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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1615

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«Lgereicht werde». ilurichlietzlicher SerichtSstand: Heidelberg. «nzeigenpretle lant aufliegendern Taris.

^^ag und HerauSgeberi Derlng Dolkrgemeinschast L.m b.H.. Heidelberg, Hauptstr IA/I7S, Saminel»
^ 3225. Lchristleitung: Brunnsngaffs M/24, Kernrus 3740. Die »Volksgemcinschaft' erlcheint 7 nral
dchentlich und kostet rnonatlich > .70 RM.. bei Trägerzustellung zo Psg.. bei Vostzustellung 42 Pfg. meh».

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Hungersnot in -erGowjetunion

Kurchtbare Mißernte wefllich der Wolga — Nur halbe Ernteerträge

Moskau. 17. Oktober

stbk ^ November des vorigen Jahres hatte Staliu
h. ° ^r Tagung der Mähdreschersührer in Moskau
«iÜ ausgegeben, in den kommenden Jahren

^ E» Ernteertrag von 6 bis 8 Milliarden Pud
h? ^ 1'/, Milliarden llr) zu erzielen. Schon da-
8»ar es klar, dah dicse Parole bis aus weite-
b rroch Zuknnstsmnsik bleiben würde. Aber nie-
"d ahnte, dah aus die gute Ernte des Vorjahres,
I»it ^bgesamt — nach Abzug dcr Einbringungsver-
Kllg Millionen Doppelzentner Eetrcide er-
!»»^ h"ben mag, im Jahre 1936 bereits eine
chtbareMihernte folgen würde.

jetzt hat d>e Sowjetpresse es noch nicht ge-
tz,?.' die Oeffentlichkeit in- und auhcrhalb der
Tg^tetunion davon zu untcrrichten, dah in diesem
bbcr die Hälste der gesamten Anbausläche der
bt oon cincr furchtbaren Dürre yeimgesucht
bie sich aus das schädlichste, zum Teil
, » katastrophal aus die Ernte ausgewirkt hat.

Das Dürregebiet umfaßt fast das gan z e e u r o -
päische Ruhland, besonders das Schwarzerde-
gebiet des Kursker nnd Woronesyer Gebietes, so-
wie das gesamte Wolgastromland. sNishnij-Now-
gorod, Samara, Saratow, Stalingrad) und erstreckt
sich noch weit nach Kasachstan hinein. Durch die nn-
gewöhnliche Sommerhitze ist fast überall in den ge-
nannten riesigen Eebieten die Sommerfrucht nahe-
zu völlig verdorrt. Da die Sommerung be-
sonders im Schwarzerdegebiet, in den Wolgaganen
und erst rccht in den Steppengebieten des Südostens
durchaus überwiegt, haben weite Landstriche in die-
sem Jahr llberhaupt keine Ernte ergebcn. Be-
sonders gelitten haben Kartoffeln und Futtermit-
tel. Etwas besser hat sich die Wintersaat gehal-
te». So wnrden, nach vorläufigen individuellen Erhe-
bungen, in den Dürregebieten von der Winterfrucht
wenigstens Mihernteerträge erzielt, im Durchschnitt
ungefähr 4 bis 5 Doppelzentner je Hek-
tar. Vorläufige Schätzungen von ansländischen
Sachverständigen errechnen den Eesamtausfall auf
rnnd 30Ü Millionen Doppelzentncr, was beispiels-
meise rund 50 v. H. der vorjährigen Ernte gleich-
kommt.

dementsprechend. Kaum einer weitz, wie er stch und
seine Famalie den Winter über ernäbren soll. Datz
diese Stimmung für den Staat nicht gefährlich wird
— däsür habe» die in den betreffenden Eebieten
besonders zahlreichen, sehr beweglichen EPU-
Truppen zu sorgen. Jn den nächsten Monaten,
ja Wochen, wird es sich entscheiden, ob die Mos-
kauer Regierung gewillt und in der Lage sein wird,
der drohenden ällgemeinen Hungersnot in den Mitz-
erntegebieten abzuhelfen. Ob die Ernteiiberschüsso in
einigen Ecbieten genügen werden, dnrch autzeror-
dentliche staatliche Beihilfe» die Ernährung der
Kollektivbauern der Dürregebiete (freilich in Form
von Vorschüssen auf die „Arbeitseinheiten" des
nächsten Jahres) auch nur einigermatzen sicherzustel
len, erscheint immerhi» zweifelhaft. Nach dem Bei-
spiel der letzten Hungerjahre (1932/33) ist eher a»-
zunehmen, datz zu allererst die Versorgung der gro-
tzen Städte und Jndustriezentren geregelt wird, und
datz man -- vielleicht abgesehen von einzelnen und
verspäteten Hilfsaktionen — die Landbevölkerung
im wesentlichen ihrem schweren Schicksal überlätzt.

