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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0525

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s.

-ä» ^kin, der Leiter des botanischen Instituts, das Podium.
L." Vortrag bewegte sich auf einem Spezialgebiet, er sprach
"e .Physiognomie der mitteleuropäischen Waldbäume", wußte
durch die klare, fesselnde Darstellungsweise auch diejenigen
Anwesenden, die sich zu den Laien auf botanischem Gebiete
Mkn mußten, lebhaft zu interessiren. Mit dem Vortrage des
M Professors Dr. Klein fand der Festakt vor 12 Uhr seinen
Die Großherzoalichen Herrschaften nahmen alsdann
^ tinem Fenster im zweiten Stock des Aulabaues dis festliche
sMrt der Chargirten der Korporationen und Vereine der
Mchule in Augenschein und besichtigten darauf eingehend den
L?dau, sowie das elektrotechnische und botanische Institut,
irrend der Besichtigung, die bis gegen 2 Uhr dauerte und an
^ N eine größere Anzahl der Festthcilnehmer betheiligte, hatten
">e Studirenden zum Frühschoppen im Stadtgarten ver-
übelt. wohin ihnen auch viel ältere Herren folgten. Für heute
AUnttaa 5 Uhr wurden die Vertreter der auswärtigen Hoch-
Mn, die Professoren und Dozenten der hiesigen Technischen
tzMule und eine große Zahl hervorragender Festtheilnehmer,
stanzen etwa 300 Personen, darunter auch die Vertreter der
italischen Verbindungen, zum Empfang in das Groß-
Mögliche Schloß eingeladen. Die Großherzoglichen Herr-
iMn empfingen ihre Gäste in den oberen Sälen und führten
tz, Vben sodann in die Schloßgärten, wo bei Musik Thee und
8/Münzen gereicht wurden. Der Empfang dauerte bis gegen
Der heutige Abend gehört der Studentenschaft, die im
tz,°°en Saale der Festhalle den Professoren und Gästen einen
>ers qiebt.
Karlsruhe, 18. Mai. Die Bestrebungen des „Flotten-
werden eine weitere Förderung durch die jüngst vom
. Wenden Ausschüsse unter dem Vorsitz S. Gr. H. des
,/>Nzen Karl vorgcnonimenen, alle Landestheile bcrück-
i^genden E r g ä n z » n g S w a h l e n in das Landeskomitee
it den geschäftsleitenden Ausschuß erfahren. Der letztere ist
Aufnahme der Herren Professor Schäfer-Heidelberg,
U' Ginlini und Kommerzienrath Scipio-Mannheim, Dr. med.
tz^"er-Schwetzingen, Stadlrath Hiller-Pforzheim, Oberamtmann
ssNard-Achern, Professor Dr. Gruber-Freiburg und Hofapotheker
s,N""'Donaueschingen verstäckt worden. In den nächsten Tagen
ZMt auch die Versendung der vom Landeskomitee heraus-
E°ei>en Broschüre; ferner ist die Abhaltung von Vorträgen in
lyNcht genommen. So ist zu hoffen, daß durch das Zusammen-
aller Vaterlandsfreunde der „Deutsche Flottenverein" zur
s, Uung aller auf eine ausreichende Sicherung unseres über-
MHen Besitzstandes gerichteten Bestrebungen wesentlich bei»
wird!
« Achern, 16. Mai. Der Großherzog hat letzten Samstag
M Deputation des Festausschusses für den II. 112er Tag in
z^rn, bestehend aus dem Festpräsidenten Herrn Oberstleutnant
Herrsch und dem Vorstand des hiesigen Veteranenvereins,
Adolf Huber jun-, in Audienz empfangen. Die beiden
i/Zen überbrachten Sr. Königl. Hoheit die Einladung zum II.
