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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0627

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Derlog und HerauSgederi Verlag VolkSgemedifchast tz., Heidelberg. Hmchtstr. I26/I2S, Sammel-

Vr. 3225. Schriftlettung! Lrunnengaste 20/2«, Fernruf Z7«0. Die .Vollkgemeinschaft" erscheint 7 mal
iaöchentlich und kostet monatlich 1.70 RM., bei Trägerznstellung Zv Pfg.. bei Postzustellung 42 Psg. mehr.

Ast bi« 8-ttun- am Erscheinen sauch durch höh-r« «ewalt) ve^tndert, b-steht ketn «nspruch aui Snt-
fchädtgung. «bbestellungen müfsen bis spätestens 25. d. M. sür den folgenken Monat direst beim Verlag
eiugereicht werden. AuSschliehlicher Serichtsstand: Heidelberg. Anzeigenpreise l-ut aufliegendem Taris.

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200 Kilometer neue Reichsauiobahnen

Bald ^LVVV KLlomeier fertig — Montag Eröffnung der Strecke Berlin-Magdeburg

Magdeburg, 12. August.

Am tommenden Montag. also nnmittelbar nach
"eni Abkchluh der Olympischen Spiele, wird das
kewaltige Werk der deutschen Reichsautobahnen
durch die Eröfsnung von vier weiteren Teilstrecken
"rit zusammen 2ÜV Kilometern Länge um ein
beträchtliches Stück vorwärts gebracht sein.

Zu diesen Teilstrecken gehört einmal die 50
Kilometer lange Teilstrecke Braunschweig — Helm-
aedt der Autobahn Berlin — Hannover, von der
bereits die 40 - Kilometer - Strecke Braunschweig —
"ehrte in Vetrieb ist. Weiter wird ein 30 Kilo-
"reter langes Teilstück der Linie Berlin—Miinchen
"ösfnet. nämlich der Abschnitt Weibensels—Eisen-
birg. Die dritte neue Strecke ist vorläusig letztes
Ctück der Reichsautobahnlinie München —Reichs-
ürenze die Strecke von Samerberg bis Siegsdorf
diit 35 Kilometern Länge, durch die von Montag
"n die gesamte Linie München —Siegsdors mit
Unmittelbarem Anschluh an die Deutsche Alpen-
üratze Siegsdorf —Manthäusel'—Berchtesgaden be-
lahren wird. Das bedeutet für den Fremdenver-

Viv vlsketto tür cken Nelcbsparteitas 1936
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^Uttralien .
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Urlippinen
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s» Mittwoch gab es wieder nur wenige Ent-
'?ungen. Insgesomt wurden nur viermal die
L. "arllen verteilt und zwar im Kunstspringcn der
ste^?n, in, 4VV Meter-Freistilschwimmen der Män-
lich "" Acht-Kamps der Turnerinnen und schlieh-
lek ^nrden die Sieger der 8 m-R-Klasse der Kie-
H,r,^esler-Olympiade bekanntgegeben. Amerika
itilka, 't" Kunstspringen und im 4VV Mcter-Frei-
^ Ichwimmen zwei Goldmcdaillen, doch konnte
Din" ^ Ichland dafür das Turnen der Frauen ge-
p. nen, während die vierte Eoldmedaille des Ta-
Ztsljzs jiLl.

kehr des gesamten Cbiemgaues und das Berchtes-
gadener Landes einen autzerordentlichen Fortschritt,
einen Markstein in der Verkehrsentwicklung des
deutschen Alvenlandes überbauvt.

Die vierte neue Autobabn, die vom Verliner
Ring westlich von Werder bis zur Kreuzung mit
der Reichsstratze nördlich von Magdeburg am kom-
menden Montag in Betrieb genommen wird, ist
mit 80 Kilometern die grötzte Autobahnstrecke, die
ie eröffnet worden ist. Es fehlt dann an der
durchgehenden Eesamtverbindung Berlin — Han-
nover nur noch das kurze Zwischenstück zwischen
Magdeburg und Helmstetzt mit dem grotzen Elb-
übergang.