Hungernde und betielnde Bauern

i» ^vbachtungsn, d>e erst in den allerletzten Tagen
»cp Teil der Mitzerntegebiete angestellt wur-
As^kgabsn fnr den gegenMärtigen Zeitpunkt un-
lälgLndes Bild: Nach Aussagen von verant-
>»! Funktionären der betresfenden Land-

^r^-laftsverwaltung svll der durchlchnittltche
Nz z im Saratower Eebiet beispielsweise 2.5
»lr^j.Doppeizentner je Ha ausmachen, in der Re-
äff der Wolgadeutschen 3 Doppelzentner je H.r,
-"Lrader Gebiet 4 Doppelzentner je Ha. J>»
lkgljZ^IHer Eebiet, in dem die amtlichen Stellen
,?» ^.^uskunft über den Ernteertrag verweiger-
Durchschnitt noch erheblich tiefer
.k n, - blbst nach solchen amtliche » Auskünften
"Isv > »Kgeblichen Sowjetfunktionäre hat man es
yjOri mit einer schweren Mitzernte zu tun.
^ilj^Nn die wenigen Angaben, die bis jetzt von
sowjetamtliche» Stellen eingeholt werden
4» ^ n, schE eine recht deutliche Sprache spreche»,
dch chdullte» Veobachtungen an Ort und Stelle, ft>-
, Aussagen der Kollektivdauern selbst ein ge-
, tragisches Bild. Wie in den Hungerjahren
I?^Nne k032/33, so setzt auch bereits jetzt, einen
der Ernte, eine starke Wanderungsbe-
» ^.der Banernschaft nach den Stüdten ein.
Mse» ? Hühner, Kartoffeln, Aepfel u. dgl. zu ver-
Mrf, der schlägt seine letzte Habe auf den
M-.^n der Städte los, u»d kauft sich dafür Brot
l^r?^ Zentren, so z. B. Saratow, sind schon
i d os? tztet von bettelnden Bauern,
,,»d ^ nrit Frau und Ki»d auf dcr Stratze hocke»
Vorübergehenden um ein Stllck Brot an-

^leh

ous Kuttermangel

'jj.der Eeldlohn des Kollektivbauer» ganz ge-
ch» »"d im allgemeinen über 8 bis 10 Kopeken
Ncht -.«krbeitstag (also rund 20 Rubel im 2ahr!)
MerM"nusgeht, da ferner der dem Kollektiv-
Mlez ."^rbleibende Ernteertrag infolge des Mitz-
d-»".FEring ist, datz oft nicht einmal die schon
, en, r Er»te erhaltenen Brolvorschüsse abgedeckt

diert". Es ist nunmehr allgemern dort zu beobach-
ten, wic die Wehbesitzer nnter den Kollekttvbauern
thre Schweine und Kühe, mangels Fnttermittel.
notschlachten.

GPll wird eingesetzt

An der Wolga und in Zentralrutzland sind schon
jetzt hungernde, ziellos umherwandernde Bauern
mit ihren Familien keine Seltenheit mehr. Natür-
lich ist auch die Stimmung ünter der Bauernschast

Wegen preiswuchers verhastel

Augsburg. 17. Oktober
Me Geheime Staatsvolizei. Staatsvolizeistelle
Augsburg. hat in Vollzug der Preisüberwachung
für Schweinefleisch eirren Viehagenten in Sckiutz
haft genommen. weil er den festgesetzten Höchst
vreis für geschlaKtete Schwerne nicht einhielt.
Er verlangte bts zu 16 Rvf. mekr sür das Kilo
obwohl von den zuständigen Stellen in der Preste
immer wieder gewarnt und die Erzeuger. Händ-
ler und Ecwerbetreibenden zur strengcn Einbal-
tung der festgcsetzten Preise gemabnt werden.


chg-/"»nen, fteht die Millionen zählende Masse
M tz ^ktivbauer» in den Dürregcbiete» bereits
e bx» , oem Nichts. Nur i» Vurchschnittlich 50 v.
N«Isy/?Hektivierten Baucrnwirtschaften ist — bei-
d^n Wolgagauen — um ein Sowjet-
^lll öu gebrauchen, die „Kuhlosigkeit liqui-

^>>>>>>>>>>1^

^land schläqt N-utschland
S:2 (2:0)

, Dublin, 17. Oktober

^»n Kamvk gegen Jrland konnte die
^utzball-Elf nicht zu ibre» Eunsten ent-
jM Nachdem sie am Mittwoch gegen Schott-
Dar ""kur. muhte sie am Samstagnachmittag
'"uwunt-Park zu Dublin vor 40 000 Zu-
Mwiederum eine Niederlage kinncbmen.
M os- ^UlÜzeit war der Länderkamvi noch durch-
^ ke»!'' aber ketzte sich die irische Elf durch
bte schliestlich «U 5:S Toreu.

1V«lV.S»mmoIdüvIissn «srcksn plomdiert

Scherl-Bilderdienft

Llnfere Gtärke

Von Reichsamtsleiter

Helmut Sündermann

Getzt nicht die innere Forderung jedes Parte»
tatzes dabin: „Bleibt die Alten"? Jst es nicht
das Eeheimnis unserer Erfolge, datz wir anch in
nenen Ansgaben, auch in nenen Sitnationen die
gleichen geblieben sind, so wie die einmalige und
unwiederbringliche Lehre der Kamvfzeit uns
formte?

