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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2491

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Sst »i» ZE», m« «rschetnen I«r» »S-rr» ««valy «^mdrrt, »rkkht t»t» »nfprii» «rf «irt-

jchSdigung. «bbestellimgen miste» b>» IPLteftenI r; d. M. sür drn lolgenden Monat dtrekt betm Berlag
»i»gereicht werden. «n»Ichli»bltcher »ertchtsftand: «ridelberg. Un»eigendretle laut aufltegendem Laris.

verkag nnd Herautg-beri verlag »olNgenntnschast ».«.».ch.. Hetdelberg, Hanptstr. »>»/»«. «aininech
<k. ZL25 echristlettung! «runn-ngafte »/r», Kernrus 3740 Dt» .volktgemeinlchast' erschetnt » uia»
tnichentltch nnd kofter monatlich 1.70 StM.. bet LrLgerzustellung za Dsg.. bet Voftzuftellnng »r Bsg. mest«.

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^eee/s» S7«e»»as» soL« »«»<

Oas Grauen in Madrid

Erschütternder Augenzeugenberichl-Oas Vott hungert, woLuden herrfchen

Salamanca, 18. Dezember
, Ein ausländischer Kausmann, der seit 2ahren
Madrid ansässiq war und sich dis zum 5. Dezem-
in der spanischen Kauptstadt ausgehalten hat,
Ssht einen sensationellen Bericht über die augen-
""ckliche Lage in Madrid.

Die Lage in Madrid ist danach als vollkom-
Aen verzweiselt anzusehen. Die wenigen
^ebensmittel, die über einige noch offene Straßen
/"st Valencia und Barcelona, genau wie Kriegs-
^st.terial nach Madrid Herankommen, reichen bei
?eitem nicht aus. Milch, Eier und Fleisch
l'std überhaupt nicht zu haben. 2n den Straßen
I'^ht man von vor 7 Ühr morgens bis in den spä-
^st Nachmittag hinein Frauen und Kinder zu
KUstderten vor den einzelnen Eeschäften Schlange
Nen, um kleine Rationen Eßwaren zu bekommen.
!-str die Jugend macht fich vor allem -er Mangel
°u Milch bemerkbar.

Die SLuglingssterblichkeit,nimmt ra-
d zu. Anfang Oktober wurde die Einführung von
^bensmittelkarten beschlossen. Trotz dieses Systems
st"°mmen die Einwohner die darauf verzeichneten
^Kwaren nicht zu kaufen, da überhaupt keine, Lager
'stehr bestehen. — Schlimm ist auch die Kohlen-
»?t, da alle Zufuhren seit der Jnbesitznahme der
.^«narroya-Eruben duräi die Nationalisten aus-
mllen. Diejenigen, die sich noch im Sommer einen
^uugenden Vorrat angeschafft hatten, müssen jetzt
a..°ben, datz die Kommunisten Kommandos in die
s^uujer schicken und die Kohlenvorräte für sich be-
^.tstgnahmen lasien. Die Bevölkerung geht all-
usthlich dazu Lber, Möbel und sonstige Gebrauchs-
u°genstände zu verbrennen.

^ .^lls Ration stehen der Bevölkerung je Person
Tag 1 Kilo Linsen und Reis zur Verfügung.
,,, den' Eeschästen ist das Personal angewiesen,
y.t die Klagen über die unzureichenden Lebens-
s^ttel auf die demnächst eintreffenden sowjet-
lsischen Zufuhren hinzuweisen. Sowjet-
ji!!blan>> hat auch jchon einige Lebensmittel her-
j^rgesandt, djg ,n ihrer Ellte aber sehr zu wün-
übrig lassen. Ein bezeichnendes Bild für die
s?tlage ist auch die mangelhafte und schlechte
^idung.

Brot Lenin-Bilder

^<att

» Niit Vekanntgabe der neutrale« Zone, in die
2j^°ral Franco der nichtkämpsenden Madrider
e!,, tbevölkerung, Frauen und Kiudern, einzuziehen
,!Mahl, hatten die Madrider Behörden nichts
h "geres zu tun, als sich selbst dort in Sicher-
zu bringen. Die Polizeidireltion, Eemeinde-
t uuj» der „Verteidigungsausschuh" flüchteten fich
t>ie der Zivilbevölkerung anempsohlene Eegend.
sH,? Ansturm in diesen Stratzen war derart grotz,
tzft- 'u Zehn- und Zwölfzimmerwohnungen mit-
t^r 15V Mensch«n s!j in drangvoller Enge hausen.

