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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Nolksgemeinschast

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^erlag und HerauSgeLer: Derlag DolrSgeurernschast G. m. b. H., Heidelberg. Hauptstr. 126/123. Sammel-
3225. Schristleitung Brunnengaffe 20/24, Fernsprecher 3740. Die »Dolksgemernschast" erschernt 7 mal
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Oer Kührer in Weimar

Veginn der historischen Zehnjahres-Feier — Festlicher Gtaatsempfang im Gchloß

Weimar, 3. Juli.

Mit einem feierlichen Staatsempsang der Spit-
der Partei nnd der Behörden im Schlo'g z«
Weimar wurden am Freitagnachmittag die osfiziel-
len Beranstaltunge» anlählich der zehnjährigen
Wiederkehr des ersten Reichsparteitages nach Neu-
Sründnng der NSDAP festlich eiugeleitet. Der
Fiihrer und Reichskauzler entdot in Anwesenheit
«es Führerkorps der nationalsozialistischen Bewe-
Sung der gastgebendeu Stadt Weimar uud dem
Eau THLringen seinen Ernh und gab seiner Freude
Ausdruck, die Kameraden des Reichsparteitages
"or zeh« Zahren an dieser Stätte wiedersehen zu
röunen.

. Der große Festsaal des Weimarer Schlosses war
vurch lange von der Empore herabhängende rote
«amttücher und schlichtem Blumenschmuck zu einer
würdigen Empfangsstätte ausgestaltet worden. In
öer Mitte des Saales hatten alle Reichsleiter und
Eauleiter der NSDAP, die Eruppen- und Ober-
gruppenfiihrer der SA, die Staatssekretäre der
Aeichsregierung und Staatsminister der Länder,
°ie Ehrengäste der Wehrmacht und der thüringischen
Parteidienststellen und Staatsbehörden Platz ge-
Uommen.

Wenige Minuten vor 17 Uhr verlietz der Füh-
rer das Hotel „Elefant" am Marktplatz und begab
Uch zu Futz in das nahegelegene Schlotz. Wieder
Urnbrandete ihn auf diesem kurzen Weg der Jubel
öer Weimarer und der Eäste von nah und fern,
°ie dem Führer dankbar für sein Kommen waren.

Zu beiden Seiten des Weges bildeten Ehren-
ubordnungen der SS, der SA und des NSKK
Spalier. Auf der letzten Strecke aber standen die
Wehr als 400l>Teilnehmer des ersten
/leichsparteitages nach der Neugründung
°er Partei, die sich hier nun zum ersten Male wie-

d

er geschlossen versammelten. Unbeschreiblich fast

war ihre stürmische Vegeisterung, als sie den Füh-
rer grützten in Erinnerung an jene denkwllrdigen
Tage, da sie noch di« einzige Eefolgschaft des Füh-
rers bildeten. Ohne Rangabzeichen, im schlichten
Braunhemd, waren sie angetreten. Aber unter
ihnen war kaum einer ohne das Eoldene Partei-
abzeichen, und sehr viele trugen den Blutorden,
den höchsten Orden der nationalsozialistischen Be-
wegung. Begleitet vom Stellvertreter des Führers,
vom Eauleiter Sauckel und den Reichsleitern,
Stabschef Lutze, Dr. Eoebbels, Dr. Frick und Dr.
Ley, schritt der Führer auf einer engen Easse durch
die Reihen dieser Männer, deren Treue ihm vor
zehn Jahren bereits die Eewitzheit des endgültigen
Sieges gab, und die ihm auch nun wieder in
gleicher Treue zujubelten.

