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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 51 - No. 60 (1. März - 11. März)
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einzelne Umlagezahler wird dies weniger schwer empfinden,
während den ärmeren mit Kindern gesegneten Familien
eine wohlthuende Erleichterung damit geschaffen wird.
* Karlsruhe, 3. März. Von dem auf Grund des
Gesetzes »om 26. Juni 1890 errichteten Badischen Vieh-
versicherungsverband, welcher laut Verordnung vom 23.
November 1892 mit dem 1. Januar 1893 seine Tätig-
keit begonnen hat, sind, wie die „Bad. Korr." erfährt,
im Laufe des Monats Januar 51 Rindviehstückc mit
einer Summe von 8270 Mk. aus der Staatskasse ent-
schädigt worden' Der Erlös aus den noch verwerthbaren
Theilen dieser nothgeschlachteten und umgestandenen 52
Thiere betrug 3584 Mk., so daß als wirklicher Schaden
noch 4686 Mk. verbleiben. — Seit der letzten Ver-
öffentlichung in der „Bad. Korr." hat der VersicherungS-
verband einen neuen Zuwachs durch Beitritt neuer Orts-
versicherungsanstalten erhalten.
* Mannheim, 3. März Die Arbeiten zum Bau
der neuen Rheinkaimauer sind wieder in vollem Umfänge
aufgenomnien worden.
Z Plankstadt, 4. März. Vorgestern wurde von
einem hiesigen Metzger ein Schwein geschlachtet, welches
das enorme Gewicht von 5 Centner 20 Pfund hatte.
Gewiß auch eine Seltenheit.
s> Schönau, 4. März. Gestern Morgen wurde in
dem Laden des Herrn Peter Reichert hier ein Einbruch
verübt. Eine Summe Geldes aus der Kasse sowie ver-
schiedene andere Gegenstände wurden von dem Einbrecher
entwendet. Der Thäter, der wiederholt schon Diebstähle
verübt, wurde entveckt und geschlossen nach Heidelberg
transportirt.
* Rohrbach, 3. März. Am Dienstag wurde
etwa 25 Schritte entfernt vom Galgenhof in hiesiger
Gemarkung, eine männliche Leiche aufgefunden,
welche als diejenige des 43 Jahre alten Joh. Martin
Wößner von Stockburg, Gem. Peterzell, aus den bei der-
selben gefundenen Papieren festgestellt wurde. Derselbe
kam aus dem Landesgefängniß Freiburg zurück, war aus
dem Heimweg begriffen und muß während einer der
großen Schneestürme, die in der letzten Zeit häufig
wütheten, vom richtigen Weg ab in den Schnee ge-
rathen sein, woselbst er, ermattet von den bestandenen
Strapazen, stecken geblieben und erfroren ist. Vermuth-
lich wollte er im Galgenhof Schutz suchen, konnte solchen
aber nicht mehr ganz erreichen; etwaige Hilferufe konnten
des Sturmes wegen im Hause nicht vernommen werden.
Der Körper lag nach Aussagen Sachverständiger etwa 14
Tage im Schnee.
* Offenburg. 3. März. Ein ungetreuer Bräutigam
ist der Taglöhner Leo Heisch von hier. Derselbe unterhielt
schon seit langer Zeit ein Liebesverhältniß mit einem hier
wohnhaften, in einer hiesigen Fabrik arbeitenden Mädchen.
Er versprach demselben die Ehe, welche denn auch schon
Anfangs Februar abgeschlossen werden sollte, nachdem
das Eheaufgebot bereits erlassen worden war. An dem
Tage, an welchem die Ehe abgeschlossen werden sollte,
wußte der Bräutigam seine Braut dazu zu bringen, mit
ihm statt aus das Standesamt in ihre Heimatb zu reisen,
um Geld zu holen. Nach ihrer Rückkehr von da zog es
der Bräutigam, nachdem er schon vorher ziemlich viel von
dem Gelds erhalten und verbraucht hatte, vor, derselben
das nock übrige Geld im Betrage von über 200 Mark
zu nehmen und eine Vergnügungsfahrt zu unternehmen.
Heute ist derselbe von seiner Reise zurückgekehrt, aber
mit leerem Beutel. Er soll das Geld in Straßburg
verjubelt haben. Statt nun zum Staudesamt wandelte
Heisch in das Gefängniß.

