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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0141

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olksgmeinschast

»kiik^skilikft ' Ikii^ciiki

Derlag unb HerauSgebir: Derlag DolkSgemetnschast D.or.b.H„ Heidelberg. tzauptstr. I2S/I2S, Eammel-
Nr. 3SS5. Schristtettung Brunnengaste 20/24, Fernfprccher 3740. Die.Dolksgemeinlchast' erscheint 7 mal
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eingereicht werdeu. Auslchlieblicher Berichtsstaud: Heidelberg. «nzetgenpretse laut aufltegendem Taris.

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(Lrbhöfedorf Riedrode geweihi

Ln Anwesenheit -es Reichsbauernführers Oarre

Frankfurt a. M., 10. Juli

Im Rahmen des Eautages Hessen - Naskau fand
am Freitagvormittag in Anwesenheit des Reichs-
bauernführers die Weibe des neuen hessikchen Erb-
böfedorfes Riedrode statt. das in zweijähriger ziel«
bewuhter Arbeit dem Ried, den hessischen „vontini-
kchen Sümpfen", abgerungen wurde. Das neue
Dorf hatte ein fektliches Kleid angelegt. Schmuck
nehmen sich die 28 Erbhöke mit ihren Fachwerk»
bäusern und den dunkelbrauncn Holzwänden der
Tcheunen. umkäumt oon alten Bäumen, die man
von dem Wald hat steheu lassen, in dem festlichen
Rahmen aus.

Durch eine Ehrenvforte mit dem Svruchband:
»Nicht das Wort, sondern die Tat spricht fiir uns",
Ichreitet man durch ein Svalier von Arbeitsmän-
nern. die mit geschultertem Svaten Aufstellung ge-
nommen haben. zum Dorfplatz. der würdig aus-
«eschmückt ist. Jn weitem Viereck haben die ver-
fchiedenen Eliederungen der Partei Aufstellung ge-
nommen. Vesonders stark ist der Arbeitsdienst
vertreten, denn er und der Frauenarbeits-
dienst haben an der Kultivierung und Eestal-
tung der Gemarkung Riedrode mit den grötzten
Anteil. Rechts von der Tribüne steht das Ge-
meindehaus mit seinem Fachwerk. oben gekrönt
von einer kleinen Elocke.

Jubel erhebt stch. als der ReichsLauern-
kührer in Begleitung des Eauleiters und
Reichsstatthalters Evrenger im neuen
Dorf erscheint. Reichsbauernführer DarrL schreitet
die Front der Formationen ab und begrllßt dann
einzeln die Bauern. denen die Freude. ihren Baü-
ernführer begrühen zu können. von den Augen
leuchtet.

Gauleiter Reichsstatthalter Svrenger wies
in seiner Ansvrache einleitend darauf hin, dah die
Verengung des Lebensraumes in Deutschland mit
einer der Hauvtgründe gewesen sei für die Suche
neuen Bodens. Er ging aus die Versuche ein, die
nun kchon in der Systemzeit unternommen babe.
öie aber erfolglos sein mutzten. Erst die einheit-

liche FLHrung und Zusammenfassung aller Kräfte
durch den Nationalsozialismus habe es ermöglicht.
auch aust dem Eebiete der Neuschaffung von Land
richtunggebend zu sein. Hier seien 26 Erbhöfe von
ie 30 Morgen errichtet worden. Auberdem habe
man einige Stellen für bäuerliche -Handwerker
durch eine Landzulage von 15 Morgen krisenfest
gemacht. Es stünden jedoch für die Gesamtheit des
neuen Dorfes noch 200 Morgen Reserveland zur
Verfügung.

Anschließend weibte der Reichsbauernführer un-
ter dem Jubel der Anwesenden das neue Dorf.

»Hindenburg^ nach Nordamerika
grstartet

Franksurt a. M.. 10. Juli
Das Luftschiff „Hindenvurg" trat am Frei«
tag nm 20.85 Uhr von dem Luftschiffhafen Rhein-
Main aus mit 50 Fahrgästen seine sünfte Nord-
amerikafahrt an.

