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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2037

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^a^/ss^ „?f/s/»/s/»»r/»«/»r,«F"

Eensationelle Enthüllungen über die Waffenhilfe für die Bolschewifien

' (Don unserem Pariser Sonderberichterstatter)

Paris. 15. November

. Ziemlich überraschend hat der französische Lust-
Artminister Eot zugegeben, da'g durch das fran-
Aische Luftsahrtministerium umsangreiche Liefe
?tdgen an die befreundete spanische „Frente Popu
gemacht wurden. Er fügte allerdings hinzu,
^8 diese Verkäufe vor dem 8. August, dem Tage
Er Unterzeichnung des Nichteinmischungspaktes,
"kgenommen wurden. Diese Einschränkung war
auhenpolitischen Gründen angebracht, und es
? ohne Zweifel, dag das Lustfahrtministerium
.Ü Paris seither direkt keine Lieserungen mehr
^tigte. Indes gingen die Lieferungen durch a n-
^s.re Stellen weiter. Sowohl der bekannte
^srger Didier Poulain wie auch der ständige
h'itarbeiter für Lustfahrt beim „Figaro" haben
-rreinstimmend die weiteren Belieferungen an die
^rente Popular" bestätigt und durch iuterrssante
^Zelheiten ergänzt.

*H°,e Hikfe- ln Tätigleit

s. .biebön den zugegebenen Lieferungen des Luft-
Lrtministeriums bis zum 9. August, welche der
Mgaro" eingehend darlegt, hat die franzö-
^che Volksfront ihrer spanischen
zo^westerpartei seit dem 25. Iuli über
>p. "erschiedene Flugzeuge geschickt,
x°runter z. V. 14 Dewoitine 373. 6 Potez 459,
tz^°tez 542, 6 Liorö Kampfmaschinen 46, 7 grohe
z^Wber Potez 543, 4 Jagdmaschinen Dewoitine

> 1 Spadkampfmaschine 91 verzeichnet werden.
^ .Diese Maschinen sind nicht den franzöfischen

t. ^gsbeständen entnommen, sondern gingen di-
p -t ab Fabrik als Verkehrsflugzeuge

ch Madrid, und zwar bis zum 21. Oktober.
tz, Vewaffnung, Maschinengewehre etc.,
s. in Papier verpackt im Rumpf als Er-
sr.^t.eile mitgeführt. Auf Bestellung der
«i^osischen Volksfront lieferte die Fabrik Vleriot
p,. .Modell der neuen Spadkanone. Der Versand
der kommunistischen Zelle der Vleriot-
jj-^e unter Leitung des Piloten Massotte
^?wacht und vorgenommen. Die Bezahlung
^ Lieferungen hat die „Frente Popular" durch
», Ipanische Botschaft übernommen, teils
t^en ste sogar mit Ueberpreisen durch die Jn-
^"ationale Rote Hilfe in Amsterdam
tzÄMt. Man weih also auch unter den „Roten
"bern" die Konjunktur auszunutzen.

englisckie Domber

jtzMer der Leitung von Vossoutrot und dem
..tz^eir Flieger Sadi Lecointe lieferte die
'"chs Eon populaire des Sports aSronautiques"
8eb/> "ur französische Kriegsflugzeuge, welche an-
b^"ch von den Fabriken zu Sportzwecken abgege-
U>urden, sondern auch schwere zweimotorige
ÜIi-?'lsche Bomber, und zwar waren es 2
Lourrier, 1 Airspeed Envoy, 1 Havil-
^chii, ^^agon und 2 Havilland Rapide. Diese Ma-

°dsi°sft wuroen von oer ^eotzratron in trnglano
unter der Vedingung, dah sie, wie es in
^chreiben, das der Vizepräsident der Fsdsra-
A. Serre, unterzeichnete, heitzt, „nur zum
»e^"Uche auf französischem Boden ausschliehlich
>»e^°Uoet würden und nicht weiter ausgeführt
>e Da man in keinem Klub der F6d6ration
"englisches Flugzeug sah, kurze Zeit später
^vliiL ^ Meldung kam, daß zwei dieser englischen
ichoss er von den Nationalen bei Madrid abge-
bchW wurden, war deren Verkauf nach Spanien
°is?n badi Lecointe hat diese Tatsache auch
^>i" iEUgegeben und erklärt, dah diese geschäftlichen
»1». ^ungen einen sehr bemerkenswerten Umfang
^uommen hätten.

