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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0485

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Berlag Mld Henmrgeber: Derlag DollSgemebrfchaft D. M. d. tz„ Heidelberg. H-urPtftr. I2S/I28. SammS-
>k. SL25. Schristlcitiuig Brullnengaffe 20/21, Fernsprecher 3710. Dic »DoWgemeüllchast' erscheint 7 mal
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Zwei Goldmedaillen für Oeutschland

Hans Woellke-Berlin un- Tilly Kleischer-Zrankfurt olympische Sieger im Kugelstoßen un- Gpeerwerfen — Luise Krüger
(Oeutschlan-) erringt eine Gilberne, Gtöck (Oeutschlan-) eine Bronzene Me-aille — Iinnlan- triumphiert

im ^0000-Meier-Lauf — Amerika gewinnt -en Hochsprung

(0 raktberlvkt UN80N0I- Nstvb vsrlln onts»n6tvn o IvmplL-Svbrlltloltuns)

Deutschlan-s Itagge am
Giegesmast

Dieser erste Kampftag dcr Olympischen
Spiele brachte Deutschlands Leichtathletik ihren
bisher größtcn olympischen Ersolg. Zlveimal
konnte in Anwesenheit des Führers Deutsch-
lands Flagge am Siegesmast für die deutschen
Siege im Kugclstoßen und Speerwcr-
sen für Frauen hochgehen.

Es war ein erhebender Augenblick, als sich
die Hunderttausende im Stadion erhoben, die
Hakenkreuzfahne hochgezogen und die National-
lieder gesungen wurdcn. Dazu kam nach Ab°
Ichluß der sportlichen Wettbewerbc am Sountag
noch dic Siegerehrnng für die Kunstwettbe-
b>erbe, so daß am ersten Kampftag bei der olym-
bischen Zeremonie nicht weniger als
sieben Mal Deutschlands Haken-
kreuzflagge am Sicgesmast hoch-
gezogen werden konnte.

Das ist ein gewaltiger Ersolg, der eiue
sreudige Stimmung im Stadion hervorrief
u»d über den fich besonders der Führer sehr
sreute und glückstrahlend die Sieger auf der
Ehrentribüne beglückwünschte.

Der Führer im Gtadion

. Während der Zwischenläufe über 100 Meter
lraf der Führer in Begleitung von Minister-
hräsident Göring im Stadion ein, von den
Tausenden mit begeisterten Heilrufen begrüßt.
^r konnte nleich dem prächtigen Erfolg des
Deutschen Borchmeyer beiwohnen, der sei-
ben Zwischenlauf gewann und so in die Vor-
^ntscheidung kommt. Mit gespannter Aufmerk-
wmkeit verfolgte Adolf Hitler die Entscheidun-
Sen drunten auf der Aschenbahn und im Jn-
"enraum, und als die Frankfurterin Tilly
8 leischer im Speerwerfen mit einem präch-
ligen Wurf von 45,18 Metern einen neuen
Dlympia-Rekord aufstellte, da freute
uch niemand mehr als der Führer, und leuch-
Eenden Auges grüßte er hinunter zu den er-
svlgreichen Deutschen.

Allen Olympiasiegern drückte er die Hand,
Kicht nur den Deutschen, sondern auch den steg-
^eichen Finnen. Als dann Adolf Hitler gegen
^.Uhr abends das Stadion verließ, da bildeten
^icht nur die Deutschen Spalier, um ihrem
^iihrer zuzujubeln, sondern vor allem auch die
Ausländer sprangen zum Ausgang, um den
-biann zu sehen, der sein Land wieder mit so
äroßem Erfolg aufwärts führte. Ueberall wink-
und grüßten die ausländischen Gästo und
chhen vor allem staunend die Begeisterung
^lnez Volkes für seinen Fiihrer.

Deutschlands erster Leichiathleiiksieg
der Männer

Was Doutschlands einstigem Weltrekordler
Hirschfeld weder in Amsterdam noch in Los
Angeles gelungen ist, das vollbrachte der Ber-
siner Polizeiwachtmeister W o e l l k e. Der deut-
'che Meister im Kugelstoßen schlug am Sonn-
mg die amerikanischen Größen in der Entschei-
^stng, wobei Amerikas Weltrekordler Torrance
keinen Wurf über 15 Meter fertiqbrachte. Das
war ein Jubel, als Woellkes Sieg mit 16,20
-Netern seststand und der Deutsche Stöck hin-
dem Finnen Bärlund noch den dritten
^lah „nd damit eine Bronzemedaille erringcn
konnte! Mit diesem Sieg hat Woellke, der auch
die Glückwünsche seines obersten Chess, General
Daluege, entgegennehmen konnts. M Deutsch.

land den ersten Leichtathletiksieg seit Bestehen
der Olympischen Spiele erzielt.

