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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1061

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W!Uk!K8 Al'8Ml!lWlrg8lIlS!! U 8lssl8 W SWWllK SkMllk!!

fl'Wkl'llZllk 10 klg. ^8. ^UgSNg Sl'. Z53

Oer Tag der Voktischen Letter

Oas Treuebekenntnis der SSVOV zu Adolf Kttler

Nürnberg, 11. SeptemVe«
Pbend des vierten Tages des Reichspar-
hgehörte den „politischen Osfizieren der
. Nation", wie der Führer im Borjahre

H. Korps der Politischen Leiter, seine getreuen
K."belser heim Kamps um die Erringung der
H °cht und bei der Durchdringnng des deutschen
vn- s mit dem Gedankengut der Bewegung, ge-
°»nt hat.

lini^ l'ck dte Abenddämmerung auf das Zeppe-
sftoE. herabsenkt, stehen aus dem gewaltigen
!»» in 22 Marschjäulen S8Ü00 Politi-
u«? Leiter in Zwölferreihen. Unmittelbar
ibr°^ Ehrentribüne haben die Kriegsopfer
dn Piatz erhalten. Vor ihnen auf der entlang
^ntribüne laufenden Paradestratze steht der
drernachwuchs aus den nationalsozialistischen
d/?^.?burgen. Von der Vortribüne unterhalb
^ Führerkanzel wehen 1300 Fahnen.

> >zn dxr Dämmerung erscheint das riesenhafte
P»" uls ein einziges wogendes braunes Meer.

Bi,d ändert jich, als eine halbe Stunde vor
d-. N bes Appells plötzlich die Fahnengruppen
tz' Mrenstürme auf den Seitentribünen im
p.^nwerfcrlicht von innen heraus erglühen. Zu-
s,.,'ch fällt aus unsichtbaren Lichtquellen strahlende
in die hohen Säulengänge der Ehrentribüne
taucht den hellen Stein der Abschlutzwand der
l.'>-te!tribüne in leuchtendes Weitz^ während
p!',i fh^verfer über die hellbraunen Eäulen der
' '^'lchen Earde geistern.

yij^uf dem tiefdunklen Samt des Nachthimmels
8 'sert wie ein verlorener Diamant der Abend-
"u ^ie einzigartige Symphonie von Licht und
M'ben, die unabsehbaren Kolonnen der braunen
'edensarmee, die erdrückenden Menschenmassen
den Tribünen ergeben unter dem gewaltigen
tni.-i'chen Firmament ein Eesamtbild von phan-
°^'!cher Wirkung.

Führer kommt

P„^.uf der Ehrentribüne erwarten die führenden
^!onlichkeiten aller Eliederungen der Bewe-
d'"8, die Vertreter der Reichs- uud Staatsbehör-
tr-- Eeneralität und Admiralität, die Ver-
der ausländischen Regierungen und die
^°°Ugäste die Ankunst des Führers.

p^^lötzlich wird auch die Treppe auf der Gin-
d^lchstratze von Lichtgarben überslutet. Heil-
>,.f° künden schon von weitem das Nahen des
drers. Als er auf der Treppe sichtbar,wird.

rn

-U-It mit einem Schlage Fluten blauen Lichtes
,i den Himmel, die sich hoch oben treffen und
iöuk" Zauberdom Lber dem Felde errichten. Lang-
„7. schreitet der Führer, zur Rechten sein Stell-
Mer Rudolf ' ' ' -

Rudolf Hetz und zur

se

Üi

R >1» » ., ^ Linken der

o^'chsorganisationsleiter Dr. Ley, gefolgt von
b» ? Reichs- und Eauleitern, durch die Mlttel-
mit tosendem Jubel überschüttet. Vor der
Mntribüne grützt er die Kriegsopfer und den
""Nrernachwuchs der Ordensburgen. Dann betritt
°'e Rednerkanzel.

Fahnen

T^ommandoworte! Und nun ziehen Lber die
shpppe und die Böschungen in die freigelastene
^''ttelstratze und die acht Eassen 21 800 Fah-
in das Feld. Mit angehaltenem Atem be-
7"ndern alle das Bild, dessen Schönheit ans Un-
'"'Miche grenzt.

- ^lls Dr. Ley den Führer grüht, fallen dle
^rnderttausende mit Begeisterung ein. Fanfaren,
s, 7"or und Trommeln leiten den Appell ein, an
°>sen Anfang der Schwur der hier angetretenen
^''t'schen Eärde steht, dem der Dichter-Komponist
^no Pardun erhebenden Ausdruck verliehen

Wenn wir vergehen

n ird Ncues stehen,

heute und bis in die Ewigkeit.

