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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2235

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tzx 5^wrd Heraurgeberr »erlaz DelkSgemetnlchaft S.m b.H.. Hetdelberz. Hauptstr I2S/I2S. «ammel»
Echriflleitung: Brunnengafle 20,2«. Fernruf 3740 Die .Volrsgemeinschast' erscheint 7 mal
^entlich und kostet monatlich 1.70 RM. bei TrLger,ustellung 30 Vig . bei Vostzustellung 42 Vsg. mehr.

Jst bie Zettimg am Erschetlien (auch durch höhere Setvalt) verhindert. bcsteht kein Anspruch aus Ent»
schädigung. »bbestellungen mstssen bi« spLlesten« 25. d. M. sür den solgenden Monat direkt beim Nerlag
«ingereicht werden. Lusichlietzlicher Berichtsstand: Heidelberg. Anzeigenprris« laut aufttcgendem Taris.

HM1. »erslilüek 1M

eeiliirees eei'WelWgsWl M Slsslr «seieeiellö oeelikllee

fkölllökesei il>kig.e. MkgW-ek. M

Litwinow-Nnkelstem enttarvt

Ein peinliches Llrteil über -ie Rede des Gowjetaußenkommiffars

.8»

Rom, 30. November

-- Fortsetzung seiner Polemrk gegen Lit-
^Uow.Finkelstein weist der Direktor des
d'Italia" am Montag nochmals die ge-
Uie ^E"jien gerichteten Verdächtigungen seiner Spa-
^,?p°litik zurück und verlangt von Litwinow-Fiu
^>"in die sosortige Bekanntgabe ieiner llnter-

iloi^'d^nale d'Jtalia" sagt
y^^lnkelstein dieser Forder
das

dabei, wenn Litwi-
, . v.--rrr,ti:iii oir,er «rorderung nicht nachkomme,
eien^as datz seine Angaben erfunden
>ein heute schon feststehe. Litwinow-Finkel-
t ttreibe also eine provokatorische Poli-
lchi >. >nit der die eigentlichen düsteren Ziele ver-
von.Ä tverden sollen. 2n Wirklichkeit liegen die
N^Esflven Absichten bei Sowjetrutzland. Das ge-

„Eiornale d'Jtalia"

dokumentarifch«

b.

?en
»n

Diese typischen Worte seien, so betont das Vlatt,
der beste Kommentar für die grotzen Rüstungen
Sowjetruglands, das seinen hestigen Expansions-
drang ebensosehr in der äutzeren Mongolei
wie mit seinen Drohungen gegenüber den kleinen
baltischen Staaten Lettland, Estland und
Finnland offenbare. Diesem neuen sowietrus-
sischen Jmperialismus werde der Deckmantel des
unteilbaren Friedens umgehängt. Die kommuni-
stische Offensive mache die Abwehr zu einer all-
gemeinen Pslicht, und Litwinow-Finkelstein sollte
nicht vergessen, datz immer neue kowjetrusfische
Transport- und Munitionsschiile sür die spanischen
Roten zuweilen sogar unter Mitzbrauch der
englischen Flagge den Weg ins Mittelmeer
und nach Spanien nehmen.

Jn dem gleichen Artikel heitzt es schlietzlich, datz,
wenn Litwinmv-Finkelstein heute die Stimme ge-
gen die antikommunistische Veweaung und die ent-
sprechende Verständigung zwischen Berlin und Rom
bzw. zwischen Berlin und Tokio erbebe, so müsse
festgestellt werden, datz der Antikommunismus elne
defensioe Vewegung sei, die nichr gegen Sowjetrutz-
land, sondern gegen den Kommuaismus
und damit gegen die Komintern gerichtet sei. Die
Moskauer Regierung habe immer behauptet, mit
der Komintern nichts gemein zu haben. Der un-
überlegte Protest Litwinow-Finkelsteins verrate
aber einen inneren Zusammenhang zwi-
schen den beiden Stellen, den man bis jetzt ver-
gebens durch ein Spiel mit Worten habe ver-
ichleiern wollen.