^steg^ag Achern. Derselbe hat sein Erscheinen in Aussicht
P. Renche», 18. Mai. Während gestern Mittwoch Nach-
jMg auf hiesiger Station der Zug Nr. 714 manöverirte, w"rde
bei beschäftigte Beanrte Wilhelm Göppcrt von Hofweier
Z, stffenburg von dem um IV. Uhr durchfahrenden Schnellzug
erlaßt und ihm ein Fuß und ein Arm abgefahren. Außerdem
"U der Bedauernswerthe noch sonstige schwere Verletzungen,
d st-lst Offenburg 18. Mai. Vor einigen Woche» wurde eines
schönsten Denkmäler auf dem hiesigen alten Friedhofe,
einige Oberlehrers Fidelius Mößner, eine prächtige Büste
Mr zierlichem, gothischen Baldachin, für das seiner Zeit bis
Amerika herüber Beiträge geflossen sind, von muthwilliger
N'd stark beschädigt. Auf die Entdeckung der Thäter halte
hiesige Bürgermeisteramt eine Belohnung von 40 Mark
^gesetzt. Nun sind die Vandalen in einigen Volks- und Real-
^Urn xruirt worden.
jz, ^»hr, 17. Mat. Die Bürgerschaft der Stadt Lahr hat das
M Gesinnung ehrende Bedürfniß gefühlt, dem Manne, der 10
Mre lang, von 1888—98, die Angelegenheiten der Stadt in
Mer Pflichterfüllung und mit ebensoviel Eifer und Geschick als
gemein anerkanntem Erfolg geleitet, auch ein sichtbares Zeichen
Mr Dankbarkeit zu widmen. Das zur Zeit im Rathhaus-
Me ausgestellte Geschenk besteht aus einem Tafelaufsatz aus
Dstwbenem Silber, auf dessen einer Seite das Stadtwappen mit
A Jahreszahlen 1888—1898 und auf der anderen die Widmung
hochverdienten eisten Oberbürgermeister Dr. S ch lnsser
^ Erinnerung an Lahr 1888-1898" angebracht ist.
r — Im Obcrpostdirektionsbezirk Karlsruhe haben während
ersten Vierteljahres 1899 u. A. folgende Personalvcrände-
L^llen stattgefnnden: Angenommen sind: als Postagent: Ernst
Myboth in Unterschefflenz; als Fernsprechgehilfinnen: Luise
§^ulz, Adelheid Ärenzinger, Anna Erlcwein, Emmy
M»z, Pauline Lösch und Luise Eberle in Heidelbe.g.
Mannt sind: Zu Ober-Postassistenten: die Postassistenteii Hcin-
M Kircher in WieSloch, Friedrich Schilling und Wilhelm
Uuiniel in Heidelberg; zum Postassistent: der Postgehilfe
HO' Hillenbrand in Neckargemünd. Angestellt sind: als
tzMssisteriten: die Postanwärter Otto Meyer und Peter
Murnann in Heidelberg. Als Telegraphcnassistent: der
TMgraphenanwärter Georg Dietrich in Heidelberg. In
M Ruhestand getreten ist: Postsekrelär Andreas W i e d-
Mnn in Heidelberg. Versetzt sind: die Postoerwalter: Frey
M Neckargemünd nach Philippsburg, Schreck von Oppenau
Neckargemünd; die Postassistenten: Will von Neustadt
E^w.) nach Heidelberg, Walther von Heidelberg nach Baden-
Men, Schleihanf von Heidelberg nach Mannheim, Voll,
^tler von Heidelberg nach Mannheim, Benkert von
K?ckarelz nach Rosenberg, Leo Schmidt von Neckarelz nach
Mtheim, Greulich von Sinsheim nach Mannheim, Krebs
M Neckargemünd nach Mannheim, Stetter von Heidelberg
^Mannheim._
Meine Zeitung.
