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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 1 - No. 10 (1. Januar - 12. Januar)
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schätze schuldet und zurückerstattet, 23 Millionen würden
eventuell durch eine neue Anleihe aufgebracht. Dem
gegenüber bebt Vas Blatr hervor, das lausende Jahres-
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und einem außerordentlichen von 74^ Mill, aufgestellt.

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Wenn die Noth am größten ...
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die dritte Dreißig gesellte sich schneidig aus seiner Hand zu den
anderen.
Nur die vierte blieb aus,, denn so kranrpfhaft Kerner sein
Zwanzigmartstück in seiner Tasche befühlte, es waren und
blieben nur zwanzig, wovon an zehn schon der Wirthsrechnung
verfallen waren. Das war fatal, aber Kerner half sich rasch
ans der Verlegenheit. Sofort stand er auf und erklärte
muthig: „Und meine Dreißig zahle ich mit unentgeltlichen
Besuchen bei den armen Leuten!"
„Einverstanden, Doktor!" stimmten die Anderen bei.
Um schließlich aber dem lobenswerten Unternehmen die
Krone aufzusetzen, verfiel auch der flotte Lieutenant noch auf
eine „famose" Idee, der die Anderen augenblicklich Beifall
zollten: Da es bereits auf Mitternacht zuging und daher an
offene Läden nicht zu denken war, erhielt ein Kellner Auftrag,
aus dem Hotelvorrath einige Brote, mehrere Flaschen guten
Wein, eine Quantität Fleischwaare, Butter und Käse und
sonstige Eßwaaren, ferner aber auch eine tüchtige Portion
Kohlen u. s. w- zu bestellen oder zu besorgen- Kurz vor
12 Uhr sollte sich dann der Hausknecht mit diesen in einen
großen Korb gepackten Gegenständen auf den Weg machen,
sich um 12 Uhr mit einem Prosit Neujahr in die Wohnung
des Arbeiters Lienhard begeben, alles auf den Tisch auspacken
und dann ohne ein Wort der Erklärung sich schleunigst wieder
entfernen.
Wie dir Plan gemacht, so wurde er denn auch ausgeführt.
Die neunzig Mark an baarcm Geld wurden in ein Couvert
geschlossen und den übrigen Gegenständen beigelegt.
Kurz vor 12 Uhr, begleitet von dem Lachen der vier Herren,
weil er sich in seiner Bepackung veider Hände possirlich aus-
nahm, trabte Fritz, der Hausknecht, von dannen, um seine
Mission in Gewißheit eines guten Trinkgeldes zu erfüllen.
Eben als die Glocken zu läuten begannen und Böller-
schüsse das neue Jahr begrüßten, pochte Fritz, an die Dach-
kammer Lienhards, trat, dann mit seiner Last, unter der
er fast schwitzte, und einem kräftigen Prosit Neujahr ein, packte
ohne Weiteres alles aus auf den Tisch, während er die Kohlen
neben den kalten Ofen schüttete, und entfernte sich die holprige
Treppe wieder hinab.

