Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9507#2127

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Arlaz Mld Her->u»geder, verlag voTkSgmirinschast Heidewerg. Hauptftr i«/>rz. «ammek,

«r. 3A5. echriftleitung! «rnnnengaffe A>/r«. gernruf Z7«0. M- .Valwgemeinfchaft' rrfcheint 7 mat
^»chentlich und koftet monatltch 1.70 RM.. bei TrSgerznftellung zo Vfg.. bei voftzustellung «2 Pfg. meb».

V» di« «eituna «t krscheinen fauch durch h»»er« «ewalt» oe^tndert. b-fteht lein vn.pruch auf «nt.
ttSdigung. ftbb«ftellunL-n müffe» bi> ,p»testen,ri. d.M. für den folgenden Monat d,re« beim v-rlag
Hft^emicht «erdeu. «ulfchltebltcher «-rtchtSstand- tzeidelberg. «u,eig-n»reil- laut -uflieg-ndem Tarif.

lllONlW. Ü8N?Z. NllvWVOI' 183k

KMllikllllll VkpKllNlllWvllWl lll? 8lSSl8 NNll KKNlkiNllll Sllllöl'ÜKN

fl'killki'llgnl ikM'S.Ml'Wg Nl'. srs

Oeutscher m Gowjetmßland
zum Tode verurteilt

Gosortiger protefifchritt -es deutschen Botschafters in Moska«

Moskau, 22. November

^ 8m Nowosibirjker Schau-Proze'g wurdeu am
E»nntag sämtliche ucun Angeklagten zum Tode ver-
^eilt. darunter auch der deutsche Bergingenieur
^ickling.

Der Spruch des Eerichts ist als endgiiltig anzu-
^hen und unterliegt keiner Berufung mchr. Die
^igeklagten haben lediglich die Möglichkeit, cin
»adengesuch einzureichen.

^ Der deutsche Botschafter in Moskau, Eraf von
Cchulenburg, hat daraufhin sofort bei der Sow-
i°iregier^ng eine Demarche unternommen, wobei
die Unglaubwiirdigkeit der gegen Stickling erho-
°Ueil Anklagen hervorhob nnd als erste Mahnahme
"'i>erte, dah die Durchführung des Gnadengesuches
^izeitig sichergestellt wird.

Dlörder Bolschewismus

z, Dieses Vluturteil der roten Henker in
s^. ^afibirsk ist ein neuer Schlag des bolschewisti-
llntermenschentums gegen jegliche Zivilisation.
dn^.wte Zar in Moskau begnügt sich nicht mchr
schNut, Sowjetruffen, hochgestellte Beamte und bol-
a^sstische Würdenträger zu verhaften. sondern
.l^t dazu über, die Angehörigen fremder Staa-
se» Geheimkammern der Ljubjanka zu wer-
wo ihnen unter den u n g l a u b l i ch st e n
rv^ handlungen „Eeständnisse" erpretzt

^en vergangenen Wochen haben schon viele
«chicksal jener sechzehn bolschewistischen Führer
müssen, die als Opfer des letzten Moskauer
si^?aup roze s se s unter den Kugeln der EPU
Urteil von Nowosibirsk gegen den
v^chen Jngenieur Stickling ist ungeheuerlich
tg,?..?eigt in seiner Erundlosigkeit die ganze Bru-
steii * der roten Justiz, der Menschenleben nichts
sinb ^ sich darum handelt, „Schuldige" zu

v. ^n, hie Wünsche der roten Eewalthaber im
^^nil zu erfüllen.

v.^ie ganze europäische zivilisierte Welt muß sich
't Abscheu gegen den Mordspruch von Nowo-

sibirsk wenden, der wieder einmal eklatant bewie-
sen hat, datz das bolschewistische Regime nur eines
kennt, um seine Eewaltherrschaft aufrecht zu erhal-
ten: den Mord. Der Fall Nowosibirsk ist ein
Fanal für ganz Europa und zeigt den Völkern, was
ihnen blüht, wenn sie dieses Gift, das in Svanien
sich so verheerend auswirkt und dessen zersetzende
Wirkung sich auch auf andere rtänder erstreckt, nicht
erbarmungslos ausrotten.

lleber die Prozetzkomödie haben wir bereits be-
richtet. Nach dem Schema: „Eemeinsame Schäd-
lingsarbeit des Trotzkismus' und Faschismus'"
rollt die längst bekannte Platte ab. Die An-
geklagten bekennen sich in der üblichen Form von
Eeständnissen und Selbstbezichtigungen bereit-
willigst der ihnen zur Last gelegten Verbrechen für

schuldig. Die Eingeständnisse stimmen selbstver-
ständlich mit der Anklage überein.