„Das neueste Andreegerücht scheint sich, wie man jetzt an-
^ hinen darf, nicht hattburer zu erweisen als so manches frühere.
der Nordspitze von Irland bei Nisi soll danach eine Flasche
^gefunden worden sein, welche 'einen Brief an Kapitän Ernst
rzdrse in Gothenburg enthalten hätte. Trifft dies zu, so handelt
L. /ich nicht um den Nordpolfahrer Andrste, vielmehr um die
Mir einer anderen, weniger gefahrvollen Expedition, welche
-.,ch einer vor einiger Zeit gebrachten Mttthcilung Flaschenposten
einem wissenschaftlichen Zwecke auswarf und die Finder bat,
Zsie Botschaften dem Gothenburger Kapitän Andrste zu über-
iMeln. Letzterer aber ist weder mit dem kühnen Luftschiffer
Mtisch, noch steht er auch im Zusammenhang mit dessen
vernehmen.
y, — Ein „Sonnenheim" für Kinder. Die städtische Ber-
atung in Newyork hat dem Medical Record zufolge eine merk-
z?rdige, aber gewiß dankenswerthe Einrichtung getroffen. In
Mbinüung mit dem Bellevue-Krankenhause ist ein völlig aus
Ms gebauter Pavillon errichtet worden, der zur Aufnahme von
ZMlichen Kindern dienen soll. Es ist allerdings vorläufig nur für
^ Kinderbetlchen darin Platz. Bei der ungemein anerkannten
Meutung des Sonnenlichts für die gesunde Entwickelung des
Mnsche,, erscheint es wohl gerechtfertigt, kränklichen Kindern
solche Weise die Gelegenheit zu Sonnenbädern zu geben, zu-
M wenn sie in den ärmlichen Häusern ihrer Eltern wenig Ge-
Mnheit dazu bekommen. In den Großstädten mit ihren hohen
Lusern erscheint eine derartige Einrichtung ganz besonders
^uschenswerth.
. ^ New-Port, 15. Mai. Aus Kap Nome, Alaska, wird über
Wundervolle Goldfunde" berichtet, die alles bisher
tzUgewesene übertreffen sollen. Sechs Leute sollen im Anvil
Met und Snow Creek in 90 Tagen Gold im Werthe von
Doll, gefunden haben, und es sei gewöhnlich, daß einzelne

Goldgräber täglich 200 Doll, gewinnen. Man finde genug
Goldstückchen und erspare sich vielfach das Auswaschen. Die
Nachrichten über diese Entdeckung haben dem Bureau Lassan
zufolge in Tacoma und am Puget Sound große Aufregung
hervorgerufen.

Literarisches.
—Z Das Glück in der Liebe. Merkwürdig ist es, daß
„das Glück in der Liebe" die Menschen weit weniger zum Nach,
denken anregt, als cs wohl geschehen sollte. Die nämlich, die
dies „Glück" als Errungenschaft besitzen, verspüren am aller-
wenigsten die Neigung, sich darüber Rechenschaft zu geben. Hin-
wiederum betrachten alle Sitzengebliebenen beiderlei Geschlechts
„das Gluck in der Liebe" nur als abstrakten Begriff, dem jede
beweiskräftige Wirklichkeit fehle. Daß auch diese Annahme eine
widerwillige Selbsttäuschung sei, wollen die wenigsten zugestehen.
Wieviel mehr wird es sie nun frappiren, wenn bei realistischer
Behandlung der strittigen Frage sogar von einer Technik in der
Liebe die Rede sein kann. Im neuesten Heft (Nr. 14) der
illustrirten Familienzeitschrift Vom Fels zum Meer (Union
Deutsche Verlagsgeiellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig) wirft
nun ein seiner Kenner, Robert Hessen, in seiner „technischen"
Studie: „Das Glück in der Liebe", jenes Problem der Technik
auf, das er in einzelnen Abschnitten (I. „Der Zweck", II. „Der
Feind", III. „Wodurch werden die Mädchen gewonnen?" u. s. w.)
ebenso treffend als gcistsprühend nach allen Seiten beleuchtet und
begründet; und man verweilt mit Spannung bei dieser höchst
originellen und modernen Causerte, die in ihrer Fortsetzung ge-
wiß noch fesselnder zu werden verspricht. Auch der sonstige
Inhalt der beiden letzten Hefte (13 und 14) der ausgezeichneten
Zeitschrift ist textlich wie illustrativ wieder sehr reich._
Theater- und Kunstnachrichten.