Hätte er dies nicht so prompt den Befehl seiner Auftrag-
geber gemäß gethan, er hätte in der öden Dachkammer Gesichter
studiren können, wie er in seinem Leben noch keine gesehen.
Sprachlos, noch keines Wortes fähig, batte ihm Lienhard
bei seinem blitzschnellen Auspacken zugeschaut, sprachlos vor
Staunen war auch sein Weib beim Anblick all dieser Herrlich-
keiten, die innerhalb dieser kahlen Wände etwa« Unbekanntes
waren, sprachlos waren Alle. Aber es war auch für Alle
zugleich, als sei der kalte Schnee über ihrer Decke plötzlich
zerronnen und die Sonne inmitten der Nacht ausgegangen
und durchleuchte und durchwärme ihr trostloses Stübchen-
Im Hotel drüben klangen inzwischen vier Gläser anein-
ander zum Prosit Neujahr und in ihrem Leben hatten diese
Vier sie nicht Heller erklingen hören und keinen glücklicheren
Shlvesterabcnd gefeiert als jenen.
Noch läuteten draußen die Glocken und wie Sturmeö-
brausen hörte sich der tausendstimmige Neujahrsgruß von den
Straßen her an. In der Dachkammer, um den Tisch stand
Vater, Mutter und Großmutter, und ein überglückl cher Knabe
bog sich über das Bettchen seines kranken Schwesterchens,
deutete ihm nach alt den Herrlichkeiten auf dem Tisch, dem
Brot, dem Wein, dem vielen Geld, und ein Gesichtchen richtete
sich wie im Traume nach dem Tisch hin, freudig und lächelnd
wie die Gesundheit-
„Sonderbar, sonderbar," wiederholte Lienhard kopfschüttelnd
wohl schon zum zehnten Mal, „wer mag uns das nur geschickt
haben ?"
„Und auch noch so viel Geld dazu! 91 Mark! Ach, da
könn.n wir ja die Miethe bezahlen und haben auch noch viel
übrig!" rief die Mutter überglücklich aus-
„Vater, du weißt nicht, von wem?" rief der kluge Georg,
„o, ich weiß, ick weiß: das bat der gute Doctor gethan!"
Die alte Großmutter aber, glücklich mit den Glücklichen,
nickte bedächtig mit dem greisen Kopf vor sich hin und
murmelte: „Hab'ö hundertmal erfahren in meinem Leben:
Wenn die Noth am größten..."

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(Schluß.)
„Und dem Mann muß geholfen werden" fügte der Rechts-
kundige hinzu und — auch aus seiner wohlgefüllten Tasche
lagen dreißig Mark neben jenen.
Jurist hat Recht!" rief der noble Lieutenant und — die

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Heidelberg, 6. Januar-
* (Stadtratyssitzung.) In der Sitzung vom 4. d- M.
wurden u- a- folgende Gegenstände zur Kcnntniß bezw.
Erledigung gebrachr:
1. Aus einer Vorlage der Gewähr- und Pfandsgerickts-
kommission geht hervor, daß im October und November v- I-
folgende Einträge in die öffentlichen Bücher gefertigt wurden
und zwar ins Grundbuch: 46 Käufe, 2 Täusche, 12 Erb-
schaften rc- und 13 sonstige Einträge; ins Pfandbuch: 42 be-
dungene, 24 richterliche und 9 gesetzliche Pfandrechte, 5 Vor-
zugsrechte, 2 Vcrfteigerungsverfügungen, 1 Pfandrechtser-
neuerung, 2 sonstige Einträge und 7 Einträge über 148
Löschungen. 2. Rach Mittheilung des. Vorstandes des städti-
schen chemischen Laboratoriums wurden von demselben im
vorigen Monat 1 Probe von Baumwolle, 2 von Brod, 1 von
Faßkrahnen, 8 von Lampenschirmen, 9 von Kinderspielwaaren,
23 von Kuhbutter, 3 von Kuhmilch, 6 von Petroleum, 6 von
Trinkwasser, 15 von gefärbten Wachskerzen, 26 von Wurst
und 3 von Wein untersucht und dabei eine Brod-, 1 Butter-,
3 Wasser- und 3 Kerzenproben beanstandet. Von den 98
Untersuchungen erfolgten 94 im Auftrage von Behörden und
4 auf Antrag von Privaten. Die Untersuchung je einer Probe
Wasser aus der städtischen Leitung und Milch aus der Milch-
kuranstalt des Johann Baur lieferte ein günstiges Ergebniß-
3. Die Lieferung des diesjährigen Bedarfs der Stadtgemcinde
an Kies zur Unterhaltung der Feldwege mird dem ZZHilipp
Stephan, dem Andreas Riegler und dem Heinrich Stephan
von Eppelheim übertragen- 4. Die Prüfung des von Herrn
Bauunternehmer Jahn ausgeführten Kanals aus dem Fried-
hofthalc durck die Allecstraße gab zu Beanstandungen keinen
Anlaß. 5. Das Bauvorhaben des Herrn C. Hoffmann aus
Wiesbaden an der Ziegelhäuser Landstraße Nr- 26 wird hin-
sichtlich der projectirten Bauflucht nicht beanstandet.
o (Universität betr.) Wie wir kören, ist einem
hervorragenden und sehr beliebten Mitglied der philosophischen
Fakultät der Versuch, gegen das Herkommen seine Vorlesungen
vor dem Dreikönigstage zu beginnen, mißlungen. Es waren
nur etwa -/b der Zuhörer erschienen Die Vorlesung wurde
zwar gehalten, aber die Fortsetzung für nächste Woche angesetzt.
* (Zur Warnung für Stellensuchende.) Es ist
d.r Mühe Werth, junge Kaufleute, Kellncr u- s. w. darauf
aufmerksam zu machen, beim Bewerben um neue Stellen
vorsichtig zu sein. Man findet häufig Inserate folgenvcn oder
ähnlichen Inhalts: „Suche zum 1- künftigen Monats cvcnt-
früher einen tüchtigen und gewandten Oberkellner für mein
flottgehendes Hotel- Bewerber, „welche noch in Stellung sind,"
wollen unter . . . Offerten cinsendcn." Der allgemeine Trieb,
seine Lage nach Möglichkeit zu verbessern, verleitet nun manchen
noch in Stellung befindlichen jungen Mann, seine Offerten
abzugeben, um dann nach einigen Tagen die unangenehme
Wahrnehmung zu machen, daß man einem Schwindel zum
Opfer gefallen ist, wenn ein Brief irgend eines gewissenlosen
Stcllenvermittlers oder charakterlosen Kollegen bei seinem
Prinzipal einläuft, welcher etwa mit folgenden WorteiObeginnt:
G- H-! Wie Sie aus beiliegendem eigenhändigen Schreiben
ersehen werden, beabsichtigt derselbe seine Stellung bei Ihnen
aufzugcben und erlaube ich mir daher ergebens!, ihnen meine
Dienste zu empfehlen u. s. w- Der verbesserungslr^tige junge
Mann ist dadurch in der Regel seine Stelle loS, obne einen
Ersatz dafür zu haben-
* (Kauf.) Das Gasthaus zur „Krone" in Neuenheim
wurde mit Einschluß des Inventars von Herrn Beinhauer
um den Preis von 215000 Mark käuflich, erworben.
* (Unfall.) Als gestern zwei Hausburschen in einem
hiesigen Hotel beschäftigt waren, ein ziemlich großes Faß, das
Schmierseife enthielt, in den Keller zu befördern, rutschte ^das
zum Zweck des Hinablassens um das Faß geschlungene Seil
nach der Seite ab, daß Faß konnte nicht mehr gehalten werden
und traf den unterhalb stehenden Burschen so schwer, daß
dessen Beine fast völlig zerguetscht wurden und der Verun-
glückte nach den akademischen Krankenhaus übergeführt
werden mußte-