Aber auch diesen Abschnitt host man noch bis
Ende des Jabres sertigstellen und dem Verkehr
übergeben zu können. Jn etwa füns Wochen, am
Gedenktag zum ersten Svatenstich zu den Reichs-
autobahnen durch den Fübrer, wird der tausendste
Kilometer der Oefsentlichkeit übergeben werden.
Auher diesen tausend Kilometern, die dann in
Vetrieb sind, befinden sich noch weitere 1500 im
Bau. Zur Zeit hat auch die Belegschastszifser der
unmittelbar an den Autobahnen Arbeitenden mit
125 000 ihren bisher höchsten Stand erreicht.

Auf der Strecke Vorlin—Magdeburg fand am
Mittwoch eine Vorbesichtigunq durch Vertreter der
Berliner Presse statt. Zur Vermeidung ^on Kreu-
zungen mit den Verkehrsstraßen und Pandwegea
ipannen sich 59 Briicken sowic einige Futzgängerstege
über die Bahn. Das grötzte Bauwerk ist die Brücke
am Nahnritz-See bei Lehnin Mit eincr Eesamtlänge

von 184 Metern. Dieses Bauwerk ist in süns Oefs-
nungen von je 33 Meter Spannweite unterteilt und
etwa neun Meter Hoch; es überbrückt die Stratze
nach Nahmitz, die Eisenbahn und das stark moorige
Gelände der dortigsn See-Enge.

Aussahrien sind an füns Stellen vorhanden. Jm
Mai 1934 haben die Bauarbeiten begonnen. Einen
lleberblick über das gewaltige Stück Arbeit, Las ge-
leistet werden mutzte, geben folqende Zahlen: es
wurden 350 000 Quadratmeter Waldsläche gerodet
und etwa 400 000 Kubikmeter Mutterboden abge-
hobelt. An Baustofsen wurden 60 000 Tonnen Ze-
ment, 250 000 Kubikineter Kies und San-d, 70 000
Tonnen Schotter gnd Splitt, 30 000 Tonnsn
Pslastersteine und 300 Tonnen Stahlkonstruk'ionen
allein sllr die Vauwerke ve-rbraucht. Bcton-Fahr-
bahndecken sind in einem Umfange von 1,2 Million-en
Quaöratmeter hergestellt worden. Für die Vahndecke
wurden weit-ere 110 000 Tonnen Zement, 130 000
Tonn-en Splitt, 310 000 Tonn-en Kies und Sand und
3000 Tonnen Bewehrungseise-n benö'igt. Es sind also
insgesamt mehr als eine Million Tonnen
Vaustoffe an die einzelneu Vaustell-en herange-
schasft worden, eiue Materialme-nge. die 50 000
Eisenbahnwaggons zu je 20 Tonn-sn auffüllen würde.
Für die Ausführung all-er dieser Ar-beiten waren
etwa zwei Million-en Tagewerke notwendig. FLr di-e
Unt-erbringung der grotzstädtischen Arbeitskamcraden
wurtzen sünf Lager mit einer durchschnittlichcn Bc-
.egschast oon 220 Mann errichtet.. Die ncue Au-to-
bahn wird am Montog um 15,30 Uhr durch ein-e
grotze Feierlichteit am Brandenburger Dreieck ein-
geweiht.

Neue Vereinbarungen Berlin-Wien

Oie ll OOO-Mark-Sperre beseitigt

Berlin, 12. August

Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen
Reich und Oesterreich, die am 27. Juli in Berlin
begonnen haben und dercn Zweck es war, verschie-
dene mit der Durchführung der deutsch-österreichi-
schcn Vcrcinbarung vom 11. Juli zusammen-
hängende Fragen zu regeln. haben am Mittwoch
ihren Abschluh gesunden. Der österreichische Dclc-
gationssührer, Gesandter Dr. Wildner, und
der dcutschc Delegationsführer, Vortragender Le-
gationsrat Dr. Clodius, haben eine Reihe von
Abkommen und Vereinbarungcn paraphiert, durch
welche die bisher aus dem Gebiete dcs Reisever-
kehrs bestehenden Beschränkungen beseitigt und ge-
wissc Mahnahmen zur Steigerung des gegenseiti-
gen Warenaustausches vorgesehen werden.

