Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

DOI chapter:
No. 31 - No. 40 (5. Februar - 16. Februar)
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0140

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
kaum dreißigjährige Verhaftete batte mehrere große in-
dustrielle Etablissements und Banken begründest für deren
Gedeihen er unermüdlich und nicht erfolglos thätig war.
Er spielte auch eine hervorragende Rolle in Sporte und
Klubkreisen. Dezerbi ist morgen früh vor den Unter-
suchungsrichter geladen. In Montecitorio ging heute
neuerdings das Gericht um, es werde beasichtigst gegen
andere Deputirte vorzugebcn.
England.
Bournemouth, 6. Febr. Nach deu lchten Nach-
richten dauern die Fiebersymptvme und Herzschwäche bei
Cornelius Herz, die ihn zu jeder körperlichen und
geistigen Anstrengung unfähig machen, noch fort.
Rußland.
Petersburg, 5. Feb. Der Emir von Buchara
bat Rußland uni dis Anerkennung seines Sohnes als
Thronfolger; der Prinz soll in Petersburg erzogen werden.
Wie verlautet, wäre die Anerkennung bereits erfolgt.
Petersburg, 6. Febr. Nach zuverlässigen Duellen
hat sich der Großfürst-Thronfolger zu seinen
Eltern und verschiedenen höchsten Persönlichkeiten über
die in Berlin gefundene wahrhaft herzliche Aufnahme
ganz entzückt ausgesprochen. Hierin stimmen die Aus-
sagen aller wirklich unterrichteten hiesigen Persönlichkeiten
ebenso überein, wie in der Annahme, daß bei den in-
timen Rücksprachen des deutschen Kaisers mit dem Thron-
folger nicht allein die Politik berührt, sondern auch manche
schwebende Frage geklärt wurde. Wenn Pariser Blätter
die Nachricht verbreitest der Thronfolger würde im Früh-
jahr Paris besuchen, so kann diese Nachricht nicht aus
maßgebenden russischen Kreisen stammen, denn in ihnen
weiß man gar nichts davon. Man zuckt theilweise sogar
über eine solche Zumuthung lächelnd die Achseln. Aber
auch die französische Behauptung, das nach America be-
stimmte russische Geschwader unter Admiral Kassnakow
würde Cherbourg anlaufen, und dort solle ein zweites
Kronstädter Fest gefeiert werden, ist nach eingegangenen
Erkundigungen aus bester Quelle falsch, da „dergleichen
weder anfänglich bestimmt gewesen, noch nachträglich be-
stimmt worden" sei.
Türkei.
Konstantinopel, 6. Febr. Mit Genehmigung des
Sultans hat die Unterzeichnung des zwischen der Pforte
und der von dem Bankdirektor Kaullau vertretenen
deutschenGruppe vereinbarten Verträge, stattgef.mden
durch welche deutschen Unternehmern die Konzession zum
Bau der Bahnlinie Ang o ra - Cässa r ca und eine
Anschluß-Bahn von Konia in die Angoralinic
ertkeilt wird._.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 6. Februar.
Ter Reichstag nahm debattelos den Antrag be-
treffend die Einstell ng des Strafverfahrens gegen den
Abgeordneten von Münch an. In der fortgesetzten
Berathung des Etats des Reichsamt des Innern führt
der Abgeordnete Bebel aus, die Soeialdemokraten gäben
nicht den Kampf auf; für sie sei es maßgebend, wie die
Arbeiter denken. Wer schließlich der moralische Sieger-
sein werde, würden die nächsten Wahlen beweisen. Die
Socialdemokraten bildeten sich nie ein, die besitzenden
Klassen überzeugen zu können. Wenn die Bestrebungen
der Socialdemokraten widersinnig wären, würden sie sich
selbst schnell all ntzmu-ckuin führen. Wenn, wie Stöcker-
sage, die Massen unwissend seien, so sei dies das Product
ihrer Erziehung durch die Bourgeoisie. Das bischen an-
gebahnte Socialreform sei nur der Furcht vor der Social-
demokratiezu verdanken. Ebenso sei die fünfjährige Legis-
laturperiode aus Furcht vor der Socialdemokratie eingeführt