^rnartige „Verkehrsflugzeuge"

die „Air France" ist als Lieferant an die
Man . Popular" aufgetreten. An sich ist die „Air

«b

. dem Luftfahrtministerium unterstellt, hat
"Uero eigene Verwaltung, so datz ste auch
u»r v^wortlich" selbständig handeln kann. Bereits
' »r ^ 9. August verkll lfte die „A i r Franc e"
Vermittlung des französischen
'wLrtigen Amte? 6 Verkehrsma»

Oderss V»8»e (rsostts), yee Kommsncksur avr spnnisosten ssremcksnlesion, ckie slvst im Uürserkr!»«
ckurost istr steickenstsltes Verstsltsn besonckers sussereivknet iist. unterstsit sicst stier mit ckem ffiivser-

kspitsn kckorsto (ßsnr Unbs) unck Otrerst IVIsrtin aionso IlVIittv) Scherl-Bildcrdtcnst

El Escorial eingefchloffen

Oie Güdvieriel Madrids gesäubert — Rote Gegenangriffe zurückgeschlagen

schinen an Madrid. Sie waren damals be-
auftragt, die Frauen und Kinder von bedrohten
Franzosen in Madrid nach Frankreich zurückzu-
schaffen. Die rote Regierung beschlagnahmte diese
Flugzeuge, und durch längere Verhandlungen
wurden dieselben für den Preis von ca. 550 000
Frs. an die „Frente Popular" verkauft.

Jn den späteren Wochen sind weitere, neueste
Maschinen nach Madrid geflogen, wobei nachher
nur noch die Piloten nach Paris zurückkehrten. An-
fang Oktober verkaufte das Luftministerium einen
Apparat neuester Konstruktion an die „Air France",
welcher allein den Kominternagenten zur Verfü-
gung steht und u. a. auch den Botschafter R o s e n-
berg wiederholt in verschiedenen Missionen an die
entsprechenden Beftimmungsorte flog.

BüraerkriegSluftlinie

Weiter wurde durch die „Air France" einc
eigene V e r k e h r s l i n i e Paris — Ma-
drid nach Alicante eingerichtet, welche nur
im Dienste der „Frente Popular" steht. DieFlug-
karten für diese Linie werden durch die kom-
munistische spanische Botschaft in Pa-
ris verkaust. So war es bezeichnend, dah der
argentinische Botschafter in Paris keine Flugkar-
ten, welche er sür bedrängte orgentinische Frauen
und Kinder in Madrid sich besorgen wollte, be-
kommen konnte, angeblich wegen „llebersüllung"
der Flugzeuge. Dabei soll diese Fluglinie auch
zur Beförderung von Flugzeugbenzin verwendet
werden. Laut einer Bestellung bei der Firma Ju-
piter-Paris wurde gemäh Auftrag 14 339 eine Lie-
ferung von 320 000 Litern Flugzeugbenzin nach
Madrid getätigt, wclche im Monat Oktober durch
eine weitere Lieferung von über 350 000 Litern
ergänzt wurde, und zwar durch dieselbe Firma.

Dah auch die C.E.T. (französische Eewerkschaft)
in dieser Organisation tätig, ist kaum eine lleber-
raschung. Dah sie aber in den verschiedenen
Flugzeugfabriken die Arbeiter offen
zu unentgeltlichen Ueberstunden zu-
gunstender „Frente Popular" auffor-
dert, damit die spanischen Vestellungen so rasch
als möglich durchgeführt werden können, dürfte
doch über den Rahmen des üblichen hinausgehen.
Jndes wurden diese Ueberstunden von den Arbei-
tern verschiedener Fabriken durchaus nicht mit Be-
geisterung aufgenommen, denn von 800 Arbeitern
in einer Fabrik haben sich nur 175 dazu bereit er-
klärt. Die Derbrüdcrung mit den spanischen „Freun-
den" scheint also nicht besonders herzlich zu sein,
wenn es sich um materielle Opfer handelt.
lSchluh auf Seite 2)

Berlin, 15. November

Vor der gröhten Zuschauermeng«. dir jemals
aus dem europäischen Festlande einem Fuhballspiel
beiwohnte, kam am Sonntagnachmittag im Olym-
vischen Stadion zu Berlin der iechste LSnderkamps
zwischen den Nationalmannschaften von Deutsch-
land und Jtalien zum Austrag. Das Sviel
cndete unentschiede« 2:2 (2:11.