Einsichtigen, die nicht Nutznietzer des Elends
Abstiegs eines ganzen Volkes sein wollen,
stz stuchen die Sowjets täglich und warten auf die
'keiung. Sie wisien, datz Madrid unhaltbar ist.

^oivjet-.,Volksspori": Foltern

s» -^aussuchungen mit anschlietzender Erschietzung,

st. s'ch Ermordung, sind nach wie vor an der Tages-
?tung. Wehrlose Gefangen« zum Foltern und

> ii:i.'t.ümmeln gehören nach wie vor zum Sport der
a>, "tschi-bolschewistischen Anführer". Die Verteidi-
-"stgsarbeiten vor den Toren Madrids, die ja Auf-
„Milizen" wären, werden Passanten und
Nfeehausgästen auferlegt.

h..^ewaffnete Horden fallen plötzlich in ein
ftij/ftehaus ein und zwingen die anwesenden Eäste
»„t ber Pistole in der Hand zum Schützengraben-
bwerstn.

ft>.,.^er unterwegs einem solchen Trupp begegnet,
h.Ü sich wohl oder Lbel anschlietzei. Diese „Ange-
tz.tstenen" werden mit Vorliebe zu exponierten
^Muugen gefühxt, so datz viele von ihnen, die den

tk, Vfen vollkommen fernstehen und deren Sympa-
sjj^ bestimmt nicht bei den roten Verbrechern ist,

viese ihr Leben lasien müssen. Das „Berteidi-
l-komitee" leitet der „General Cleber".
tt stch die roten Derbrecher aus Moskau ver-
lFortjetzung SeU« 3.)

vla »>01«, »aobtstad«- In IVtaclrick dsvon ckurvl» ckss unsufstörllokio Vorllrlnson üor nationslsn
Vruppon liio nov», In «ler Stallt bestnklliolion prauen un«I Klnckor rum Verlasson «1er ttauptst»«It
autsokorilort. llur unter «len sröllton 8vl»usleris>«olton ftonnto «l-oss Uallnalims toiluloios «lurvd-
Loküdrt «orckon, — prausn un«I KIn«Ior, mlt «lom tlotvevnülTSton bolakisn, vvrlasson IV>a«iri«i.

Scherl-Bilderdtenst

Oer Kührer an die Wirtschasi

GeneraloberstGöring gibt dieRichtlinien zurOurchführung des Vierjahresplanes

Verli«, 18. Dezember

Ministerpräsident Eeneraloberst Eöring hielt
am Donnerstag nachmittag vor den Männern der
deutschen Wirtschaft «inen grundlegende» und
nmsassenden Vortrag über die Aufgabe«, die die
deutsche Wirtschast bei der Durchsührung des Bie r-
jahresplanes zu ersülleu hat. Anjchliehend
sprach auch der FLHrer.

Als grundsätzliche Erkenntnis stellte der Mini-
sterpräsident seinen Ausführungen die Feststellung
voran, datz die Wirtschaft nicht das Primäre ist,
sondern der Staatspolitik zu dienen habe. Das Ziel
der nationalsozialistischen Politik ist auf das Wohl
des Volksganzen gerichtet. Das ist Sinn und
Inhalt aller Kämpfe und Mahnahmen, die die
nationalsozialistische Bewegung bisher durchgeführt
hat. Es ist selbstverständlich, datz nun auch die
veralteten Erundsätze des liberalisti-
schen Wirtschaftsdenkens im national-
sozialistischen Deutschland keinerlei Eeltung mehr
haben.

Bis in die letzt-en Einzelheiten gab Minister-
präsidcnt Eöring die Richtlinien Lber d-ie einzu-
schlagenden Wege und wies an zahlreichen treffen-
den Beispielen darauf hin, datz durch den Vier-
jahresplan den Männnern der deutschen Wirtschaft
Gelegenheit gegeben ist zum ersolgreichen Einsatz
der eigenen Jnitiative.

Nach der Rede des Ministerpräsidenten, die auf-
merksam aufgenominen. und der begeistert zu-
gestimmt wurde, ergriff zur freudrgen Ueberra-
schung aller Anwesenden der Führer und Reichs-
kanzler selbst das Wort.