In einem möglichst verborgenen Winkel des Kaffee-
hauses, welches er um diese Zeit stets zu besuchen pflegte,
zog er zunächst den verhängnißvollen Zettel noch einmal
hervor und begann ibn mit voller Aufmerksamkeit durch-
zulesen. Das Fragment des in französischer Sprache ge-
schriebenen Briefes lautete wie folgt:
„ich ihm das Gift täglich in sehr kleinen . . . .
gegeben. Die Wirkung ist langsam, aber un . .
die Aerzte geben Auszehrung als Todes.
und niemand hatte einen Verdacht auf.
sende Dir angeschlossen eines der Pulver . . . .
wirst ja wissen, wozu Du es zu verwenden. . .
Dir gelingt, deu alten Grafen in Deine schönen
ziehen. Es grüßt Dich Dein
Gaston Duval, genannt d'Her ..."
Also ein zweifacher Mörder!" murmelte Braunfels
mit einem leichten Schauder. „Wer weiß, wie viele
andere Verbrechen noch auf der Seele dieses Menschen
lasten, die vielleicht nimmermehr entdeckt worden wären,
wenn mich nicht ein glücklicher Zufall zum Zeugen jener
Unterredung auf der Soiree der Gräfin gemacht hätte-
Aber was mag der Schlußsatz dieses Briefes bedeuten?
Sollte die Gräfin selbst? — Doch nein! unmöglich!
— Dieses bildschöne Weib eine Verbrecherin — es ist
undenkbar!"
In Nachsinnen verloren, saß der junge Mann noch
eine geraume Weile auf seinem Platze.
Endlich schienen die in seinem Kopfe hin- und ber-
wogenden Gedanken sich zu einem festen Entschluß ge-
staltet zu haben.
(Fortsetzung folgt.)

! worden. Er habe positive Aufgaben genug gestellt, bei- ,
: spielsweifet Die Aufhebung der Zölle, die Aufhebung j
zahlreicher Privilegien, die Einführung der Milizverfassung
u. a. m. Die Gegner könnten nicht einmal sagen, was
sie in fünf Jahren th:n würden, aber von den Social-
demokraten verlange man einen fertigen Plan für ewige
Zeiten. Der Uebergang zur neuen Gesellschaftsordnung
würde sich, wenn die Verhältnisse genügend entwickelt
seien, so rasch vollziehen, wie in Frankreich, als Napoleon
hatte abdanken müssen. Redner behauptet, sein Buch
„Die Frau" werde mehr gelesen, als Richters Zukunfts-
bilder, und hebt die Betheiligung der Frauen an der
socialdemokratischen Bewegung hervor. Die Socialdemo-
kratie spreche nicht gegen das Sparen; wenn aber die
Arbeiter sparen könnten, würden die Unternehmer die
die Löhne berabsetzcn, und der verringerte Consum müßte
dann die geschäftlichen Krisen verstärken. Die Unzu-
friedenheit sei die Quelle alles Fortschritts. Redner
schließt: „Wir werden jeden Fortschritt, der von Seiten
der Liberalen kommt, unterstützen, aber unsere Principien
festhalten, wir sehen der Zukunft getrost entgegen."
Abg. Böttcher (utl.) bemerkt, die von der Social-
demokratie geplante neue Culturstufe mit dem Mangel
jeglicher Autorität sei unmöglich. Es gebe keinen Staat,
der soviel für die Arbeiter getban habe als Deutschland,
ohne daß die Socialdemokratie dabei mitwirkte. Bebel
habe selbst zugegeben, daß die heutige bürgerliche Gesell-
schaft besser sei als alle früheren. Die Arbeiter erkennten
hoffentlich, daß sie sich mit den dunklen Andeutungen über
den socialdemokratischen Zukunftsstaat nicht begnügen
könnten.
Abg. Koscielski (Pole) erklärt, in den polnischen
Landestheilen habe die Socialdemokratie bisher die ge-
ringsten Fortschritte gemacht. Die polnische Bevölkerung
bilde durch ihren Glauben und ihre Vaterlandsliebe eine
Brustwebr gegen die Socialdemokratie. Wenn die Par-
teien einig wären, namentlich auch bezüglich der Wehr-
kraft des Reiches, so würden sich die Soeialdemokraten
überzeugen, daß auch im Rahmen oer bürgerlichen Ge-
sellschaftsordnung Gutes geleistet werden könne.
Abg. Bachem (Centr.) führt aus, die Rede Bebels
beweise, daß die Socialdemokraten nur agitiren, kritisiren
und diskreditiren könnten. Bebel könne auch die Frage
nach der Gestaltung der sozialistischen Gesellschaftsordnung
nicht beantworten. Auch Arbeiterschutzgesetze, wie die
preußische Steuerreform hätten einen social-.stischen Cha-
rakter, aber solcher Socialismns habe nichts Erschreckendes.
Das Centrum sei auch socialistisch, aber redlich socialistifch
und erziele daher praktische Erfolge; die Socialdemo-
kratie jedoch sei revolutionär-sozialistisch u d darum un-
fruchtbar. Nur auf dem Boden des Christeuthums
könne man die Gegensätze zwischen reich und arm mildern.
Abg. Richter (dfr.) bemerkt, Bebel habe durch seine
Scherze die Aufmerksamkeit von dem Ernst der Sache
ablenken wollen. Die Frage, ob die Socialdemokraten
bei der Exproprurung der Aktiengesellschaften und der
Sparkassenaktionäre die Spareinleger schädigen wollen,
sei unbeantwortet geblieben. Gerade das Privatunter-
uebmen schaffe in schweren Krisen Hilfe und schaffe Ge-
treide bei schlechten Ernten herbei. Die Soeialdemokraten
bewiesen durch ihr häufiges Sprechen von Wissenschaft,
wie wenig wissenschaftlich sie seien. Gleicher Lohn für
alle würde die Produktivität der Arbeit vernichten. Der
socialdemokratische Staat führe den Arbeitszwang herbei
bei Strafe der Verhungerung und zerstöre völlig die
Häuslichkeit. Die Arbeiter würden der Socialdemokratie
nicht folgen, wenn sie wüßten, daß ihr Haus und die
Heimath ihnen nur eine Schlafstelle sein sollen. Wenn
die viertägige Debatte die Faulheit und die Taubheit des