Mannheim. (Großh. Hof- und Nationaltheater.) Sonntag,
21. Mai (Ab. L): „Die Jungfrau von Orleans."
Karlsruhe. (Großh. Hoftheater.) ». Im Hoftheater in Karls-
ruhe: Samstag, 20. Mai: „Cyrano von Bergerac." Pfingst-
Sonntag, 21. Mai: „Der Bärenhäuter." Hans Kraft: Heinrich
Knote vom Königl. Hoftheater in München als Gast. Pfingst-
Montag, 22. Mai: „Der fliegende Holländer." Mittwoch,
24. Mat: „Die lustigen Weiber von Windsor." Falstaff: Herr
Fritz Friedrichs von Bremen, Reich: Herr Philipp Karols von
Lübeck als Gäste. Donnerstag, 25. Mai: „Die Schmetterlings-
schlacht." Freitag, 26. Mai: „Der Waffenschmied." Stadinger:
Herr Fritz Friedrichs von Bremen als Gast. Samstag, 27. Mai:
„Cyrano von Bergerac." Sonntag, 28. Mai: „Figaros Hochzeit."
Dienstag, 30. Mai: „Diie Meistersinger von Nürnberg." Beck-
messer: Herr Fritz Friedrichs von Bremen als Gast. — b. Im
Theater in Baden-Baden: Dienstag, 23. Mai: Zum 1. Male:
„Brunhild." Tragödie vom Emanuel Geibel. Montag, 21. Mai:
Zum 1. Male: „Fuhrmann Henschel." Mittwoch, 31. Pai: „Die
Maienkönigin." „Gute Nacht, Herr Pantalon."

Handel und Verkehr.
Mannheim, 18. Mai. (Aktien.) Oberrh. Bank 125.75 G.
Rheinische Creditbank 145.55 G. Rheinische Hypothekenbank
165. — B. Heidelberger Aktienbrauerei 140.— G. schrödl'sche
Brauerei - Aktien 146.— G. Portland - Cementwerk Heidelberg
166. - G.
Frankfurt, 18. Mai. Effektensocietät. Abends 6V« Uhr.
Oesterr. Credit 223.50 b. Diskonto-Kommandit 198.50 b. Darm-
städter Bank 153.90 b. Deutsche Bank 212.20 b. Dresdener Bank
164.90 b. Banque Ottomane 118.20 B. 10 G. Rhein. Bank
(Mühlheim) 126 b. G. Berliner Bank 120.20 b. G. Wiener
Bankverein 140.90 b. Berliner Handelsgesellschaft 172.20 b. G.
Mitteldeutsche Creditbank 117.70 b. Nationalbank 147.20 b. G.
Northern 79 20 b. Gotthard-Aktien 147.40 b. Schweizer Central
147.20 b. Schweizer Nordost 102.80 b. Schweizer Union 78.40 b.
Jura-Simplon 89.10 b. 5pCt. Italiener 95.50 B. 40 G. ult.
3pCt. Portugiesen 27.60 b. G. 5pCt- Mexikaner 99.80 B. 70 G.
6pCt. Mexikaner 102 b. 4pCt. Spanier 63.20 b. Italiener
95.50 B. 40 G. 5pCt. amort. Mexikaner 3. Ser. 45.50 b. G.
Bochumer 273.40—20 b. Gelsenkirchen 207.30 B. 20 G. Harpener
204 b. Hibernia 225.30 B. 20 G. Laura 257.90 b. Eschweiler
Bergwerks-Ges. 246 b. Verzink. Hilgers 128.40 b. G. Elektr.
Helios 181.70 b. Allgemeine Lokal- und Straßenbahn 196 b.
Friedrichhütte 178.50 b. Hamb. Packetfahrt 127.80 b. G.
6Vt—6V- Uhr: Lombarden 26.80. Friedrichshütte 179 b. G.
5pCl. 3. S. Mexikaner 45.60. 3pCt. Mexikaner 28.50 P. 40 G.
Bei reservirtem Verkehr zeigten die Kurse wenig Veränderung.
