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Heidelberger Zeitung — 1899 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.39312#0612

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12 Wliionvn Nark Aktien a M. 1200.—.
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Durch Erlaß des Großherzoglich Badischen Handelsministeriums vom 14. Mai 1870 Nr. 2837
wurde die Gründung einer Aktiengesellschaft unter der Firma Rheinische Credit-Bank mit dem
Hauptsitz in Mannheim genehmigt.
Die konstituirende Generalversammlung fand am 15. Juni 1870 statt. Der Gesellschafts-
vertrag wurde am 22. Juli 1870 in das Handelsregister des Großherzoglichen Amtsgerichtes in
Mannheim eingetragen.
Die Gesellschaft ist berechtigt, durch Beschluß des Aufsichtsrathes Filialen und Agenturen zu
errichten.
Zur Zeit bestehen Filialen in Heidelberg, Karlsruhe, Baden-Baden, Frei-
bnrg t- B., Offenbnrg, Konstanz und Kaiserslautern.
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften.
Die Zeitdauer der Gesellschaft ist nicht beschränkt.
Das Grundkapital der Gesellschaft betrug 18 Millionen Mark, eingetheilt in:
20,000 Aktien, Serie I bis IV, Nr. 1 bis 20,000 ä Mk. 600.—
5,000 „ „ V Nr. 20,001 „ 30,000 „ „ 1200.— (Doppelnummern)
und kann jederzeit durch Beschluß der Generalversammlung erhöht werden.
In der Generalversammlung vom 15. November 1897 wurde beschlossen, das Grundkapital
um den Betrag von Mk. 2,100,000.—, gleich 1750 Aktien -I Mk. 1200—. Serie VII, Nr. 30,001 bis
33,500 und in der Generalversammlung vom 26. Juni 1898 um den weiteren Betrag von Mark
9,900,000—, gleich 8250 Aktien ä Mk- 1200.—, Serie VIII, Nr. 33,501 bis 50,000 zu erhöhen, so-
daß das Grundkapital nunmehr Mk. 39,000,000— (Dreißig Millionen Mark) beträgt,
welches sich aus den oben näher erwähnten, unter sich völlig gleichberechtigten Aktien znsammcnsetzt.
Die neuen Aktien wurden freihändig begeben und das erzielte Agio dem ordentlichen Reserve-
fond zugeführt.
Die Reserven betragen zur Zeit:
a) Ordentlicher Reservefond . . . Mk. 6,000,000.—
d) Delkrederefond.„ 600,000.—

