der freisinnM» Volkspartki.
Der 15. Juni wird darüber entscheiden, ob eine gewaltige Vermehrung der Friedensstärke unseres Heeres und eine schwere Mehr-
belastung des Volkes mit neuen Steuern eintritt oder nicht. Aber auch darüber wird am Wahltag die Entscheidung fallen, ob unser allge-
meines politisches Leben sich auf den Bahnen des Rückschritts und der Schmälerung der Volksrechte fortbewegen wird, oder ob auf eine fort-
schrittliche Entwicklung zu hoffen ist.
Wähler! Wollt Ihr es verhindern, daß die deutsche Friedensarmee, die jetzt schon eine Stärke von
4»6V»V Mann
(ausschließlich der Offiziere und Einjährig-Freiwilligen) erreicht hat, nach dem Huene'schen Angebot noch um weitere
WOW Gemme und 11000 UnteelWere
vermehrt werde, obschon seit dem Kriege 1870/71 unsere Gesammtheeresmacht sich für den Kriegsfall
UM das Dreifache
vergrößert hat? Und damals standen wir allein, ohne Verbündete, während wir jetzt für den Fall eines Krieges auf die Millionen Soldaten
Oesterreich-Ungarns und Italiens zählen dürfen.
Wollt Ihr verhüten, daß die ungeheuren Kosten für das Heer noch um weitere
58
dauernder Ausgaben für jedesIJahr und um weit über
.. LOO MLIIioi»«» S22SSÜ
einmaliger Kosten für Kasernen, Magazine, Uebungsplätze und Material vergrößert werden?
Wollt Ihr dieses Alles nicht, so gebt Eure Stimmen dem Candidaten der freisinnigen Volkspartei
Hm» I>i
Seit 1872 hat das deutsche Reich für Heer und Marine insgesammt
12400 Millionen Mark
ausgegeben. Das ist der Grund, weshalb die indirekten Steuern im Reich so gewaltig gestiegen sind, nämlich von jährlich
264 Millionen Mark im Jahre 1878/79
<>!U Millionen für l«!U
Auch die Mehrausgaben, welche die Bewilligung der Militärvorlage mit sich brächte, würde em nattonalliberal-conservativer Reichs-
tag sicherlich durch indirekte Steuern aufbringen, die vorwiegend die ärmeren Klassen des Volkes belasten.
Neben dieser Vermehrung der Steuerlasten ist seit 1877 eine Reichsschuld entstanden, die schon nahezu
2 Milliarden Mark
beträgt. .
Die beabsichtigte Erhöhung der Militärlast und der Steuern würde noch erträglicher erscheinen, wenn wenigstens statt der bis-
herigen dreijährigen Militärdienstzeit die zweijährige dauernd und verfassungsmäßig festgesetzt würde. Dies verweigert jedoch die Regierung
hartnäckig. Sie behält es dadurch in der Hand, sich die weitere Gewährung dieser Erleichterung später durch neue Opfer bezahlen zu lassen.
Nur die freisinnige Volkspartei tritt für die verfasiungsmätzige, dauernde Einführung der
zweijährigen Dienstzeit ein, während die Nationalliberalen und Konservativen sie nur für die nächsten fünf Jahre fest-
stellen wollen.
Wollt Ihr, Wähler, daß in den nächsten fünf Jahren, für welche die Vertreter des Volkes bestimmt werden, Euere wenigen
Bolksrechte ungefährdet bleiben, daß insbesondere das gkheiMt direkte Wahlrecht, dessen Beseitigung, wie in den Ge-
meinden, so auch im Reiche, bald offen, bald auf Umwegen angestrebt wird, bestehen bleibt?
Wollt Ihr, daß die Errungenschaft der Gleichheit Aller vor dem Gesetze nicht durch Ausnahmegesetze aller Art bedroht werde?
Wollt Ihr dem immer mehr um sich greifenden Jnteressenkampse, der durch die Bevorzugung des Großbesitzes angefacht worden
ist, ein Ziel setzen und verhindern, daß die wirtschaftliche Selbstständigkeit der Einzelnen durch Staatsindustrieen und Monopole ver-
nichtet werde: so wählt den Kandidaten der freisinnigen Volkspartei:
Herrn Rechtsanwalt llr. Kelirlie
und laßt Euch durch keine Einschüchterungen und Vorspiegelungen, die aus dem Wahljahre 1887 noch in frischer Erinnerung sind,
in Euerer Ueberzeugung und Entschließung irre machen!
Tretet muthig und entschlossen zur Wahlurne!
DkrWchlmsslhchSkrsms.VolksPrtndkSXlttt.MllWrMs:
Heidelberg Eberbach MoSbach
Vr. Ut i mrLttn H iiiiinnzi». Ur iiri ivli
Professor. Schiffer. Rechtsanwalt u. Landtagsabgeordneter.
Druck und Verlag von Heckmann u. Dörr. Heidelberg. Für die Redaktion verantwortlich: H. Dörr, Heidelberg.