Mannheim, 18. Mai. (Produktenbörse.) Per 100 Kilo.
Weizen Pfälzer 17.50 bis —.—, Norddeutscher 17.25 bis —.—,
Lziwa 17.50 bis 18.50, Theodosia 18.— bis 18.50, Saxonska
—bis —, Girka 17.25 bis 17.50, Taganrog —bis
—, rumänische —.— bis —.—, amerikanische Winter 17.75
bis 18.—, Amerikan. Spring 17.25 bis 17.50, Walla-Walla
17.50 bis —, Milwaukee —bis —, Kalifornier —.—
bis —, La Plata 16.75 bis 17.59, Kernen 17.50 bis —
Roggen Pfälzer 15.75 bis —, russischer 15 75 bis 16.-.
Gerne hieß Gegend 17.50 bis —.—, Pfälzer 13.— bis —.—.
Futtergerste 12 50 bis —, Hafer Bad. alter 15.50 bis 16.—,
neuer —.- bis —Russischer 15.50 bis 16.25, Norddeutscher
16.— bis 16.26, Mais Amerikan. mixed 10.50 bis —, Mats
Donau 10.75 bis —.—, Kohlreps deutscher neuer 24.75 bis
—, Wicken 15.50 bis 16.—, Roth Kleesamen 100.— bis 105.—,
Amerikaner —bis , Lucerne 85.— vis 86.—, Provence
116.— bis 125—, Esparsette 23.— bis 25.—, Leinöl mit Faß
42.50 bis —, Rübül mit Faß 55.— bis —, Petroleum
mit Faß sr. mit 20 Tr. 20.15 bis —, Petroleum 10 060
20.25 bis —.—, Sprit versteuert 116.50 bis ——, 90er un-
versteuert 30.50 bis —.—.
Weizenmehl 00 0 1 2 3 4
28.25 26.25 24.25 23.25 22.25 19.25.
Roggenmehl 0: 25.—, 1: 22.—.
Tendenz: Weizen Amerikan. Provenienz, fester, Russischerund
La Plata unverändert, Roggen fest, Gerste. Hafer und Mais un-
verändert.
Schlffsnachrichte». Norddeutscher Lloyd in Bremen.
(Agentur in Heidelberg: Josef Münch, Hauptstraße 1.) An-
gekommen sind folgende Dampfer: „Königin Luise" am 16. Mai
in Newyork. „Bamberg" am 15. Mai in Hongkong. „Karlsruhe"
am 16. Mai in Colombo.

Neckar.
Heidelberg, 19., 1,63, gef.0,V6m
Heilbronn. 17., 1,20, gef 0,03m
Mannheim, 18., 4,23, gef. 0,02m

WasserstandSnachrichten.

Rhein.
Lauterburg, 18.. 4,47, gest. 0,03w
Maxau. 18., 4.50, gest. 0,00m
Manniietm. 18.. 4.28. aef. 0.00m

WitterungSdeobachtungen.
Heidelberg, 19. Mai. Thermometerstand (nach 0.) Morgens
7 Uhr: -t- 14,0' Niederster Stand seit gestenr Morgen:11,0°;
höchster: -st 26 2". Wind: SO Himmel: wolkenleer. Baro-
meterstand: Morgens 7 Uhr: 755 3 mm._
Vertorfungen.
Stadt Brüssel IUÜ Fr.-Loose vom Jahre 1886.
Ziehung am 15. Mai 1899. Auszahlung am 2. Januar 1900.
Gezogene Serien: Nr. 1188 2210 5237 12306 12648 13564
15000 16686 17727 18523 20207 22004 23647 24040 24313
28544 29440 29819 30186 30520 31180 33240 35736 36897
37669 38124 38858 40546 41865 42332 46031 47546 49036
51559 51921 52067 53078 53870 54524 62748 63743 63988
66948 68528 69239 69726 70728 73464 74045 75731 76485
80020 80413 81194 82730 82912 83378 83696 85795 93769
93783 93809 91641 94804 96260 96815 98338 99659 102433
103956 104579 105916 105988 106592 106744 106769 113360
113847. Hauptpreise: Serie 99659 Nr. 17 ä 25 000 Fr.
Serie 18523 Nr. 3 ä 1000 Fr. Serie 46031 Nr. 21 a Fr.