67 Sonderzüge hatten fast 70 000 Besucher aus
allen Teilen des Reiches gebracht. rund 40 000
stellte dic Reichshauvtstadt. aber auch die Jtaliener
waren mit einem stattlichen Aufgebot erschienen.
Jn der Ebrenloge sah man Reichsminister Dr.
Eoebbels, den Reichspresseches der NSDAP.,
Dr. Dietrich. die Staatssekretäre Pfundt-
ner und Ohnesorge, den Stabschef der SA.,
Lutze. Reichsiugendführer Baldur v. Schirach,
viele hobe SA.-, SS.- und NSKK.-Führer, den
italienischen Botschaster Attolico und zahlreiche
Mitglieder des Divlomatischen Korps und selbst-
verständlich die Svortfiihrer beider Nationen, an
ihrer Svitze Reichssoortsührer von Tschammer
und Otzftu unL Senrral Baccaro, der Präst-

Salamanca. 15. November
Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers
der nationalen Truvven meldet aus dem Abschnitt
der 7. Division, dah die Säuberungsaktio-
nen und die Befestigung der von dc« nationalen
Truppen in den küdlichen Stadtvierteln
Madrids erreichtcn Stellungen weiter fortge-
führt worden seien. Die Kamvitätigkeit der Roten
habe nachgelassen. Ein Angrifssversuch gcgcn die
rechte Flanke der nationalen Truvven sei blutig
zurückgeschlagen worden.

Die in Asturien kämpfende 8. Division meldet,
dah Versuche der roten Miliz, die Verbindungs-

dent des Jtalienischen Olympischen Komitees uwd
zugleich des Jtalienischen Fuhballverbandes.

Dem Kamvs ging eine Ehrung der 39 Ovfer
des untergegangenen deutschen Dampfers „J s i s"
voraus. bei der ein SS.-Musiksug das Lied vom
guten Kameraden spielte, während die Zuschauer
entblöhten Hauvtes eine Minute in stillem Eeden-
ken an die braven deutschen Seeleute verweilten.
Dann begann in einer Atmosvbäre schönster Svort-
lichkeit ein vrächtiger und rassigcr Fuhballkampf,
der die weit über 100 000 sportbegeisterten Zu-
schauer während der ganzen 90 Minuten in höch-
ster Svannung hielt. Sie verfolgten das gleichwer-
tige Sviel mit bewährter Obiektivität und zollten
den Leistungen beider Mannschaften unparteiisch
Beifall.

Die Jtaliener gingen schon in der vierten Mi-
nute durch einen Fehler der deutschen Verteidigung
in Führung, aber bis zur Pause konnte der deut-
lche Mittelstürmer Sissling eine 2:1-Führung
sür Deutschland herausholen, die fünf Minuten
nach dem Wechsel wieder verloren ging. Trotz aller
Anstrengungen beider Parteien blieb es bei diesem
Ergebni».

linien zwischen Ovicdo und dem Eros der nationa,
len Streitkräfte abzuschneiden, vereitelt worden sind.
Die Versorgung der Stadt Oviedo erfolge vollkom-
men normal.

Der nationale Sender von Valladolid meldet,
dah es den nationalen Truvven westlich von
Madrid nach schweren Kämpfen gelungen sei, den
Widerstand der roten Miliz bei Pozuelo
de Alarcon zu brechen und diesen wichtigen
Stützpunkt der Marxisten zu erobern. Dieser be-
deutende Erfolg sichere nicht nur die Flanke der
vor Madrid kämvfenden nationalen Trupven, son-
dern bedeute glcichzeitig auch eine ernste Be-
drohung der Verbindungsstrahe von El Esco-
rial nach Madrid, die als Rückzugslinie der
Roten von Wichtigkeit ist.

Einer Meldung des nationalen Senders von
Jaca zufolge sollen Kriegsschiffe der Vurgos-Regie-
rung im Mittelmeer einen sowjetrussischen
Dampfer gekapert haben. der eine für di«
Roten bestimmte Ladung von Wassen und Kriegs-
material an Vord hatte.

Der Rundfunksender von Tenerissa ieilt mit.
daß die nationalen Truvoen ihren Vormarsch
an der Front von Guadalajara fortsctz-
ten, während sich die Roten in Richtung auf Al-
cala de Henares zurückzögen. Die Marxisten
in der Gegend von Escorial seien fast vollständig
eingekreist. Jhr Widerstand werde deshalb nicht
mehr von langer Dauer sein.

Jm übrigen haben am Samstagnachmittag vier«
zig nationale Flugzeuge Madrid überflo-
gen. wobei zwei rote Kampsflugzeuge
abgeschossen wurden.

Wie Reuter aus Madrid berichtet. ist es den
nationalen Truvven in der Nacht zum Sonntag
gelungen, den Manzanares-Fluh zwischen der To-
ledo- und der Prinzessinnen-Vrücke zu überschreiten.
Eleichzeitig ist es den Truvven des Obersten Bar-
ron gelungen. die Häuser gegenüber der Segovia-
Brücke zu erobern.

Aus Lissabon wird berichtet. dah der Leiter der
Kommunistischen Partei in Madrid. Vicente,
am Samstag in Madrid getötet worden ist. Auch
der Leiter der „Verteidigung Madrids", der „Ge-
ocral" Mjajas, soll verwundet worde» jei».

Oeutschland-Lialien unentschie-en

Ein Kußball-Länderkampf vor über ^00000 Zuschauern
 
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