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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0691

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fi'Mi'iisiii m »s. rr/

Oie Olympischen Gpiele ^936 been-et

Festlicher Ausklang im Olympiafiadion in Anwesenheit des Führers — Deutschland gewann

-ie vier Goldmedaillen -es lehten Tages

Reichssportfeld, 16. August
Bei den letzten vier Wettbewerben der 11. Olym-
L^Ichen Spiele, der „Military" und dem grotzen
x^Sdspringen um den Preis der Nationen, vertei-
?>8te» die deutschen Reiter ihren Weltruf mit bei-
L'rllosem Erfolg, denn sie gewannen alle vier
^"ldmedaillen.

Welch echten Reitergeist sie dabei zeiaten, be-
Zles der Ritt des bei der Eelandeprüsung am
?°n„abend gestürzten Oberleutnants Freiherr von
?"n»genheim, der mit einem Schlüsselbeinbruch
angeschnalltem linken Arm das Jagdspringen
„Military" ritt, dabei stürzte und trotzdem
mit nur 36 Fehlern über den schwierigen
?Urs kam, so den Sieg der deutschen Mannschaft
!?cherstellend, nachdem Hauptmann Stnbben-
tz?rss schon vorher die Goldene Medaille in der
^nzelwcrtung erobert hatte.

Am Nachmittag setzten die deutschen Reiter
Me„ Siegeszug sort. Nach dem Mannschaftssieg
V Erotzen Iagdspringen gelang es Oberleutnant
j°Urt Hasse im Stichkamps den Rumänen Ober-
L?Inllnt Henri Rang durch die bessere Zeit seines
^ttes bei gleichcr Fehlerzahl auf de» zwei«
°n Platz zu verweisen.

Den Cchlußtag der XI. Olympischen Spiele 1936
,°erstrahlte herrlichster Sommersonnenschein. Die
^tzlen olympischcn Wettbewerbe waren den Rei-
>^n vorbehalten. die am Vormittag daz Jagd-
^'nqen der Vielseitigkeitsprüfung und am Nach-
A'ltag das grotze Springen um den Preis der
^tionen mit der Rekordbesetzung von 54 Reitern
18 Nationen austrugen. Die glücklichen Kar-
- Nbesitzer der Schlutzfeier hatten sich schon in den
'-nhen Morgenstunden fast vollzählig eingesunden,
>ni auch nicht cinen Augenblick des ereignisreichen
^nges zu versäumen.

^n dcr Mittagspause glichen das Maifeld und
Nebensportplätze einem Feldlager, nur datz es
der Feldküche Rucksackverpflegung gab. Eine
^ttznde vor Beginn marschierte ein Bataillon der
^nrbstaudarte in weitzem Lederzeug mit klingen-
«^nr Spiel in den Hof des Südtores. Die olympi-
Kampfstätte hatte sich inzwischen bis auf das

olvmpiseks ^lirenlists

Berlin/16. August.

j„Nach Abscklutz der XI. Olympischen Sviele Ber-
Liin 036 ergibt sich über die Verteilung der Eold-,
ber- und Bronze-Medaillen folgondes Bild:


Cvick

Sildsr

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33



30


24



12




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^ckairiNL

?*'tzien .
^^trsiion
nNilippinen

"'tUKai

Ergebnisse des Kunstwettbewerbs und der
«Unn Winterspiele sind in dieser Aufstel-

0 noch nicht berücksichtigt,

letzte Plätzchen gefüllt. Auch die Ehrengäste, als
einer der ersten Eeneraloberst Eöring, und die
Mitglieder des Jnternationalen Olymvischen Ko-
mitees in feierlichem Schwarz mit der Eoldenen
Amtskette fanden sich ein. Den Mittelblock der
Nordseite füllten das olympische Symphonieorchester
und die 1000 Mitglieder der gemischten Chöre. Auf
dem Maifeld fuhr die Artillerieabteilung mit den
Salutbatterien auf.

Kurz vor 3 Uhr künden brausende Heilrufe
das Eintreffen des Führers an, der am
Südtor die Front des Ehrenbataillons der Leib-
standarte abschreitet und das Stadion gerade in
dem Augenblick betritt, als am höchsten oiympischen
Siegesmast die deutsche Flagge bei der Sieger-
ehruna für den Schwergewichtsboxer Runge
emporsteigt. Kaum sind die Nationalhymnen ver-
klungen, begrützen den Schirmherrn der XI. OIym-
pifchen Spiele Jubelstürme des Willkomms, die erst

abebben, als der letzte Wettbewerb der Spiele, daz
grotze Jagdspringen um den Preis der Nationen
angekündigt wird.

