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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1641

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Yst di« Fettusz «» Srschewo, K»r4 hvster» ««valt) -«^mdrrt. besteht «n «nstnmch emt Snt»

schädigung, Sbb-stellmlgen müsten bt» spätestenr rs, d. M. sür den solgenden Mvnat direkt Seim Derlag
«ingereicht werden. »nLschlieblicher «erichtSftandi Heidelberg. «lnzetgenpretse lant ansliegendem Taris.

^«rlag nnd Hera«Sgeber, verlag volkSgenletnschast HetdelLerg, Hanptstr, ttst/irs. Sammel»

^r, Z22S, Schriftleitung: Brunnengaffe Ä>/24, Kernrns 3740, Die »BolkSgemetnschast' -rschetnt 7 mal
wachentlich llnd koftet monatltch 1.70 RM. bei TrLgcrzustcllnng zo Pfg„ bei Dostzustellung 42 Psg. meh».

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Vierjahresptan unier Görings Leiiung

Von Adolf Hiller mit -er einheitlichen Durchsührung -etraut

BerNn, 19. Oktober

Aer Führer und Reichskanzler hat folgende Verordnung erlassenr

Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes

Vom 18. Oktober 1936

„Dic Verwirklichung des von mir auf dem „Parteitag der Ehre" verkündeten neuen
«ierjahresplanes erfordert eine einheitliche Lenkung aller Kräfte des deutsche«
Volkes und die straffe Zusammenfassung aller cinschlägigen Zuständigkeiten in Partei und
Staat.

Die Durchführung des Vierjahrcsplanes übertrage ich dem Ministerpräsidenten Ge-
üeraloberst Göring.

Ministerpräsident GeneraloLerst Göring trifft die zur Ersüllung der ihm gestellten
Aufgabe erforderlichen Maßnahmen und hat soweit die Bcsugnis zum Erlah von Rechtsver-
ordnungen und allgemcinen Vcrwaltungsvorschriften. Er ist berechtigt, alle Behörden, ein-
ichliehlich der obcrsten Reichsbehörden, und alle Dienststcllen der Partei, ihrer Gliedc-
rungen und der ihr angeschlossenen Verbäudc anzuhörcn und mit Weisungen zu versehen.

B.,ch«,sa»d<». d-n «S, O»°b-r lM. M«r., u»d R.i«s,°»,l„

(gez.) Adolf Hitler "

Hermann Gön'ngs große Aufgave

Die NSK schreibt dazu:

), Als der Fiibrer in Nürnberg die groben Jdeen
neuen Vierjahresvlanes verkündete, als er die
*Lndsätze entrvarf, die dem deutschen Volke erne
».„Ue wirtschaftliche Lebensbaüs geben werden,
^ erklärte er:

»Die Aussührnng wird mit nationalsozia-
"stischer Energie und Tatkraft ersolgen!"

Energie und Tatkrast. sie waren das Eeheim-
2 der nationalsozialistischen Erfolge, sie werden
auch künstig bleiben!

Ebenso wie damals. als der Führer seinen
ersten Vierjahresvlan verkündete. so folgt auch
diesmal der grohen Planung die zielbewuhte
Durchführung unmittelbar auf dem Fuhe. Nach
altem und bewährtem Erundsatz des National-
sozialismus ist einem Manne die Aufgabe nnd
die Verantwortung Lbergeben worden. Einem
Manne freilich, der seine Entschlossenheit und Tat-
krast nicht erst unter Beweis zu stellen Lraucht.

Eeneraloberst ELring bat als Nationalsozia-
list und alter Eetreuer des Führers schon manche
grohe staatsmännische Aufgabe sowohl vor der

Machtllbernahme wie nachher mit der ganzen
Kraft seiner Persönlichkeit in Angrisf genommen
und gelöst. Nunmehr ist er vom Führer erneut
in einer entscheidenden Frage der deutschen Zu-
kunft an verautwortungsvollster Stelle eingesetzt
worden. Denn es ist eine groke Aufgabe, die
Hermann Eöring übertragen wurde. Der national-
sozialistische Eedanke von der Arbeitsgemeinschaft
der Nation, der in den vergangenen Jahren in
Deutschland zum Leben erweckt worden ist — jetzt
wird er unter entschlossener FLHrung und unter
zielbewußtem Einsatz der Kräfte in der entschei-
dungsvollsten Frage der deutschen Zukunst seine
Vewährungsprobe abzulegen Haben.

