Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

DOI Kapitel:
No. 71 - No. 80 (24. März - 6. April)
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0325

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext

u Militär-

a.
Bierbrauer
ie fordern
lohn. Da
n, die sich
ldigt batte,
-'n besuchte
rthschaften,
imer Ver-
Karlsruber
:t sich, daß
kugelsichern
genommene
rzeste Ent-
Stoff ab'
ersuche mit
l deutschen
m Erfinder
seiner Idee
sinder sagt,
und kann
rden. Die
em Reidel'
e oder vor-
tt sind bis
der schieß'
>en. Die
in großen
a Nachbar-
lhause ein
ffrau, ein
rletzt. An
>chen blieb
chliesen im
gestern in
n g wurden
Mark ge-
er Gegend

lrnord setzt
luchdruckcr,
lobt hatte,
Ursache
stermontag
hessischer
nbewegung
ten Oster-
Sausschuß
chfolgender
andwerker
s Central
r einzelnen
P betreffs
e und Er
kung rück'
und An-

illus bab-n
eckt. S>-
ine Reih-
Krankheu

dupferstücke
tcht geneigt,
Müssen die
lagern den
S Herz des
ikde Müche
ein, denn
lang nach-
nähern sich
fangen die
ind Weinen
Pest einen
Mich dazu
Bettler zu
m nächsten
d die Äus-
s Buddhis-

ein,
in Hb^-

sehr viele Zöglinge erfaßte — als Influenza bezeichnete,
worauf die Anstalt geschlossen wurde. Erfreut schrieb
einer der Nagolder Zöglinge eine Siegespostkarte an einen
Eßlinger Kollegen. Diese fiel dem dortigen Rektor in
die Hände, worauf der Schwindel entdeckt wurde. Einige
Seminaristen wurden ausgestoßen und gegen 6—700
Stunden Karzer ausgetheilt.
* Mainz, 29. März. Die im Ausstande befindlichen
Brauergehilfen haben an die Bürgermeisterei das
Ersuchen gerichtet, das Gewerbegericht als Einigungs-
amt zu berufen, um durch dasselbe eine Verständigung
mit den Directoren und Brauereibesitzern herbeizuführen.
* Dresden, 29. März. Das „Dresdener Journal"
meldet: Der beabsichtigte Vortrag Ahlwardts ist
von derPolizeidirection verboten worden. DieGründe
dafür liegen nicht, wie ein hiesiges Blatt meldet, in den
Bestimmungen hinsichtlich der Karwoche, sondern lediglich
in der Person Ahlwardts.
* Berlin, 29. März. Aus Myslowitz wird ge-
meldet : In Oswiecim traf plötzlich der Krakauer Ober-
steuerinspector mit 13 Commissaren und 40 Gendarmen
ein behufs einer Suche nach geschmuggelten Maaren.
Beschlagnahmt wurden bei verschiedenen Kaufleuten für
40000 Gulden Maaren. Zwei Kaufleute wurden ver-
haftet, mehrere entflobcn. Zwei Geschäfte sind ge-
schlossen worden.
* Hamburg, 29. März. Der „Hamb. Correspondent"
Meldet aus Aachen: Heute Nachmittag fand im belgischen
Gebiet das Duell zwischen dem Hamburger Capitän
Pietsch und dem französischen Capitän Servan statt. Das
Duell verlief nach dreimaligem Kugelwechsel unblutig.
* Wesel, 29. März. Laut Beschluß der letzten
Hauptversammlung des Kriegervereins soll zum Geburts-
tage seinemEhrenmitgliede, dem Fürsten von Bismarck,
ein geräucherter Lachs zugesandt werden. Derselbe trägt
auf einer grünseidenen Schleife die Worte:
„Wo sich die Lippe mit dem Rhein vermählt,
„Da bin ich in das Netz gegangen,
„Damit ich nicht den Kurs verfehlt'
„Nach Friedrichsruhe zu gelangen",
Und die Widmung: „Seinem Ehrenmitgliede dem Fürsten
d- Bismarck zum Geburtstage 1893. Der Kriegerverein
Nescl."
* München, 29. März. Noch sind die Raubmörder
von Salmdorff nicht entdeckt und gestern wurde schon
wieder ein Raubattentat an einem in die Stadt fahrenden
Bauer begangen, am Hellen Morgen, unmittelbar an der
Stadtgrenze. Ein 30jähriger Bursche von hier schlug
de» neben seinem Wagen gehenden Bauer mit einem
Beile nieder und wollte in die Stadt fahren. Am Zoll-
häuschen wurde er verfolgt, entwischte aber, da gerade
-in Bahnzug über die Straße fuhr und er noch vor
diesem über das Geleise kam. 5 Stunden später wurde
-- auf Grund der möglich gewordenen Personalbeschreibung
den der Polizei in einer Wirthschaft in der Stadt ent-
deckt und festgenommen. Er gestand, daß er Morgens
duf die Landstraße gegangen, um einen Bauer zu er-
morden, und dessen Fuhrwerk zu verkaufen. Er hatte
Anfangs auf einen anderen Bauer abgesehen, war
?der durch nachkommende Personen verscheucht worden. Der
Zerfallene Bauer lebt noch, ist aber sehr schwer verwundet.