Und diesen Glauben soll niemand rauven,
all denen, die sich Deutschland geweiht.

^ V?i gesenkten Fahnen klingt die alte Weise
a»ten Kameraden durch den Dom. Mit erho-
?°""r Rechten ehren die Hunderttausende die To-
'-n der Bewegung und des grotzen Kriege».

Or. Ley spricht

Nach einem Marschlied wendet sich der Reichs-
organisationsleiter Dr. Ley mit einer Ansprache
an den Führer.

Dem Dank Dr. Ley's an den Fllhrer, datz er
durch seinen unerschütterlichen Elauben an das
deutsche Volk dieses Volk aus Not und Schmach',
aus Unfreiheit errettet und in Elück und Frieden
geführt hat, schlietzen sich die alten und jungen
Mitstreiter mit tosenden Heilrufen an.

Ansprache Adolf Hitlerö

Nun spricht der Führer. Er wirft noch einen
Blick in den herlichen Dom und auf die Hundert-
tausende deutscher Menschen, die dieser Dom als
Abgesandte der ganzen Nation umfängt, und fin-
det sogleich das zündende Wort.

Es ist der Glaube, rief der FLHrer, der uns
stark und reich und tapser und mutig gemacht
hat, der uns zusammenfiigte.

Er erinnert an die Jahre des Kampfes und dankt
seinen Helfern dafür, datz sie das neue Haus ge
baut haben. Mit einem erneuten BekenNtnis zum
Frieden und der Aufforderung an die Iugend. dem
Vorbild dieser Männer nachzueifern, schlietzt >er
FLHrer.

Die Lieder der Nation klingen auf, von den
Hunderttausenden ergriffen mitgesungen. Ein Or-
kan des Jubels schlägt zum Führer empor. Die
Worte des Reichsorganisationsleiters, mit denen
er ein Heil auf den Führer ausbringt, gehen ver-
loren. Die Massen sehen nur die Bewegung seiner
Hand, und erneut rollen die Wogen der Begeiste-
rung empor, »

„Ungeheuere Anklage gegen Moskau"

Oas Auslandsecho -er Ne-e Or. Goebbels

Rom, 11. September

Die gewaltiae Anklaaerede von Dr. Eoebbels
gegen den Bol'Ichewismus wird in der oberitalie«
nischen Presie grotz ausgemacht und wiedergegeben.
Die Sauvtvunlte werden in Scklagzeuen bervolge«
boben.

Die Red« des 'Reichsvrovagandaleiters und di«
Auslübrungen Rolenbergs. Io sckrerbt die Turiner
.. Eazetta del Povolo . leien autzerordentlich
bedeutlam. nicht nur weil sie in der entschiedenlten
Weile den bolschewiktengegnerischen Cbarakter des
grotzartigen Nürnberger Tressens unterstrichen. son-
dern weil sie auch erneut seierlich bekrästigten. datz
sich das Deutschland Adoli Hiiiers mehr als ie als
das Bollwerk der wesilicken und chrisi-
lichen Zivilisation aegen die bolschewisiiscke
Varbarei betrackte. Dr. Eocbbels babe eine ausge-
Ivrocken volitische Rede gebalten. die in ihrem Jn-
balt eine unaebeure Anklaae gegen Moskau und
gleichzeitig ein letiter Avvell an Eurova gewesen
lei.

Die .. Stamva" erklärt zur Rolenbergrede.
der Fübrer der kulturellen Vewegung der NSDAP.
habe sick aus das Feld der Bolsckewistenbekämvsung
beickränkt. Seine Rede babe sich aber desbalb nickt
weniaer mit den rusiiscken Erundkragen besatzt und
er babe einen neuen U rk u n de n b e we i s fü r
die iüdiicken Erundlagen des Bolsche«
wismus und des Marrismus im allgemeinen ge-
lieiert.

London, 11. Sevtember

Die gestrige Rede des Reichsministers Dr. Goeb-
bels aus dem Reicksvarteitag bat in London be-
träcktlickes Ausseben hervorgerusen. Die Morgen-
blätter verössentlicken die. Rede in langeren Aus-
zvgen und beben allgemein die Aeutzerungen des
Minitters nber Sowietrutzland und die
Iuden hervor. Nur das arbeitervarteilick« Bl.att
„Dailn Serald" entbält bemerkenswerterweise nicht
eine einzige Zeile von der Goebbels-Rede.

Der liberale siark iüdiscke ..News Lbro-
nicl e" brinat nur einen ganz kurzen und unaus-
t iälligen Berickt.