Auf dem Schlotzhof schritt der Führer die Front
der Ehrenformationen der nationalsozialisnschen
Eliederungen ab und begrützte dieStandarten
der SA und SS aus ganz Deutschland,
die dort Aufstellung genommen hatten. Der FLH-
rer schritt nun durch ein Spalier des Bundes Deut-
scher Mädel, die mit Samt ausgeschlagene Schlotz-
treppe zum Festsaal empor. Als er den Saal be-
trat, erhoben sich die Männer des Führerkorps
der NSDAP und grützten ihn mit dem deutschen
Erutz. Neben dem Führer nahmen in der ersten
Reihe Reichsminister Rudolf Hetz, Reichsstatt-
halter Eauleiter Sauckel und Ministerpräsident
Marschler Platz.

Die weihevollen Klänge der FLnften Sympho-
nie von Ludwig van Beethoven, gespielt von der
Weimarischen Staatskapelle des Deutschen Natio-
naltheaters, leiteten den feierlichen Staatsempfang
ein. Nach kurzen Ansprachen des Gauleiters Sauk-
kel und des Ministerpräsidenten Marschler
sprach der FLHrer.

Adolf Hitler fpricht

^ „Mein lieber Eauleiter Sauckel, lieber Minister-
^räsident Marschler! 2ch danke Ihnen für Jhre
^egrjjtzung. Sie wisien am besten, wie tief ich
"ewegt bin, in diesen Tagen in den Mäuern der
^ten Stadt verweilen zu können. Es ist für uns
Me ein wunderbares Wiedersehen, ein Wiedersehen
!^it unseren Kampfgenossen, mit den meisten der-
Mgen, die damals mit in Weimar einmarschiert
Manche leben ntcht mehr; andere sind unter-
Is grau und viele auch schon weitz geworden.
Allein eines ist gleich geblieben: oie
Mnnerung und der fanatische Entschlutz, die
Minzipien und die Grundsätze, die uns oamals
Werrschten, für alle Zukunft aufrecht zu erhalten!
i jeser Entschlutz, den alten Erundsätzen uns auch
Wt, da wir durch ein wunderbares Schicksal dis
s^acht in Deutschland besttzen, erst recht zu ver-
iHreiben, um sie auf viejenigen zu übertragen, die
"ach uns kommen werden.

Zehn Iahre Geschichte sind nicht immer gleich
S.u werten. Die zehn Iahre, die hinter uns liegen,
und. glaube ich, wirklich weltbewegend ge-
T'bsen. Erst die Nachwelt wird wohl einmal ganz
, uwssen können, welches Fundament in diesen
^hn Iahren gelegt worden ist.

,- Damals im Iahre 1926 unternahmen wir
^uen Angriff auf diese Stadt. einen Angriff auf
,'°!es Land und damit einen Angriff auf Deutsch-
^ud. Heute, kaum zehn Iahre später. befinden
g-sk Uns schon in der Bollendung des Sieges. Der
si/,?ube, der damals wenige Hunderttausende er-
7/lte, ist heute zum Elauben des deutschen Volkes

ueworden!

X- Dieser Erfolg wurde uns nicht geschenkt, denn
zehn Jahre sind Jahre unzähliger Kämpse
>>.-? unzähliger Opfer gewesen. Was wissen alle
ftz°lenigen, die erst nach dem Siege auf unsere
^egung aufmerksam wurden, was wissen sie von
was diese Jahre vorher an Opsern und an
trn dsen gefordert hatten? Wieviel Sorge wir
,"8en mutzten, wieviel Glaube notwendig war, um
dieser kleinen Bewegung am Ende die beherr-
Sbe Macht in Deutschland zu entwickeln? Was
wph?" sie davon, wieviel an Eehorsam verlanat
diei mutzte — an schwerem Gehorsam, obwoql
den ^ Eehorchen nur zu oft gegen alle Regungen
!s> ^°sühls. ja sogar gegen die Vernunft zu gehen
^°k? Me ost muhten wir in diesen zehn Jahren
junge» Kämpfer erma-nen. siemalz di»

Nerven zu verlieren, niemals unklug zu handeln,
sondern immer, bauend auf die Zukunft, die Zeit
reifen zu lassen! MLgen die Jungen von heute aus
dieser Zeit des Verzichts und des Ge-
horsams lernen für sich und die deutsche Zu-
kunft.