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Men sollen. — Die
qe< ergab einen Ge-

New-Port, 5. Jan. 500 Maskirte griffen das
in Bakersville in Nordcarolina an und lynch-
Men den Mörder eines angesehenen Bürgers. Sieben
Gendarmen traten der Menge entgegen, wurden aber alle
gelötet. Von den Lynchern fielen 25, darunter ange-
sehene Bürger.

Der Marquis sah sie lachend an.
„Du sichst, daß ich durchaus keine Anstalten treffe,
Dich am Läuten zu verhindern. Die Schande, für ein
paar Stunden als Einbrecher und Dieb behandelt zu
werden, wäre ein nicht zu theurer Kaufpreis für die Ge-
nugthuung, die Gräfin Lauenfels als —"
Schweig!" unterbrach sie ihn mit angstfunkelnden
Augen. „Warum bist Du mitten in der Nacht hierber-
gekommen? — Was willst Du von mir?"
Ei, ei, warum denn mit einem Male so heftig,
meine liebe Stella? — Ich denke, wir machen unsere
Sache in aller Gemächlichkeit ab, und wenn Du es er-
laubst, nehme ich an Deiner Seite Platz! — So, nun
können wir ganz ungestört mit einander plaudern."
Damit hatte er sein Fauteuil unmittelbar neben das-
jenige der Gräfin geschoben, die es nicht wagte, einen
Einspruch gegen seine unverschämte Vertraulichkeit zu
erheben. Sie zog die Falten ihres Nachtgewandes näher
an sich, als wenn sie sich vor einer Berührung mit dem
Franzosen schützen wollte, und erwartete schweigend den
Beginn der Unterhaltung von seiner Seite.
(Fortsetzung folgt.)

