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Neuer General-Anzeiger: für Heidelberg und Umgegend ; (Bürger-Zeitung) — 1893 (Januar bis Juni)

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No. 131 - No. 140 (6. Juni - 16. Juni)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43990#0571

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Verkündianngsblatt und Anzeiger
sonn- und Feiertagen. «F er
Der Sonntagsnummer liegt ein Unter- < o' < L.
Haltungsblatt, „Der Erzähler", mit dem 's H P H 1»-^
Humor Repräsentanten „Der deutsche N -4- -ii, A -sh .
Michel" bei. l

Stbonnementspreis
iür Heidelberg: monatl. 40 Pfg. mit
Trägerlohn, durch die Post bezogen
vierteljährl. Mk. 1.— olmc Zustellgeb.
Jnsertionspreis: 10 Pf. für die 1-spalt-
Petitzcile od. deren Raum. Für locale
Geschäfts- u- Privatanzeigcn 5 Pf.

136.

Heidelberg, Sonntag, 11. Juni

1893.

Expedition:
Hauptstraße 25.

Expedition:
Hauptstraße 25.

AM" Zweites Blatt. "MW
Maturheiünetkoöe.
Von W. - . (Heidelberg.
Wohl ist es einer der bedeutendsten Fortschritte unsers
Jahrhunderts, die Erfindung und das Aufblühen der
Naturheilmethode, welche in neuester Zeit der Vervoll-
kommnung mehr und mehr entgegen reift. Doch kommt
diese Erfindung, dieser Fortschritt nicht etwa nur dem
einzelnen, vielmehr der gesammten Menschheit zu gute,
handelt es sich doch hierbei um das bedeutendste, höchste
irdische Gut, um Leben und Gesundheit!
Zwar werden heute die Anhänger des Naturheilver-
fahrens zum Theil noch von den abergläubischen Anhängern
des alten Zopfes (Medicinheilung w.) geringschätzend über
die Achseln angesehen, ja, mit ihrem Heilverfahren sogar
verspottet, mitleidig belächelt, doch wird und kann es nicht
lange mehr dauern, wo sich unser Heilverfahren „zur
Königin aller Heilmethoden emporschwingt, weil diese
Methode die allein vernünftige, naturgemäße Heilweise
ist." Beweise: Tausende von Patienten, welche bereits
von der Medicin verloren gegeben, sind durch unser Heil-
verfahren noch völlig hergestellt worden.
Ein bedeutender Lehrer der Naturheilkunde sagt:
„Wenn wir die Zahl der jährlich an akuten Krankheiten
trotz der pharmaceutischen Behandlung zu Grunde gehen-
den Menschen nur auf 100 000 und die Ueberlegenheit
der Wasserkur über die pharmaceutische Behandlung dieser
Krankheiten nur auf 1l)o/g veranschlagen, so retten wir
noch bei dieser von unserer Seite zu bescheidenen, denn
sicher um die Hälfte unter dem faktischen Verhältniß ge-
griffenen Annahme Jahrjährlich 10 000 Menschenleben,
— deshalb dürfen wir nicht länger „das Licht unter den
Scheffel halten!"
Obwohl wir nun schon mit diesen großen Zahlen
rechnen können und auch gewiß dieser Umstand für die
Vorzüge des Naturheilvcrfahrens spricht, daß ihr niemals
ein überzeugter Anhänger (ob Arzt oder Laie) wieder un-
treu wird, so bedarf es doch noch vielen unermüdlichen
Redens und Predigens durch Wort uud Schrift, bis die
abtrünnige Menschheit wieder zurückkehrt in den Schoß
der Mutter Natur, da, wo die vielen Plagen und Krank-
heiten, die sie sich selbst durch ihr Umherirren auf Ab-
wegen auf die Schulter geladen, keine Stätte haben.
Weil aber die Naturheilkunde als neue Heillehre
selbstverständlich bei den meisten Menschen noch nicht das
nöthige Zutrauen gefunden, deshalb versucht man sie ge-
wöhnlich erst dann, wenn man schon alle andern Heil-
verfahren ausprobirt und die Krankheit einen recht schlimmen
Charakter angenommen hat und meist thut man das auch nur
eine ganz kurze Zeit. Sieht man in dieser kurzen Zeit nicht

