk., StU-
dirende 1 Mk.. I. Rang 1 Mk., II. Rang
60 Pfg., Gallerte 40 Pfg.
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handlung von E. Pfeiffer u. Cigarren-
handlung Alsweiler.
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Druck und Verlag von Adolph Emmerling und Sohn in Heidelberg. Untere NeckarstraL 2l. Telephon-Anschluß Nr. 82.
 
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