Die .. Times " erklärt. die Anlvracke von Dr.
Goebbels. in der auck bobe Deamte der Sowietre-
gierung Ickwer angegrissen worden leien. babe
überall einen grotzen Eindruck gemackt.

In der .. D a i l« M a i l" Ickreibt Ward Price.
die Rede von Dr. Eoebbels iei der bestsgsie Angriss
gegen Eowjetrutzland und leine illdischen Serrschsr
geweken. der iemals von einem Regierunasmitglied
eines anderen Staates unternommen worden lei.

Paris, 11. Sevtember

Die Reden oon Rolenberg und Dr. Eoebbels aus
dem Nürnbergi Parteitaa werden in der Pariser
Morgenvresse in grotzer Ausmackung und sehr aus-
iübrlick wiedergegeben. Es ist nickt zu besireiten.
datz sie Lberall einen unaekeueren Eindruck hinter-
lasien baben. wenn auck die Stellungnabme der
Presie noch verbältnismätzig kvärlick ist. Die Zei-
tungen sind aber Ickon beute übereinsiimmend der
Ansickt. datz der Volkckewismus vock nie mit der-
artiger Sestigkeit und Sckärse ansegrissen worden
lei.

Der Sonderberichtersiatter derAgentur Sa-
v a s in Nürnbera erklärt. die Rede Dr. Eoebbels'
und Rosenbergs bätten aus die ausländikcken Be-
iucker einen tiesen Eindruck gemackt. Beide Red-
ner bätten das Iudentum mit dem Bol-
Ichewismus identisiziert. Dr. Eoebbels
babe. soweit das überbauvt nock möglick aewesen
sei. die Ausiührungen Rosenberss an Sestigkeit
nock übertosfen. Er habe mit grötzter Eenauigkeit
die Frase vom Standvunkt der ganzen Welt aus
bebandelt.

Der .. Figaro". der von einer maralikcken
Kriegserklärung an den Bolsckewismus kvrickt.
siellt ebenfalls sesi. datz die Erklärungen von Dr.
Eoebbels die fürckterlichsie Anklage r e d e
darsiellten. die iemals geaen den lüdiscken Bolicke-
wismus gebalten worden sei.

Auck der ..Iour" siellt sesi. datz die Sowiet-
regierung nock nie so siark mit der Komintern
identisiziert worden sei. Nock nie batten tzre ver-
antwortlicken Persönlickkeiten des Dritten Reickes
die Innenvolitik der Sowiets in >o ruckucktsloser
Weise gebrandmarkt. Man babe die Moskauer Re-
üierung. und rwar nickt zu Unrecht, als

eine Sekte angevrangert. deren eimiges Ziel die
Weltrevolution sei. Dieke Bebauvtung ickeine da-
raus binzudeuten. dak das Reick gewillt sei. einen
Jdeenkrieg gegen den Volsckewismus zu entfesieln.
Besonders bekatzt sick das Blatt nock mit der Fesi-
siellung von Dr. Eoebbels. datz die büraerlicken
Regime nickt in der Lage leien. gegen die mar-
risiiscke Eesabr zu kämvsen und datz nur die natio-
nallozialisiische Lebre das notwendige Mittel dar-
sielle. Aus alle Fälle hätten seine Ausiübrungen
einen tieien Eindruck binterlasien.

Hierl zum Michöleiter ernannt

Nürnberg. 11. Sept.

Der Führer hat am Freitag solgende Versügung
erlassen:

„Ich ernenne mit Wirkung vom heutigen Tage
den Parteigenossen Konstantin Hierl in Wür-
digung seiner einmaligen Verdientte um den Aus-
bau des deutschen Reichsarbeitsdienstes zum Reichs-
leiter der NSDAP.

lgez.1 Adols Sitler."

Oiplomatenempfang durch ^udolf Heß

Nürnberg. 11. Sevt.

Zu Ebren der zur Zeit in Nürnberg aus dem
Reichsvartertag weilenden ausländischen Misiions-
chefs veranstaltete der Stellvertreter des Fübrers,
ReiKsminister Rudolf Heh. am Freitagnach-
mittag auf der Kaiserburg einen Emviang. bei
dem die ausländischen Diplomaten mit iührendcn
Perwnlickkeiten der nationalsozialisiiscken Vewe-
gung und der deutschen auswärtigen Politik ver-
eint waren.

Mrnberger Reichssen-nng

Die deutschen Sender bringen beute folgend«
Nerchssendungen aus NLrnberg:

g.SS bis ca. 11 llbr Avvell der Hitler-
I u s e n d.

18 bis 18 Ukr Grotzes Nachmittagskonzert.
Einlage: Funkberichte vom Volksfcsi der NS-
Gemrinschast «Krast durch Freude".
 
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