gleich himmelstürmende Erfolge, so sagt man gewöhnlich,
es ist auch nichts damitund kehrt ihr wieder den Rücken,
trotzdem man bei anderen Heilmethoden monatelang, jahre-
lang geduldig ausgehalten hat. —
So sagt B . . .: „Wenn z. B. der Kranke von
einem Naturarzt behandelt wird und dadurch schnell wieder
hergestellt ist, dann war die Krankheit einfach nichts;
wenn hingegen der medizinische Arzt 4—6 Wochen und
länger an dem Kranken herumwirthschaftet, wobei letzterer
viel auszustehen hat, das war etwas anderes, vor solch
einem Arzt hat man allen Nespect, oder geht derselbe
Patient vielleicht gar zu Grunde so war dies Gottes
Schickung; und bekommt der Arzt neben den Geistlichen
auch noch seinen Dank für seine Bemühungen und da-
rauf verwandte Sorgfalt öffentlich im Wochenblatt aus-
gesprochen.
O du 19. Jahrhundert! wie bist du doch an Jrr-
thümcrn und Vorurtbeilen so reich und in natürlichem
Denken und Wissen noch so arm!"
Wer möchte es behaupten, daß unser Heilverfahren
ein so einfaches ist, als es oft den Anschein hat, haben
wir doch erst eben soviel Mittelchen oder besser gesagt
Anwendungsformen als die Mediziner Recepte; einfach
nicht so ganz, wohl aber gemeinverständlich, weil hier
alles in guten deutschen Worten angegeben wird und
auch die Ausführungweise trotz ihrer großen Verschieden-
artigkeit für Jedermann leicht verständlich ist.
Die Latein-Küche hat der Menschheit noch wenig
oder gar keinen Nutzen gebracht; die Arznei hat absolut
keine Wirkung; die durch sie im Körper hervorgerufene
Revolution richtet den ganzen Organismus vollends zu
Grunde: Gift ist und bleibt Gift! —
Wir Anfänger der Naturheilkunde haben die Natur
mit ihrer Kraft zum heilenden Gewährsmann gewählt.
Wen hat der Mediziner? Das Gift mit seinem zerstörenden
Charakter. Welche Heilmethode von beiden ist die ver-
trauenswüridgste? —
Darum rufen wir Allen, die noch ferne find, zu : kehrt
um auf Euern Irrwegen, zurück zu der Natur, einer
Vernunft- und naturgemäßen Lebensweise! Das seit länger
denn einviertel Jabrhundert ausgeübte richtige Naturheil-
verfahren, bestehend einzig in vernunftgemäßer Diät mit
richtiger Wasseranwendung (besonders auch in Dampfform),
dann in Luft, Licht, Massage, Heilgymnastik, Athem-
gymnastik rc., unter Beseitigung aller Medizin — gebe
Gott, daß im Interesse aller Leidenden diese segensreiche
Heilweise bald eine allgemeine werde.
Badische Patentnachrichten.
(Mitgetheilt durch Ferd. Schmitt, Architekt in Ludwigs-
hafen a. Rh.)
Patentanmeldungen: Faßrollmaschine. Firma Hoz

