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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0473

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kti^kum begeistert einstimmte; das Orchester spielte die National-
Dann begann die Vorstellung mit dem 2. und 3. Akt
MoMj'z „Die Hochzeit des Figaro", welche in mustergiltiger
ausgeführt wurde. Hieran schloß sich das Ballet: „Ver-
uMeinnicht". Der Großherzog und die Großherzogin blieben
!^.Mm Schluß der Vorstellung gegen °/«11 Uhr.
Eingesandt.
in», n ^Ebberg, 3. Mai. Zufolge der offiziellen Aufforderung
Abonnement der Sommer-Concerte sollen vom 1. Mai ab
E.ch zwei Concerte abgehalten werden, und bei ungünstiger
tzj""rung soll das Abcnd-Concert im Museumssaal stattfinden.
hIi°nder dieses und seine Collegen, welche nur am Abend Zeit
s-O». ihr Abonnement auszunützen, sind sehr enttäuscht, daß
din ^ SEern als heute das Abend-Concert ohne jede Moti-
st Mg ausgefallen ist und auch für morgen das Gleiche bevor-
Bei ungünstiger Witterung sitzt es sich im Museumssaale
hübsch und das Concert daselbst kommt auch besser zur Gei-
seln» ^ Einem Freunde gegenüber, welcher trotz kurzen Hier-
. auf meine Anregung hin abonnirt Hai, wird mein Lokal-
tzZwtismus auf eine harte Probe gestellt; ich glaube auch im
« »Ne Vieler zu sprechen, wenn ich um Aufklärung dieser —
wir „Unregelmäßigkeiten" bitte.
_ Ein Concert-Abonnent.
Kleine Zeitung.
^.-"Billige Pfingst- und Sommerfahrten nach der Schwei,
Italien. Das schweizerische Reisebureau Otto Erb in Zürich
hinüber dem Hauptbahntiof) bietet wie alle Jahre so auch
»iid i *"^der dem reisenden Publikum Gelegenheit, zu Pfingsten
>M Sommer sehr billig die Schweiz und Italien zu bereisen.
N illustrirten Generalprospekt, die Programme der genannten
HMÜfahrten und aller Sommer- und Herbstsahrten, die Hotel-
HMonsysteme, Reisebücherverzeichniß rc. enthaltend, nebst einem
AafiEschniß der Couponverkauf- und Anmeldestellen, erhält Jeder
^sticht s^nko, der das genannte Reisebureau schriftlich darum
Newyork, 29. April. In Kanton (Ohio) wurde Frau
d,?sa Georges, welche George Saxton, den Bruder der Präsi-
g. M Mac Kinley, erschossen hat, weil er sie verlassen hatte,
er mit ihr über drei Jahre in intimen Beziehungen ge-
f.,,aen. unter großem Jubel der im Gericht versammelten Menge
Krochen._
Theater- und Kunstnachrichten.
».Heidelberg, 4. Mai. Die Concertsängerin Fräulein Martha
h-aler, ausgebildet bei Herrn Piof. I. Stockhausen, die sich
alz Nachfolgerin von Frau Johanna Stüve-Bcck als
h, ss an g s l e b r e rt n niedergelassen hat, hat am Charfreitag
tz „Sroßern Erfolg in Landau die Altpartie in der Mathäus-
sowie kürzlich in Frankfurt a. M. in einem Concert
sdiÄ ""d Lieder gesungen. Die Blätter in Landau und Frankfurt
a^chen sich sehr lobend über ihre weiche, sympathische Altstimme
fein heben ihren natürlichen Ausdruck und den seelenvollen,
Vortrag besonders hervor.

