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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 71 - No. 80 (24. März - 6. April)
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1892

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hatte,

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der Baptisten in Neu-England, wahrscheinlich in Amerika.
Das Parker House-Hotel, welches an den Tempel stößt.

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in der Lage seien, die Nichtigkeit dieser Behauptung dar-
zuthun. Sogleich erhob sich auch der Reichskanzler und
erklärte, daß, wenn hier vertraulich verhandelt werden
sollte, die Mitglieder der Regierung die Sitzung ver-
lassen müßten. Die Kommission wies darauf jede ver-
trauliche Behandlung der Mittheilungen von Seiten Ahl-
wardt's zurück.
Berlin, 23. März. Fürst Bismarck hat Be-
suchern der letzten Zeit erklärt, daß er bei einer Neuwahl
des Reichstages ein Mandat nicht mehr annehmen werde.
Stuttgart, 23. März. Definitives Resultat der
Reichstagswahl im 17. württ. Wahlkreis. Es er-
hielten Rembold (Centrum) 11 560, Sauter (Volks-
partei) 5423, Müller (Nationallib.) 813, Tauscher
(Socialist) 541 Stimmen.
Schweiz.
Luzern, 23. März. Wie verlautet, wird Kaiser
Wilhelni seine Reise nach Italien durch die Schweiz
machen. Mit der Gotthardbahn sollen die erforderlichen
Anordnungen bereits vereinbart sein.
England.
Loudon, 23. März. Gladstone bat für den
nächsten Montag in die Räume des auswärtigen Amtes
eine Versammlung der liberalen Abgeordneten ein-
berufen, um darüber zu berathen, wie die Lesungen der
Hom ezru le-Bi ll beschleunigt werden können. Man
erwartet außerdem, daß Gladstone bei dieser Gelegenheit
nähere Angaben darüber machen werde, welche den ein-
gebrachten Bills die Regierung noch in dieser Session
durchzubringen beabsichtigte.
London, 23. März. „Daily News und „Standard"
kündigen aus Madrid die Unterzeichnung eines Handels-
vertrags zwischen Spanien und Portugal an, wodurch
ein Zollverein beider Staaten begründet wird. Por-
tugal öffnet seine Grenzen den Fabrikaten und land-
wirthschaftlichen Produkten von Spanien und dessen
Kolonien; Spanien setzt seinen Minimaltarif zu Gunsten
Portugals herab und verspricht, den anderen Mächten
niemals die gleiche Vergünstigung zu gewähren.

vorüber war," Du wirst auch Fräulein von Brandau in
Rexin antreffen. Der Major hat sie selbst hinausbe-
gleitet. Brandau's haben in der letzten Zeit sehr viel
in Rerin verkehrt. Die beiden jungen Mädchen sind
fast unzertrennlich." (Fortsetzung folgt.)
Durch eines andern Schuld
zum Reichthurn.
Skizze nach dem Französischen der Gräfin Bassanville von A- S.
(Schluß.)
„Als junger Mann lebte ich in dürftigen Verhältnissen,
fünf Treppen hoch, im täglichen Verkehr mit fünf braven
Freunden. Es war mir endlich gelungen, ein Stückchen am
Theater anzubringen und nach einem Jahr sandte mir der
Agent eine Tausendfrancsnote als Tantieme- Ueberglücklich
lud ich meine Freunde am nächsten Morgen zu einem Früh-
stück mit Austern, Trüffeln und Champagner bei Verrh, dem
besten und teuersten Gasthause, ein- Abends ging ich einen
Augenblick aus und ließ, wie gewöhnlich, den Wohnungs-
schlüssel beim Hauswart. Der Schatz, welcher am nächsten
Morgen den Freunden und mir all' die Herrlichkeiten ver-
schaffen sollte, ruhte verschlossen in der Kommode. Als ich
nach kurzer Abwesenheit zurückkehrte und mich an dem An-
blick der Note noch einmal erfreuen wollte — war sie ver-
schwunden, gestohlen! Und dabei nicht die mindeste Spur
eines Einbruchs zu entdecken! Das Schloß an der Thür,
sowie dasjenige an der Schublade, in welcher die Note gelegen,
waren im besten Zustand, das Fenster von innen verriegelt.
Ich stürzte zum Pförtner hinab: „War jemand in meinem
Zimmer!" — „Niemand! Doch halt," rief seine Frau, „wissen
Sie, als Sie kaum fort waren, kam Ihr guter Freund, der
große Braune und nahm Ihren Schlüssel, kehrte aber gleich
wieder zurück und meinte, er wolle Sie nicht erwarten, es sei
nicht nöthig, Ihnen mitzutheilcn, daß er dagewesen." Dieser
„große Braune" war mein bester Freund, mein Mitarbeiter,
er konnte mich nicht bestohlen haben, das war unmöglich!