* Metz, 29. März. In der Nacht von Sonntag
dlff Montag verübte her Lazarethinspector Ruhrmann,
sicher im hiesigen Garnisonlazareth wohnte, Selbst-
mord, indem er sich mit einem Rafirmesser die Kehle
Durchschnitt. R. lebte in geordneten Verhältnissen;
war am Sonntag in Saargemünd, um sich eine Woh-
I^ng zu miethen, da er seiner Beförderung und Ver-
dung dahin entgegensah.
- ' London, 29. März. Der engl. Dampfer „Flam-
7-fd" ist auf der Reise von Antwerpen nach Valparaiso
Stückgütern an der Westküste Südamerikas zwischen
Mdwici und Talcahuano gestrandet und höchst wahr-
M-inlich total verloren. — Der deutsche Petroltankdampfer
Glückauf" ist auf der Reise nach New-Fork bei Fireis-
§Ud gestrandet, und befindet sich in gefährlicher Lage,
j * Petersburg, 29. März. Der „Voss. Ztg." zu-
Ae wird aus Towsk in Sibirien berichtet, daß 300
Mstinge, die sich auf dem Marsche nach ihrem Be-
^Minungsorte befanden, sich gegen ihre Aufseher empört
?.-n. Fünf Sträflingen gelang es, ihre Fesseln ab-
hUreifen und sich der Waffen einiger Kerkermeister zu
hMchtjgen. Es entstand ein Revolver- und Messerkampf,
^°ei acht Aufseher getödtet wurden. Von den Ge-
Jenen fielen 40. Am Bestimmungsorte langte nur
i - Hälfte der Sträflinge an, die andere Hälfte war in-
^^der ausgeftandenen Leiden auf der Landstraße liegen

Locclte WiLLHeil'ungen.
Heidelberg, 30. März.
(Ttadtrathssitzuttg.) In der gestrigen Stadtraths-
wurden u- a. folgende Gegenstände zur Kenntniß bezw.
,igung gebracht: 1) Der zehnte Bericht des Ausschusses
hiesigen Schloßvcreines an die Mitglieder des letzteren,
^.welchen der Ausschuß dem Stadtrathe einige Abdrücke zur
Legung gestellt hat, wird dankend entgegengenommen. 2)
fi^ ovn der Gr- Wasser-und Straßenbau-Inspektion mitgetheilte
gbcr den Anschluß der Entwässerungsanlage der Klein-
f^-anstalt in Schlierbach an zwei in der Landstraße lie-
st Dohlen der Gr. Straßenbauvcrwaltung wird anerkannt
AifMgende Verträge werden genehmigt: a. mit der Berlin-
'^Üischen Maschinenbau-Acticngesellschaft über die Tclesko-
"8 eines Gasbehälters auf dem Gaswerk, b. mit dem


Mann
Mann

„ 6^
„ 62
ß58
an 7«

ZUi
g20
Z2S

ab 3oo Nachm-
„ 3'» „
„ 3°» „

Neckargemünd ab 62 Nachm.
Kümmelb. Hof
Schlierbach
Jägerhaus-
Wolfsbrunnen
Hdlb- Karlsthor
Peterskirche
Heidelberg _ ..
rn an dieser Stelle, da der

Im Ganzen: 3 110 000
verfügbare unausgebildete Ersatzreserve . 630 000
Landsturm 1. Aufgebots. 2 280 000
„ 2. „ . 1825000