Handel und Verkehr.
—..heim, 3. Mai. (Aktien.) Oberrh. Bank 125.40 G.
Mische Kreditbank 145.50 G. Rheinische Hypothekenbank
P Heidelberger Aktienbrauerei 137.— B. Schrödl'sche
lo^Uerei - Aktien 147.— B. Portland - Cementwerk Heidelberg
G.
^ Frankfurt, 3. Mai. Effektensocictät. Abends 6V. Uhr.
»Mir. Credit 224.20—10 b. Diskouto-Kommandit 199.30 b.
Tl^bistädter Bank 154.90 b. ult. 154.70 b. cpt. Deutsche Bank
i.^oO b. Dresdener Bank 166—6.50 b. G. Nationalbank
20 h. Ottomane 118.60 ult. 118.50 B. 40 G. cpt. Berliner
Melsqesellschaft 173.30 b. Nürnberger Bank 119.80 b. G.
b Vg„l Mannheim 116.40 b. G. Berliner Bank 11950
Oesterr. Länderbank 122.50 b. G. Oesterr. Staatsbahn
b. Northern 80.30 b. Gotthard-Aktien 147.90-8.30-20 b.
hjA^erzer Central 147-7.70—40 b. G. Schweizer Nordost 102.90
N 3.20—10 b. Schweizer Union 79—9.50—20 b. G. Jura-
Nblon 89.30 - 40-10 b. G. 89.50 b. cpt. Mittelmeer 110 b.
Portugiesen 26.20 b. G. 4VzvCt. Portugiesen 38.80 b.
Mexikaner 28.50 b. G. 5pCt. amort. Mexikaner 8. Ser.
dt» b. G. 4pCt. Spanier 59.10—40 b. Italiener 94 ult. u. cpt.,
iL 35 b. 10 000er. Türken-Loose 133.60-40-60-20 b. G.
Ä? Eassa b. G. IpCt. Türken C. 28.40—30 b. 4'/,pCt. innere
«i ^ntinier 73 b. G., dto. äußere 74.80 b. G. Alpine 242.20 b.
^chenkirche,, 204.80 B. 70 G. Harpener 204.10 b. Hibernia

226.80 B. 70 G. Laura 253 40-10 b. Oberschles. Eisen 172.50
b. G. Edison 304 b. G. Alkali Aschersleben 15710 b. G. Nürn-
berg-Fürther Straßenbahn 263 b. Blei- u. Silberhütte Braubach
103.90 b. G. Sürthcr Maschinenfabrik 105.50 b. G. Köln. Elektr.-
Anlagen 122 b. G. Buderus Eisenwerke 123.50 b. G. Badische
Zuckerfabrik 62.80 b. G. Elektr. Helios 182 b. Contin.-Electric.
134 b. G. Chem. Fabrik Albert 152.10 b G.
6'/«—6 Vs Uhr: Nationalbank 149.10. Elektr. Zürich 159 b. G.
Schweizer Union 79.
Bei ziemlich belebten Umsätzen erfuhren die Kurse fast all-
gemeine Befestigung, namentlich waren schweizer Bahnen lebhaft
gefragt und weiter gebessert.
Berlin, 3. Mai. Heidelberger Straßen- und Bergbahn-
gesellschast 159.50 g.
Schiffsnachrichten. Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch. Hauptstraße 1.) An-
gekommen sind folgende Dampfer: „Kaiser Wilhelm 11." am
29. April in Newyork. „Pfalz" am 29. April in Montevideo.
„Preußen" am 1. Mai in Hongkong. „Königsberg" am 29. April
in Shanghai. „Bamberg" am 28. April in Colombo.
Wafserstandsnachrichtcn.

Neckar.
Heidelberg, 4., 2,09, gef.0,09m
Heilbronn 2. 1,95, gef 0,40m
Mannheim, 3.. 5.46, gest. 0.15m

Rhein.
Lauterburg, 2., 5,41, gest. 0,32m
Maxau. 2., 5.48, gest. 0,29m
Mannheim, 2.5.31. gest. 0.30m