Aus Wuy und Jern.
* Karlsruhe, 3. März. Die Aufhebung des Volks-
schulgeldes schreitet in raschem Zuge über zahlreiche Ge-
meinden des Landes vorwärts. Dabei bleiben die Land-
gemeinden nicht zurück, im Gegentheil, sie gehen sogar
vielfach mit gutem Beispiel voran. Ein Drängen auf
Beseitigung des Schulgeldes ist unter der Bevölkerung
nicht zu bemerken, vielmehr gebt die Initiative gewöhnlich
von dem Gemeinderaths- und Bürgerausschuß-Kollegien
aus, was von einem gesunden Sinn zeugt, der in ge-
nannten Gemeindeverwaltungskörpern herrscht. Der Aus-
fall des Schulgeldes erhöht natürlich die Umlagen; der

während der Choleracpidemie und erwähnt die Samm-
lungen unter den Postbeamten zur Linderung der durch
die Epidemie entstandenen Noth.
Staatssecretär v. Stephan tritt den Ausführungen
des Vorredners entgegen. Die Assistentenfrage sei in
der Commission vollkommen erschöpfend behandelt worden.
Redner fragt, ob denn die Postverwaltung so lange Jahre
so Hervorragendes hätte leisten können, wenn unter den
Beamten wirklich so viel Unzufriedenheit herrschte und die
Organisation so schlecht wäre.
Vorredner habe sich bisherbeklagt,
alles gehalten worden sei, was
Entgegen den Behauptungen des
würden die Postasfistenten sehr
offizieren gewählt.
Assistenten erst vor zwei Jahren erhalten. Als
Antwort darauf wurde der Verband gegründet, um
für weitere Gehaltsaufbesserung zu agitiren. Beamte
müßten sich eine ganze Menge von Einschränkungen ihrer
staatsbürgerlichen Rechte gefallen lassen, das folge aus
ihrer Dienstpflicht und ihrem Diensteid. Die vom Vor-
redner bemängelten Spar- und Vorschußvereine förderten
den Sparsinn, und vor allem seien zahlreiche Beamte da-
durch Wucherhänden entrissen worden. (Beifall.) Die
Reichspostverwaltung werde in ihrem Wohlwollen gegen-
über den Beamten nicht nachlassen; andererseits allerdings
aber auch die nothwendige Disciplin mit allem Nachdruck
aufrechterhalten. (Lebhafter Beifall rechts.) Die Reichs-
postverwaltung könne sich des Zudrangs an Beamten
kaum mehr erwehren. Zu einer Aenderung der Organi-
sation liege jetzt gar kein Grund vor.
Abg. Dr. Lingens (Centr.) wünscht Auskunft über
die Durchführung der Sonntagsruhe für die Postbeamten.
Staatssecretär v. Stephan erwiedert, es seien bereits
Verfügungen erlassen, um den Postbeamten eine möglichst
ausgedehnte Sonntagsruhe zu gewähren. Besonders wolle
man den Nachtdienst an den Sonntagen möglichst ver-
meiden.
Abg. Schulenburg (cons.) wünscht Aufbesserung
der Landbriefträgergebälter und Aufhebung der Botenge-
bühren für die Landtelcgramme.
Neichspostdirector Dr. Fischer erklärt, die Verwaltung
stehe der Frage der Aufbesserung der Landbriefträgerge-
hälter sympathisch gegenüber. Die Stellen für Landbrief-
träger würden in diesem Etat um 400 etatsmäßige Stellen
vermehrt; auf diesem Wege werde man weitergehen. Ueber
die Aufhebung des Botenlohnes für Landtelegramme
schwebten Verhandlungen, die noch nicht abgeschlossen seien.
Abg. Wurm (Soc.) meint, die Postbeamten seien
zu sehr auf das Wohlwollen der oberen Vorgesetzten an-
gewiesen, besonders bezüglich der Gehaltszulage. Die
Ansprüche auf Gehaltszulage müßten gesetzlich geregelt
werden.
Weiterberathung Samstag 1 Uhr.

