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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Lsits 2

^Volksgemeinschaff^

Dieustag, de» 20. Oktober

Frieden abgelegt. Aber der systematische Störer
des Friedens — in diesem Falle Thorez — wurde
nicht zur Ordnung gerufen. Kein Wunder. wenn
man leider feststellen muß, datz auch Herr Blum
nicht daran dachte, die Scherben, die Thorez
autzenpolitisch in Stratzburg zurücklietz, wenn auch
nur notdürftig zu krtten. Jm Eegenteil: Blum
bekannte sich erneut zu der sogenannten „Volks
front" und bat flehend um die kommunistische
Mitarbeit, von der er erwarte, datz sie die lleber-
einstimmung ihrer Politik im Parlamen.t
und im Lande herstelle.

Vor zwei Jahren, so meinte Herr Vlum, sei
lediglich ein Gegensatz zwischen den Demokratien
und'dem Faschismus vorhanden gewesen. Heute
bestehe die Fragestellung Diktatur oder
Volschewismus. Jnsolge der Zuspitzung die-
ses Eegensatzes sei eine Verschiebung der Kräfte
in Europa eingetreten,. die den Interessen Frank-
reichs abträglich sei.

Staaten, die früher auf Seiten der Demokra-
tien gegen den Faschismus gekämpft hätten,
stimmten heute für die autoritäre Ordnung
gegen die Anarchie oder andere wieder verhiel-
ten sich neutral zwischen beiden. Früher oder
später, so sagte Herr Blum, werde man dazu
ubergehen, die Demokratie als ein Vorstadium
der kommunistischen Anarchie zu verurteilen!
Diese Entwicklung müsse verhindert werden.

Wir gestatten uns, Herrn Blum darauf auf-
merkfam zu machen, datz dies nicht „früher oder
später" eintreten wird, sondern datz Adolf
Hrtler auf dem Parteitag der Ehre 1936 schon
feststellte, datz demokratisch-parlamentarisch re-
gierte Staaten der günstigste Nährboden sür den
Volschewismus seien.

Diese Tatsache scheint Herr Vlum ebenso über-
sehen zu haben, wie er fälschlicherweise annimmt,
datz der Vormarsch der autoritären oder neutra-
ken Staaten gegen Frankreich gerichtet sei.

Nein, so ist es nicht! Jm Eegenteil: die Völ-
ker Europas warten darauf, datz Frankreich
den ihm gebührenden Platz in der Abwehrfront
Europas gegen den Volschewismus endlich ein-
nimmtz Sie Langen um Frankreich, dessen BLnd-
nis mit dem bolschewistischen Welt-
f e i n d, sie als bedauerliche Fehlentscheidung an-
sehen. Sie hoffen auf eine Rückkehr der Pariser
Diplomatie in die Front der europäischen
Mächte, eine Rückkehr, die übriaens täglich lauter
von unzähligen französischen Patrioten gefordert
wird.

Eine solche Entwicklung wird allein den euro-
päischen Jnteressen und damit auch denen der
französischen Nation dienlich sein.

Wir hoffen darauf, datz dereinst über die
Erenzen Frankreichs Worte dringen, dre sich gegen
den jüdischen Bolschewismus für Europa und
damit für den nationalen französischen Volks-
staat aussprechen. Am vergangenen Sonntag ver-
nahmen wir solche Worte nicht.

Katholiken fürBündnis mitMoskau

Tschechoslowakische Bischöfe liebäugeln mit -em Bolschewismus

Prag, 19. Oktober

Wie der „V.V." meldet, scheint es. dah der
volitische Katholizismus in der Tschechoslowakei
seine politische Linie so ziemlich verloren hat. An
Stelle einer früheren Planmätzigkeit des Vor-
sehens ist Planlosigkeit getreten. Die Ansichten
im katholischen Lager gehen heute denkbar weit
auseinander.