Material, das das halbamt
lia" über die Vorgänge in
verösfentlicht habe, liefere den Veweis,
>nan in Moskau die Völker in zwei Lager tei-
t j' wolle, und datz Spanien für die erste Ak-
Cill. srlitzen Stiles gegen die faschistischen
F.;»>en auserkoren worden sei. Die angebliche
kig enspolitik Litwinow-Finkelsteins s.i eine
dei^ ^ Kriegspolitik, wie sich das auch aus
vx^.Moskauer Vericht des „Temps" vom 28. No-
bei^er ergebe, wonach ein sowjetrusstscher OMzier
klin„ ^escheinen Stalins aus dem Sowjetkongretz
un-d klar erklärte:

. »Die rote Armee werde «icht uur verhindern,
M der faschistische Angrifs aus sowjctrussiichen
^°den getragen werde, fie wcrde vielmehr
stkerseits marschieren, um ihn aus seinem eige-
e» Boden zu schlagen."

Geireral Kaupel vei Kranco

Herzliche Begrüßung -eS deutschen Vertreters -urch -ie Spanier

Salamanca, 30. November
Der neuernannte Eeschäststräger des Deutschen
Reiches, Eeneral a. D. Faupel, Lberreichte bei
der spauische« Nationalregierung dem Vevollmach-
tigte« sür auswärtige Angelegenheiteu der spa-
nische« Nationalregierung, Serrat, im Haupt-
quartier des Generals Franco sein Beglau-
bigungsschreiben.

Molotow als Iu-envertei-iger

Llnverschämte Angriffe gegen -as Oeutschland Adolf Hitlers

Moskau, 30. November

bez^,»e eineinhalbstündige Rede des Vorsitzcnden

^ ^ates

">>

der Vollskommissäre, Molotow, vor
bcstand in dem Schema, das den
Kongrehreden zu Erunde gclcgt war: in

tzsttz ,°rherrlichung der „Sowjetdemokratie
„ä-,>» hemmungslosen Beschimpsungen gegen de»
">Hlsmus".

I«r^°>otow sprach von „modernen Menschenfres-
!z Und fllhrte als Beispiel dafür — die deut-
iib°^ .^udengesetzgebung an! Jhr gegen-
«ee r?etonte er, dah die bolschewistische Auffassung
^ck°^»^enfrage sich mit einem Ausspruch Stalins
»Iz ' der erklärt hätte, datz der „Antisemitismus
<d°„klef8hrlicher Rest des Kannibalismus für die
>iv°"»tigen Mafien besonders bedrohlich" sei. Ak-
»>i^ Antisemitismus werde in der Sowjetunion
Äilll dem Tode bestrast. Ferner erklärte
^»d°° - - ^ie Haltung des Bolschewismus zur
dadurch bestimmt sei datz das jüdische
°k»i „genialen Befreier der Arbeiterklasse Karl
>»ij..r hervorgebracht" habe. Jn der Sowjetunion
>>>,), dix Juden als „talentierte Organisatoren
lük^^erteidiger der Sache des Sozialismus" ge-

»p^?t>°tzlich kam Molotow auch auf das deutsch-
>vre?>>che Abkommen gegen die Komintern zu
und versuchte, es als eine „Verschwö-
S gegen den Frieden" hinzustellen. Da-
»>vlli°rstieg er sich zur Behauptung, datz der Kom-
sttjjsbmus den Frieden, die gegen ihn gerichteten
jedoch den Krieg bedeuteten.