Portland-Cementwerk Heidelberg vormals Schifferdecker und
Söhne dahier über die Herstellung von Eementtrotoirs und
0. mit Steinhauer Hermann Krauth in Eberbach über die
Lieferung von Sandsteinliniensteinen, 4) Das Ergebniß der
Holzversteigerungen vom 27. d- M. mit einem Erlös von
6970 Mk. 80 Pf. wird genehmigt.
< (Entlaffungsgesrrch.) Dem Professor Dr. Paul
Mehlhorn am hiesigen Gymnasiuum ist die nachgesuchte
Entlassung aus dem badischen Staatsdienste vom Landesfürsten
crtheilt worden.
o (Feiertags-Verkehr.) Die Großh. Betriebsinspection
theilt mit: Freitag, den 31. März, sowie Sonntag und
Montag, den 2. und 3. April l- I werden folgende weitere
Lokalzüge zwischen Heidelberg und Neckargemünd
eingelegt:
Heidelberg
Peterskirche
Hdlb- Karlsthor
Jägerhaus-
Wolfsbrunnen
Schlierbach
Kümmelb. Hof
Neckargemünd an 3^
-sh (Zahleu.-

4b (Aithtra.z Wir lasst». „c.
Gegenstand, um den es sich handelt, naturgemäß zur Stunde
direkt im Vordergründe des Tages steht, eine kurze Uebersicht
folgen und zwar zunnächst im Interesse Derer, die doch am
Ende noch nicht so recht genau informirt sein dürften, über
wie wenig Militär unser gutes deutsches Vaterland verfügt
und wie ungemein nothwcndig es ist, daß wir allesammt
aus Herzensgründe singen wie jenes fromme Mütterlein:
„Eine Mauer um uns baue!" Die gegenwärtige militärische
Gesammtstärke Deutschlands beträgt:
Feldarmee einschl. Ersatzreserve .... 1273000 Mann
Landwehr l- Aufgebots. 765 000 „
2. 1072 000

4 735 000 Mann.
Im Ganzen also 7,845,000 Mann, darunter mehr als 3
Millionen vollständig Ausgebildete. Aus dieser winzigen Zahl
7 Millionen 845000 Mann geht wohl klar genug hervor, daß
die Militärvorlage nothwendiger ist wie das tägliche Brod des
des deutschen Volkes! Jedoch das Ding hat ja seine — tieferen
Gründe.
— (Diebstahl.) Am 28. d. Mts wurde in einem Hause
der Semmelsgasse hier ein Schrank erbrochen und daraus
einem Arbeiter Kleider im Wcrthe von 40 Mk. gestohlen- Der
Thäter, ein mehrfach vorbestrafter herumziehender Zuhälter, ist
ermittelt und wurde gestern Nachmittag in Haft gebracht- Die
entwendete» Kleidungsstücke konnten wieder zurückgegeben
werden.

Gerrchtszeitung.
Die Hoppstädter'sche Diebesbande vor der
Strafkammer.
(Schluß.)
Ludwig Hoppstädter hat sich dadurch der Beihilfe und
Hehlerei schuldig gemacht, daß er den Transport eines
Theiles der von seiner Ehefrau gestohlenen Sachen in die
gemeinschaftlichen Wohnungen in 3 7 und 8 5 bewirkte,
einen Theil dieser Sachen in Gemeinschaft mit seiner Ehefrau
anderwärts veräußerte, seine Wohnungen zur Aufbewahrung
der entwendeten Gegenstände hergab und von dem gestohlenen
Gelde, resp. dem durch Vcrwerthung der Sachen gewonnenen
Erlös seinen Lebensunterhalt bestritten hat. Die Margarethe
Müller hat einen großen Theil dec gestohlenen Sachen im
hies. Leihhause versetzt, wobei sic, wie bereits erwähnt, schließ-
lich festgenommen wurde. Auch soll am 23. Februar 1891
der Josef Blum Ehefrau in Kaiserslautern, bei der sie
als Dienstmagd in Stellung war, eine Taille, zwei
Schürzen und eine Kattunblouse im Gesammtwerthe von
ca. 10 Mk. entwendet haben. Später hielt sic sich in
Homburg auf woselbst sie mit einem Sergeanten ein
Liebesverhältniß anknüpfte. In der heutigen Verhandlung
wurden im Ganzen 47 Zeugen vernommen. Zuweilen
geberdete sich die Hoppstädter dabei wie rasend und über-
schüttete einige BclastigungSzcugen mit einer wahren Fluth
von Schimpf- und Schmähworten. Auch die Rede des
Herrn Staatsanwaltes unterbrach die Angeklagte später
durch einen Wuthausbruch, sodaß ihr mit Abführung
aus dem Saal gedroht wurde. Vor Schluß der Beweis-
aufnahme wird auf Wunsch der Angeklagten Hoppstädter
von ihrem Verthcidiger Rechtsanwalt König der Antrag
auf Ladung dreier von der Angeschuldigten angegebenen
Enlastungszcugcn, eines SackträgerS Unser, eines Karl
Müller und einer Marie Menches gestellt, doch, da sich
diese Letzteren nach bereits bewirkten vergeblichen Nach-
forschungen als unauffindbar und zweifellos fingirt er-
weisen, wird der Antrag abgclehnt. Das Gutachten des
als Sachverständiger geladenen McdicinalratheS Dr.
Fischer geht dahin, daß die Angeklagte allerdings an ab-
normen, krankhaft erregten, auf hysterischer Basis be-
ruhenden Geisteszuständen leide, sodaß sie ihrer freien
Willensbestimmung nicht immer mächtig fei, daß diese
Zustände aber keinerlei Einfluß auf die wohlüberlegte
Ausführung der Diebstähle ausgeübt haben. Herr Staats-
anwalt Mühling führt in längerer Rede das ganze er-
drückende Beweismaterial für die Schuld der Angeklagten
nochmals vor Augen und beantragt für die Hoppstädtcr
10 Jahre Zuchthaus, für die Margaretha Müller 2
Jahre Gefänzniß und für den Ehemann Hoppstädter
eine angemessene Freikeitsstrafe. Rechtsanwalt König, der
Vertheidiger der Angeklagten, plaidirt für Annahme eines
fortgesetzten Delictes bezüglich der Diebstähle der An-
geschuldigten, die aus ein und demselben Entschluß ent-
sprungen seien. Andernfalls müsse die sorgfältigste
Scheidung der geständigen Fälle von den zweifelhaften
vorgenommcn werden. Dann würde der Gerichtshof die An-
geklagte wohl kaum zur Hälfte der von Seiten der Staats-