500. Serie 12648 Nr. 16. Serie 29319 Nr. 7 » 250 Fr.
Serie 36397 Nr. 3, 8. 15. Serie 38124 Nr. 13. Serie 46031
Nr. 20, Serie 47546 Nr. 2. Serie 51921 Nr. 13. Serie 63988
Nr. 2, Serie 74045 Nr. 25. Serie 80020 Nr. 5, Serie 80413
Nr. 25, Serie 96260 Nr. 16. Serie 98338 Nr. 14, 22, Serie
99659 Nr. 16. Serie 102433 Nr. 6, Serie 103956 Nr. 17, Serie
105916 Nr. 22. Serie 100744 je 150 Fr. — Alle übrigen ge-
zogenen Nummern je 110 9lr._
Br.cskanen.
B. hier. Es gibt hier schon eine ganze Anzahl von Mit-
gliedern des Flotten-Vereins. Die Gründung eines Ortsoereins
ist, wie wir hören, im Gange._
Neueste Nachrichten.
Wiesbaden, 18. Mai. Kaiser Wilhelm hat bei
dem heutigen Festmahl im Schloß zu Ehren des Geburts-
tages des Zaren einen Toast ausgebracht, der nach dem
Rhein. Kurier folgendermaßen lautet:
Zu dem Toaste auf die Gesundheit Seiner Majestät des
Kaisers von Rußland, den ich wie alljährlich von vollem Herzen
ausbringe, füge ich am heutigen Tage meine herzlichsten Glück-
wünsche zu dem Beginn der seiner allerhöchsten Initiative ent-
sprungenen Friedenskonferenz hinzu. (Zu dem russischen
Botschafter gewendet.) Mein verehrter Graf! Mein Wunsch geht
dahin, daß es seiner Excellenz dem Baron v. Staat und dem
Grafen Münster, zwei erprobten und erfahrenen Staatsmännern,
gelingen möge, auf dem Boden der altbewährten Traditionen, die
mein Haus mit dem seiner Majestät und die das deutsche mit
dem russischen Volk verbinden, gemäß den von dem Kaiser und
mir an beide Herren ergangenen übereinstimmenden Befehlen, die
Konferenz so zu führen, daß ihre Erfolge seine Majestät den
Kaiser befriedigen werden. Seine Majestät der Kaiser, Hurrah,
hurrah, hurrah!
Haag, 18. Mai. (Franks. Ztg.) Die Bevölkerung
des Haag scheint sich für die Friedens-Konferenz
wenig zu interessiren; das Gehölz war fast ganz menschen-
leer. Nur in der Allee, die zum Parkgitter von „Huis
ten Bosch" führt, bildeten etwa zweihundert Zuschauer
Spalier. Am Gitter war militärische Wache aufgestellt,
welche nur die mit Karten versehenen Personen passiren
ließ. Ein Offizier zu Pferde hielt in der Allee hinter dem
Gitter und begrüßte die ankommenden Wagen. Um halb
2 Uhr begann die Auffahrt zur Konferenz, die sich un-
gemein einfach gestaltete. Die Delegirten kamen in zwei-
spännigen Landauern. Alle, auch die militärischen Ver-
treter, trugen schwarzen Rock; nur einige Holländer waren
in Uniform erschienen. Jonkher vanHoeufftin großer
Kammerherrn-Gala bewillkommcte die diplomatischen Gäste
Namens der Königin und machte die Honneurs des Hauses
im Vestibül. Im Oraniensaale nahmen die Ankommenden
ihre Plätze ein, welche durch Zettel bezeichnet waren, und
alsogleich entwickelte sich eine lebhafte wenngleich gedämpfte
Unterhaltung. Auf der Gallerte unterhalb der Kuppel
waren etwa zwanzig Journalisten aller Nationen zugelassen.