>>L^»n weitz angefichts dieser Vekundungen wirk-
>>ie L>cht, worüber man mehr staunen soll: über
»eir irrechheit oder über die Verlogenheit des Ee-
''.»elÜ.Molotow. Während in Spanien ein

'sFl . i o i v ro. ^

-^Uuliches Volk die Segnungen kommunistischer
>»iik,?°densliebe" bis zur Neige durchkostet,
-°ud es durch ein Meer von Vlut waten muh,
?r>> >E>Ne Freiheit zu erkämpfen, wagt es der Ju-
»r>>^»osse Molotow in Moskau, von der „Frie-
Politit« der Sowjets zu reden.

deutsche Votk hat die „talentterten jü-
p>ki„n Drganisatoren", diese „Befreier der Arbei-
itz°»>le" iu den eineinhalb Jahrzehnten vor
" kennen gelernt. Es hat deu Verlust feiner

gesamten Ersparniffe in der Jnflation diesen
Verbrechern zu verdanken. Es ist ein für allemal
von dieser Art „Sozialismus" geheilt. Die An-
beter des „genialen Juden Karl Marx" mögen in
der Sowjet-Union seine Wahnstnnstheorien aus-
proben. Gesunde Völker haben für diese jü-
dische Verkommenheit nichts übrig. Und daran
ändert auch nichts die Tatsache, dah die Kreml-
Juden aktiven Antisemittsmus mit der Todes-
sirafe bedrohen. Im Eegenteil, sie beweisen da-
durch nur, datz sie Beauftragte Juda's sind.

Dabei hielt der Eeschäftsträger General a. D.
Faupel folgende Ansprache:

„Ew. Exzellenz! Ich habe die Ehre, Euer
Exzellenz mein durch den deutschen Reichsminister
Freiherrn von Neurath unterzeichnetes Einsüh-
rungsschreiben zu überreichen.

Diese Ernennung bedeutet für mich die
grötzte Eenugtuung, da ich schon in meiner
Eigenschast als Präsident des Jbeiw-Amerika-
nischen Jnstituts und der Deutsch-Spanischen Ee-
sellschaft, beide in Berlin, Eelegenheit hatte, für
die Engergestaltung der kulturellen Bande, die
unsere beiden Länder einen, zu arbeiten.

Es ist für mich eine besondere Ehre, dieses
Amt indem historischen Augenblick an-
zutreten, wo mit immer grötzerer Klarhert zum
Ausdruck kommt, datz der Kommunismus die grotze
Eefahr und eine dauernde Bedrohung für den
ersehnten Frieden darstellt, und datz er der ge-
meinsame Eegner aller zivilisierten Völker ist."

Der Leiter der autzenpolitischen Abteilung der
spanischen Nationalregierung, Serrat, dankte
dem deutschen Eeschäftsträger für seine Worte und
gab der Eenugtuung darüber Ausdruck, dah ge-
rade der dem spanischen Volk schon seit langem
bekannte und für die Vertiefung der kulturellen
Veziehungen zwischen beiden Ländern so überaus
verdiente Eeneral a. D. Faupel zum Eeschäfts-
träger des Deutschen Reiches bei der sp-anischen
Nationalregierung ernannt worden sei.

Vom spanlsvsien Krleß/ssokisuplakr

kiatlrmsle Kavallerie bilcket rusammen mii Canieinsen ckis Vorliul cker l^iuppen cksr ttatlonalresie-

xun8 im ttorcken IVIackrick, Hchett Möerdie>>>l

Line Lanze

für die Lugend

Von Helmut SLndermann

Als vor einigen Tagen für die verantwortlich«
Vetätigung als Kunstschriftleiter die in diesem
Spezialfall verständliche und zweckmätzige Bestim-
mung eines Mindestalters von 30 Iahren getrof-
fen wurde, da haben manche geglaubt, Morgenluft
wittern zu können, die ein mangelndes national-
sozialistisches Tätigkeitszeugnis durch den Nach-
weis langjährigen Erdendaseins glauben ersetzen
zu können.

Man verstehe nicht falsch: Es soll hier nicht be-
hauptet werden, dah eine längere Lebenserfahrung
nicht auch eine grötzere innere Reife begründet und
zur Folge hat. Aber es soll verhindert werden,
datz aus dieser Tatsache Trugschlüffe gezogen wer-
den. Denn nicht nur die Dauer der Lebenserfah-
rung ist hier das entscheidende Moment, die Jn-
tensität des Erlebens, das den Menschen inner-
lich gestaltet, erscheint uns gleich bedeutsam zu sein.