anwaltschaft beantragten Strafe verurth eilen. Als Verthei-
diger der Margaretha Müller ergreift sodann Rechtsanwalt
Holz das Wort, um den verhängnißvollen Einfluß der
Angeklagten Hoppstädter auf ihre noch so jugendliche
Schwester zu schildern, die gleichsam unter einer dämonischen
Macht gestanden sei. Er beantragt für die Müller in
erster Linie Freisprechung, andernfalls eine Strafe, welche
durch die 1 'Pjährige Untersuchungshaft als verbüßt gilt.
Gegen l/zll Uhr Abends wird vom Vorsitzenden, Herrn
Landgerichtsdirektor Cadenbach, das Urtheil verkündet.
Dasselbe lautet gegen die Hoppstädter, die des Diebstahls
in 18 Fällen für schuldig erkannt wird, wie vorgestern schon
kurz mitgctheilt, auf 6 Jahre 10 Monate Zuchthaus,
abzüglich 6 Monate Untersuchungshaft, gegen den Ehe-
mann Hoppstädter wegen Hehlerei auf 2 Jahre 6 Mon.
Zuchthaus, abzüglich 1 Jahr Untersuchungshaft, und
gegen Müller, die von der Anklage des Diebstahls frei-
gesprochen wird, gleichfalls wegen Hehlerei auf 1 Jahr
3 Monate Gefängniß, welche Strafe durch die Unter-
suchungshaft als verbüßt gilt. Die Angeklagte Hoppstädter
hat außerdem noch 21 Monate der ihr in Straßburg
zuerkannten Zuchthausstrafe, der sie sich durch die Flucht
entzogen, zu verbüßen und steht noch einer weiteren
Verurtheilung in Zweibrücken entgegen. Zu der Ver-
handlung war ein zahlreiches Publikum herbeigeströmt.
Handelsnachrichten.
Frankfurt, 29. März- (Effecten-Socictät-) Umsätze bis
6ssi Uhr Abends. Oesterr. Kredit 299b/g-^ bez. G. Disconto-
Commandit 193.10-30-20-30 bez. Berliner Handelsgesellschaft
148 bez- Dresdener Bank 153.10 bez. Lombarden 98i/g-s/g-sft
bis 98°/z-99-98ss8 bez. Ungar. Goldrentc 97.40 bez. cpt- April.
Nordd. Lloyd 117.25 bez. Bochum 135-90-136.40 bez. Gelsen-
kirchen 141-140.90 bez. Harpener 133-133.30-20 bez- Gotthard-
Actien 159-159 40 bez. Schweizer Centtal 122-121.90 bez. u- G-
Schweizer Nordost 111-20 bez. u. G-, 111.50 bez. cpt- Union
77.20-10 bez. Jura-Simplon St.-Akt. 53.60-54.70 bez. 5 °/»
Italiener 93.10 bez. ult. April.
6ssg Uhr: Creditactien 299^/z. Disconto 193.20.
Mannheimer Börse, Effekten* An der heutigen Börse
waren Pfälzische Hypothekenbank-Actien L 140 und Badische
Brauerei-Actien ä 63 s.-g im Verkehr- Sonst notiren: Landauer
Volksbank-Actien 121 G-, Westeregeln Alkali-Actien 119ssz bez.
Eichbaum - Brauerei - Actien 104>"2 G. 105 Bf- Storchen-
Braucrei-Actien 110 bez. u. Bf. Ganter-Brauerei-Actien 102 G-
Weltz - Brarerei - Actien 116 G- Mannheimer Versicherungs-
Actien 540 G.