Alles aber konnte nur erreicht werden durch
die grenzenlose Treue und Anhänalichkeit meiner
Mitkämpfer. Dafür möchte ich ihnen an dieser
Stelle und an diesem Tage heute besonders dan-
ken: Jhnen, mein lieber Eauleiter, der Sie — ich
weitz es — einer meiner Treuesten find; Jhnen,
meine Parteigenossen in der Regierung; Jhnen
allen, die Sie hierher gekommen sind aus dem
übrigen Deutschland als Fllhrer der einzelnen
Organisationen; und nicht zum Letzten allen den
unzähligen bekannten und auch namenlosen kleinen
Parteigenosien, die in den Jahren, in denen die
Verführung von der anderen Seite so grotz und
die Wahrscheinlichkeit des Sieges so klein war,
standhaft gewesen sind. 2ch möchte Jhnen danken,
datz Sie in diesen Iahren so treu und anständig
zur Vewegung gehalten haben, datz Sie ihr nicht
den Rücken kehrten, wenn es manchmal so zu sein
schien, als werde unser Werk doch nicht gelingen,

sondern datz Sie sich dann erst recht fanatisch zu
mir bekannten und sich fanatisch vor mich stellten.
Wohin wäre ich gekommen, wenn sich diese An-
HLnglichkeit nur in den Zeiten der Erfolge gezeigt
haben würde?

Das, was unsere Bewegung so groh werden lietz,
war nicht die Treue und Anhänglichkeit nach Siegen
und Erfolgen, sondern die Treue gerade nach
unseren Niederlagen. Wenn es uns schlecht
aing, wenn sich alles Glück von uns abzuwenden
schien, dann stnd diese Hunderttausende kleiner
Menschen erst recht hinter die Dewegung und — ich
darf wohl sagen, vor meine Person getreten. Nur
deshalb konnten wir zusammen diesen einzigartigen
Kampf der deutschen Eeschiche durchkämpfen und er.
folgreich bestehen. Und so wie wir dank dieser
Tugenden unser grotzes Ziel der Erringung der
Macht in Deutschland erreicht haben und nun seit
dreieinhalb Jahren erfolgreich mit dieser Macht für
Deutschland arbeiten können, so werden wir, wenn
wir uns zu drn gleichen Erundsätzen auch in der
fernen Zukunft bckennen, auch stets den Weg nach
vorwärts finden.

Möge die deutsche Nation nie vergessen, datz die
Härte eines Volkes nicht dann erprobt wird,
wenn die Fllhrung sichtbare Lrfolge aufzuweisen hat,
sondern in Stunden scheinbarer Mitzerfolge. So.
lange eine Führung von Elück gesegnet ist. kann sich
jeder Schwächling zu ihr bekennen. Erst in den
Stunden, in denen das Elück sich abzuwenden scheint,
zeigen sich die wirklch wertvollen Menschen. Dann
erst wird die Treue mitgewogen!
Möge in der Zukunft das deutsche Völk sich diese
Tugenden bewahren! Es wird mit diesen alten
Prinzipien den Grundsätzen unserer Bewegung, in
eine grotze Zukunft hineinmarschieren. Jch kann an
diesem Tage neben dem Dank nur die Bitte an den
Allmächtigen aussprechen:

dah er unser Volk segnen möge in unserer Be.
wegung. Denn das ist meine heiligste Ucber-
zeugung: Solange die nationalsozialistische Bewc.
gung fest und stark in Deutschland stcht, so lange
wird Deutschland stark unp sest sein! Wenn fe-
mals diese Bewegung sinken sollte, dann wird
anch Deutschland wieder sinken.