u- Kemptcr in Konstanz. — Verfahren zur Erzeugung von
Gerbmaterialien, Klebstoff und anderen Stoffen durch Osmose
der Sulfitzellstofflaugcn. Dr. A. Mitscherlich, Professor in
Freiburg. — Schlammfänger für Straßengullys,- Zusatz zum
Patente Nr. 38210. Carl Geiger Wittwe, Stephanie geb-
Bachebcrle in Karlsruhe.
Patent-Ertheilungen: Nr- 6S92O. Weichenverriegelung
durch doppelte Drahtzüge; Zusatz zum Patente Nr. 63590.
Th. Henning in Bruchsal- — Nr. 70000. Fournirtrockenvor-
richtung- F. Römhildt in Karlsruhe- — Nr-69952. Neigungs-
und Gcfällmesser. I- Reidel in Mannheim- — Nr- 69841.
Vorrichtung zum Entleeren von Lagerfässern. H. Stockheim in
Mannheim. — Nr- 69876. Maschine zum Flechten von Rohr-
matten- W- Köster, Rheinische Gypsindustrie in Heidelberg.
Gcbrauchsmusterschutzeintragungen. Nr. 14079.
Maisch-, Aufhack- u- Austrcbermaschine mit einem mit Hacken
und schaufeln versehenen Flügelrad- Otto Wehrle, Maschinen-
fabrikant in Emmendingen. — Nr-14107. Gußeiserne Kasten
in den Mauerbrücken von Kesscleinmauerungen zum Zwecke
der Lufterhitzung. L- Kury, Kunstmaurer in Freiburg. —
Nr- 14082. Aussatz an Gaskochherden, welcher die abziehen-
den, verbrauchten Brenngase in steigender Richtung um das
Wasserschiff führt- Eisenwerke Gaggenau, A--G- in Gaggenau.
— Nr. 14108. Luftgewehr mit doppelarmigem Hebelverschluß
und flachliegender Lausschiene. Eisenwerke Gaggenau, A.-G.
in Gaggenau- — Nr- 14016. Anordnung tanzender Figuren
bei Uhren mit Musikwerken. Union Clock Company, Uhren-
fabrik in Furtwangen, — Nr. 14 020. Ankcrabfallregelung bei
Uhren durch ein auf der Ankerwelle angeordnetes, gegen Stell-
schrauben schlagendes Querstück. C. Werner in Villingen.

Evangelischer Gemeindegottesdienst.
Sonntag, 11. Juni-
Providenzkirche V->10 Uhr: Herr Pfarrer Quenzcr.
Heiliggeistkirche 10 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schück-
Abendgottesdienst:
St- Peterskirchc 5 Uhr: Herr Stadtvikar Schmitthcnner.
Stadttheil Neuenheim:
Vorm. VslO Uhr: Herr Stadtpfarrer Schneider.
Kindergottesdienst:
Nachm. 2 Uhr: Herr Stadtpfarrer Schneider.
Römisch-Katholischer Gottesdienst.
Sonntag, 11- Juni. (Hcrz-Jesu-Sonntag.)
Jesuitenkirche.
Morg. 6 Uhr: Frühgottesdienst.
„ 8 „ Schulgottcsdienst.
„ 9 „ Hochamt mit Predigt-
„ 11 „ Stille hl. Messe.
Nachm. 1 „ Christenlehre-
„ 2 „ Sakramentalischc Bruderschafts-Andacht-
Abds. V28 „ Herz-Jcsu-Andacht mit Predigt-
Nothkirche.
Morg. 8 Uhr: Hl. Messe.
„ V/z „ Hochamt mit Predigt-
Nachm- 3 „ Herz-Jesu-Andacht (nach „Magnifikat" Seite
398 bezw. 408).
„ 4 „ Religiöser Vortrag für die Mitglieder des
_Marien -Vereins._
Altkatholifcher Gemeindegottesdienst.
sonntag, 11. Juni.
Morgens 9 Uhr in der Heiliggeistkirchc: Herr Stadtpfarrer
Dr. Stubenvoll-

Dienstkaution
wird Staats- und Gemeindean-
gestellten unter sehr günstigen Be-
dingungen gestellt, auch wird bereits
gestellte, entliehene Caution abgelöst.
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