Aus Wcrh und Jern.
* Mannheim, 22. März. Von der seit einigen
mit ibren drei Kindern verschwundenen Ehefrau des Ver-
sicherungsinspeetors Maurer hat die Polizei trotz der
eingehendsten Nachforschungen bis jetzt noch keine Spur
zu ermitteln vermocht. Die unglückliche Frau, die ihrem
und demjenigen ihrer Kinder ein Ende gemacht zu haben
scheint, stammt aus Trier und ist die Tochter eines an-
gesehenen Eisenbahnbeamten. Der Ehemann derselben,
ein arger Verschwender, hat das Vermögen der Frau
binnen kurzer Zeit durchzubringen gewußt. In den
letzten 3 Jahren verlobte er sich, trotzdem er verdeirathet
war, heimlicherweise hier und auswärts nicht weniger als
viermal, bis er schließlich anfangs vergangener Woche
mit einer Kellnerin auf- und davonging, seine Familie
in Not und Elend zurücklassen.d.
* Mannheim, 23. März. Die Dowesche Erfindung
einer kugelfesten Masse ist gestern von einem Berliner
Korsortium in Gemeinschaft mit Herrn Alfred Heine-
mann von hier angekauft worden. Die Bedingungen
sowie die Höhe des Verkaufspreises werden streng geheim
gehalten. Dowe hat nach dem Konsortium auf seine Ver-
schwiegenheit nach dieser Richtung hin einen Eid leisten
müssen.

Locale WittHeil'ungen.
Heidelberg, 24. März-
O (Universität betr.) Wie verlautet, bat Vie medb
zinische Fakultät in Wien dem Unterrichtsministerium al"
Ersatz für den durch Kahlers Tod erledigten Lehrstuhl dsi'
fpeciellen Pathologie und Therapie den Geh. Hofrath Dr. Wild',
Erb, eine der Zierden unserer Hochschule, vorgeschlagen. Dck
Verlust von Erb wäre für Heidelberg nur schwer zu ersetzen-
Von 1880 bis 1883 wirkte Erb in Leipzig als Professor ustv
Direktor der dortigen Poliklinik.
< (Jur Sonntagsruhe.) In den meisten Städten
des Deutschen Reichs ist in Folge von Gesuchen gestattst
worden, die Geschäfte an den beiden letzten Sonntagen po'
Ostern während der zulässigen Dauer von 10 Stunden osst"
zu halten. So dürfen auch hier in Heidelberg kommenden
Sonntag die Geschäfte Vormittags von 7—9 und von 11^/.,
Uhr Abends offen bleiben. Für die beiden Städtchens
Neucnheim und Schlierbach ist die Zeit Vormittag"
6—8 Uhr festgesetzt.
4- Die Versammlung der südde tscheu Land'
wirttze, welche nächsten Samstag den 25. März, Nachnut'
tags 3 Uhr in der Stadthalle zu Mainz behufs Gründung
eines Bundes der Landwirthe in Süddeutschland stattfinvetz
wird, nach den bereits ausgegebenen Eintrittskarten zu urtheiü'N'
außerordentlich stark besucht werden, da an derselben jede'
Landwirth theilnehmen kann. Eintrittskarten können unech,
zeitlich noch bezogen werden von dem „Bureau des Comits„
für Gründung des Bundes der Landwirthe in Süddcutschland
Frankfurt a. M., Kaiscrstraße 10.
* Die Einnahmen der badischen Bahnen betrugt
im Monat Februar:

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1000 an Zahl, flohen aus ihren Zimmern.
* Petersburg, 23. März. Von einem Verbrechen
aus religiösem Fanatimus berichtet der Daily Chronicle"-
Eine Unthat wurde in Lartig, im Distrikt Saratow, von
einem Wiederverkäufer begangen. Im Laufe einer Predigt,
welche der Schwärmer in der Hütte eines Bauern hielt,
gerieth er in höchste Erregung und gab seinen Zuhörern
die Versicherung, daß er selbst die Todten beleben könne'-
Nach diesen Worten lief er zum Bett, in welchem die
kleine Tochter des Hauses lag, und ehe noch die erschreckte
Mutter der Kleinen zu Hilfe kommen konnte, hatte der
Fanatiker das Kind erwürgt. Die Anwesenden waren
vor Schrecken wie gelähmt. „Mädchen, erhebe Dich, sag?
ich Dir im Namen Gottes!" rief der Rasende. Welchen
Erfolg dieser Ausspruch hatte, braucht nicht gemeldet zn
werden. Die Dorfbehörden bemächtigten sich des Irr'
sinnigen und nahmen ihn gefangen.

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Letzterer überhob ihn auch der Antwort, indem er
rasch aufstand und nach der Uhr sah:
„„Wie rasch die Zeit verrinnt. Ich darf Sie doch
für den heutigen Abend in Beschlag nehmen? Morgen
früh reise ich ab."
„Ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung, Herr Major,"
entgegnete Friedrich.
„Nun, dann lassen Sie uns überlegen, was wir be-
ginnen. Mir ist heut so leicht ums Herz, wie seit
Jahren nicht."
Es war schon spät, als Friedrich, nachdem er Herrn
von Brandau nach seinem Hotel zurückbegleitet
nach Hause kam und sich zur Ruhe begab.
VI.
Die Mobilmachungsordre war erlassen, von
Seiten eilten die Reservisten zu ihren Fahnen.
Dr. Kranz hatte seine Einberufung erhalten. In größter
Hast beschaffte er seine Ausrüstung, um noch Zeit zur
Verabschiedung von den Seinigen zu behalten. Mit dem
Frühzug reiste er ab, und kam gegen Mittag in Waldau
an. Mutter und Schwester, welche von seiner Ankunft
in Kenntniß gesetzt waren, empfingen ihn in einer leicht
begreiflichen Aufregung. Der Gedanke, den einzigen
Sohn und Bruder den Gefahren eines wechselvollen
Krieges ausgesetzt zu sehens erpreßte ihnen Thränen,
die sie vergebens zu verbergen suchten.
„Onkel Hermann, den ich von Deiner bevorstehenden
Ankunft sogleich benachrichtigt habe, wird jedenfalls da-
rauf rechnen, daß Du morgen hinauskommst," sagte
Frau Kranz zu dem Sohne, als die erste Begrüßung