Mk. 6,600,000.—
noch ein Gewinnvortrag

auf das Jahr

zusammen demnach
(Mark Sechs Millionen und Sechshnnderttausend), wozu
1899 mit Mk. 577,458.15 kommt.
Außerdem besitzt die Bank eigenthümlich einen Beamtenpensionsfonds von Mk. 439,215.49
einen Beamtenunterstützungsfonds von Mk 131,913.06 und an Stiftungen Mk. 24,704.20.
Die Kapitalserhöhungen fanden statt zum Zwecke der Uebernahme des Bankhauses G. Müller
L Eons., Hofbankiers in Karlsruhe, und der Kaiserslanterer Bank vorm. Böcking,
Karcher L Co. in Kaiserslautern, zur Commanditirung der Firma G. F. Grohö, Henrich
L Co. in Saarbrücken, sowie zur Stärkung der Betriebsmittel.
Die Gesellschaft besitzt folgende Liegenschaften:
a) Bankgebäude in Mannheim, Karlsruhe, Baden-Baden, Konstanz und Kaiserslautern, sowie
ein Hans in Heidelberg, welches gegenwärtig niedergelegt ist, um ein Baukgebäude an
dessen Stelle zu errichten. Für diesen Neubau sind bereits Mk. 80,000 reservirt. Vor-
stehende Liegenschaften, ohne das Heidelberger Anwesen, kosteten ursprünglich Mk. 1,845,768.05.
An Abschreibungen wurden hierauf Mk. 876,368.05 verwendet, sodaß solche heute nur
noch mit Mk. 969,400.—, frei von jeder Hypothek, zu Buche stehen. Das Mobiliar des
ganzen Instituts ist vollständig abgeschrieben.
b) Unsere Betheiligung an der Dampfziegelei in Durlach mit ursprünglich Mk. 126,046.49
ist heute noch mit Mk. 50,000.— in der Bilanz bewerthet. Auch für diese Mk. 50,000.—
besteht eine stille Reserve gleicher Höhe, obgleich die Dampfziegelei im verflossenen Jahre
nach reichlichen Abschreibungen 14"/» Dividende vertheilte und einen Grundbesitz von ca.
139,968 ü> Meter hat, welcher demnächst von Straßen durchkreuzt und in Bauplätze zer-
legt werden wird: unser Antheil am Terrain beträgt die Hälfte.
Die ordentlichen Generalversammlungen finden jährlich innerhalb der ersten 6 Monate des
Jahres statt und werden vom Aufsichtsrath oder Vorstand berufen.
Jeder Aktionär ist zur Theilnahme an der Generalversammlung berechtigt, sofern er seine
Aktien eine Woche vor der Versammlung bei der Gesellschaft, oder bei einer der vom Aufsichtsrath
zu bestimmenden Stellen, hinterlegt hat.
Jede Aktie ist in der Generalversammlung stimmberechtigt, und zwar gewährt die Aktie von
Mk. 600.— ihrem Besitzer eine, diejenige von Mk- 1200.— zwei Stimmen. Die .Aktionäre können
ihr Stimmrecht selbst ausüben oder sich durch andere bevollmächtigte Aktionäre Zertreten lassen.
Die Berufung der Generalversammlungen erfolgt durch den Aufsichtsrath oder den Vorstand
mittelst öffentlichen Ausschreibens, welches mindestens 3 Wochen vor derselben ergangen sein muß.
Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Alle Veröffentlichungen, welche unser Institut
betreffen, erfolgen auch in mindestens einer Mannheimer und einer Frankfurter Zeitung.
Die Aufstellung der Bilanz erfolgt nach den Bestimmungen des Handelsgesetzbuches.
Von dem Reingewinn erhält zunächst der ordentliche Reservefond 10"/» solange, bis derselbe
10°/» des Grundkapitals beträgt; sodann erhalten:
a) die Aktionäre 4°/» ihres eingezahlten Kapitals,
b) der Aufsichtsruth eine Tantieme von 10°/»,
o) die ständige Kommmission eine solche von 5"/» des Reingewinns,
<i) die Gesellschaftsbeamten die ihnen vertragsmäßig zukommenden Gewinnantheile, während
über die Verwendung des Restes die Generalversammlung zu bestimmen hat.
Der Aufsichtsrath besteht aus mindestens 8 Mitgliedern, von denen 4 in Mannheim ihren
Wohnsitz haben müssen. Zur Zeit besteht derselbe aus folgenden Herren:
Carl Eckhard, Geh. Kommcrzienrath, Mannheim, Vorsitzender,
Carl Bürck, Konsul, Mannheim,
vr. Albert Bürklin, Karlsruhe,
Fr. Engelhorn, Kommerzicnrath, Mannheim,
Carl Funck, Mannheim,
Conrad Gysin, Basel,
S. Hartogensis, General-Konsul, Mannheim,
Vr. Ang- Hohenemser, Bankier, Mannheim,
Carl Karcher, Kommcrzienrath, Kaiserslautern,
Emil Müller, Konsul, Karlsruhe,
Carl Reiß, General-Konsul, Mannheim,
Ferd. Scipio, Kommerzicnrath, Mannheim,
Dr. Kilian von Steiner, Geh. Kom.-R-, Vorsitzender der Württemb. Vereinsbank,
Stuttgart.
Der Aufsichtsrath wird auf 3 Jahre gewählt. Jedes Jahr scheidet der dritte Theil der
Mitglieder, und bei ungerader Theilzahl noch ein weiteres Mitglied aus; die Ausscheidenden sind
wieder wählbar. Bis die Reihe im Austritt sich gebildet hat, entscheidet das Loos.
Der Vorstand (Direktion) wird durch den Aufsichtsrath ernannt. Derselbe besteht aus minde-
stens zwei Personen. Zur Zeit bilden die Direktion:
W- Zeiler, Dr. Lur. R> Brosien, L. Vögel, I. Haas.

Bilanz per 31. Dezember 1898.

Aktiva.
An Kassa-Konto.
„ Reichsbank-Giro-Konto.
,, Coupons-Konto (Coupons und verlooste Effekten)
„ Effekten-Konto:
Div. Staats- und Städte-Obligationen .
Div. Pfandbriefe, Loose und Eisenbahn-Prior.
Div. Bank- und Hypothekenbank-Aktien .
Div. Industrie- und Versicherungs-Aktien
„ Wechsel-Konto:
in Reichswährung.
in fremder Währung
„ Reportgelder gegen Depot .
„ Diverse Debitoren ....
Davon Guthaben bei Bankfirmen .
Davon durch Sicherheiten gedeckt .
„ Lombard-Konto.
„ Aval-Debitoren.
„ Kommandit-Konto ....
„ Konsortial-Betheiligungen .
„ Effekten des Beamten-Unterstützungsfonds
„ Effekten des Pensionskasse-Fonds
„ Jmmobilien-Konto:
Bankgebäude in Mannheim .
„ „ Karlsruhe .
„ „ Baden-Baden
„ „ Konstanz
„ „ Kaiserslautern .
„ Liegenschafts-Konto:
_Dampfziegelei Durlach .