Zehn Jahre Kampf liegen hinter uns. Die Vor.
sehung hat es uns ermöglicht, unserem Volke neben
den Erfolgen auf dem Gebiet der Arbeit vor allem
den Frieden zu bewahren. Jch glaub«, wir können
auch an diesem Tage an diese Vorsehung keinen an.
deren Wunsch richten als den, auch in 'Zukunft die.
ien Frieden unserem Volke zu schenken. Vor diesen
Frieden aber wollen wir stets schreiben das Wort:
Ehre, und unter diesem Frieden wollen wir stets
verstehen den Vegriff: Freiheit! Wr wollen
Lberzeugt sein, datz ohne diese Ehre und ohn« dies«
Freiheit es auch keinen Frieden geben kann. Das
weitz unser Volk, und das mag auch die Welt
zur Kenntnis nehmen. Jch gtaube. datz diese Klar.
heit am ehesten geeignet sein wird, falsche Vor.
stellungen, faliche Hoffnungen, oder falsche Auffasiun.
gen zu beseitigen und damit einem wirklichen
Frieden zu nutzen.

So danke ich Jhnen noch einmal, mein lieber
Eauleiter und mein lieber Ministerpräsident für
Jhre Begrützung. Jch habe den Wunsch, datz diese
Tage für alle Parteigenossen, die sie zum zweiten,
oder auch zum ersten Male erleben, Tage der Ve.
sinnung sein mögen, der Bestnnung auf' die Erötze
des Schicksals, dem wir dienen !"

Dr. Goebbels zu -en Olympischen Gpielen

Ieder Oeutsche beweist des Reiches Gastfreundfchast

Berlin, 3. Juli.

Der Ncichsminister für Volksaufklärung und
Propaganda erläht solgenden Aufruf:

Nach dem Willen des FLHrers hat Deutkch-
land für die Olympischen Spiele 1938 Vorberei-
tungen wie kaum ein anderes Land zuvor getrof-
fen. Die Hunderttausende ausländischer Gäste sol-
len würdig emvkangen werden und ein befonders
glänzendes Beispiel deutscher Gastfreundschaft er-
leben. Ich bin gewitz, dah seder Deutsche
seine Ehre darin setzen wird, den ausländischeu
Besuchern, die alle unter dem Schutz des Dentschen
Reiche» sieheo, »uvdMmmend >e,»M<«ntret«»

und, wenn sie einer Hilfe bedürfen, ihnen mit Rat
und Tat Beistand zu leisten.

Berlin, deu 1. Juli 1938.

gez. Dr. Goebbels.

Oer Kahrer des Kührers

Berlin, 3. Juli.

Nach dem Hinscheiden des SS-Brigadeführers
JuliusSchreck wurde, wio der „Angriff" meldet,
der SS-Sturmbannfiihrer Erich Kempka, der
bisher der zweite Fahrer des Führers war, an die-
sen verantwortungsreichen Posten berusen. Erich
Kempka ist das 7. von zehn Kindery einer Leut-
WStrjaNUt« ts ' '

Genf ohne Maske

Das deutsche Volk konnt« den Eenfer Verhand.
lungen in Ruhe entgegensehen, denn ebensowenig,
wie es mit der Verhängung der Sanktionen
gegen Italien etwas zu tun hatte, ging es deren
Aufhebung oder stillschweigende Liquidierung
etwas an. Das waren Dinge, die jene im Völker.
bund versammelten „patentierten Friedenshelden"
unter sich abzumachen hatten.

Leider zeigte die Völkerbundsversammluna in
Eens die Neigung, die Blamage dieses unfähigen
Jnftituts vor der Weltöffentlichkeit zu vernebeln,
indem nebensächliche Fragen in den Vordergrund
geschoben wurden.