Wir wissen es: Auch dieses Ringen, das
Ringen um den neuen Vierjahresplan wird wie-
der ein Sieg werden, Ekn Sieg vor allem aber
auch deshalb, weil das deutsckie Volk mit ftarkem
Vertrauen dem Führer und seinem Beauftragten
Hermann Göring ein lebendiger Helfer sein wird
bei dem Werk. das wiederum dient dem Wohle
und der Krast der Nation.

Und nicht umsonst sind die Nationalso-
zialistische Parter und ihre Gliederungen
'ü der Versügung des Führers besonders genannt
und hervorgeboben: sie. die volitische Fübrungs-
organisation der deutschen Nation. wird in vor-
derster Front steben beim Kamps sür dieses Werk.
sie wird stolz und freudig ihrem alten Vorkämpfer
und Frontgenossen. dem Nationalsozialisten Ser-
mann Eöring. folgen. die ihm vom Führer Lber-
tragene nationalsozialistische Ausgabe zur Tat
werden zu lassen.

Wieder ist ein Ruf an Dentschland ergangen
und wieder wird unser deutsches Volk zeigen, dak
es ihn bört. Es wird mit Diszipli», mit Tat
und Einsatz dem Führer für seine grotze Jdee und
ebenso sür seine energische und zielbewutzte Eut-
schlietzung Dank sagen.

Graf Ciano heute in Berlin

Ein bemerkenswerter Leitartikel -es „Giornale Ltalia" zum Besuch Gkanos

Berlin. 19. OktoLer

Dex ktalienische Anhenminister Gras Ciano
^ am hentigen Dieustagnachmittag als East der
^ichsregierung zum Besuch des Reichsautzeumiui-
^ Frhr». v. Neurathin Berlin eintresfen.
Vegleitung des italienischen Staatsmannes
js^^den sich der Eeneraldirektor für die europä-
Angelegenheiten, Gesandter Buti, der Ge-
tz ^direktor sür die allgemcinen Angelegenheiten,
^ landter Eras Vitetti, der Generaldirektor für
Dienst der ausländischen Presse, Comm.
° Z.1 i, sowie der persönliche Referent des
u^nministcrs, Comm. Anfuso.

^ Anschluh an eincn mehrtiigigen Aufenthalt
Reichshauptstadt wird sich Graf Ciano nach
tz?dentschland begeben, um einer Emladung des
" hrexg und Reichskanzlers zu solgen.

*

der Reise des italienischen Auhenministers
s>e?'-,Ealeazzo Ciano nach Berlin veröffentlicht
^Eor des „Eiornale d'Jtalia" unter
^rberschrift „Die europäische Politik an einer
k>i„M!alnen Wende — Einc politische Zusammen-
!pr-^, einen bemerkenswerten Aufsatz. Die Be-
heikl ngen des Erafen Ciano in Deutschland, so
ätiv ^ dann, gingen von genau bestimmten Po-
stx.^n, von klar formulierten Vorsätzen aus und
sest^^n konstruktive Ziele zur Realisierung einiger
^ Punkte in den Beziehungen der beiden Län-
llg Tse in den allgemeinen Beziehungen Europas
^ ^ .hätten zur Erundlage die Verwandtschaft
der ^gime, das Zusammentreffen der Jnteresjen
ig^uerden Länder in vielen wesentlichen Proble-
^Urü Parallelität vieler ihrer Positionen in
^ran Festigkeit ihrer inneren nationalen

äiel- r' es ihnen erlaube, auch ihre politischen
" sestzulegen und sie pom Wechsel der xarla«

mentarischen Erscheinungen nicht Veeinflussen zu
lassen.

Die Begegnung bezwecke weder Blockbildnngen
noch Einschüchterungsversuche, ste wolle eine
Bekriiftigung des Friedens sein, den Jtalien
unter Ansbietung aller seiner produktive«
Kräfte dem Jmperium geben wolle und den
Deutschland sür die Fortsetzung scines gigan-
tischen innereu Ausbauwerkes benötige.

Veide Länder hätten die gleiche realistische Auf-
fassung vom Frieden, der vom Grundsatz der inter-
nationalen Eerechtigkeit und des tatsächlichen
Eleichgewichts der Rechte und der Jntereffen ge-
tragen werde. Dieser Auffassung liege jedcs dok-
trinäre und universalistische Ziel fern.