Von oben hatte man den Eindruck, in den Sitzungssaal
eines Parlaments hineinzusehen, etwa eines Senats, mit
Rücksicht auf die ruhige Haltung der Versammlung.
Haag, 18. Mai. Auf der Friedens-Konferenz
erfolgte nach der Ansprache v. Beaufort's die Antwort
v. Staal's und die Absendung von Adressen an den Zaren
und die Königin Wilhelmina. Herr v. Staal wurde zum
Präsidenten, Herr v. Beaufort zum Ehrenpräsidenten und
ein holländischer Delegirter zum Vizepräsidenten ernannt.
Nachdem noch zwölf Sekretäre, meist Holländer und Russen,
ernannt waren, wurde die Sitzung geschlossen.
Haag, 18. Mai. (Franks. Ztg.) Auf der Frie-
denskonferenz schlug der holländische Minister Beau-
fort, der garnicht Mitglied der Konferenz ist, den russischen
Botschafter v. Staal zum Vorsitzenden vor. Baron von
Staal, der nur auf den Ruf gewartet hat, begibt sich zu
dem Präsidentenfauteuil, mit einer großen schwarzen Mappe
unterm Arm. Beaufort erhebt sich, schüttelt Staal die
Hand, nimmt dann im Fauteuil zu dessen Linken Platz und
unterstützt den etwas unbeholfenen alten Herrn bei den
Präsidialgeschäften. Staal streicht sich seine weißen Met-
ternich-Coteletten, packt eine Menge Papiere aus seiner
Mappe, wirft den Präsidialhammer vom Tisch, den ein
Huissier aufhebt, und beginnt mit dumpfer kaum hörbarer
Stimme seine kurze Antwortrede zu lesen. Obwohl er
liest, bleibt er doch einmal in seiner Rede stecken. Er
rühmte die Königin und das Volk der Holländerund sagte
dem Vorredner einige freundliche Worte. Am Schluß sei-
ner Rede in der Konferenz sagte Baron von Staal mit
ganz unverständlicher Stimme, die Verhandlungen der
Konferenz würden fortan bei verschlossenen Thüren
stattfinden und fragte: Erhebt Niemand Einwand? Da
fast Niemand diese Frage gehört hatte, meldete sich auch
Niemand zum Einspruch. So wurde die Geheimhal-
tung der Konferenz beschlossen, ohue daß man
es eigentlich recht gemerkt hätte.
Wolff's Telegraphenbureau.
Haag, 19. April. Den morgigen Tag werden die
Delegirten der Friedenskonferenz dazu benützen, um
sich über die am Samstag vorzunehmenden Wahlen zu den
Kommissionen und zu den Abtheilungen privatim zu be-
sprechen. Bezüglich der Dauer der Konferenz kann noch
nichts Bestimmtes gesagt werden.
Washington, 19. Mai. General Otis telegraphirt aus
Manila, der Vertreter Aguinaldos sei bemüht, die
Friedensbedingungen mitgetheilt zu erhalten, und berichtet
ferner, daß die Filipinos zerstreut in den Lagern umher-
streifen.
Newyork, 19. Mai. Der Dampfer des Nordd. Lloyd
„Barbarossa", der gestern früh mit ungefähr 150 Personen
abging, kehrte, nachdem er Sandy Hoock erreicht hatte, um, weil
Feuer im Vorderraum ausgebrochen war. Der Dampfer ankerte
bei der Quarantänestation. Ein Regierungsschlepper und zwei
Feuerspritzdampfer kamen zu Hilfe. Einer späteren Meldung
zufolge gelang es der Mannschaft, das Feuer zu löschen. Die
Ladung im Vorderraume mußte gelöscht werden,__
Für die Redactton verantwortlich: F. Montua in Heidelberg.
stiul/.iniillei', Zoliittzillor,
k»1övlLstr. ldiv. SS.
INol!el'N8t6Änfsi'!igung 8ämmtSivks>' ^sprsnlcisilksi'.
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