Deutscher Reichstag.
Berlin, 3. März.
Zweite Berathung des Postetats. Berichterstatter Abg.
Buhl empfiehlt die Annahme der von der Commission
beschlossenen Resolution, den Reichskanzler zu ersuchen, die
Ausdehnung des Dienstaltersstufensystems auf die Unter-
beamten der Reichspost- und Telegraphenverwaltung ohne
Schädigung derselben in ihren Bezügen wiederholt in Er-
wägung zu ziehen.
Staatssecretär des Reichspostamts v. Stephan er-
klärt auf Anfrage des Abg. Schmidt (freis.), die Herauf-
setzung des Maximalgewichts für einfache Briefe auf 20
Gramm würde einen Einnahmeausfall von etwa 5 Mil-
lionen ergeben, weßbalb die Heraufsetzung angesichts der
Finanzlage gegenwärtig nicht angängig sei. Wenn die
Finanzlage sich bessere und im Weltpostverein sich Stim-
mung dafür finden sollte, wäre er der erste, der die Sache
in Angriff nehme.
Abg. Adt (natl.) bemängelte die Höbe der Telephcn-
gcbühren und die Schwierigkeiten, welche der Anlage
von Bezirkstelephonnetzen bereitet würden.
Vortragender Rath im Reichspostamt, Geh. Oberpost-
rath Scheffel erwidert, die Verwaltung sei bereit, ge-
rechtfertigten Wünschen entgegenzukommen, müsse aber
150 Mk- für Anschluß an das Fernsprechnetz für an-
gewiesen halten. Um unnöthige Gespräche möglichst zu
verringern, müsse an der Gebühr für einzelne Gespräche
festgehalten werden.
Abg. Vollrath (freis ) bringt eine Reihe von Be-
schwerden über die nicht ausreichende Besetzung von etats-
mäßigen Stellen, über die Herabdrückung der sozialen
Stellung der Postassistenten und über ungenügende Be-
soldung der Assistenten vor.
Abg. Vollrath (df.) beschwert sich über die Haltung
des Reichspostamts gegenüber den Beamten in Hamburg

Niemand außer dem
daß den Beamten nicht
ihnen versprochen sei.
Abgeordneten Vollrath
häufig zu Reserve-
Gedaltsausbesserungen hätten die
zwei Jahren erhalten.

sich Erbgroßherzog Wilhelm (geboren am 22. April
1852) mit der Prinzessin Maria Anna von Bra-
ga nza verlobt. Erbgroßherzog Wilhelm ist der Bruder
unserer badischen Erbgroßherzogin Hilda. Die Prinzessin
v. Braganza ist am 13. Juli 1861 zu Brombach ge-
boren. Jbr Vater Don Miguel war in den Jabren
1828 bis 1834 König von Portugal. — Die luxem-
burgische Dynastie bleibt protestantisch.
HrankreiH.
Paris, 4. März. Der parlamentarische
Untersuchungsausschuß setzt am Montag seine
Sitzungen fort. Der Chef des Sicherheitsdienstes Goron
hält sich augenblicklich in London auf, um sich über den
Gesundheitszustand von Cornelius Herz zu unter-
richten und die Maßnahmen zu erkunden, die für eine
etwaige Auslieferung getroffen sind.
Paris, 3. März Die Blätter melden gerüchtweise,
die Verhaftung Ar tons sei in Wien erfolgt.
England.
Belfast, 3. März. Gestern fand hier große Kund-
gebung gegen die Homerule-Bill statt, wobei dje
Bilder Gladstone's und Morley's verbrannt wurden.
Später wurde im Ulster-Saal eine Versammlung abge-
halten, welche eine Resolution faßte, des Inhalts, daß
die Loyalsten einem Parlamente in Dublin nicht gehorchen
und keine Steuern zahlen würden.
Amerika.
Newyork, 3. März. Cleveland verließ gestern
Nachmittag Lakewood und traf Abends um iU/? Uhr in
Washington, ein wo erenthufiaftisch empfangen wurde.