Mm ml ungen statt.
. Die Bergwerksbehörde bereitet ein
MStrikenden für die nächsten Tage vor,
cerung, an einem bestimmten Tage anzu-
würden Strafen oder dauernde Ab-
jMen.
bürg, 5. Jan. Heute wurde kein neuer
afall constatirt.
der Schweiz. 5. Jan. Zu großartiger patriotischer
^sopfcrungsfähigkeit hat der Zollkrieg mit Frankreich
^ie Gemüther mehrerer Realschüler und Realschülerinen
in St. Gallen gestimmt. Im St. Galler „Stadtanz."
erlassen die Begeisterten folgenden Aufruf:,, Wir Real-
schüler wollen in der Vertheidigung der Schweiz gegen
Frankreich nicht zurückbleiben uno mit unserer schwachen
Kraft beitragen, daß der Zollkrieg wuchtig geführt wird.
Es freut uns, daß unsere Mütter keine französischen Hüte
uud Kleidrr mehr kaufen und die Väter keine französischen
Weine mehr trinken wollen. Damit wir aber auch dabei
sind, haben wir einmüthig beschlossen, uns fernerhin nicht
mehr mit der Erlernung der französischen Sprache zu be-
fassen. Wir hoffen, daß auch die Herren Lehrer diesen
unseren patriotischen Entschluß achten werden.
* Pest, 5. Jan. Bei Bares wurde der berüchtigte
Näuberhauptmann Bakony Horvath die Landplage der
ganzen Gegend, Nachts von Gendarmen umzingelt;
Horvath tödtete einen Gendarmen und wurde dann selbst
erschossen.
* Budapest, 5. Jan. In Reficza sind im Almassy-
schaft in Folge schlagender Wetter 8 Bergleute verunglückt,
4 blieben todt, 2 wurden schweroerwundet, 2 werden
vermißt.
* Ala, 5. Jan. Gestern Nachmittag entzündete sich
im hiesigen italienischen Zollmagazin infolge Unvorsichtig-
keit eine Kiste mit Petardenkapseln. Ein Mann wurde
getödet, zwei schwer, einer leicht verwundet.
* London, 5. Jan. Ein neues Anarchistenorgan
„1,6 Toosin" („Die Sturmglocke") soll in französischer
Sprache als Wochenblatt hier erscheinen und in Ballen
nach Frankreich versandt werden; wahrscheinlich, wie schon
eine andere ähnliche Schrift, die unter allerlei Titeln
eingeschmuggelt wurde, bald als Traktätchen der evangeli-
schen Gesellschaft und bald als Quacksalberreelame.
* Newyork, 5. Jan. Bei Buelvwitz in der Nähe
von Pittsburg sind zwei Bahnzüge ineinandergerannt
und vollständig zertrümmert. Bis jetzt wurden 8 Tobte
unter den Trümmern hervorgezogen. Zahlreiche Pas-
sagiere find unter den Trümmern begraben. Die Hifi^

Jan. Im Laufe der
Me Zahl Jagdpachtungen völl-
ig einen höheren Ertrag als
m einigen Orten die Gemeinde-
_Melden konnten. Die bedeutenste
MMhl bei Verpachtung der Gemeinde-
Berthen sich ergeben haben. Dieselbe
chrlich 1000 M- bei 823 Hektar Areal.
Verpachtung erhielt den Zuschlag Baron de
Rheinfelden mit je 2500 M. auf neun
^ine Jahresrate wurde sofort entrichtet, die übrige
'e bei der Kreishvpotbekenbank Lörrach zur jährlichen
mng deponirt. — Der Geschäftsgang der Industrie-
feige unserer Gegend, der bis in den Herbst schleppend
^iar, hat sich in den letzten Monaten gehoben; besonders
die Seidenbandfabriken, die eine schwere Zeit durchzumachen
hatten, sind durch die Macht der Mode wieder zu vollem
Betriebe gelangt. Von einem Nothftand kann erfreulicher
Weise nicht gesprochen werden.
* Zubern, 5. Jan. Die insinnige Sitte des
Neujahrs-Anschießens hat in dem benachbarten Fabrikorte
Monsweiler eine brave Arbeiterfamilie in schweres Leid
versetzt. Der 22jährige Fabrikarbeiter Schäfer wurde am
Neujahrsmorgen zwischen 1 und 2 Ubr in der Wirtb-
schaft „Zum schwarzen Ochsen" von dem 18jährigen