Es ist erst wenige Wochen her, seit der Päpst-
liche Nuntius in Prag, Monsignore Ritter, der
eigentliche geistige Führer des politischen Katho-
lizismus in der TschechoslEakei, eine „Antibolsche-
wistische Lisa" bildete, wozu er den Segen des
Papstes erhielt. Obwohl seit dieser Eründung
mehrere Wochen vergangen sind, hat man noch
nichts davon gehört, ob die Liga ihre Tätigkeit
aüfgenommen hat oder nicht. Die letzte Vischofs-
konserenz, die Anfang Oktober in Prag
stattfand, hat es streng vermieden, zu dieser Frage
Lberhaupt Stellung zu nehmen, weil man sich dem
Vernehmen nach über die Art des Vorgehens nicht
einigen konnte.

Jnzwischen zeigt es sich immer deutlicher, dah
die Kräfte, die den Kampf gegen die bedrohlich
anwachsende bolschewistische Eefahr führen wollen,
wesentlich schwächer sind als die jener Kleri-
kalen, die heute wie gestern für ein Bllndnis
mit dem Kommunismus eintreten. Der
Führer der probolschewistischen Kräfte, der Ol-
mützer Prälat Svetlik, hat in dieser Woche

eine Rede gehalten, in der er offen eine Lanze
für den Bolschewismus brach. Nach der Ansicht
Svetliks vollzieht sich in Sowjetruhland ein llm-
bruch im Geiste des Christentums (!).
Es komme dort eine Ordnung zustande, die sich
auf den Erundsätzen der christlichen zehn Eebot»
aufbaue.

Mit dieser plumven und bewuhten Fälschung
begründet Svetlik sein Eintreten für das Bünd-
nis Prag — Moskau. Es ist bezeichnend, dah
das Prager Zentralorgan der tschechischen katho-
lischen Volkspartei die Rede Svetliks mit Schweigen
übergeht. Jn umso lautere Lobeshymnen bricht
aber das kommunistische Zentralorgan, das„Rude
Pravo", aus. Svetlik wird vom „Rude Pravo"
als ein katbolischer Politiker geseiert, der alle
saschistischen Verlockungen ablehne, und der in der
Auhenpolitik diejenige Richtung für verderben»
bringend halte. die eine Lockerung der Beziehun^
gen zwischen Prag und Moskau anstrebe. Svetlik
habe eine geradezu vorbildliche Tat
vollbracht.

Die tschechische, klerikal eingestellte Oeffentlich-
keit steht allen diesen Vorgängen ziemlich ratlos
gegenüber. Sie kann sich zu keiner klaren Auf-
sassung durchringen. Zunächst aber hat sie zur
Kenntnis genommen, dah die vrobolschewistischen
Kräfte in der Parteiführung wieder einmal das
Seft an sich gerissen haben, während der bolsche-
wistenfeindliche Fliigel schweigt.

Oem roien Bluiierwr enironnen!

Geretlele sagen: »Oeutschland verteidigt Kultur und Menschlichkeit!"

Berlin, 19. Oktober

Aus aller Welt sind dei den deutschen diplo-
matischen Vertretungen Dankschreiben eingetroffen,
die von dem Rettungswerk unserer blauen Zun-
gens in dem spanischen Vefreiungskrieg berichten.
Während die spanischen Marxisten in nicht zu über-
bietender Grausamkeit die Vcvölkerung hinmorde-
ten und das Leben der Ausländer in höchste Ee-
fahr brachten, haben deutsche Schifs« allen Bedroh-
ten, soweit sie erreichbar waren, Hilse und Rettung
gebracht. Es war für uns eine Selbstverständlich-
keit, dah nicht nur Deutsche von unseren Schiffen
ausgenommen wurden, sondern auch Angehörige

Kirchenzerstörung in der Gowjetunion

Künfjahresplan der Gottlosen — Zuden führend

Warfchau, 19. Oktober

Nach dem „Fünfjahresplan der Eottlosen" sol-
le» im nächsten Zahr sämtliche Kirchen und Ee-
betshäuser vom russischen Boden verschwinden. Zm
alten Ruhland gab es allein etwa 129V9Ü ortho-
doxe Eotteshäuser. Bis jetzt wurde mehr als die
Hälfte von ihnen zerstört, die anderen wurden in
Klubs fiir Eottlose, in Theater, Läden, Speicher
und Badeanstalten umgewandelt.