Zum ersten Male in der Geschichte der Luft-

Rio de Janeiro, 10. Juli
2m zwekten Infanterieregiment, das m der
Nähe von Rio de Iaueiro in Garnison liegt, wurde
eine umfaugreiche kommunistische Zelle aufgedeckt.
Die Polizei verhastete 18 Soldaten, darnnter meh-
rere Sergeanten und Unterossiziere.

Die kommunistischen Zellenmitglieder bereiteten,
wie bekannt wird, Unruhen vor, die mit der Er-
mordung eines Offiziers eingeleitet werden sollten,
der im letzten November emen Aufstandsplan in
dem Regiment aufgedeckt und die Ausführung ver-
eitelt hatte. Die Kommunisten sollen Verbindun-

schiffahrt hat das Luftschifs eine Reisegruvve an
Bord. und zwar zwanzig führende Vertreter des
deutschen Automobilhandels, die zu Studienzwecken
nach den Vereinigten Staaten reisen. Unter der
Ladung an Bord befindet fich u. a. eine wertvolle
Sendung trovischer Zierfische, die von dem Aqua-
rium Hamburg durch Vermittlung des Tiergartens
in Frankfurt a. M. die Reise llber den Ozean an-
treten und die für das Newyorker Aquarium be-
stimmt sind.

Oes Führers Oank

Tokio, 10. JuN

Der deutsche Eeschäftsträger weilte am Frei-
tag in Seki in der Provinz Gifu, um dem vor-
tigen Schmiedeverein, der bekanntlich dem Fllhrer
ein altjapanisches Schwert zum Eeschenk gemacht
hat, den Dank des Führers und Reichskanzlers
zu übermitteln.

gen mit der Garnison Sao Paulo und weiteren
Earnison-en in Südbrasilien unterhalten haben.

Nach einer weiteren Meldung verhaftete di«
Polizei von Rio am Donnerstag den früheren
Finanzsekretär des in Haft befindlichen kommunisti.
schen Präfekten, Pedro Ernesto. Jn den Büchern
dcr Stadtverwaltung wurde festgestellt, daß der
Sekretär in Eemeinschaft mit dem Präfekten am
Vorabend des kommunistischen Putsches im Novem.
ber Zahlungsanweisungen über eine Million Mil.
reis fiir Material ausgestellt hat, das nie geliefert
wurde. Es besteht der Verdacht, dah das Geld zur
Finanzierung des kommunistischen Putsches dienen
sollte.

Verhastung kührender Kommunisten
in Rio de Laneiro

Oeuische Lehrer in Bayreuih

Zehniaufende auf der Reichsiagung des TlSLB

Kommunistenzellen im brasilianischen Heer

-18 Soldaten und Lnteroffiziere verhastet

Bayreuth, 10. Iuli

Aus allen Himmelsrichtungeu ftrömte fcho«
äm Freitagvormittag der Zug der Zehntausende
von Erziehern aus ganz Deutschland zur Reichs-
tagung des NSLB nach Vayreuth.

Als die ersten Eäste trafen die Pommern ein.
Eeführt von ihrem Eauwalter Eodenschweger er-
reichten ihre beiden Sonderzüge mit insgesamt
2 300 Lehrern und Lehrerinnen nach 12stündiger
Nachtfahrt in früher Morgenstunde die Eaustadt
der bayerischen Ostmark. Noch sind die Spuren des
orkanartigen Sturmes, der zwei Tage vorher die
Arbeit von Wochen vernichtet hatte, nicht ganz
beseitigt, aber unter Aufwendung ungeheurer An-
strengungen hatten Tausende von Händen, insbe-
sondere die der braven Arbeitsdienstmänner inun-
unterbrochener Tag- und Nachtarbeit das zerstörte
Werk aufs neuS aufgerichtet. Jnzwischen hatte sich
auch das Wetter endlich zum Euten gewendet
und von der heitzen Iulisonne war auch der Fest-
platz wieder trocken geworden. Um 11 Uhr traten
die bis dahin eingetroffenen Erzieher vor dem auf
der Bergkuppe hochragenden Flaggenmast an und
unter den Klängen des Horst-Wessel-Liedes stieg
die Hakenkreuzflagge über dem Festplatz emvor.