Witlerungsbeovacchrungen.
Heidelberg. 4 Mai Thermometerstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -t 5.4" Niederster Stand seit gestern Morgen: -st4.8°;
höchster:-st 16 5° Wind: SO Himmel: bedeckt. Barometer-
stand- Morgens 7 Ubr: 7517 mm._
Derloosungen.
Stadt Paris 400 Fr.-Loose vom Jahre 1892. Ziehung
am 22. April. Auszahlung am 15 Mai 1899. Hauptpreise:
Nr. 175101 L 100009 Fr. Nr. 176776 ä 50000 Fr. Nr. 285982
583474 je 10000 Fr. Nr. 2429 35733 76767 99176 105887
144602 157830 164711 171987 189976 218246 295115 297059
315477 317216 343389 357548 358897 389110 421932 422384
427162 461896 453657 458558 487483 539443 540573 565270
587822 je 1000 Fr. _ _
Netteste Nachrichten.
Berlin, 3. Mai. (Franks. Ztg.) Die der Maifeier
wegen ausgeschlossenen Metallarbeiter hielten
heule Mittag eine Versammlung ab. Laut Mittheilung
eines Vertrauensmannes haben sich an der Maifeier
2500 Mann, also etwa 10 Prozent der Gesammtheit der
Berliner Metallarbeiter betheiligt. Hiervon wurden in neun
Geschäften 355 Mann am Dienstag entlassen, vielfach
unter dem Hinweis, daß dem Arbeitgeber es ja noch srei-
stehe, den Entlassenen wegen Arbeitsverweigerung zu ver-
klagen. Der deutsche Metallarbeiterverband hat beschlossen,
nur denjenigen der Entlassenen Unterstützung zu gewähren,
die den ganzen Tag über feierten und nur dann, wenn
sich die Mehrheit der in dem Betriebe Beschäftigten für die
Arbeitsruhe am 1. Mai erklärte. Den ausgesperrten
Schlossern der Glashütte in Stralau, die den
Vormittag über in der Werkstatt thätig waren, wird die
Unterstützung versagt. Die Dauer der Aussperrung schwankt
zwischen 5 und 8 Tagen, doch wurde auch verschiedenen
Arbeitern auf dem Arbeitsnachweise des Jndustriellen-Ver-
bandes erklärt, daß sie erst nach 4 Monaten in den Ver-
bandsfabriken wieder Arbeit erhalten können. Die Stellen
der Entlassenen sind zum Theil bereits besetzt.
Lübeck, 3. Mai. (Franks. Ztg.) Circa 700 Arbeiter
zweier Fabriken der Metallindustrie beschlossen infolge
der Maßregelung wegen der Maifeier Einstellung der
Arbeit, bis die Bewilligung ihrer Forderung von
50 pCt. Lohnaufschlag für Ueberstunden erfolgt sei.
Cherbourg, 3. Mai. Königin Victoria von
England ist heute Nachmittags hier eingetroffen und be-
gab sich alsbald an Bord ihrer Jacht.

Stockholm, 3. Mai. Infolge des im Reichstage ge-
stellten Antrages, daß Unterhandlungen eingeleitet werden
sollen zum Zwecke einer von den drei skandinavischen
Ländern Schweden, Norwegen und Dänemark an die
fremden Mächte zu richtenden prinzipiellen Neutralitäts-
erklärung beschloß der Reichstag, daß dieser Antrag
keine weiteren Schritte zur Folge haben werde; der Reichs-
tag gab jedoch dem aufrichtigen Wunsche Ausdruck, daß
Schweden und Norwegen immer in Frieden leben mögen,
ohne sich in die Angelegenheiten und Streitigkeiten anderer
Staaten einzumischen.
Kairo, 3 Mai. Der Neffe des Sultans von Dafür
Ibrahim Ali, der von General Kitchener mit einer
Mission an den Sultan betraut war, ist wieder in Kairo
eingetroffen. Bei seiner Ankunft in Darfur fand er sei-
nen Onkel von Ali Dinar entthront. Ibrahim
war mit einer Eskorte von 150 Mann gezwungen, mit
Dinar den Kampf aufzunehmcn. Dieser schlug ihn und
tödtete 120 seiner Begleiter. Ibrahim kehrte mit den
übrigen 30 Mann nach Omdurman zurück.
WoMs Telegraphenbureau.
Hamburg, 4. Mai. Mehr als die Hälfte der Stadt
ist durch das gestrige Feuer infolge Beschädigung der elek-
trischen Kabelleitung in Dunkel gehüllt. An der
Reparatur des verbrannten Kabels wird bei Fackelbeleuch-
tung gearbeitet. Man glaubt, daß die Störung erst morgen
Abend behoben sein wird.
Petersburg, 4. Mai. Das Berliner philharmonische
Orchester überreichte gestern der russischen musikalischen Ge-
sellschaft 3 prachtvolle Lorbeerkränze, die aus die
Gräber Glinka's, Tschaikowsky's und Rudinstein's nieder-
gelegt werden sollen.
Für die Redaction verantwortlich: F. Montua in Heideldero.
Seminargottesdienst.
Freitag, 5. Mai.
Peterskirche: 5 Uhr: Herr Candidat Wahl._
I'üi' 8rr»utp»r»i'v! "MW
Liariobtangs - Osgsnständs jsäsr 4it, als: Isksl-, Kaffes-
Irink- rmä Vasoksorvios, Kas- and pstroloum!anipon, llsslooko,
versilbert, ^deniiolr and Elfenbein; versilberte, verniokelis und
lleinniekelvvaaren, Dsooralionsgegenstünlle, llildsr sta. sie., in
den swknobstsn bis ?n den kstnstsn ^.nskütrrmrgsii, bei änsssrst
billigen kreisen srnpüsblt
von HLönkA, Uauptstr. 124.