Die politische FLHrung, so erklärte der FLHrer
unter anderem, miisse die Jnteressen des einzelnen
einordnen und fie drm gröheren Jnteresse der Ee-
meinschast nnterordnen, in der Erlenntnis, dah dic
Wirtschast nicht in lustleerem Raum leben könne
und nicht aus Doktrinen und Theorien ausgebaut
sein dürfe, sondern dah am Ende auch ihr Schick-
sal mitbestimmt werde durch den grsamte« Ledeus-
lauj d«, Volle».

Ueber die besondere Stellung der deutscken
Wirtschaft und d-ie ihr gestellten Aufgaben gab dcr
Führer sodann einen eingehenden Ueberblick. in
dem er die Notwendigkeit darlegte, zur Erundlage
des Aufbaues der eigenen Produktion
auf allcn Eebieten zurückzukehren.

„Das Wort „unmöglich" gibt es hier nicht!" —
so rief der Führer den Männern der Wirtschaft
zu, indem er auf den unerhörten Willen und die
Entschluhkraft hinwies, mit der die nationalsozia-
listische Bewegung ein großes Reich erobert habe
und mit der die deutsche Staatsführung dann in
knapp vier Jahren diese- Reich frei und unab-
hängig gemacht habe. Mit dem gleichen Willen
und der gleichen Entschlutzkraft werde es jetzt un-
ternommen, zu leilten, was Menschen zu leisten
vermögen, um alle unsere HilfsqueUen auszunutzen.

Darum habe er mit der Durchführung des Vier-
jahresplanes einen Mann mit unbeugsamem Wil-
len beauftragt, von dem er wisie, datz für ihn das
Wort „es geht nicht" nicht existiere. Dieser Mann,
sein alter Mitkämpfer und Parteigenosse Eöring,
werde seinen Entschlutz und seinen Auftrag in die
Wirklichkeit umsetzen.

Die Worte des Führers schlosien mit einem
Appell an die Männer der deutschen Wirtschaft:

„Vertrauen Sie dem Mann, den ich bestimmt
habe. Es ist der beste Mann, den ich für diese
Ausgave habe. Ein Mann gröhten Willens und
gröhter Entschluhlraft. Eehen Sie alle geschlossen
mit ihm. Damit legen wir die sesten Grundlagen
einer deutschen Wirtschaft, die in der Stärke, in der
Stabilität und Sicherheit des Deutschen Reiches
wurzelt. Wenn wir uus dieser Aufgabe fanatisch
verpflichtet sühlen, dann werden beide vor der
Nachwelt bestehen: die politische FLHrung. weil sie
«nd ihre Männer etwas gewollt und erreicht haben
und die deutsche Wirtschaft mit allen ihren Arbei-
tern, weil ste ihre ganze Kraft für die Durchsiih-
rung dieses Werkes einsetzen."

Die Worte des Führers, die von stürmischem
Beifall begleitet warcn, hinterliehen einen tiefen
Eindruck bei alleq Verjammelteg.

Europa vrenni!

Von Franz Vretz

Was wir der Welt theoretisch immer wieder
bewiesen baben. dah nämlich der Bolschewismus
die W e l t r e v o l u t i o n will, das zeigen neben
den Ereignisien in Svanien und Frankreich auch
die Vorgänge der letzten Tage im Reich der Mitte.
Und wir sind desien gewiß. datz in wenigen Tagen
in irgend einem anderen Winkel der Welt Mos-
kau zur bewafsneten Offensive schreiten wird.
Jmmer wieder muh in diesem Zusammenbang fest-
gestellt werden, datz die Rote Armee nichts
anderes darstellt, als eine Angriffswasfe der
kommuiMischen Weltrevolution. Wer heute Sow-
jetruhland noch als Friedenssaktor aussvielen will.
der unterstützt die Wllhlarbeit der Komintern und
des Bolschewismus.

Es ist mützig. untersuchen zu wollen, wo die
Eründe zu suchen sind. die es ermöglichten, dah die
Entwicklung der Dinge so weit sortschreiten konnte.
Wir wissen, dah die ganze Macht in Sowietruh-
land in Händen von Iuden ruht, und wir wisien
serner, datz erst in dem Augenblick, wo es gelingt.
den russischen Boden der Macht des Judentums zu
entreitzen/der erste wirksame Schlag gegen
diese Pest der Menschheit gesührt ist.