Im Iahre 1937 sollen auch die Kirchen ver-
nichtet werden, die bisher wegen ihres hohen künst-
lerischen und geschichtlichen Wertes erhalten blie-

ben. Diese barbarischen Anklindigungen erklären
sich daraus, datz in letzter Zeit überall ein wach-
sendes Vedürfnis der unterdrückten Bevölkerung
nach religiöser Betätigung festgestellt wurde. Vor
allem auf dem Land sollen frch die Vauern trotz
aller Verfolgungen und Strafen immer wieder zu
geheimen religiösen Feiern zusammenfrnden. Weil
sich die Leiter der Eottlosenbewegung auf die anti-
religiöse Haltung der Vevölkerung nicht verlassen
können, haben sie die Leitung des Vernichtungs-
werks an den Eotteshäusern überall in die Hände
von Fremden gelegt. Zumeist stnd damit natür-
lich Zuden betraut worden.

anderer Nationen bei uns Schutz vor dem roten
Terror in Spanien sanden.

Trefempfundener Dank wird von allen Seiten
dem Opfermut und der Hilfsbereitschaft unserer
Marine abgestattet. So schreibt der Verband
der Handelsvertreter in Habana dem
deutschen Konsul in San Sebastian, von der „von
so edler Eesinnung und menschlichem Eemeinschafts-
geist zeugenden Tat unserer Schiffsbesatzungen, als
die schöne kantabrische Stadt San Sebastian im
Wirbel der kriegerischen Auseinandersetzungen ächzte
und jene bitteren Stunden durchlebte, die die Angst
und den Schmerz ins Unermetzliche steigern."

Acht durch deutsche Kriegsschiffe gerettete
Spanier aus Alicante brachten ihren Dank
fiir die Rettung in einem Schreiben an die Kriegs-
marine zum Ausdruck. Sie konnten fast keine
Worte finden, um ihren Dank zu bekunden und
beschränkten sich deshalb darauf, zu bezeugen, datz
ihnen mit Hilfe deutscher Seestreitkräfte das Leben
gerettet wurde, indem sie aus dem Machtbereich
der spanischen Kommunisten kcunen.

Das belgische Ministerium für Aus-
wärtige Angelegenheitenund Autzen-
handel sprach der Deutschen Eesandtschaft in
Brüffel seinen lebhaften Dank aus für die Ret-
tung belgischer Staatsangehöriger dank der groß-
mütigen Hilfe der deutschen Behörden.

Für die Errettung mehrerer schwedischer
Staatsangehöriger aus Spanien wurde
dem deutschen Eesandten in Stockholm für die grotz-
artigen Leistungen der deutschen Kriegsmarine, der
Votschaft und der Lufthansa gedankt.

Eine ganze Reihe von Dankschreiben ge-
rettster Klüchtling» sind an den Komman-

danten des Torpedobootes „Albatros" eingega^
gen. Ein spanischer Flüchtling weitz hre
Befreiungstat der Deutschen angesichts der bestul'
lischen Erausamkeiten der roten Horden in Spanie»
besonders dankbar zu würdigen. „Jhre HandlungS'
weise", so schreibt er wörtlich dem Kommandanten
des „Abatros", „ist ein Zeichen für die Kroh
Ihres Vaterlandes und ich werde nicht ruhen,
und Ihr Vaterland als lebendigen Ausdruck von
Kultur und Menschlichkeit lobend zu erwähnen.

Diese zahlreichen Beweise der Dankbarkeit kenN^

zeichnen den Eeist und die aufopferungsvolle

tigkeit unserer Blaujacken, die an der spanische»
KLste deutsches Ansehen und deutsche Farbe"
wllrdevoll vertreten. Darüber hinaus bricht de
Dank an das nationalsozialistische Deutschland dur^-
das sich als stärkste Abwehr gegen den jüdisch ,
Bolschewismus erwiesen hat und durch seine Ei»
satzbereitschaft viele Flüchtlinge vor dem sicherr"
Tode durch die spanischen Marxisten rettete.

General Milch bei Muffolinl

Rom. 19. Oktober

Staatssekretär Eeneral der Flieger Milck ^
am Sonntag von Mussolini emvfangen worden>
Nach der Unterredung stellte der Staatssekreto

die Herren seiner Begleitung dem italieniM
Regierungschef vor.