LivselirittsMvIier, Ovmxtoir-llivnsillkll,
Doxirdiielwr.
4nksrtignng von VoiLvttSLvttoi» in knrssstsr 2sit.
öriekbogen 4° und 8°. ll/Iemorandum, llevknungsn,
Postkarten eto. Lpss.: vopirkäkiger Druck.
La-ntselinolr-, illsssinx- und vLtumstsmpsl.
4Vs<4sts1n Knottkolgor-, Heidelberg.
Hanxlser. 161. IsIsvNoll Hr. 1S2.

3ott. Ott 17. ist, OOS, Oonditorsi, llanptstrasss 8r. 1T4,
Misis nabe der kksrdsbnbn- nnd dlsbenbabll-Haltestelle
Islspbon 136. 8optt!sns1i-osss 13. loispllcm 136
Lpsoiaiität: Ottooolsrtts- unä Dssssrts - Sontton»
Kokrorones, l.imonaäen, Illnueure, Vksins.
ttattin miOi Or-Smss gsrilllts vssssr-ts.
Lostss und ApüsstosSpsoi^l-klossvL't.
grössts 4iisv»Id illösgllstto», koggllmälltsl, Ospss.Lragsll, Oosiames
llnä Hlollson in Oien prsiMi-oi, 4nksrtiunllßi osoö Ais»»«.

Amtliche
He?5MiMachungerr.

Die Vergrößerung der
Ofenfabrik von I. Hein-
stein hier betr.
17 984II. Fabrikant Jean
stein dahier beabsichtigt die
-oahre 1895 erbaute an der Eppel-
hDer Landstraße ans Gemarkung
Helberg gelegene Thanofenfabrik zu
"»eitern.
wstie Pläne und Beschreibung des
^ "einehmens liegen in der Kanzlei
Großh. Bezirksamtes, sowie im
Mbause beim Stadtrathe Heidel-
L.iur Einsicht offen.
bringen dies mit der Auffsrde-
E zur öffentlichen Kenntniß, etwaige
^'»Wendungen gegen das beabsichtigte
H^ernehmen binnen 14 Tagen vom
z.jAeinen dieses Blattes an bei nnter-
Meter Behörde oder beim Stadt-
yM vorzubringen, widrigenfalls alle
privatrechtlichen Titeln be-
z^nden Einwendungen als versäumt
Heidelberg. 27. April 1899.
Kroßh Bezirksamt.
_Dr. Klotz._
Bekanntmachung.
Jagen von Hunden
betreffend.
45 053. Mit Rücksicht darauf,
H>,M'cht selten herrenlos jagende
«er?» s" den Waldungen des Amts-
angetroffen werden, sehen wir
«es veranlaßt, auf die Bestimmung
8 147 P.-St.-G.-B. neuerdings
ly^Lweisen, wonach an Geld bis zu
j^-vsk. bestraft wird, wer seinen Hund
das.Wd oder Wald jagen läßt, ohne
B»lt wgdberechtigt zu sein,
sek-. Dienstweisung für Jagdauf-
o» bestimmt demnächst ausdrücklich:
9. Werden fremde Hunde ohne
in einem Jagdbezirk jagend
vvffen. so sind dieselben womöglich