Das halbamtliche Blatt untersucht dann die
europäische Lage, in der die bevorstehenden Be-
sprechungen unter genauer diplomatischer Vorbe-
reitung und mit einer klaren Orientierung der
Absichten herangereift seien. Die Rückkehr Vel-
giens zu einer klassischen Nentralität werde weit-
gehende politische und auch juristische Rückwirknn-
gen auf die internationalen Beziehungen haben.
Der Erundsatz des Locarno-Gedankens sei
im Begriff, Schiffsbruch zu erleiden. Zu den Ver-
suchen Frankreichs und Englands, die Formen und
Punkte des Locarnogedankens einschneidend zu än-
dern, sei jetzt noch die Tatsache der Enthaltung
Belgiens hinzugekommen. Neben diesen Schwierig-
keiten sei auch an den Versuch Englands zu er-
innern, seine Garantenstellung zu seinen Eunsten
zu c.weitern und dadurch Jtalien zu isolieren.

Auch das Völkerbundsproblem, soweit
es die dnrch den Sanktionsartikel gestcherte kollek-
tive Sicherheit betreffe, habe sich, so führt das
Blatt dann aus, erneut verschärft. Die Stellung
Deutschlands nnd Jtaliens dem Völkerbund gegen-
über weise heute ebenfalls eine innere Verwandt-
schajt auf. Deutschland habe den Völkerbund end-

gültig verlasien, Jtalien habe seine Mitarbeit de
facto, wenn auch noch nicht de jure eingestellt.

Das Fernbleiben beider Erohmächte gehe
auf die gleiche Art von Grüuden zuriick, uäm-
lich auf eine unausrottbare Berstäudnislostg-
keit des Genser Znstituts für die Lebensinter-
esien deider Staaten. Diese Verständnislosig-
keit bestehe weiter «nd habe sich sogar noch
verschärst.

Weitere Elemente der europäischen Unordnung
seien in den Ereignisien in Spanien und in
dem lärmenden Auftreten Sowjetruh-
lands im Londoner Nichteinmischungskomitee so-
wie in der immer mehr um sich greifenden kom-
munistischen Zersetzung und in dem Ver-
such zu sehen, den Klassenkampf, der in Jtalien,
Deutschland und anderen Ländern zum Glück ihrer
Völker ausgerottet worden sei, in die internatio-
nalen Beziehungen hineinzutragen. Gegenüber die-
sen Versuchen wollen die starken und gesunden Völ-
ker aktiven Widerstand auf ihrer Verteidigungs-
linie leisten. Es sei nur natürlich, wenn diese Na-
tionen bei der Abwicklung ihrer täglichen Auf-
gaben und Arbeiten znsammenhielten. Das
sei auch zwischen Jtalien nnd Deutschland der Fall.
Diese gesunde Arbeit als nationales Recht und
nationale Pflicht stelle zwischen ihnen natürliche
Beziehnngen für den Schutz dieser Arbeit und für
den Austausch ihrer Erzengnisse her.

Der Aufsatz erinnert zum Schlntz an das Pro-
blem des Donauraumes, wo autzer dcn ita-
lienischen wichtige deutsche Jnteressen zusammen-
treffen, die Jtalien immer anerkannt habe und mit
den eigenen Jnteressen und den allgemeinen Ve-
dürfnissen im Donaugebiet in Uebereinstimmung
bringen wolle. Aus allen diesen Zusammenhäpgen
der enropäischen Politik sei die Reise des italieni-
schen Autzenministers nach Deutschland reich an
ideeller Bedeutung und realpolinschen Möglich-
keiten.

Reden an der Grenze

8.-8. — Der deutsche diplomatische Protest
wegen der unerhörten Beschimpfungen des deut-
schen Staatsoberhauptes Adols Hitler durch den
in Frankreich hetzenden Bolschewistenhäuptling
Thorez hat bisher noch immer keine Antwort
seitens der Regierung Vlum gefunden. Stattdessen
erklärte der die sogenannte „Volkssront"-Regie-
rung unterstützende Vorsitzende der marxiftischen
Eewerkschasten, Jouhaux, am vergangenen
Sonntag in Mühlhausen: Jeder Franzose habe
das Recht, seiner Meinung sreien Ansdruck zu
geben; es gehe nicht an. dah andere Länder gegen
französtsche Worte protestierten, die anj fran-
zöstschem Voden gesprochen würden.