Kleines Jenil'leton.
— Eine scherzhafte Plauderei über die Titelsucht
lese» wir im „Berl. Tagcbl-" ES beißt da: Die Titelsucht ist
keine Berliner Eigenart, sondern urreutonisches Stammgut:
aber die von höfischen, militärischen und Beamtentumstiteln
völlig umrankten Berliner haben das Titelwesen doch zu einer-
gewissen Großartigkeit ausgestaltct. Welche Ehrfurcht genießt
in Berlin das wie immer geartete Beamtenthum! Die Sache
Hal ihre ernste politische Seite, gewiß. Der Beamte im
Sinne des Gesetzes soll durch den Nimbus des Titels und
der Stellung in vielen Fällen für die Kärglichkeit des Gehalts
und der Lebenshaltung entschädigt werden, und er faßt seine
Stellung auch in diesem Sinne auf, Seien wir im Interesse
des »Staates froh, vaß dem so ist. Für Mädchen dienenden
Standes und selbst für Töchter aus dem Kleinbürgcrthum
ist es ein Ziel, aufs innigste zu wünschen, einen „Beamten"
zürn Mann zu bekommen. Ob das ein Schutzmann oder ein
Nachtwächter, ein Aufseher der Straßenreinigung oder einer
Gefangenenanstalt ist, das thut nichts zur Sache. Es ist ein
'„Beamter". Süddeutsche und Rheinländer unterscheiden sich
übrigens hierin stramm vom Norddeutschen- In Köln würde
sich z. B. kein vom Werth des Kölner Bürgerthums durch-
drungener Einheimischer, und wäre er auch arm wie eine
Kirchenmaus, zum Polizcidiencr oder Nachtwächter hergeben;
solche „Beamte" stehen dort weit unter dem Kleinbürger. In
München würde jeder Bürgersmann große Augen machen,
wollte ihn ein Gendarm oder Nachtwächter von seinem
„Beamtenthum" überzeugen. Für jeden Süddeutschen fangt
das Beamtenthum beim akademisch gebildeten Menschen an,
die übrigen sind „Bedienstete", Diener des Publikums, denen
man es sehr übel vermerken würde, wenn sic sich groß auf-
spielen oder gar „schnauzen" wollten- Diese Anschauungen
sind in der älteren Eultur des Rhcinlandes und der süd-
deutschen Staaten und in der höheren Werthschätzung des
freien, unabhängigen Bürgerthums begründet-
Aber es sollte ja von der Berliner Titelsucht die Rede
sein, und das ist ein lustiges Eapitel. Mit Anmuth und ;

Kerns der socialdemokratischen Lehre erwiesen habe, so seien
diese Tage nicht verloren. (Allseitiger, lebhafter Beifall.)
Auf Antrag des Abg. Singer wird die Fortsetzung
der Debatte auf morgen 1 Ubr vertagt.