Jn ununterbrochener Folge liefen während des
Tages allein bis 16 Uhr 13 Sonderzüge ein. llm
15 llhr begannen die Sondertagungen.

llm 17 llhr empfing der Reichswalter des NS-
LB, Gauleiter Wächtler, die Presseberichter-
statter und Referenten in dem grotzen neuen Lehr-
saal des Hauses der Deutschen Erziehung. An-
schlietzend legte der Reichswalter in Begleitung
seines Stabes als Einleitung der Reichstagung
einen Kranz am Erabe von Hans Schemm
Uieder.

Nach ehrenden Gedenkworten fürHans
Schemm, den ersten Reichswalter und Begrün-
der des NSLB., erläuterte Eauleiter Wächtler
die Aufgaben der deutschen Erzieber. Jn erster
Linie sei eine tiefgehende Erziehungsarbeit an den
Erziehern selbst ersorderlich. um die Gewähr für
eine im wahren Sinn« nationalsozialistisch erzo-
Sene Jugend zu bieten. llm so bedeutsamer sei
dabei die Mitarbeit der Presse.

Die Reichstagung des NSLB., so schlotz Eau-

kiter Wächtler, werdr drej Kernpunkt» »nthaltey,

nämlich das Bewutztsein des Rastegedankens. die
Pflege des Wehrgedankens und die Mitarbeit an
der Erhaltung des Friedens, der die Voraussetzung
aller systematischen Aufbauarbeit bilde. Ehre, Frei-
heit und Friede solle daher die Parole dieser
Reichstagung sein.

Namens der Pressevertreter dankte hieraus
Hauptschristleiter Thomas von der „Bayrischen
Ostmark" dem Hauptamtsleiter Wächtler für seine
Aussührungen.

Nach dem Presseemvsang unternahmen die Eäste
eine Rundfahrt durch Vayreuth, an die sich ein
kameradschastliches Beisammensein anschlotz

Rio de Janeiro, 10. Juli
Die Polizeibehörden von Rio verhafteten in der
Nacht zum Freitag den Vertreter des slldamerikani-
schen BLros der Komintern bei der Kommunifti-
schen Partei Vrasiliens, Joss Molares, der als
Nachfolger des berüchtitzten Kommunisten Ewert die
Aufgabe hatte, die brasilianischen Kommunijten für
den bolschewistischen Aufstand auszubilden. Ferner
wurde der Sekretär des politischen Vüros der Kom-
munistischen Partei Vrasiliens, Roberto Morena,
verhaftet.

/


-

o«« «KU» cksr osutsviisn errisstun« Aufnahmer NSLB, /

Kulturlager Bierhelderhof

Von Dr. Friedrich Didier

Zehn Tage stehen nun schon die schmucken Rund.
zelte des Reichskulturlagers der HJ nahe beim
Bierhelderhof. Das mehr internen Fragen zuge-
wandt gewesene Vorlager ist zu Ende. Die Lager-
gemeinschaft steckt zur Zeit mitten in ihrer prak-
tischen Arbeit, breitet die schöpferischen Leistungea
ihrer Teilnehmer vor der Oeffentlichkeit aus.

Eine Reihe bekannter Persönlichkeiten aus dem
Reich hat bereits dieser jungen nationalsoziali-
stischen Stotztruppe ihren Besuch abgestattet und
reichswichtige Probleme der Kultur, Kunst, Politik
und Wissenschaft in Vorträgen behandelt. Reichssen-
deleiter Pg. Hadamovsky, Eeneralinspektor
Dr. Todt, Reichsamtsleiter Pg. Wetz e l, sprachen
zu ihr. Die Ziele des Rassenpolitischen Amtes der
NSDAP, volksdeutsches Schicksal im Grenz. und
Ausland, Brauchtum im Wandel Ler Jahrhunderte,
die Bedeutung der Bolkssenderaktion, das musikalische
Bekenntnis dcr H2 und andere grundsätzliche
Themata wurden im Laufe der Tage aufgerollt,
finden bis zum Abschlutz des Lagers am 14. Juli
noch ihre vielgestaltige Fortsetzung.