Jm Olympiaftadion wurde der Führer von dem
Präsidenten des Jnternationalen Olympischen
Komitees, Eraf Baillet-Latour, und dem Präsiden-
ten des Organisationskomitees, Dr. Lewald, emp-
sangen. Autzer seiner ständigen Begleitung sah
man neben dem Führer in der Ehrenloge König
Voris von Bulgarien. den greisen Felbmarschall
von Mackensen, der diesem schwierigen reiterlichen
Wettbewerb als alter Kavallerist mit ganz beson-
derer Anteilnahme folgte, ferner den Stellvertre-
ter des Führers, Rudolf Hetz, die Reichsminister
Eeneralfeldmarschall von Blomberg, Dr. Frick, Ge-
neraloberst Eöring, Dr. Eoebbels und Reichssport-
führer von Tschammer und Osten. Dem feierlichen
Schlutzakt wohnten autzerdem fast die gesamte
(Fortketzung Seite 21

Der Oank -es Führers

Adolf Hiiler an Graf de Baillet-Laiour und Exzellenz Lewald

Berlin, 16. August.

Der Führer und Reichskanzler hat aus Anlatz
der Beendigung der Olympischen Spiele an den
Präsidenten des Internationalen Olympischen Ko-
mitees, Eraf de Baillet-Latour, folgendes
Schreiben gerichtet:

„Sehr verehrter Herr Präsident!

Nachdem die Kämpfe der XI. Olympiade Ber-
lin beendet sind, drängt es mich, Jhnen und dem
Jnternationalen Olympischen Komitee meinen und
des Deutschen Volkes Dank für die hervorragende
Arbeit und die hingebende Mühewaltung auszu-
sprechen, denen der so glückliche Verlauf der Spiele
mit zuzuschreiben ist. Unsere besondere Anerken-
nung und unser tiefempfundener Dank gilt den
Kämpfern und Kämpferinnen aus aller Welt, deren
herrliche Leistungen unsere Bewunderung erreg-
ten und deren Namen in der Eeschichte des Sports
weiterleben werden. Jch hoffe, datz die Berliner
Olympiade zur Stärkung des olympischen Eedan-
kens beigetragen und dadurch mitgeholfen hat,
Brücken zwischen den Völkern zu schlagen!

Mit diesem Wunsche grütze ich Sie, Herr Präsi-
dent, aufrichtig.

Jhr ergebener

(gez.) Adolf Hitler."

Aus gleichem Anlatz hat der Führer und Reichs-
kanzler äuch dem Präsidenien des Deutschen Orga-

nisationskomitees, Staatssekretär Exzellenz Le-
wald, das nachstehende Dankschreiben Lbersandt:

„Sehr verehrter Herr Präsident!

Das Deutsche Organisationskomitee hat unter
Jhrem Vorsitz in sorgfältigen Vorarbeiten die Vor-
bereitungen für die Verliner Olympiade getroffen
und sie in mustergültiger Weise durchgeführt.
Neben der Arbeit des Jnternationalen Olympi-
schen Komitees ist es sein Verdienst, datz die nun-
mehr abgeschlossenen Wettkämpfe einen so glück-
lichen und so Harmonischen Verlauf nahmen. Jch
spreche daher Jhnen, den Mitgliedern des Organi-
sationskomitees und allen seinen Mitarbeitern mei-
nen und des Deutschen Volkes Dank und Anerken-
nung für Jhre grotze Leistung aus. Sie alle kön-
nen auf die Wettkämpfe der XI. Olympiade in
Berlin mit dem Eesühl zurückblicken, der körper-
lichen Ertüchtigung der Menschheit und der Ver-
ständiguna unter den Völkern einen wesentlichen
Dienst geleistet zu haben.

Der besondere Dank des Deutschen Volkes gilt
unseren Kämpfern und Kämpferivnen, die den
deutschen Sport so ehrenvoll vertraten und deren
hervorragende Leistungen uns alle mit Stolz er-
süllten. 2ch bitte, ihnen allen meinen herzlichen
Dank und meine hohe Anerkennung zu übermittetn.

Mit besten Erützen!

(gez.) Adolf Hitler!"

Auok cksn Ivtrton IVvttkämpksn Im 0I>mM.Sctiwimmsta<Iion «oknts klsr kül,i>oi- bol.