Ter Postillon trat ein und mahnte zum Aufbruch.
Friedrich erhob sich, um die Rechnung zu berichtigen
und ließ auch deni Postillon eine kleine Magcnstärkung
verabfolgen, die dankbar acceptirt wurde.
Auch Frida wollte hinzutreten, besann sich aber dann
und ging mit freundlichem Abschiedsgruße hinaus. Der
junge Mann folgte gleich darauf.
„Ein schönes Paar", sagte die Wirthin zu dem
Postillon, während derselbe seine Pfeife in Brand setzte.
„Gewiß ein Brautpaar oder junge Eheleute?"
„Gott bewahre!" entgegnete er, an der Pfeife ziehend,
bis der Tabak hell aufglimmte. „Sie saß schon lange
im Wagen, als er kam und einstieg, sie haben auch
wenig >nit einander gesprochen, wie ich bemerkte. Na,
das wird sich schon finden. Kenne das!" Nach diesem
weisen Ausspruch klappte er den Deckel seines Pfeifen-
kopfs energisch zu und ging nach der Thüre:
„Adieu, Frau Wirthin."
„Glückliche Reise!"
Frida von Brandau war indessen zu dem Wagen
gegangen. Mit einem Fuße auf dem herabgelassenen
Tritt stehend, war sie im Begriff einzusteigen, als ihr
Fuß von deni mit gefrorenem Schnee bedeckten Trittbrett
abglitt. Sie sank halb in die Knie und stieß unwill-
kürlich einen Schmerzensruf aus.
Im Augenblick war der junge Mann, welcher eben
aus der Haustbüre trat, an ihrer Seite. Ebenso rasch
hatte sie sich erhoben, nahm aber jetzt die von ihm ge-
botene Hand als Stütze an und stieg ein. Dem Blick
des Arztes entging es nicht, daß sie sich eine Verletzung
des rechten Fußes zugezogen haben mußte.
(Fortsetzung folgt.)