Mk. 789,682.14
„ 1,694.122.01
. 1,204,707.60
,. 1,312,383.61

Mk. 13,988,109.09
„ 521.987.85

Mk. 4,206,274.36
„ 22.527.128.63

. Mk. 260,000.-
. „ 300,000.—
. „ 270,000-
. „ 50,000.—
. .. 109,400.—

701,156
1,703.226
629,058

5,000,895

14,510,096
1,505,826
53,345,873

8,532,658
10,636,868
2,225.000
3,572.768
131,876
417,904

989,400
50,000

Passiva.
Per Kapital-Konto.
dto. (vom 1- Juli 1898 ab dividendenberechtigt)
„ Diverse Kreditoren
„ Acceptations-Konto .
„ Aval-Konto
„ Reservefonds-Konto .
„ Delcredere-Konto
„ Dividende-Konto:
Nicht eingelöste Dividenden-Scheine pro 1892
1894
» ,, „ ,, „ 1895
„ ,, ,, ,, ,, 1896
„ „ » „ » 1897
„ Karl Eckhard-Stiftung.
„ Beamten-Unterstützungsfonds:
Vortrag von 1897 .
Erträgnis; in 1898 nach Abzug von gewährten
Unterstützungen .
„ Pensionskasse-Fonds:
Vortrag von 1897 .
Uebernahme von der Kaiserslauterer Bank vorm
Böcking, Karcher u. Co.
Erträgniß in 1898 .
Simon Hartogensis-Stiftung
Fr. Engelhorn-Stiftung
„ Gewinn- und Verlust-Konto

Mk. 20,100.000.—
.. 9,900.000.—

Mk.

72.-
36.—
252.-
252.-
2,418.—

Mk. 131.872.78
4028

Mk. 304.425.14
., 102,170-
12 620.35

Gewinn- und Verlust Konto.

30,000,000
28,149,722
25,186,479
10,636,868
6,000,000
591,846

3,030
9,704

131,913

419,215
5,000
10.000
2,808.829

103.952,610

Toll.
An Handlungsunkosten:
Salair, Gehalt der Direktoren, Porti, Depeschen, Bureau-Utensilien re.
„ Steuern.
. Provisions-Konto:
Von uns im Konto-Korrent und Effekten-Geschäft bezahlte Provisionen
„ Abschreibung:
Für Verluste in Falliten und für zweifelhafte Forderungen nach Abzug
von nachträglichen Eingängen aus früheren Abschreibungen rc.
„ Reingewinn..

Haben.
Per Vortrag von 1897 .
„ Wechsel-Konto.
„ Effekten-Konto.
„ Konsortial-Betheiligungen ....
„ Coupons und Sorten-Konto
„ Provisions-Konto:
Im Konto-Korrent- und Effekten-Geschäft
„ Zinsen-Aonto.
,, Kommandit-Erträgniß-Konto

eingenommene Provisionen

Mannheim, 31. Dezember 1898.

05
57
89

36

94
55
42

63
94
38
30

103,952.610 03


72
33
94
46

20

06

49

83
03

618,862
82
213,217
31
43,008
82
46,388
07
2.808,829
83
3,730,256
85
-r
317,398
81
565,619
29
522,509
49
146,165
22
39,177
47
798,359
14
1,215,068
31
125,969
12
3,730,256
85

Die Dividenden, welche nach 5 Jahren verjähren, betrugen: von 1882 bis 1896 je 6°/». für 1897 6'/»°/», für 1898 7°/» und sind außer an unserer Kasse und denen unserer Filialen
auch in Stuttgart, Berlin und in Frankfurt a. M. bei der Deutschen Vereinsbauk zahlbar- Neue Dividendenscheine werden bei den vorerwähnten Stellen, also auch in Frankfurt a. M.
bei der Deutschen BereinSbank kostenfrei ausgegeben; ebenso kann bei denselben auch die Hinterlegung von Aktien zwecks Theilnahme an Generalversammlungen, wie ferner im Falle einer Kapitals-
erhöhnng die Ausübung eines den Aktionären etwa 'eingeränmteu Bezugsrechtes kostenfrei bewirkt werden.
Mannhrim, den 17. Mai 1899. Rheinische Kreditbank.
--OSOMOZO--
Auf Grund vorstehenden Prospekts sind von der Konimission für Zulassung von Werthpapieren:
eingetheilt in Stück » Mk. 1200 Nr. bis 5«»,«»««,
an den Börsen zn Mannheim und Frankfurt a. M. zum Handel und zur Notirung zugclassen und gleich den bisher notirten Aktien der Rheinischen Kreditbank für lieferbar erklärt worden.
Manuheim, den 6. Juni 1899. Rheinische Kreditbank. Deutsche Vereins bank._
Druck und Verlag von Adolph Emmerling und Sohn in Heidelberg, Untere Neckarstraße 21. Fernsprech-Anschluß Nr. 82
 
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