Jm einzelnen ist aus dem Jnhalt dieser Ver-
einbarungen, die nach Zustimmung der beiderseiti-
gen Regierungen alsbald unterzeichnet und in
Kraft gesetzt werden sollen, folgendes hervorzu-
heben:

Die Gebührvon 1000 Reichsmark bei
der Ausreise nach Oesterreich wird aufgehoben wer-
den. Dementsprechend werden in Oesterreich die
Beschränkungen für die Ausreise in das Deutsche
Reich beseitigt werden. Zwischen den beiden Re-
gierungen wird ein Reiseverkehrsabkommen abge-
schlossen, das den Reiseverkehr aus dem Reich nach
Oesterreich in Anpassung an die deutsche Devisen-
lage regelt, und die Bereitstellung der erforder-
lichen Zahlungsmittel zunächst für einige Zeit
sichergestellt. Der Abschlutz eines Abkommens zur
Regelung des kleincn Erenzverkehrs ist für einen
nahen Zeitpunkt in Aussicht genommen.

Ferner ist zwischen den beiden Delegationen eine
Vereinbarung zur Steigerung des Umfanges des
Warenaustausches getroffen worden.

Das Verhandlungsprogramm betraf zunächst
insbesondere nach der Jahreszeit dringliche Ein-
und Ausfuhrfragen. Hierbei wurde neben der Ve-
handlung die industrielle Ausfuhr betreffender Fra-
gen Einverständnis über die Festsetzung von zu-
sätzlichen Kontingenten sür die Ab-
schlüsse aus den nächsten Messen von Leipzig und
Wien sowie übcr die Ermöglichung der Ausfuhr
einer gewissen Anzahl von Nutz- und Zuchtrindern
sowie von Pferden aus Oesterreich no.ch dem Reich
erzielt.

Autzerdem wurde im Rahmen von Austhusch-
geschäften die Regelung dcr Aussuhr einer aewissen
Menge von Holz, Käse und Rahm behandelt.

Ferner wurdc ein Programm sllr die Abwick-
lung sowohl der normalen als auch der zusätzlichen

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Oesterreich bis zum Ende des laufenden Jahres
aufgestellt.

Die im August 1934 abgeschlossene Verein-
barung zwischen den beiden Notenbanken zur Rege-
lung der Zahlungen im Warenverkehr wird durch
ein staatliches Verrechnungsabkommen ersetzt.

Die am Mittwoch paraphierten Vereinbarungen
stellen eine ersteEtappe dar. Zu einem späte-
rcn Zeitpunkt werden die Besprechungen wieder
aufgenommen werden, um zu prüfen, in welcher
Weise die Entwicklung der wirtschaftlichen Be-
ziehungen zwischen den 'beiden Ländern auch weiter-
hin gefördert werden kann.

Vom Kührer empfangen

Berlin, 12. August.

Der Führer empfing Mittwochmorgen die zu
den Olympischen Spielen in Berlin weilenden Be-
sitzer des „Daily Telegraph", Lord Kemsley
und Lord Camrose.

Anschlietzend empfing der FLHrer und Reichs-
kanzler eine aus 20 Herren bestehende Abordnung
von Mitgliedern des japanischen Parla-
ments und der Stadtverordnetenversammlung
von Tokio, die durch den Kaiserlich-Japanischen
Botschafter, Erafen Mushakoji, eingeführt wur-
den, und die dem FLHrer Erinnerungsgaben japa-
nischen Kunstgewerbes überbrachten.

Ferner nahm der Führer am Mittwoch den Ve-
such des Staatssekretärs im polnischen Autzenmini-
sterium, Erafen Szembeck, entgegen, der vom
polnischen Botschafter Lipski begleitet war.

Leutnanl Gchwarzmann

Berlin, 12. August

Aus Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres
hat der Reichskriegvmmistcr und Oberbesehlshaber
der Wehrmacht den Feldwebel Schwarzmann wegen
seiner hervorragenden Leistunqen bei d-en Olym-
pischen Turnwettkämpsen zum Leutna-nt besördevt.

Marxistische spanische Botfchaft in paris

Paris, 12. August.