Loc
l>°, O. (Gene
Sdes Hcid
! band" hielt
! E' seine vu
i K'ch gut bc
V>ngcr, cröfi
k Kassner, H;

Aus Wcch und Jern.
Karlsruhe, 6. Febr. Gewerbeg erichte sind
bis jetzt im Grvßherzogthum errichtet worden für die
Städte Karlsruhe, Heidelberg und Pforzheim, sepner
für die Stadt Freiburg und eine Anzahl benachbarter
Landgemeinden mit dem Sitze in Freiburg, für die Stadt
Lahr und fünf benachbarte Gemeinden mit dem Sitz in
Lahr, sowie endlich ein gemeinsames Gewerbegerictst für
die Gemeinden Durlach, Grötzingen, Söllingen und Wein
garten mir dein Sitze in Durlach. In Umbildung be
griffen ist das schon von früher her in Mannheim bestehende
Gewerbegericht. In einer Anzahl von Bezirken sind
noch Verhandlungen wegen Errichtung von Gewerbegerichten
im Gange.
* Karlsruhe, 6. Febr. Der Probst von Is-
mailow, der Hofgeistliche der Prinzessin Wilhelm, ist
infolge eines Schlaganfalles beute gestorben.
* Mannheim, 6. Febr. Das hiesige Großb- Amts-
gericht macht bekannt, daß die Firma „Vorwärts", süd-
westdeutsche Productivvereinigung für Ciaarrenfabrikation
mit unbeschränkter Haftpflicht in Mannheim laut Beschluß
der Generalversammlung vom 15. Januar 1893 auf-
gelöst worden.
* Mannheim, 6. Febr. Das hiesige Hochbauamt
Hal nunmehr dem Stadtratb einen ausführlichen Bericht
über die im Hoftheatergebäude vorgenommenen Umbau-
arbeiten nebst einer Abrechnung über die Kosten vorgelegt.
Hiernach ist der Kostenvoranschlag für diese Umbauarbeiten
welcher sich auf 90000 Mk. belief, um 59 000 Mk.
überschritten worden, sodaß sich der Gesammtaufwand
aus 149 000 Mk. beläuft. Veranlaßt wurde diese Neber
schreitung des Voranschlags durch die notbwendig ge-
wordene Ausführung verschiedener nickt vorgesebener Ar-
beiten und durch die Schwierigkeiten, welche.sich der, Vo -
nahme der baulichen Verbesserungen im Hoftbeatergebäude
entgegenstellten.
* Heddesheim, 0. Febr. Dem hiesigen Landwirth
Franz Heinz wurde von seinem sonst friedlichen Hand-
pferd das eine Bein vollständig abgeschlagen.
* Eberbach, 6. Febr. Gestern Nachmittag ist am
Jtterberg ein kleiner Waldbrand ausgebrochen, welcher
alsbald, ohne weiteren Schaden angerichtet zu haben, ge-
löscht wurde.
Mosbach, 6. Febr. Gestern mittag hat der
Restaurateur Ludwig Grob durch Erschießen seinem
Leben ein Ende gemacht. Was den in geordneten Ver-
mögensverhältnissen stehenden jungen Mann zu dieser Tbat
getrieben, ist unbekannt.
* Offenburg, 5. Febr. Zum Bürgermeister
von Offenburg wurde Amtmann Hermann aus Karls-
ruhe vom Bürgerausschuß mit 65 von 68 Stimmen ge-
wählt. Das Resultat ver Wahl wurde mit Böllerschüssen
begrüßt.
* Aus Baden, 6. Februar. In einem Privatbrief
wird aus New-Jork mitgetheiit, daß demnächst dort ein
Mannheimer, welcher seine Frau ermordet bat, mittelst
des elektrischen Stuhles hingerichtet wird. Der Name
des Hinzurichtenden fehlt leider in dem Schreiben.
* »spcßer, 5. Febr. Gestern früh brach in dem
Schlitzer-Gäßchen in dem Kaufmann Moritz gehörigen
und von dem Mechaniker Fromm gemietbeten Hause Feuer
aus. Dasselbe verbreitete sich schnell auf dem Dachstuhl,
den die Feuerwehr brennend antraf. Derselben gelang es,
das Feuer auf seinen Herd zu beschränken.