Mit ihm freute sich nicht nur Ritter v. Halt,
Deutschlands Leichtathletikführer, sondern vor
allem auch seine Kameraden von der Polizei,
und als er am Abend vom Stadion nach Hause
fuhr, da hatte man das Gefühl, daß es ein
Freudentag vor allem für die Polizei war, die
stolz darauf ist, einen Olympiasteger in ihren
Reihen zn hahen.

Oer Triumph der deutfchen Gpeer-
werferinnen

Unsere Frauen haben bisher in internatio-
nalen Kämpfen immer ausgezeichnete Erfolge
aufzuweisen gehabt. Rathke-Batschauer brachte
in Aliylerdam öer deutschen Leichtathleti? die
erste Goldene Medaille, und nun haben Deutsch-
lands Vertreterinnen bei den Berliner OIym-
pischen Spielen würdig an die großen Erfolge
in der Frauenleichtathletik angeknüpft.

Voll Spannung verfolgten wir die Entschei-
dung im Speerwurf, bei der vor allem die
Polin Kwasniewska enttäuschte und auch die
Oesterreicherin Bauma nicht ihre gewohirte
Form zeigte. Als Tilly Fleischer den
Speer iiber die Fahne mit den fünf Ringen
warf, die die Marke für den olympischen Re-

kord anzeigt, erhoben sich die Hunderttausend
im Stadiou und schrien: „Bravo, Tilly!"
Sprechchöre ertönten von den einzelnen Blocks:
„Wir gratulieren, Tilly!"

Glückstrahlend uniarmte die Frankfurterin
ibre Sportkameradin. Als dann ihr Sieg be-
kannt wurde und Luise Krüger als zweite Sie-
gerin nominiert wurde, da wollte der Jubel
im Stadion kein Ende nehmen.

Mit Tränen in den Augen vor Freude, stan-
den nach der Siegerehrung die beiden Deut-
schen zusamiuen mit ihrer polnischen Sport-
kameradin vor dem Führer, in der Hand den
olympischen Lorbeerkranz.

Deutschlands Frauenleichtathletik hat mit
diesem herrlichen Auftakt hewiesen, daß sie
immer noch mit an der Spitze in dcr Welt steht.

Oie Kinnen in Kront

Die Finnen haben an diesem ersten Kampf-
tag ebenfalls einen großen Triumph im 10 000-
Meter-Lauf zeigen können. Diese Söhne eines
Landes, das einen Nurmi hervorgebracht hat,
liefen Vin grandioses Rennen. Anfangs schien
es so, als ob der Japaner Murakoso eine Ueber-
raschung bringen würde; denn er führte lange
über die Strecke.

Als aber Lie Glocke zur letzten Bahn läutete,
da liefen die drei Finnen Salmin e n, As -
kola und Jso-Hollo in einer überragen-
den Manier dem Japaner davon und sicherten
ihrem Land drei Olympia-Medaillen, und al8
drei finnische Flaggen am Siegesmast slatter-
ten, da wurden die siegreichen Finnen lebhast
gefeiert.

Was den Finnen in der langen Strecke ge-
lang, das vollbrachten die Amerikaner im Hoch-
sprung. Als die Latten über zwei Meter gelegt
wurden, da war neben den drei Amerikanern,
von denen der Neger Johnson mit 2,03 Metern
den Sieg davontrug, nur noch der Finne Kot-
kas, der bei dem Stechen um den zweiten und
dritten Platz ausschied.

Die Sregerehrung
unseres Lan-smanns Guior

Bei der Siegerehrnng für dic Sieger im
Olympischen KunstwettbewerL erhielt amSonn.
tag auch der Karlsruhcr Bildhaucr Sutor de«
olympischen Lorbeerkranz. Exz. Lewald über-
brachte unserem badischen Landsmann, der übri-
gens als Gast des Olympischen Komitecs de«
Spielen in Berlin beiwohnt, die olympische
Goldmedaille.


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