Mannheim, 29. März. (Productenbörse.)

28.
29.
28.
29.
Weizen März
16.20
16.15
Hafer März
14.80
14.70
„ Mai
16.20
16.20
„ Mai
14.50
14.50
„ Juli
16.15
16.20
„ Juli
14.70
14.65
Roggen März
13.80
13.70
Mais März
11.25
11.25
„ Mai
13.70
13.65
„ Mai
11.—
11.—
„ Juli
14.95
13.85
„ Juli
10.70
10.60

Tendenz: behauptet.
Mannheimer Pferde- und Viehmarkt vom 29. März
Es waren beigettieben: 40 Ochsen, 487 Rinder und Kühe,
15 Farren, 104 Kälber, 176 Schweine, 39 Milchkühe, 25 Schafe
und wurden verkauft: Ochsen 1. Qual- 136, 2. Qual. 132,
Rinder und Kühe 1. Qual. 128, 2. Qual. 100, Farren 1-
Qual. 100, 2. Qual. 96, Kälber 1. Qual- 140, 2. Qual. 128,
Schweine 1. Qual. 124, 2. Qual. 120, Milchkühe per Stück
zu Mark 450-150, Schafe per Stück zu Mark 25—30. Zu-
sammen 886 Stück. Tendenz: Unverändert. Gesammtumsatz
der vorigen Woche betrug 1647 Stück-
Konkurse in Baden. Schopfheim: Vermögen der
minderjährigen Kinder des verstorbenen Landwirths F- Binoth
von Weitenau- Prüfungstermin: Samstag, den 6. Mai- —
Karlsruhe: Andreas Hoch, Mechaniker daselbst. Prüfungs-
termin: Freitag, den 28. April._
Neueste Nachrichten.
Stuttgart, 29. März. Der „Beobachter" meldet,
betreffend die vom „Figaro" mitgetheilte Verhaftung
eines angeblichen deutschen Spions, daß ein geborener
Württemberger Namens Kurtz, ehemaliger Roßarzt in
Rouen, am 8. März wegen Verdachts der Spionage
verhaftet, nach 8 Tagen zwar als völlig unschuldig ent-
lassen, aber ausgewicsen wurde.
Berlin, 29. März. Das „Konservative Wochen-
blatt," das Organ des Abg. von Helldorff, geht mit
dem Ende dieses Monats ein. Damit ist der Flügel
der konservativen Reichstagsfraktion, der sich in einem ge-
wissen Gegensatz zu den Tivolikonservativen befand, seiner
letzten publizistischen Vertretung beraubt.
Wien, 29. März. Nach einer Depesche aus Venedig
wurde in Codoguo in einem Coupe erster Klasse ein
äußerst elegant gekleideter junger Mann erschossen auf-
gefunden. Bei dem Todten gefundene Papiere bezeichnen
ihn als den österreichischen Linienschiffslieutenant Gottfried
Freiherrn v. Meyern-Hohenberg. Es ist ungewiß, ob
Mord oder Selbstmord vorliegt.
Rom, 29. März. Beradi verweigert fortdauernd
jede Auskunft sowie Aufnahme von Nahrung; er genoß
Nichts seit Samstag Abends; heute wird ihm künstlich
Nahrung zugefübrt, falls er auf seiner Weigerung beharrt.
UW- Mittheilungen über wichtigere Tages-
vorkommnisse bitten wir — gegen entsprechende
Vergütung unserseits — rasch, wenn auch nur
kurz notirt, an uns gelangen zu lassen. Eben-
so werden auch anderweitige interessantere,
für die Oeffentlichkeit geeignete, und dem all-
gemeinen Interesse entsprechende Aufsätze u.
dgl. in unserm Blatt stets Berücksichtigung
bezw. Aufnahme finden.
Hochachtungsvoll
Verlag u. Redaktion.
 
Annotationen