Listen
^-gesucht

lution. Im Feldzug gegen Rußland befehligte er eine Kavallerie-
brigade, wo er u. a- an der Spitze eines badischen Husaren-
regiments glänzende Wassenthaten an der Beresina vollbrachte.
1815 verlor er als Führer der badischen Kavalleriebrigade
im Gefecht bei Straßburg einen Fuß, worauf er, mit hohen
Orden und Verdienstzeichen reich geschmückt, als Generalmajor
in Pension trat. Er starb 1842.)
Was schließlich den
Ursprung des Namens Wieblingen
belriift, so erscheint dieser Name in den Urkunden bald als Wibling»,
5ViboliiiAan, Wiliiliu»a, >VibIinA8 und Wibelingen, aber auch
als Weiblingcn- Seit 767, wo er zum ersten Mal Aibling»
lautet, ist also wenig Wandel an der Wortform geschehen, wenig-
stens bei weitem nicht wie bei zahlreichen anderen Orten,
z. B. Auutobnn (Nußloch), Vorinlob (Wiesloch), Ausousüheim
(Handschubsheim) u. s- w. Das Charakterwort Wib(e)l ist
althochdeutschen Ursprungs von «wibil, wofür auch tue
Formen Wibilinga und Weiblingcn sprechen (Noch beute
ist im Gebrauch Feld-waibel, -Webel, das ist derselbe Stamm)
Das nämliche Stammwort ist wohl auch enthalten in den schwä-
bischen Ortsnamen Wiblingen (ein wttrttemb. Dorf, -isst
Ulm) und Waiblingen (Amtsstadt im schwäb- Neckarkrels,
an der Rems). Die älteste Form von Wieblingen dürste
wohl WAbilin gen oder Weibilung gewesen und die Ver-
wandlung des ei in i außer durch Dialect schon in Folg
latinisirender Schreibweise entstanden sein. Das althochdeutsch^
VVoibil (mittelhochdeutsch Weibel) aber bedeutet etwa vn
Bezeichnung für einen (beibelfenden) Amtsboten (Amw-
gehilfen). Dieser Umstand, der z. B. bei der Stadt Wawj
lingen, wo die karolingischen Kaiser eine Pfalz hatten, le«K
auf die Annahme kommen ließe, daß in jenen Zeiten naw
einer solchen dort befindlichen Amtsperson seinen Naim
erhielt, konnte zu einer ähnlichen Vermuthung auch bei Wu
lingen Anlaß geben, so daß also an der Ortsstelle Wiebtintse
ehedem ein solcher „Weibil" (vielleicht in Beziehung »n u
Königspfalz in Ladenburg) seinen Platz hatte oder erh» ,
Mit dem altd. »ip, d. i. Weib, hat der Name WieblMS^.
jedenfalls nichts zu schaffen. Immerhin muß man stw
alledem nur mit der Annahme begnügen, zu welcher jenes
hochdeutsche Wort leicht — und vielleicht nicht gan-
richtig — sühn.

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Altes und Ktues
aus der Geschichte badischer Ortschaften.
Auf Grund älterer Schriften von Friedr. Kley.
Geschichtliche Skizze von
Wieblingen.
(Schluß.)
Noch Schlimmeres kam mit dem Jahr 1689, in welchem
auch Wieblingen unter den Franzoscnhänden schwer zu
leiden hatte. Im Jahr 1745 erhielt Wieblingen seine
katholische Kirche. Erwähnt sei noch die große Verheerung,
die der Neckar 1783/84 anrichtete, wo bis Mannheim alles
überschwemmt wurde und z. B. in Neckarhausen 13 Menschen
und 145 Stück Vieh ihr Leben in den Wellen verloren und
außerdem viele Häuser weggeschwemmt wurden- Auch 1795
wurde Wieblingen wieder arg heimgesucht von den räuberischen
Franzosen, die den Ort ausplünderten und einige Scheunen
in Brand steckten.
Nachdem inzwischen Wieblingen, dem Amt Heidelberg
zugehörig, lange Zeit pfälzisch gewesen, trat für dasselbe wie
für zahlreiche andere Ortschaften ein neues Verhältniß ein,
und zwar wurde
Wieblingen badisch (1803).
Bemerkt sei in Bezug auf
das jetzige Wieblingen
nur, daß die Zahl seiner (meist gut sttuirten) Einwohner
gegen die 40er Jahre eine kleine Verminderung aufweist. So
zählte der Ort 1847 2647, gegenwärtig (1893) nur 2413 Ein-
wohner. Schließlich ist noch einer Besonderheit des Ortes zu
gedenken, und zwar des dem Freiherr» v. Larochc-Starcken-
scls gehörigen Schlosses, das, mit prächtiger Garten-
anlage geziert, zugleich eine Zierde für den Ort selbst bildet.
Was diesen Namen Laroche-Starckenfels betrifft, so knüpft er
sich u. a. an eine berühmte Persönlichkeit, und zwar an
Philipp Freiherr Laroche v. Starckenfels (1770 in Monheim
in Rheinhessen geboren, wo sein Vater Rittergutsbesitzer war.
Er zeichnete sich rühmlichst aus durch Tapferkeit und persön-
licyen Muth, namentlich in den Zeiten der französischen Revo-


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