Qualitäten und volitische Eesetze, die in den
stärksten Velastungsproben des Kamvks sich Ln«
wäbrt haben, über Bord zu wersen oder auck> »nr
zu vergesten. ist die grötzte Torheit. die dcr Poli»
tiker begehen kann: nicht nur sich selbst, sondern
auch dem Volkc gegenüber. Es hat nur zn dem
Vertrauen. der sich selbst treu bleibt und es folgt
nur der Stimme. deren Klang ibm bekannt ist. Die
breiten Massen baben ein seltsames Eefühl sür
solche Dinge. Sie wollen in denen, die zu ihnen
sprechen. ehrliche, ausrechte Freunde sehen. Es ist
selten, datz solche Freundschaften geschloffen wer-
den. doch wenn sie erst einmal geschlosten sind,
dann halten sie!

Wie im übrigen politischen Leben, so auch in
der Presse! Eerade hier kann man wohl am besten
von -ffreundschast spreche», die zwischen Leser
und Zeitung sich entwickelt. Denn die Zeitung —
ist sie nicht ein treuer Begleiter durch alle grotzen,
wie auch schweren Stunden, zeigt sie uns »icht den
Weg. wenn wir im Labyrinth der Ereignisse die
Richtung zu verlieren sürchten? Jst sie nicht dem
Leser wie eine Fibel des Lebens?

Wenn in diesen Tagen in grotzem llmsang wer»
bungsmätzig allgemein der Zeitung gedacht mird.
dann stellen auch wir MLnner der Partei-
v.resse eine Bilanz auf über unsere Arbeit >n
der Vergangenheit. aber anch nber nnsere Auf.
gaben in der Zukunft.

Und bei dieker Bilanz dürsen wir es etnmal
aussvrechen: Es ist vielleicht noch nis-
mals eine so herzliche undso dauer»
baste Freundschaft zwischen Zeitung
und Leser geschlossen worden. wie im
Lause der Jal, re zwischen der natio-
nalsozialistischen Parteivresse und
ibren Millionen und aber Millionen
L e s e r n.

Die beiden haben sich schon srühzeitig kennen»
gelernt. Ob damals schon Nationalsozialist oder
noch nicht — jeder kannte die Parteizeitung. jeder
fand sie immer wieder einmal in seinem Brief-
kasten. llnd wenn sie dreimal technisch ein kleines
Winkelblattchen war — gelesen wurde ste. und di«
ersten Schritte znr späteren Freundschaft wurden
getan. Jn ibrcn Seiten trug sie den Elauben
an das deutsche Volk »nd an seine» kommenden
ezührer durch alle deutiche» Lande. Sie war der
unermüdliche Svrecher des Wiederaufstieges. Sie
gehört in des Wortes vollster Ve-
dentung zur Alten Earde des nencn
Deutschland.

Und als dann das Entscheidnngsiahr 1932 kam
nnd die Parteipreste in einer gewaltigen Riesen»
anstrengung in allen deutschen SLüsern mit Wort
und Vild von den gigantischen Dentschlandflügen
berichtete. in deüen der Führer die Serzen des
ganzen Volkes im Sturm eroberte — da wurde
bereits der seste Erundstein gelegt zu dem gewal-
tigen zablenmätzigen Äufstieg. den die Parteipresse
seither genommen bat.

Damals hat unser Freundschafts- und Treue-
verbältnis begonnen. Ja. auch ei» T r e u e verbält.
nis: denn auch unsere Leser haben in den ersten
Jahren nach der Machtübernahme. als die Partei-
vresse sich technisch erst langsam entwickeln mutzte.
manche Opfer gebracht. Aber wir sind nicht mntätig
geblieben. Wir baben damals versprochen. datz wir
uns Mit eiserner Energie auch in unserer tech-
nischen Leistung an die Svitze der deutschen Preffe
setzen wollten. Wir haben dieses Versprechen ge-
halten!

Die Männer der Parteivreste sühlen stch in
ihrer Arbeit der Partei gegennber zu Höchst-
leistnngen verpslichtet. Das Sobeitszeichen auk
dem Kovf der Zeituiig mutz das Zeichen sein, an
dem das Volk die Zeitungen erkennt. die ihm das
klarste Bild vom Weltgeicheben und die osfenste
Meinung zur politischen Lage vermitteln. und die
ans innerer Berechtigung beraus die Entwicklung
des nationalsozialistischen riebens in Deutichland
mit geitalten.

Denn das ist auch unsere grötzte Stärke.
owohl der Nation, als auch uns selbst gegen-
übcr: Wir bleiben die Alten. Auch ver.
sonell sind wir es geblieben: Der Stamm unserer
alten Sauvtschriftleiter stebt nahezu unverändert
auch bente noch an der Svitze der nationalsozia-
listischen Pressearbeit. Daneben aber wächst snr
die Part-!preste ein Nachwnchs heran. ,der beson»
ders aus der Partei herausgeholt wird und sich
 
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