Da Herr Blum und seine Kollegen bisher ent-
weder nicht den Willen oder nicht den Mut ge-
sunden haben, von dem bolschewistischen Vrunnen«
vergister Thorez abzurücken, dürfen wir wohl
diese Worte Jouhaux' als „Antwort" betrachten.

Jn unmitzverständliches Deutsch übersetzt, be»
sagt das: Obwohl die französtschen Strafgesetze
Beleidigungen fremder Staatsobexhäupter unter
Strafe stellen, ist dte Regierung Blum nicht
giwillt, gegen Thorez vorzugehen, weil sie sich in
restlcser Abhängigkeit dieses Statthalters Stalins
in Frankreich befindet.

Eauleiter VLrckel konnte deshalb mit gutem
Recht anlätzlich der Einweihung des Weintores
in Schweigen feststellen:

„Die französische Regierung betrachtet eins
Mahregelung des Kommunisten Thorez, der
unseren Fllhrer so unerhört beschimpfte, heutei
schon als eine Einmischung in die innere«
rusiischen Verhältnisie."

Wir kennen die Schwierigkeiten, denen Herr
Vlum innenpolitisch gegenübersteht. Scine Regie»
rungsmehrheit lebt von Enaden der durch Mos-
kan besehliaten Kommunisten. Angesichts der uns
aus der Systemzeit bekannten Koalitions-Kuh-
handelsgeschäfte parlamentarisch rcgierter Staa«
ten, erwarteten wir von vornherein keine offene,
mutige Ablehnung der provokatorischen Hetze des
Bolschewisten Thorez. Was wir aber im Znteresie
einer dentsch-französischen Vcrständl»
gung für selbstverständlich hielten, soll nicht ver»
jchwiegen werden.

Als gemeldet wurde, dah der französischs
Staatspräsident, Herr Lebrun, in Stratzburg,
der französtsche Ministerpräsident, Herr Blum,
in Orleans und der sranzösische Kriegsminister,
Herr Daladier, in Verdun und Sedau am
Sonntag sprechen würden, da hosften wir auf
eine Eeste Lber die Erenze, die hätte ge»
eignct sein können, das deutsche Volk die schweren
Beschlnlpfungen seines Führers vergessen zu las-
scn. Diese Eeste der Versöhnung nnd Wiedergnt-
machung ist ausgeblieben. Wir stellen das
mit Bedauern fest, ohne nun deshalb Staatspräsi-
dent Lebrun sowie die Herren Blnm nnd Dala»
dier in der Art des Volschewiken Thorez anzn-
pöbeln. Schlietzlich ist es eine Angelegenheit der
Franzosen, darüber zu entscheiden, was ibnen
wertvoller ist: Ein gut-nachbarliches Ver-
hältnis zum deutschen Volk, mit dem ste Seite an
Seite zu leben gezwungen sind, oder aber ein
fragwürdiges „Sicherheits"-Militärbündnis mit
den Sowjetmachthabern, deren Beauftragte i«
Frankreich als einzige Aufgabe die Vergistung
der deutsch-französtschen Beziehungen bis znr
ossenkundigen Kriegshetze ansehen? Ungeachtet
dieser eines Tages notwendig werdenden Entschei-
dung, stehen wir hinter den Worten Bürckels in
Schweigen, der einen scharfen Trennungsstrich
zwischen dem französischen Volk und dcn
in Frankreich lebenden, von Moskau bezahlten
bolschewistischen Hetzern zog.

Eegenüber einer Festnngswand aus Eisen-
beton und Kanonen errichtete Deutschland das
Weintor der Pfalz nahe der französischen Grenze.
Dieses Tor ladet unscre Nachbarn im Westen ein:
Besucht uns, seht Euch das nationalsozialistische
Reick> an! Wir bauen keine „Potemkinsche DLrfer"
auf, nm Euch zum Nationalsozialismus zu bekeh»
ren. Wir wünschen nur gutc Nachbarschaft und —
wenn möglich — gemeinsame enropäisch«
Ausbauarbeit.

Jenseits der Rerchsgrenze wurde von Staats«
präfident Lebrun auch ein Bekenntnis znn»
 
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