Die Kulturwelt ist vom Bolschewismus bedroht!
So lesen wir es täglich, so hören wir Stimmen
in den euroväischen Ländern. Jawohl, sie ist be-
droht, und Schuld daran ist doch in erster Linie
diese „Kulturwelt" selbst, die seit dem Jabre 1917
diesrs jüdische Verbrecherregime unterstützt bat
und es auch heute noch tut. Da belsen keine schö-
nen Worte. keine Noten, keine Unterbandlungen,
keine Nichteinmischungsausschüsie usw. Mit geschick-
ten Manövern-Haben tzie Sowiets der euroväischen
Oeffentlichkeit weismachen wollen, datz sie auf der
Wache für den Frieden und die Sicherheit Eurovas
stehen. Sowjetruhland sei sofort dem sogenannten
Nichteinmischungsausschuh beigetreten und die füh-
renden Sowjetblätter hätten sich aussührlich über
das Thema der Arbeit der Sowjetunion für den
Frieden und den Erundsatz strengster Wahrung der
Reutralität in Spanien verbreitet.

Das hat trotzdem Moskau nicht hindern kön-
nen. in grohem Maßstab Hilfsaktionen für
das rote Svanien zu organisieren. Während
der sowjetrussische Vertreter in London. Maiski.
vom Frieden sprach. gingen ununterbrochen die
roten Damvstr mit Waffen und Munition, Flug-
zeugen und Eeschützen nach Svanien.

Die Einrichtungen der westlichen Demokratien
sind eben gerade gut genug, dah man sie für die
bolschewistischen Agitationszwecke mihbrauchen
kann. Wer glaubt, dah noch Möglichkeiten bestehen,
mit den bolschewistischen Machthabern in ein trag-
bares Verhältnis zu kommen. gibt sich einem Jrr-
tum hin. dem eines Tages ein furchtbare»
Erwachen folgen wird.

Zur Erreichung der weltrevolutionären Ziele
ist dem Kommunismus jedesMittel recht.
Die Worte Lenins bestimmen auch heute noch das
Staatsvrogramm des Bolschewismus. Wir können
uns daraus beschränken. nur einig« wesentliche
Sätze Lenins aus den Büchern: „Die nächsten Auf-
gaben der Sowietmacht" und „Staat und Revolu-
tion" zu zitieren, die allein schon genügen mllhten.
jeden euroväischen Staatsmann zu veranlassen, im
Jnteresse ihrer Völker die geeigneten Schritte zu
tun und dadurch einem grauenvollen Blutvergie-
hen und Menschenmorden ein Ende zu machen.
Lenin sagte u. a.: ....... Diesen Sieg aber durch

restlos« Beseitigung der ehemals führen-
den Schichten zu einem dauernden zu machen, wird
in Eurova ebensowenig Schwierigkeiten machen.
wie in Ruhland. Schon die Bekanntgabe einiger
unserer Vernichtungsmethoden wird in
Europa das Widerstandsbegehren sosort und
vollständig lähmen. Die Herrschast der
Sowjets kennt weder Freiheit noch Ee-
rechtigkeit. Sie ist bewuht aufgebaut auf U n-
te'rdrückung und auf Vernichtung jedes Ein-
zelwillens. Letzte Rücksichtslosigkeit ist
unsere Pslicht und in der Ausübung dieser Pslicht
ist Erausamk«it letztes Verdienst. Durch a b-
oluten Terror. dem jeder Verrat. ieder
Wortbruch. die Verleugnung jedes Schattens
von Wahrheit dient. werden wir die Menschheit
aus das letzte gleiche Niveau herabdriicken, das sie
allein zu einem gleichförmigen. leicht zu hand-
habenden Jnstrument unserer Herrschast macht. Die
Aussichten bestehen, durch Zerrüttung der
Lebensverbältnisse in Eurova, durck
Organisierung des Verbrechens der
traumseligen Bürgerwelt den Voden unter den
Füßen wegzuziehen. Eleicherweise werden wir in
Amerika. Asien und Asrita ans Werk gehen Da-
Lei werden wir in vollendeter Mimikrv
uns sogar den Weltmächten ankchliehen und ihre
eigensüchtigen Ziele unterstützen Wenn wir sie so-
weit ausgehöhlt haben. dah ihr« Regierungen nur
noch auj «inem Sch«inbo!>en stehen, dann sol.
 
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