Staatssekretär Milck, gewährte einem Dertretrk
des „Eiornale d'Jtalia" eine Unterredung. in
er seine vorzüglichen Eindrücke von
italienischen Luftwasse und ihren Flugplätzen
derte. Jn den beiden letzten Jahren. so erklar
Staatssekretär Milch. habe die italienische Lm
fahrt grotze Fortschritte gemacht. Die hohe ^
schwindigkeit der Flügzeuge. ihre Transvorinivo
lichkeit, ihre leichte und vollkommene Manövrie
fähigkeit, die Stärke ihrer Motoren und iv.,
gesteigerte Sicherheit hätten auf ihn Ven v rv«
ten Eindruck gemacht. Den gleichcn rwrzuu
lichen Eindruck mache die vräckstige DiszivliN
Fliegeroffiziere und der Truppen. Auf dem Eevi
der wissenschastlichen und technischen PrüfunS^
anlagen sei in der Fliegerstadt Guidonia mit idrd
hochmodernen Einrichtungen vorzügliche Arbeit s
leistet worden. Zwischen der italienischen LU'
verkehrsgesellschast Ala Littoria und Lufthan
bestehen seit Jahren freundlchaftlichste Veziehu
gen.

Franz-Liszt-Woche in Bayrruth. Am Mon^
begannen in Bayreuth die ersten VeranstaltunS .
der Franz-Liszt-Eedenkwoche. — Ministcrvräsid^,
Siebert weihte am gleichen Tage das wiederin
gestellte alte Bayreuther Opernhaus.

* . 's.

Deutsch-polnische llebereinkunft. Am SaniK^
haben in Warschau Bevollmächtigte der deutM„
und der polnischen Regierung eine Uebereinkun>
über die Abwicklung von Aufwertungs-Rechtsve
hältniffen unterzeich'net.

*

Opfer der Berge. An der Südwand des Hund^

kopses oberhalb Enadenwald verunglückten

aNs

Sonntag drei junge Menschen aus Hall in Titd
tödlich.

4-

Iournalistenwettrennen um die Welt. Am M^

tag kehrte als erster der drei amerikanischen 2ou
nalisten, die sich auf einer Reise um die Welt u
finden, der Zeitungsreporter Ekins nach 18 Tag^
11 Stunden und 13 Minuten wieder nach NewYv.,
zurück: er hat 40 000 Kilometer in der Luft zuru
gelegt.

I-ieiliger 6o6en »Oeut^elilancj«

l?o;enI>eig sus cler keiciütagung kür Oeutzciie Vorgezciiictite in UIm

Ulm, 19. Oktober

Am Sonntag fand in Ulm die dritte Reichsta-
gung für deutsche Vorgeschichte statt, die mit der
zweiten Reichstagung für Vorgeschichte und Früh-
geschichte des NSLB. und einem Reichstresfen für
Eeschichte und Vorgeschichte der Deutschen Studen-
tenschaft verbunden war. Die Tagung gewann da-
durch besondere Bedeutung, dah äuf einer von
10 000 Volksgenossen besuchten Versammlung in der
Max-Eyth.Halle Reichsleiter Rosenberg das
Wort nahm. Der Redner betonte einlertend, datz
Raffenkunde und Vorgeschichte heute im Brenn-
punkt nicht nur des deutschen, sondern allgemein
euroäpischen Jnteresses ständen.

Es kommt sür uns alle darauf an, wo das hei-
lige Land der Deutschen liegt, und wir glauben,
datz dieses heilige Land nicht Palästina, sondern
Deutschland ist. Heiliger Boden ist für uns
immer dort, wo für diesen Boden von Deutschen
aekämpft worden ist, wo deutsche Vauernfäuste den
Pflug durch die Muttererde führen, und heiliger
Boden ist schlietzlich auch, worüber auf dieser Ta-
gung gesprochen wird. Die Ergebnifse der
vorgeschichtlichen Forschung sind des-
halb das alteTestamentdes deutschen
Volkes. Raffekunde, deutsche Vorgeschichte und
Volksforschung enthalten im Grunde genommen die
aleiche wissenschaftliche Disziplin. Mit der deutschen
Borgeschichte ist die Entschleierung des uralten ver-
deckten Bildes fernster Vergangenheit begangen
worden, nicht nur Deutschlands, sondern aller Völker
überhaupt.