Kein Völkerbundshahn krähte noch Lber den
radikalen Zusammenbruch der Genfer Satzung. Jm
Eegenteil: Alle freuten sich — nachdem London
vorangegangen war — nunmehr feststellen zu können,
datz eine Weiterfiihrung der Sanktionen nutzlos,
weil nicht ersolgversprechend, sei. Um so lauter aber
fragten sie: „Wo bleibt Deutschlands Antwort auf
den britischen Fragebogen?" oder: „Wie kann der
VLlkerbund Danzigs Unabhängigkeit schützen?"

Wir können nun heute schon feststellen, datz alle
diese Versuche, die Völkerbundspleite zu vernebeln,
erfolglos sein werden, weil das Reich zunächst daran
interessiert sein mutz, di« Unfähigkeit und Un«
lauterkeit des Eenfer Bundes vor der Weltöffent,
lichkeit festzunageln.

Die „heilige" Völkerbundssatzung wurde hn
Falle Abessinien nicht angewandt, weil Paris
vorher sich auf Nichtanwenduna militärischer Sank.
tionen festgelegt hatte und weil London den ver.
langten Preis eines französtsch^nglischen Bündnisies
gegen Deutschland für die Anwendung der Sank.
tionen gegen Jtalien nicht zahlen konnte.

Nun erleben wir deshalb daz heitere Spiel, datz
die gleichen Völkerbundsmächte, die ehedem nicht
laut genug für Sanktionen — auch militärische --
gegen Rom riesen, auf einmal ebenso fveudig fllr
deren Einstellung stimmten, weil sie inzwischen er.
kannt hatten, datz Sanktionen ein zweischneidiges
Schwert sind. Eanz nüchtern ausgedrückt: Jtalien
sperrte die Zufuhr aus icnen Staaten, dle an den
Sanktionen teilnahmen und bezog seim Waren voa
den „Nicht.Sanktionisten".

Paris versuchte nun durch ein stillschweigendes
Vegräbnis der Sanktionen, Rom wieder in die
berühmte Stresa.Front zurllckzuführen. Die An.
klagerede des Negus und der Zwischenfall nnt den
prötestierenden italienische« Lournaliste«
zerstörte diesen Plan. Jtalien zog sämtliche Presis.
vertreter aus Eenf zurllck.

Zum ersten Ablenkungsmanöver soll nmr — nach
bewährter Verlailler Methode — das Reich her.
halten. Die Pariser und Londoner Presie versucht
heute nachzuweisen, datz eigentlich der ganze Wessi.
nien-Fall höchst nebensächlich war, datz vielmehr der
Nabel der Welt in Danzia liege; datz ferner die
Nichtbeantwortung des britischen Examinattons.
bogens durch Berlin allein am Versagen des Völker.
bundes die Schuld trage.

Wir können diesem Versuch einer diplomatiichen
Erpresiung in Ruhe entgegensehen, wie wir ebenso
über geplante Locarnokonferenzen, an deren Zu.
standekommen Deutschland nicht beteiligt ist. zur
Tagesordnung übergehen können. Deim der Führer
hat eindeutig erklärt, datz er an keiner Konferenz
teilnehmen wird, an deren Zustandekommen er nicht
von Anbeginn an beteiligt ist, deren Programm er
nicht selbst mit festgelegt hat.

Alle gegenteiligen Versuche tragen — abgesehen
von der Ablehnung unserer Mitwirkung — die
Genfer Maske. Wir aber müssen darauf be.
stehen. datz sich der Völkerbund in feiner vollendeten
Jämmerlichkeit ohne Maske zeigt. Denn nur
durch die Erkenntnis dex Uniahlgkeit dieses
Vundes der Nationen kann vielleicht einmal ein
wirklicher Völkerbund entstehen, desien Mitglieder
gleiche Rechte genietzen und gleichen Pslichtvn
unterliegen.

Zu diesem ehrlichen Bölkerbund gelangt man
nicht, wenn man, wie der ehemalige französische
Ministeipräsident Millerand jüngst im Senat,
erklärt: „Es gibt kein deutsch.französisches Problem,
sondern nnr eine dcu.sche Eefahr, die ganz Europa
 
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