o (Unfall.) Gestern Morgen gegen .....
hiesiger junger Mann das Unglück, von einer ungefähr 5 MO
hohen Leiter hcrabzustürzen- Derselbe hat sich erhebliche
letzungen zugezogen.
— (Allerlei.) Aus einem Hühnerstall in der OstiA,-
wurden heute Nacht 3 Hühner und 1 Hahn gestohlen-
Thäler ist bis jetzt unbekannt. Sachdienliche MittheiluNö^,
wolle man der hiesigen Eriminal-Polizei zugehen lassen- „
Ein hiesiger Milchhändler, der seine Milch von einem Holsts
im Odenwald bezog und diese jeden Abend am Bahnhof KaiO
^o^abholteOhatw^Mlmäßig^abend^^^c^Dämmemn^^
Am nächsten Morgen kamen die Freunde zur festgefEg--
Stunde, auch er — icin erster Blick war nach meiner SchM,-
lade gerichtet, sein Gesicht war blaß, mir lief es eiskalt
den Rücken. „Meine lieben Freunde/' sagte ich, ,,nrit
Frühstück ist es nichts, man hat mich bestohlen." Der
meiner Stimme ließ ihnen keinen Zweifel. Sie blieben GOi
Augenblick wie erstarrt und riefen dann: „Gleich zur
mit der Anzeige!" Nur er schwieg. Ich fragte ihn U."
„Bist Du nicht auch der gleichen Meinung?" „O,
lautete seine Antwort- — „Nun denn," meinte ich, „DOOr,
eine vortreffliche Handschrift und bist ein wenig Rechtsgeleb
setze mir die Anzeige auf." Mc
Während er schrieb, stmmer blässer wurde und ihm
Schweißtropfen von ver Stirn fielen, schwand all' mein
gegen ihn. Ich bat die Freunde, mich einen Augenblick
zu lassen, faltete, nachdem sie fort waren, die Klage zusaNst
und warf sie ins Feuer. Fast im selben Augenblick tra>»^
ehemaliger Studicngenosse, Poirson, in mein Zimmer-
konnte den Menschen nicht leiden, er schien mir immer
müthig und kalt, auch war meine Eifersucht gegen ibtz.-Os'
Er hatte in letzter Zeit den treulosen Freund, dessen Gewm
bisse mir die härteste Strafe für sein Vergehen schienet ^jt
sich gezogen. Mit seiner gewohnten Miene der lleberlegu^z,
theilte er mir mit, er käme im Auftrage eben jenes ffHPjnZ»'
um mich zu ersuchen, die Anzeige an die Polizei nickst '
senden, die Erklärung würde der andre geben. , . ast'
Ich wies auf die glimmenden Papierreste im KaMw
den Worten: „Dort ist die Klage!" Der Schuldige
einen Augenblick an, dann rief er: „Du bist ein braver
und ich bin für ewig Dein Freund!" Damit schloß sOxnff
in seine Arme. Und er hielt Wort! Er trat in eine gw,? flitz
Laufbahn, wurde Dircctor des Gymnase-Theaters, welw . 0
Zeit lang bei der elegantesten Gesellschaft in Gunst fl^ Ott''
brachte meine Stücke auf die Bühne, sorgte für den glsMstst^rfi
Erfolg, für die besten Anlagen meines Geldes- So O,tt'
ich Millionär durch den Diebstahl einer TausendsmM" jA
denn ohne diesen Zwischenfall und seine Folgen vei»^ v
vielleicht nur ein bescheidenes Vermögen! --- Ja,
das Glück!"