Ansnahme! SLirner

Lteber allen Medaillen

Die Zeitungen melden allen Völkern. die Sen»
der rufen es mit ihren Aetherwellen nm den Erd«
ball, und alle Svrachen sagen es: Die XI. Olvm«
vischen Spiele neuer Zeitrechnung in Berlin. dercn
Eröfsnung der Führer nnd Kanzler des deutschen
Volkes unter dem Klang der seierlichen Glocken-
stimmen und dem Schall sieghaft schmetternder Fan-
saren verkündete. sie sind vorüber. Die geüütete.
beilige Flamme gelöscht, die Fahne, unter der sich
alle Völker fanden. eingeholt.

Vorüber die grohen Tage, vorüber der Jubel
der Hunderttausende. der ieden. woher er auch
kam, zu welchem Volk er sich auch bekannte, mit-
rih in dem einen erhebenden Sturm der Hoch-
gefühle einer verfammelten Menschheit angesichts
des sportlichen Könnens der Besten ihrer Jugend

— vorüber der Bann des Friedens und der Ee-
meinsamkeit des Strebens, den die olympische Jdes
in diesen beiden ersten Wochen des August über
alle und alles legte?

Vorüber, einfach vorüber?

Nachklang, Ausklang, Echo »ielleicht noch —sonst
aber beendet?

Ein Ereignis, das eine Jdee gestaltet. endet
nicht mit einem Kalenderdatum. Ein Eeschehnis.
das die Herzen mehr in Wallung bringt. als
die Sinne des Sckauens. des Hörens und Sagens
klingt nicht einsach aus. Und eine Zeitspanne. die
Völker zusammenführt zum Kennenlernen
und Achten und Verstehen ihrer arteigenen Gesetze
und der herrschenden, aber so vieltausendfach an-
getasteten Wahrheit und Gerechtigkeit. sie kann
und darf nicht mit Echo und Erinnerung ihren
Abschluh finden in einer Zeit, in der das ent-
fremdende Eegeneinander gröher ist als das bin-
dende, segensvendende Miteinander, die Lüge
ost srecher als die Ebrlichkeit bereit, und der
Begrisf Frieden soviel besprochen und so selten
Tat.

Die Welt sagt, diese Olymvischen Spiele in
Verlin warcn ein Erfolg. ein herrlicher. einzig-
artiger Erfolg dank der Hingabe des deutichen
Volkes an ieinen verpflichtenden Austrag. Und wen
gibt es. der nicht die Worte der Befriedigung. der
Anerkennung, des Elücks. des Dankes und der Er-
griiienheit aus dem Munde des Schöpfers der
modernen Sviele, der Ausländer und Deutichen
bis zum jüngsten Jugendlichen aus fernstem Land
gehört hat, die besagen, dah der Menschheit hier
wahrlich ein hehres Fest gerichtet wurde. Nicht
aber dann können Olymviiche Sviele ein Eriolg
iein, wenn die meisten Rekorde gebrochen und die
sensationellsten Leiftungen von gestählten und
durchgearbeiteten Körvern vollbrackt werden, ion-
dern nur, wenn ihre Jdee Weiterent-
wicklung und Erfüllung fand. Und dar-
um ist nicht der letzte Startschub. der letzte Laui
oder Wurf, Kamvi oder Wettstreit, die letzte
Medaille oder Melodie das Ende. Geistige
Werte enden nicht anProgramman-
gaben. Sie sind nur gültig, wenn sie emvor-
reihen zu weiterem Streben.

Das grötzere Zielband aber, das der Mcnsch-
heit gespannt ist, ist noch nicht erreicht. Diesen
Lorbeer hat sich die Welt noch nicht erkämpft. Woyl
haben wir ihn in den Tagen der Olympischen
Spiele und der Völkervereinigung über uns ge-
sehen und da-s Vermächtnis gefühlt, im gemein-
jamen Einsatz um ihn zu ringen und nach ihm zu
greifen. Jeder hat auch erkannt, datz die Nationen
für diesen Preis ihren Einsatz Noch vergrötzern
müssen, um Hindernisse zu überwinden, die schwe-
rer zu nehmcn sind, als Wassergräben und Hürden

— aber genommen werden können, wenn der
Wille, die Bereitschaft und die gemeinsame geistige
Kraftentfaltung so stark und gläubig und an
Jdeale gebunden sind, wie wir es bei den sport«
lichen Kämpfen erlebten.

Wir Deutsche. die wir heute glücklich sind, wie
ein jeder, dessen Gäste sich oerabschieden, und der
nun stolz ist, wenn sich die Geladenen nur schwer
trennen und voll sind der aufrechten Anerkennung,
datz der Eastgeber alles tat und leistete, gab und
aufbot, um das Fest so vollkommen und schön zu
gestalten, als es nur irgend in seiner Kraft stand,
wir wissen, datz wir den Einsatz in dem
Ringen um den höchsten Preis nicht
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