Rosenberg zeigte dann unter Heranziehung zahl-
reicher Beispiele aus der Vorgeschichte und Kultur-
geschichte, besonders der Jnder, Eriechen und Rö-
mer, wie der neue Vlickpunkt uns erst die grotzen
weltgeschichtlichen Zusammenhänge sehen lehre.

Eine einzige innere Wendung des Geistes hat
tine neue Forschung in Deutschland und in der
Welt begonnen. Selbst in sernen Ländern wird
tzeute eifrig nach der arischen Vergangenheit gegra-

ben. Dem Leben und Sterben in der Vergangen-
heit nachzugehen und die rassischen und charakter-
lichen Antriebe aufzudecken, ist daher die grotze
Aufgabe unserer Vorgeschichtsforschung überhaupt.
Am Schlutz seiner Rede betonte Rosenberg seine
enge Verbundenheit mit dem Reichsbund für deut-
sche Vorgeschichte, dessen Vestrebungen er mit be-
sonderer Änteilnahme verfolge. Besonderen Dank
fprach er Dr. Dr. Reinerth fllr sein unermüdli-
ches Wirken aus.

Am Nachmittag nahm Reichsleiter Rosenberg
die Eröffnung der in der Markthalle aufgebauten
Ausstellung „Lebendige Vorzeit" vor, die einen
lleberblick besonders über den Anteil der ober-
schwäbischen Vorgeschichte an dem grotzen aermani-
schen Kulturgut bietet. Dabei konnte Dr. Reinerth
oem Kunstmaler Wilhelm Petersen aus Elms-
horn Lei Hamburg den Preis des Reichsbundes in
Höhe von 4000 RM. für die beste künstliche Dar-
stellung germanischer Vorgeschichte verleihen.

Alemannkclie Kulturtagung!n ffreilrurg

Wie im vergangenen Jahr wird auch dieses
Jahr in der Zeit vom 22. bis 25. Oktober in
Freiburg im Breisgau eine Alemannische
Kulturtagung abgehalten. Eingeleitet wird
die Kundgebung am 22. Oktober abends durch eine
Aufführuna des „ Freischütz " von C. M. Weber,
der dem Alemannentum abstammungsgemätz ver-
haftet ist. Am 23. Oktober findet eine Jugend-
kundgebung statt, in welcher der Schweizer Dichter
Jakob Schaffner die Festrede hält mit dcm
Thema „Die Jugend und der deutsche Geist." Am
gleichen Vormittag wird die Tagung im Kaisersaal
des Kaufhauses feierlich eröffnet durch eine Begrü-
tzungsansprache des Oberbürgermeisters Pg. Dr.
Kerber, worauf Hermann Burte die Fest-
rede halten wird. Der Tag wird mit der Fest-
aufführung des heroischen Stückes „Katte" aus der
xreutzijchen Eeschichte von Hermann Burte feier-

lichst abgeschloffen. Am 24. Oktober findet unter
Führung von Professor Dr. Georg Kraft eine
Vesichtigung vorgeschichtlicher Ausgrabungen auf
alemannischem Boden statt. Abends werden in
einem Festkonzert Tondichtungen alemannischer
Komponisten zu Eehör gebracht. Am Sonntag, den
25. Oktober, berichtet oer aus dem Elsatz stam-
mende Frankfurter Univ.-Prof. Dr. Müller-
Blattau in einer Morgenfeier über „Aleman-
nentum im Spiegel des Volksliedes". Am selben
Abend findet die Tagung ihren Abschlutz durch einen
„Alemannischen Heimatabend", an welchem u. a.
Schweizer Alphornblüser und der von Hamburg her
bekannte schweizerische Fahnenschwinger Hug auf-
treten werden. Das ganze Programm der diesjäh-
rigen Kulturtagung ist noch mehr als das vorjäh-
rige auf Erfaffung weitester Volkskreise ab-
gestimmt.