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schubsheims in der Nähe der Dürstenfabrik von Reinold L
Ernst jedenfalls auf den Wagen steigen, siel jedoch herab
und kam unter ein Rad, das ihm über Brust und Leib
ging, in Folge dessen er auf der Stelle todt liegen
blieb. Der Verunglückte war 28 Jahre alt und un-
verhcirathet.
O Von der Elseuz, 23. März. Die Kartoffelpreise
beginnen zu wachsen, namentlich, weil in zahlreichen
Kellern die Winterkälte Schaden angerichtet hat, und
weil die übrigen Futtermittel, namentlich Heu, eine seltene
Höhe im Preis erreicht haben.
* Tauberbischofsheim, 23. März. Die landwirth-
schaftliche Kreiswinterschule dahier war im Winter 1892
auf 93 von 25 Schülern besucht, wovon 20 den 1. und
und 5 den 2. Kurs besuchten. Seit Gründung der An-
stalt wurden 561 junge Landwirthe ausgebildet. Die
öffentliche Schlußprüfung findet ani Dienstag, den 28.
d. Mts. statt.
* Aus der Pfalz, 23. März. In der Zeit vom
6.—8. Juni d. I. wird in Kaiserslautern ein V e r-
bandstag des Pfälzer Gastwirthverbandes
abgehalten; mit ihm soll vom 4.—8. Juni eine Aus-
stellung gastwirthschaftlicher Konsum- und Be-
darfsartikel verbunden werden. Anmeldungen haben
beim Ausstellungskomito in Kaiserslautern zu erfolgen.
* Mainz, 23. März. Die Bierbrauer der größeren
Brauereien haben heute Mittag die Arbeit eingestellt.
* Berlin, 23. März. Ein Schneiderstreik ist hier
ausgebrochen. Etwa fünftausend Schneider haben die
Arbeit eingestellt. Bisher bewilligten 26 Geschäfte ihre
Forderungen.
* Krone a. V., 23. März. Durch eigene Fahr-
lässigkeit ist eine Frau im Dorfe Dobez verbrannt.
Die Frau hatte der Flasche etwas zu stark zugesprochen
und benutzte dann zur Erwärmung der Füße einen
Kohlenbehälter. Hierbei ist sie eingeschlafen und ohne
daß sie es merkte, fingen ihre Kleider Feuer. Als die
Mitbewohner dazukamen, fanden sie die 65jährige Frau
auf ihrem Bett bereits verkohlt vor. Das Feuer im
Zimmer konnte noch gelöscht werden.
* Brünn, 22. März. Ein zwölfjähriger Real-
schüler hat vorgestern Selbstmord begangen. Als vor-
gestern Nachmittags 5 Uhr der von Brünn nach Prerau
verkehrende Lastzug der Nordbahn zur Schwarzawabrücke
bei Kunowitz gelangte, sah der Lokomotivführer einen
Knaben, der hinter einem Brückenpfeiler hervorsprang und
sich derart auf das Geleise warf, daß sein Kopf
mit dem Halse auf einer Schiene, der übrige Theil des
Körpers auf der Böschung lag. Der Lokomotivführer
konnte den schweren Lastzug nicht rasch bremsen und
rief dem Knaben zu, er möge sofort aufstehen. Aber der
Knabe, der mit dem Gesicht dem herankommenden Zuge
zugewendet lag, verlachte den Lokomotivführer, und ini
nächsten Moment rollte der Zug über ihn und trennte
ihm den Kopf vom Rumpfe. Der junge Selbstmörder
ist der 12jährige Richard Wozela, Sohn eines Wirth-
schaftsbeamten in der Nennowitzer Mälzerei; er hat, da
er im vorigen Jahre durchgefallen ist, Heuer zum zweiten
Male die erste Klasse einer Brünner Realschule besucht
und auch jetzt ein ungünstiges Semestralzeugniß bekommen.
Ob dies der Grund des Selbstmords ist, wurde bisher
nicht festgestellt.
* Boston, 23. März. Der Fremoni Tempel
ist durch eine Feuersbrunst zerstört worden. Dieser

nach Provisor- Fest-
stellung 1893
nach Provisor. Fest-
stellung 1892
nach definitiv. Fest-
stellung 1892
Im Jahre 1893 gegen
die Provisor.Ein-
nahme des Jahres
mehr
weniger
und gegen die dcsi-
nitive Einnahme
des Jahres 1892
mehr
weniger

89 Sf

Haudschuhöheim, 24. März- Gestern Abend ist ' Tempel, eines der ansehnlichsten Gebäude in Boston,
der in" der Stöckinger'schen Ziegelei beschäftigte Fuhrknecht wurde im Jahre 1843 gebaut und war die größte Kirche
Heinrich Bähr aus Ziegelhausen verunglückt. Als der- '
selbe gegen 8 Uhr mit einem schwer beladenen Kohlen-


aus dem
Personen-
verkehr
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761 094
aus dem
Güter-
verkehr
2 048 453
aus son-
stigen
Quellen
247 600
780 334
2 043 239
272 450
776 907
2 044 479
247 565
19 240
5 214
24 850
15 813
3 974
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