einzufaugen und ist der Besitzer der-
selben festzustellen.
Wenn die Verursachung weiteren
Schadens durch den ohne Beisein des
Besitzers jagenden Hund in anderer
Weise nicht verhütet werden kann, so
ist es den Betheiligten anheimgegeben,
je nach der Sachlage zum Zwecke der
Nothwehr die Erlegung des Hundes
zu bewirken.
Die Bürgermeisterämter des Land-
bezirks haben dies durch die Schelle
und durch Anschlag an die Gemeinde-
tafel noch besonders zur Kenntniß der
Ortsangehörigen zu bringen.
Heidelberg, 2. Mai 1899.
KroßH. Bezirksamt.
Dr. «nur._
Bekanntmachung.
Maul- und Klauen-
seuche betr.
Nr. 37 666 I. In Groß-Gumpen,
Hessischen Kreisamts Erbach, ist die
Maul- und Klauenseuche wieder er-
loschen.
Heidelberg, 29. April 1899.
Kr. Bezirksamt.
Dr. Baur.
Bekanntmachung.
Maul- und Klauen-
seuche betr.
Nr. 37 663 I. In der Gemeinde
Feudenheim, Amts Mannheim, ist die
Maul- und Klauenseuche ausgebrochen.
Heidelberg, den 28. April 1899.
KroM. Bezirksamt.
Dr. Baur.
Grstzh. Kerirksamt Heidelberg.
Nr. 37 642. Nachstehend bringen
wir eine Bekanntmachung der Großh.
landw. Winterschule Augustenberg vom
8. April d. I. zur öffentlichen Kenntniß.
Heidelberg, den 29. April 1899.
Pfister.

Bekanntmachung.
Mit Genehmigung Gr. Ministeriums
, des Innern wird in der Zeit vom

29. Mai bis 10. Juni ds. Js. auf
Augustenberg ein Bienenzuchlkurs für
Personen reiferen Alters abgehalten.
Die Theilnehmer an diesem Kurs kön-
nen Kost und Wohnung in der An-
stalt gegen eine Vergütung von 1.40
Mark pro Tag erhalten. Unbemittelten
Kursteilnehmern können diese Kosten
teilweise oder ganz nachgelassen, so-
wie entfernter wohnenden Besuchern
des Kurses die Reisekosten theilweise
oder ganz ersetzt werden.
Anmeldungen find mit Leumunds-
zeugniß und wenn auf Vergünstigung
Anspruch erhoben wird unter Beilage
eines Vermögenszeugntsses bis spä-
testens 20. Mai d. Js. bei dem Unter-
zeichneten Vorstand schriftlich einzu-
reichen.
Augustenberg (Post Grötzingen),
den 8. April 1899.
Großh. landw. Winterschule.
_Fr. Ga»b. _
Gr. Bezirksamt Heidelberg.
Die Verbandsfohlen-
weide auf dem Eichhof
betreffend.
Nr. 37254. Nachstehend bringen
wir die Bestimmungen für die Be-
nützung der Verbandsfohlenweide auf
dem Eichhof zur öffentlichen Kenntniß.
Heidelberg, den 28. April 1899.
Pfister.

Bestimmungen
für die
Benützung der Bcrbandsfohlenr
weide auf dem Eichhof.
8 1.
Die von dem Verbände der unter-
badischen Pferdeznchlgenossensckaften
errichtete FMenweide auf dem Eich-
hof hat den Zweck, den im Verbands-
gebiet geborenen Fohlen Geiegenhen
zu geben zu dem für ihre Entwickelung
notwendigen Weidegang.
Die Weide umfaßt 25 Hektar (ca.
60 Morgen) und besitzt Stallungen
für 60 Fohlen, außerdem eine Wärter-
Wohnung.
Die ganze Weide ist durch richtige
Bearbeitung und Düngung ihrem
Zweck entsprechend hergerichtet.