I^agerlok-Ul-aufküIirung m ^reiburg

Das vom Hessischen Landestheater
als alleinige Uraufführung vermittelte
SchaUspiel „Der Kaiser von Portu-
gallien von Selma Lagerlöf und P a u l
Knudsen ist eine Dichtung von ergreisender
Schönheit, freilich mehr epischer als dramatischer
Art, der aber die starken seelischen Spannungen
nicht fehlen und in der die phantastische nordische
Märchen- und Sagenwelt der berühmten schwe-
dischen Erzählerin liebenswerte Eestalt gewinnt.

Jhre szenische Wicdergabe war dank der gro-
hen Schauspielkunst von Eeneralintendant Franz
Everth in der Hauptrolle höchst erfolgreich und
von nachhaltigster Wirkung. T. lel.

KuIturnotiSen

Uraufsiihrung oon Reger-Liedern. Ludwig Hetz
bringt auf seinem Verliner Liederabend 12 Lie-
der aus dem ihm gewidmeten op. 70 von Max
Reger zur Uraufführung.

Aufdeckung wertvoller Fresken in Regensburg.

An der Süd- und Nordwand der historischen Mino-
ritenkirche wurden weitere wertvolle Fresken ent-
deckt, deren Stil zum Teil frühgotischen, zum Teil

Renaiffance-Charakter hat. Mit der Erneuerü ^
dieser Fresken wurden die Kunstmaler NeuhaU!.
(München) und Schöppl (Regensburg) beauftrau

Briefe Friedrdchs des Grohen gesunde«. ^

Literaturhistoriker Johannes Urzidil brachte e
etwa 250 Äutoqramme zählende Sammlung ^ ^
österreichischen Diplomaten August von Koller a ^
den Kellern des Prager Nationalmuseums a
Tageslicht. Die Sammlung enthält neben BrEy
Napoleons und seiner Familie, Rousseaus u
Manzonis auch einige Vriefe Friedrichs des Erov

Freilegung einer altsächsischen Wchrburg-

diesen Tagen wurde die Heimbruchburg unw ^
Vuxtehude im Tal der Este freigelegt. Es haU's,!»
sich um eine in heimischem Baumaterial, Erde u
Holz, errichtete Burg, deren llmriffe deutlich zu
kennen sind. Jhr Durchmesser beträgt mehr als , g
Meter. Es handelt sich stm eine sächsische Wehrbu
des 8. und 9. Jahrhunderts nach der Zeitwend«-

Hauvtschristleiter: Franz Bretz.
Ttcllvertrcter: Berubard Secger-Kel-e.

Cbci vom Dieuft: Dr. Friebrich Didier.

Verantwortlich fiir Inncnvolitik: Fran.i Rrctir .h«!
Auhenvolitik und Wirtschaft: Bernhard Sccacr-ALjA!
für Stadt Heidelberg und Beweaung: Hcrman»
für BadifKe NachriKten und Svort: Hcrmann Uev-,
für Feutlleton und Unterbaltuna: Dr. Iriedr. D>^äjl<
für sämtlicke Beilaaen: Herbcrt Wiedemann: fük-oet'
der: Hanvtschriftlcitnng; für Anzeiaen: Wilb.
sämtlich tn Heibe'bera.

Schriftleituna: Brunnenaage 20—24.
Berlincr Schrtftlcitnna:

HauS Graf Rcischach. Berltn SW 88. Cbarlottenftk- '
Nachdruck etaener Berichte ohne ausirückltche G^n
migung der Schrtftleltung niw- aestattet.
Svrechstunden der SKriftleitung: Tägl. von 18—1"
Fernruf 8740. ,

Für unverlangt etngegangene Belträae wtrb kein
Verantwortuna übernommen.

Verlaa „Volksgemeinschaft" G. m b. H.<
ftratze 128/128 tUniversitätövlatzi.

Druck: Heidelberger Gutenberg-Druckeret G. m-
D.-A. IX. 36: 24 463.

Davon: Bezirksausgabe „Runö um Mosbach"
Bezirksausgabe „Der Odenwälder"
Bezirksausgabe „Der Kraichgau"
Bezirksausanbc „Der Irankc"

Lur Zeit isl Preisliste Nr. S gültia.

Hanv^

A-
 
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