Zwischendurch lasen die Dichter des Lagers,
Wolfram Brockmeier, Herybert Menzel, aus eigenen
Werken, wuhten Stumme, Spitta, Heyden mit ihrer
Musik die klar ausgerichtete Schar immer wieder
von neuem mit fortzureihen. Man ging zu den Ar-
beitern in den Betrieb, setzt« sich in herrlicher
Feierstunde mitten unter ste, musizierte, rezttierte,
lietz die Menschen am Werktisch wisten, datz sie,
die jungen Künstler, fich heute im Dritten
Reich m nichts von ihnen unterscheiden, datz sis
lediglich in Diensten der grohen nationalsozialistschen
Kulturarbeit mit anderen Mitteln am Weiterbou
wirken, mit Vinsatz aller Kraft um die Verwnrze-
lung der Staatsidee des Führers bemüht sind. Die
Erneuerung des deutschen Wesens liegt ihnen ob. Sie
haben Wissende und Verstehende zugleich zu sein.
Es ist ihnen aufgegangen, datz, um mit Dante zu
sprechen, nur schlechte Führung die Welt ver-
düstert.

Am 5. Juli hat Prof. Abendroth unter ihnen
geweilt, sich und sein Orchester in einem grotzen
Konzert, das wiedernm Werkarbeiter und Eltern-
schaft im Hörerraum versammelt sah, zur Verfü-
gung gestellt. Die Hitler-Jugend hat mit diesem
Abend, wie auch mit Prof. Dieners Bach-Dar.
bietung: „Das mustkalische Opfer" den Lbereiligen
Kritikern den Mund gestopft, die di« junge Gene-
ration des Verrats an den Erohen der deut.
schen Vergangenheit bezichtigt. Niemals wurde
das versucht! Die Hitler-Jugend knüpft an
die Tradition der unsterblichen Meister, anerkennt
die Eestalter der Eegenwart, auch wenn sie den
Jahren nach nicht mehr in ihre Front gehören. Nur
merzen sie aus, was undeutsch, artfremd, unecht ist,
und nicht mehr patzt in diese soldatisch.kämpferischs
Zeit.

Das Heidelberger Lager, das dritte Rerchskul-
turlager nach Landeck und Warnicken, hat erst-
malig die Kulturschriftleiter führen-
der deutscher Zeitungen gebeten, mitzutun,
mitzuzelten, um einmal des Lagererlebnisses teil-
haftig zu werden. Nur zu gern sind diese gekom-
men. Ein paar Tage vom Redakturnstisch, von
Leimtopf und Schere fern zu sein, den Stratzen-
anzug mit der Trainingshose vertauschen zu können,
wie vor Jahren sich in Sonne und Regen zu tum-
meln, ist allein schon ein Eeschenk. Wieviel mehr
wird ihnen hier in dieser Eemeinschaft geboten.
Kamerad Künstler reicht ihnen die Hand, ein Kreis
schöpferischer und kulturvermittelnder Menschen,
der bereits durch seine jahrelange Leistung in die
Auslesemannschaft der jungen Generation gehört.
Nirgends wird ihnen wieder Eelegenheit gegeben,
Kultur so unmittelbar zu packen, das Wort des
Führers, datz „höchste menschliche Leistungen zwar
einem begnadeten Kopf zu danken sind, datz aber
gestaltet und und geschaffen werden kann, allein
durch die Tatsache der Existenz einer Gemein-
schaft", so unbedingt bewiesen zu finden. ^Mit der
Stärke der Ehrfurcht vor dem natürlichen Leben
wächst die vor dem geistigen. Hier oben am Bier-
helderhof wird den Schriftleitern scharfgeschliffenck
Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, Schwingungs«
weite und Schwingungssehnsucht vollwertiger Merl
schen bewutzt.

Pg. Beumelburg, der Jntendant des Reichs/
srnders Verlin, stellte für die Zukunft anlätzlii
eines Vortrages im Vorlager die Forderung auf na^
KarmoniMe; UebexeingiMMNug undWeltaiischauung "
 
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