Vergnügen befördert jeder sich selbst und andere in eine höhere
Kategorie und möglichst wohlklingende Nomenklatur. Frage
ich einen Schutzmann auf der Straße um den nächsten Weg,
so weiß ich, was sich schickt: „Herr W a ch t m e i st e r, können
Sie mir vielleicht sagen —"; ein blutjunger Assistent aus dein
Bahnhofs-Bahnsteig wird mir freundliche Auskunft gehen,
wenn ick ihn als „Herr J'nspector" anrede; den Brief-
träger nenne ich jovial „Herr P o st r a t h", und wenn ick
Veranlassung habe, den Kellner für mich günstig zu stimmen,
so rufe ich ihn „Herr Oberkellner!" Der Barbier und
der Zahntechniker nehmen es durchaus nicht übel, wenn ick
sie „Herr Doctor" anrede, der Dirigent der volksthüm-
lichsten Vorstadtcapelle ist der „Herr M n s i k d i r e c t o r">
und der Sprachlehrer ein- für allemal der „Herr Pro-
fessor", selbst auf die Gefabr hin, diesen wohlklingenden
Titel mit Bauchrednern und Zauberkünstlern theilen zu müssen-
Die Speculaiion bemächtigt sich natürlich dieser Titelsucht,
und das ist oft das Ergötzlichste an der Lache. Namentlich
die Kleinhändler und Straßenverkäufer frühen daraus Nutzen
zu ziehen. An einem der jüngsten kalten Tage ging ich, die
Fran am Arm und cingehüllt in meinen Pelz, in vorgerückter
Abendstunde durch den belebten Theil der Friedrichstraße. AN
der Ecke der Behrenstraße war eine ganze Horde von Streich-
hölzer verkaufenden mindern postirt Kein Mittel blieb unver-
sucht- „Herr Baron, koofen Sie Wachsstreichhölzer!"
„Herr G raf, bloß zehn Fennigc die Schachtel!" — „Hers
Doctor, bloß zehn Fenuige, sic brennen fünf Minurcn k
Ich blicv unerlchüttcrlich. Schon glaubte ich allen Fährlich-
keiten entronnen, da lief mir ein Zirurps von etwa acht Jahren
noch One »Strecke nach und ries mit kläglicher stimme: „Blvß
zehn Fcnnige, Herr a n z l e i r a t l>!" Nun war ich über-
wunden. Diesem Titel, der dem Miniatur-Verkäufer jedenfalls
als das Höchste erschien, konnte ich nicht widerstehen: ich setzte
den Kleinen in Nahrung. Meine Frau war nicht wenig stell
und meinte: „Mann. Du siebst aus wie ein Kanzleiratd!

OUders des K
Ganzen n
flllanten, 6:
Adere Edelstei
pichen. Die
^nde den D
i^ßten bestech«
einmal i
Amtliche Si
A Diebe ist «
M bisher nc
e * Melbon
Ad bei den 1
O>sbane (Qu
Areiche Gebe
A Personen i
Ml per Um

' Ans H
^llkommene Ü
sichtet, die Z
. flchen Dragon
Mndcur ließ
ssflg stürzten
^Nzsälen der
istier ersch ener
Pa.aden
Wieder ein. Z
^geben batten
"Rtstag eben
wackeren Z
Ar Ruhe zu
^Änuar früh a
Halle, 6.
j Irre nan
"°r. Das La
^gen ist einge
Kränkungen g
, * stollber
sich jm be
Mi Gute des
Aüger Mann r
Arank ein G
^-raut und drü
Dioden los. i
ftchrolladung l
Auung der S
^Atzündung ei
Ach schwerem 1
^Nen Verletzm
k * Hilöeslst
Asinheit eines
Mgst folge:
/Aierkte, vom «
^Ndte sich ui
ist die
Königlich?" f
Meit", stottei
^ars, „es kan
- * Leer, 5.
Mfangs hier k
Pachtung gefu
Gerücht,
Dienst verlasse'
Me sie einen <
^ählt. Der
Aschlossen wer
Rx hxj Seite g
Aolt, um aus
At sand man
^älte bewußtlo-
"tcvnten, die de
* Hamb«!
^Mislag Nacht
Ars Schuldt'f
Moblen, die be
Aphfi-l und a
^stamenterekut
A * Langend
Atz Magdebu
, -6 Magdebur
Me, ist'auf k
.-flache auf d»
Ad gesperrt-
und Bei
andere Persc
^r Stelle. S
* Gudapc
Aßarischcn Wa
° stürmisch, d»
. * Brüssel,
 
Annotationen