Aus Wcry und Ievn.
* Buchen, 5. Jan. Auch unsere Stadt erhält eine
Wasserleitung. Nach dem Ausschreiben der Gr. Kultur-
Inspektion ist das Röhrennetz 2925 Meter lang. An-
meldungen bis zum 24. Januar- d. I.
* Bruchsal, 5. Jan. Die berüchtigte Hitzelberger,
welche einen jungen Burschen zur Ermordung ihres eigenen
Mannes gedungen und vom Schwurgericht Karlsruhe zum
Tode verurthcilt wurde, ist in die hiesige Weiberstraf-
anstalt eingeliefert worden, wo sie nun ihrer Entbinbung
entgegensieht. Auf das von der Verurtheilten eingereichte
Gnadengesuch ist nock kein Bescheid ergangen, es scheint
demnach, daß sie ihr; ruchlose That doch noch seinerzeit
unter dem Fallbeil wird büßen müssen.
* Lahr, 5. Jan. Der kürzlich ausgegebene Jahres-
bericht der Handelskammer für den Kreis Offenburg und
Amtsbezirk Ettenheim in Lahr für das Jahr 1891
schildert in seiner Einleitung das -Gesammtbild des Ge-
schäftsjahres als kein erfreuliches. Sowohl in der Ausfuhr
als im Binnengeschäft haben die Umsätze fast durchweg
größere oder kleinere Schmälerungen erfahren, so daß
nicht mehr, wie im Vorjahre, von einer bloßen Stockung,
sondern eher von einem Rückgang gesprochen werden muß.
Die Verkaufspreise dieser Fabrikate gingen bedeutend zu-
rück, weil Kauflust und Absatz stockte. Verminderte
Kraufkraft, Zuvielerzeugung und Betriebsvertheuerung
werden als die wesentlichsten Ursachen des geringeren Ab-,
satzes, der gedrückten Preise und des geschmälerten V>
dienstes bezeichnet. Die verschiedenen Industrie^
haben sich, wenn theilweise auch recht mühsam, tri
ernsten Zeiten ebne bedeutende BetriebseinschUD
oder Lohnverringerungen durchzuschlagen oder z:
gewußt. Eine Ruhepause auf dem Gebietc
lichen und sozialen Gesetzgebung wird als 4^
angegeben, wenn Industrie und Han!
berrschende schleichende Krisis überwin
große Lotterie des Reichswaiseuha:
sammtüberschuß von 52,327 Mk^
* Äus dem Wiesenthal,
letzten Zeit Hat sich eine grci
zogen, welche fast
früher abwerfen, so
umlagen gemindert
jaad des Dorfes
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Sum
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Fabrikarbeiter Wernert erschossen. LetzterZeMelte in der
Wirthsstube niit einer geladenen Flint^ ^als plötzlich ein
Schuß fiel, und Schäfer tödlich getr- ,u niedersank. Die
ganze Ladung war demselben irnsgen Hals gegangen.
Wernert stellte sich sof rt dem 6 anustc.
* Würzburg, 5. Jan. uwAus dem Militäruunllr
si.chungsgefängniß ist Dierawg ftüh ein seit 8 Tage^
internirter Artillerist, der-useiner Aburtheilung wegen
schieden« Einbrüche en Hegensah, ausgebrochen. BiüM
gelang es nicht, sft Ub wieder habhaft zu
* Saarbriiuön, 5. Jan. Heute sind
8473, also 649 Mann mehr als gestern,
Heute Vorniittag fand eine FrauenversamM
stock statt. Die Männer lagerten zu Ä
Straßen in der Nähe. Als Redners
meldet, di; nicht alle zum Wortes
rednerinnen sprachen, bis sie
Uhr löste sich die Versammlum
kirchen wurde heute VormitM
mann von den AusständicuM
er bald daraus starb,
hier wieder große Verü
* Trier, 5.
Ultimatum an di
mit der AusforM
fahren; an!
legung erfiüs
' * HaM
 
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