Ein Jahr aktiven Einsatzes für die Partei in
der Zeit des Kampfes ist — so glanben wir — fiir
die innere Reife eines Menschen vdn grötzerer Be-
deutung als zehn Iahre eines träge dahinflictzen-
den bürgerlichen Daseins von ehedem.

Das ganze Eeheimnis der Erziehungsarbeit, die
die Partei heute leistet, ist ihre Methode, durch
Forderungen vo» Opfer und Leistung die innere
Eestalt des jungen Menschen rascher und prägnan«
ter reifen zu laffen.

llnd das Eeheimnis der Pers 3 nlichkeit ist
es, eine innere Reife in eincm Lebensabschnitt zu
erreichen, dem noch der Aktivismus und das kör-

„Tag -er nationasen Goli-ariiät"

Jn diesem Jahre am Samstag, den S. Dezember
Berlin, 30. November

Der „Tag -er »ationalen Soltdart»
t ii t" findet in diesem Jahre am Samstag.
den S. Dezember, statt. Wie bisher werden
auch in diesem Zahre wiederum die sührcnden
und bekannten Persönlichkeiten aus Partei, Staat.
Kunst und Wissenschaft siir das Winterhilsswerl
sammeln. Die Sammlung wird in den Nach-
mittagsstunden des S. Dezember durchge-
führt.

Der „Tag der nationalen Solidarität" 1S3S
erbrachte fast t,1 Millionen Reichsmark zugunsten
des Winterhilsswerks. Er mutz auch in die-
sem Jahr ein voller Erfolg werdeni

perliche und geistige Leistungsvermögen der Iu-
gend zur Verfügung steht. Eewitz, wir ehren und
achten die Menschen, die auf einen langen Lebens-
weg der Arbeit und der Sorge zurückblicken und io
von einer höheren Warte aus uns Rat und Hilfe
bieten können — das Führertum aber, das wir
im Menschen suchen, hat nichts mit Eeburtsjahren
zu tun, sondern nur mit der Vereinigung kämpfe-
rischen Erlebens, daraus entwickelter geistiger Reife
mit dem Feuer jugendlicher Tatkraft.

Die Partei hat niemals Altersgrenzen aufge-
stellt. Eemeinsam kämpften auf der Strotze, in
den Versammlungen, in den Schriftleitungen un-
serer Zeitungen die Frontsoldaten und die jungcn
von der Nachkriegsgeneration. Und heute noch
stehen in der Führerschaft der Partei auch Fiinf-
undzwanzigjährige. Sie sind jung an Lebensjah»
ren, alt an Parteijahren!

Eerade die Nachkriegsgeneration, die in der Not
und dem Elend des Novemberdeutschland aufge-
wachsen ist und früh in Adols Hitler den Führer
fand, hat sich in Deutschland einen starken Platz
heute schon erobert. Sie hat dcm Dritten Reich
manchen „jungen Eeneral" gestellt!

llnd sie ist es, die gegen jeden ihre Stimme er»
heben würde, der etwa durch eine Ueberbetonung
des Lebensalters den Lebenskampf, den diese
junge Eeneration geführt hat und in dem sie rcif
wurde, vergeffen wollte.

Wenn bei der Frage der Kunstkritik eine Le-
bensaltersmindeststufe aufgestellt wurde, dann nicht
ausallgemeinen Eründen, sondern aus Erün-
den der für den Veruf des Kunstschriftleiters er>
forderlichen künstlerischen Schulung und Erziehung
Es bedeutet dies nicht, datz nun jeder Dreitzigjähi
rige von Kunst etwas versteht und jeder Neuundi
zwanzigjährige keine Ahnung davon hat. Es be»
deiitel auch ! An'-'cht für alte verkalkte Kunst«
kritikcr ven >' m, auf ihren Eeburtsschein zt
pechen and n-it ihren uralten Weisheitcn die jun.
 
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