Die spanische Votschaft in Paris wird, wie in
amtlichen Kreisen verlautet, von einem Ausschutz
spanischer Marxisten kontrolliert. Die Linksele-
mente der Auslandsspanier, die in einer Stärke
'von 70 000 in den marxistischen Wohngebieten von
Paris wohnen, haben aus Kommunisten und
Anarchosyndikalisten eine etwa 15 Mann starke
Abordnung zusammengestellt, die die Votschafts-
räume besetzt hält- und jämtliche Arbeiten und
Vorgänge ÄLSVSÄti

or. Vkoermann. cksr neue l.eitsr cker europäisolien
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2S0 rote Iellen

Zersetznng von Frankreichs Armee

l)r. K. Der M i l i t ä r ä üs st a n d in Spa-
nien gcgcn dic Volksfront-Regierung ist sür die
Komintern zwar nicht Uberrajchend, aber in seiner
Auswirkung doch unfatzbar gekommen. Zum ersten
Male wehrten sich gematzregelte Offiziere gegen die
revolutionäre Unterminierung der Armec. Von
diesem Standpunkte . aus inutz das Vorgehen
Francos erfatzt werden. Es ift bekanntlich ein
Prinzip der Volksfront, durch sog. „demokratische
Üeberwachungszellen" volkssrontfeindliche Offiziere
auszukundschaften, um sie abzusetzen. Durch dieses
Vorgehen hoffte man, die Ofsiziere aus Furcht vor
Matzregelungen für die kommunistische Sache zu
gewinnen. Anfängljch war Erjolg vorhanden.
Dann aber erkannten auch jene Offiziere, die üch
der Regierung verschrieben hatten, datz dies nur
der Ansang vom Ende sei und das schliehuch die
geheimen Militärverbindungen die üebermacht be-
kämen und auch sie ausschalteten.

So begann ein innerer Umschwung in ihrer
Haltung, und als Eencral Franco, dem die
marokkanischen Truppenteile bedingungslos erge-
ben sind, losschlug, folgten sofort alle gematzregel-
ten Generäle und Ofsiziere. Dabei dürfte der ab-
gesetzte Präsident Zamora, trotz seiner gegenwär-
tigen Abwesenheit von Spanien, nicht unbeteiligt
sein. Sein Sohn ist bekanntlich mit der Tochter
des aufrührerischen Eenerals Queipo de Llano
verheiratet und der junge Zamora ist an der Er-
hebung mitbeteiligt. Man erkannte in Madrid so-
sort nach der Erhebung die grotze Gefahr unü
suchte die Bewegung einzudänzmen, indem man den
Freimaurer Barrios an die Regierung berief, da
auch Eeneral Mola und Queipo Freimaurer sind.
Man entschlotz sich sogar, Mola das Amt des
Kriegsministers anzubieten und Queipo zum Ee>
neralstabschef zu ernennen. Allein diese Mitfrei»
maurer durchschauten den famosen Plan und da sie
ablehnten, verschwand auch Barrios wieoer von
der Regierung. Dieses Mal hatte die Freimaurer-
politik dcr Komintern versagt.

Die Folge dieser spanischen Militärerhebung
war eine sofort nach Stratzburg ein-
berufene Sitzung der Kominternfüh-
rer, an der auch Vucharin teilnahm. Dort wurde
beschlossen, einmal mit allen Mitteln den spani-
schen Ärüdern zu Hilfe zu kommen, dann aber die
Methoden zur Zersetzung der franzöüichen Armee
zu ändern. Wieder spielte oie Freimaurerei cine
wichtige Rolle. Zwar besttzt die Komintern in
Frankreich ausreichende Wasfenlaqer, aber man
fand es unklug, ste zu entblötzen. Was war nahe-
liegender, als aus französischen Militärbeständen
Waffenlieferungen durchzusühren. Zu diesem Zwecke
werden die unterirdischen Freimaurerverbindungen
in Bewegung gssctzt. An gewisse Regierungskräfte
in Paris gelangte die Komintern mit dem Er-
suchen um Hilfe für die gesährdete spanische Volks-
srontregierung. Man versolgte dabei den weite-
ren Zweck, die Regierung durch diese Lieferung
auch offiziell auf Moskaii festzunageln. Die Ver-
bindung sunktionierte und dem Ersuchen wurde
stattgegeben, allerdings zu spät, so datz die fran-
zöWe RegieMNS stch oon diejex Upgelegenheij zu>
 
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