Der 15. Juni wird darüber entscheiden, ob eine gewaltige Vermehrung der Friedensstärke unseres Heeres und eine schwere Mehr-
belastung des Volkes mit neuen Steuern eintritt oder nicht. Aber auch darüber wird am Wahltag die Entscheidung fallen, ob unser allge-
meines politisches Leben sich auf den Bahnen des Rückschritts und der Schmälerung der Volksrechte fortbewegen wird, oder ob auf eine fort-
schrittliche Entwicklung zu hoffen ist.
Wähler! Wollt Ihr es verhindern, daß die deutsche Friedensarmee, die jetzt schon eine Stärke von
4»6V»V Mann
(ausschließlich der Offiziere und Einjährig-Freiwilligen) erreicht hat, nach dem Huene'schen Angebot noch um weitere
WOW Gemme und 11000 UnteelWere
vermehrt werde, obschon seit dem Kriege 1870/71 unsere Gesammtheeresmacht sich für den Kriegsfall
UM das Dreifache
vergrößert hat? Und damals standen wir allein, ohne Verbündete, während wir jetzt für den Fall eines Krieges auf die Millionen Soldaten
Oesterreich-Ungarns und Italiens zählen dürfen.
Wollt Ihr verhüten, daß die ungeheuren Kosten für das Heer noch um weitere
58
dauernder Ausgaben für jedesIJahr und um weit über
.. LOO MLIIioi»«» S22SSÜ
einmaliger Kosten für Kasernen, Magazine, Uebungsplätze und Material vergrößert werden?
Wollt Ihr dieses Alles nicht, so gebt Eure Stimmen dem Candidaten der freisinnigen Volkspartei
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Seit 1872 hat das deutsche Reich für Heer und Marine insgesammt
12400 Millionen Mark
ausgegeben. Das ist der Grund, weshalb die indirekten Steuern im Reich so gewaltig gestiegen sind, nämlich von jährlich
264 Millionen Mark im Jahre 1878/79
<>!U Millionen für l«!U
Auch die Mehrausgaben, welche die Bewilligung der Militärvorlage mit sich brächte, würde em nattonalliberal-conservativer Reichs-
tag sicherlich durch indirekte Steuern aufbringen, die vorwiegend die ärmeren Klassen des Volkes belasten.
Neben dieser Vermehrung der Steuerlasten ist seit 1877 eine Reichsschuld entstanden, die schon nahezu
2 Milliarden Mark
beträgt. .
Die beabsichtigte Erhöhung der Militärlast und der Steuern würde noch erträglicher erscheinen, wenn wenigstens statt der bis-
herigen dreijährigen Militärdienstzeit die zweijährige dauernd und verfassungsmäßig festgesetzt würde. Dies verweigert jedoch die Regierung
hartnäckig. Sie behält es dadurch in der Hand, sich die weitere Gewährung dieser Erleichterung später durch neue Opfer bezahlen zu lassen.
Nur die freisinnige Volkspartei tritt für die verfasiungsmätzige, dauernde Einführung der
zweijährigen Dienstzeit ein, während die Nationalliberalen und Konservativen sie nur für die nächsten fünf Jahre fest-
stellen wollen.
Wollt Ihr, Wähler, daß in den nächsten fünf Jahren, für welche die Vertreter des Volkes bestimmt werden, Euere wenigen
Bolksrechte ungefährdet bleiben, daß insbesondere das gkheiMt direkte Wahlrecht, dessen Beseitigung, wie in den Ge-
meinden, so auch im Reiche, bald offen, bald auf Umwegen angestrebt wird, bestehen bleibt?
Wollt Ihr, daß die Errungenschaft der Gleichheit Aller vor dem Gesetze nicht durch Ausnahmegesetze aller Art bedroht werde?
Wollt Ihr dem immer mehr um sich greifenden Jnteressenkampse, der durch die Bevorzugung des Großbesitzes angefacht worden
ist, ein Ziel setzen und verhindern, daß die wirtschaftliche Selbstständigkeit der Einzelnen durch Staatsindustrieen und Monopole ver-
nichtet werde: so wählt den Kandidaten der freisinnigen Volkspartei:
Herrn Rechtsanwalt llr. Kelirlie
und laßt Euch durch keine Einschüchterungen und Vorspiegelungen, die aus dem Wahljahre 1887 noch in frischer Erinnerung sind,
in Euerer Ueberzeugung und Entschließung irre machen!
Tretet muthig und entschlossen zur Wahlurne!
DkrWchlmsslhchSkrsms.VolksPrtndkSXlttt.MllWrMs:
Heidelberg Eberbach MoSbach
Vr. Ut i mrLttn H iiiiinnzi». Ur iiri ivli
Professor. Schiffer. Rechtsanwalt u. Landtagsabgeordneter.
Druck und Verlag von Heckmann u. Dörr. Heidelberg. Für die Redaktion verantwortlich: H. Dörr, Heidelberg.