8 2.
Zur Benützung der Weide, die an
einem, vom Verbandsprüsidtum jeweils
zu bestimmenden Tage im Monat
Mai beginnt und im Monat Sep-
tember endigt, sind zunächst die Fohlen
besitzenden Verbandsmitgjieder Badens
berechtigt. So weit es der Raum der
Stallungen und die Ergiebigkeit der
Weide gestattet, können auch Fohlen
von Nichtverbandsmitglieder zngelassen
werden, sofern sie aus Baden stammen.
8 3.
Zngelassen zum Weidegang werden
Wallachen und Stutfohlen im Alter
von 1—3 Jahren, Hengstfohlen im
Alter bis zu IVz Jahren.
Nach Uebereinkunft können auch
ältere Pferde mit Ausnahme von
Hengsten zugelassen werden.
8 4.
Pferdebesitzer, die ein Fohlen zur
Weide bringen wollen, haben dies bei
dem Schriftführer des Verbandes,
Großh. Bezirksthierarzt Vaeth in
Heidelberg, anzumelden. Beim
Auftrieb muß ein Zeugniß der Orts-
behörde vorgezeigt werden, daß in dem
Orte sowie in dem Stalle aus, dem
das Fohlen stammt, keinerlei an-
steckende Krankheit wie Rotz, Drüsen,
Influenza rc. seil den letzten 4 Wochen
geherrscht hat.
Bet dem Auftrieb wird jedes ein-
zelne Thier nochmals durch einen
Thierarzt untersucht. Dieser ent-
scheidet, ob der Zulassung nichts im
Wege steht.
85.
Nur versicherte Fohlen werden zum
Weidegang zugelassen. Der Verband
vermittelt die Versicherung, deren
Kosten der Besitzer zu zahlen hat, da-
gegen übernimmt er keinerlei Haft-
pflicht für die zur Weide gebrachten
Thiere.
Eine Zulassung ohne Nachweis der
Versicherung kann ausnahmsweise vom
Präsidium gestattet werden.
86.
Erkrankt ein Weidethier, so hat die
Kosten für Thierarzt und Apotheke
der Besitzer zu zahlen.
8 7-
Die Fohlen erhalten neben dem

Weidefutter nach den Anordnungen
Großh. Ministeriums des Innern
täglich 3 Kilo Hafer und 3 Kilo Heu.
8 8.
Die Weidetaxe für ein Fohlen be-
trägt vorerst 100 Mk. Von dieser
Summe ist die Hälfte beim Auftrieb,
die andere Hälfte am 15. Juli j. Js.
an den Verbandskassier, Herrn Ver-
walter Nahmen in Langenzell, Post
Bammenthai, oder an den Weidewart,
Herrn I. Keil, zu entrichten.
89.
Der Transport von und zur Weide
geht auf Kosten des Besitzers.
8 10.
Zur Beaufsichtigung und Wartung
ist ein zuverlässiger Wärter bestellt,
dessen Dienstobliegenheiten durch ei-
nen Dienstvertrag und eine Instruktion
geregelt wird.
Die Fohlenweideverwaltung:
gez. Prinz Alfred zu Löwenstein
Schloß Langenzell.

Bezugnehmend auf Vorstehendes
theilen wir mit, daß noch 13 Fohlen
für dieses Jahr ausgenommen werden
können. Wir ersuchen daher alle
Lusttragendeu, ihre Fohlen alsbald
bei dem Unterzeichneten anzumewen.
Der Tag der Wiedereröffnung wird
später jedem einzelnen von hier aus
schriftlich mitgetheilt werden.
Heidelberg, den 10. April 1899.
I. G Baeth,
Großh. Beztrksthierarzt und Schrift-
_führcr._
Die Hies. Arüyjayrsmesse
beginnt Montag, den 22. ds. Mts.
und dauert 9 Tage.
Heidelberg, den 2. Mai 1899.
Der Stadtrath:
Dr. Walz.
Webel.
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Buch- und Accidenzdruckerei.
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Reparaturen werden bestens besorgt.
 
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