Was half es, datz der angeklagte Deutsche sich
gegen die haltlosen Beschuldigungen des Anklägers
wehrte? Das Urteil stand ja bereits fest!

Das deutsche Volk aber erhebt erneut vor aller
Welt schärfsten Protest gegen den Mordspruch
und wird sich gegen diese asiatischen Henkermetho-
den zu wehren wissen.

Oft genug hat der FLHrer seinen Warnruf an
die Weltöffentlichkeit gerichtet. Mögen sich die
verantwortlichen Staatsmänner des Ernstes der
Situation endlich einmal bewutzt werden und die
Matznahmen ergreifen, die notwendig sind, um
ihre Völker vor dem stcheren Untergang zu be-
wahren.

„Trauer"- Gitzung für Galengro

Hetzreden der Moskauer Beauflraglen - Daladier wird niedergebrullt

Paris, 22. November

Samstagavend veranstaltete die Sozialistifche
Partei in der Winterradrennbahn eine Versamm-
lung zum Eedächtnis von Innenminister Salengro,
dcr bekanntlich in der Nacht znm Mittwoch Selbst-
mord begangen hatte.

Mehrere Volksfrontminister waren erschienen.
Ministerpräsident Blum, der zugesagt hatte, be-
gründete sein Fernbleiben mit Arbeitsüberlastung
und Trauerstimmung. Es kamen Vertreter sämt-
licher Teile der Volksfront zu Wort.

Der kommunistische Abgeordnete Thorez ver-
langte in seiner Ansprache das Verbot der „faschi-
stischen Presse" und die Auslösung der Kampf-
bünde. auch wenn sie sich jetzt als politische Partei
tarnten. Jm übrigen verlangte er wieder die
Aufhcbung der „Blockade" gegen die spanischen
Bolschewisten.

Der radikalsozialistische Landesverteidigungs-
minister Daladier erklärte, der Tod Salengros,
den Da'adier als mutigen Soldaten rühmte, habe
allen Franzosen die tödlich wirkende Niedrigkeit
der Verleumdung vor Augen geführt.

Von Thorez aufgestachelt, rief die Menge im
Lhor immer wieder: „Flugzeuge und Kanonen fur
Spanien! Nieder mit der zweijährigen Dienstzeit
in Frankreich! Hinein mit der Volksfrontpresie ins
Heer!"

Auf diese Weise hinderte sie den Landesvertei-
digungsminister Daladier zehn Minuten
lang an der Fortsetzung seiner Rede, bis Dala-
dier die Bemerkung anbringen konnte, datz die
trennenden Fragen an einem anderen Tage und
anderswo ausgetragen werden mützten.

„Es leben die Gowjets!"

Paris, 22. November

Zu gleicher Zeit, als Salengro in Lille beige-
setzt wurde, veranstalteten Volksfrontanhänger in
Paris einen Trauerumzug, der sich jedoch mehr
zu einer politischen Kundgebung gestaltete. Viel-
bemerkt wurde, datz unter den „kulturellen Ver-
bänden", die in dem Zuge mitmarschierten, auch
die Freimaurerlogen vertreten waren. An der
Spitze der Eruppe wurde ein Exemplar des Wo-

! chenblattes „Eringoire" mitgesührt, das mit gra«
tzen Blutflecken beschmiert war.

Den mehr politischen Lharakter der Trauer«
feierlichkeit für Salengro erhellt auch die Tatsache,
datz Mitglieder der Metallarbeitergewerkschaften
Sprechchöre bildeten und „Flugzeuge, Kanonen und
Maschinengewehre für Spanien" und die Aufhe«
Lung der Blockade der spanischen Republik forder«
ten sowie Hochrufe auf Spanien ausbrachten.

Zwischendurch hörte man Rufe: „Wir werden
Salengro rächen!"

Jm Umzuge wurde auch eine spanische revubli»
kanische Fahne mitgeführt. die von der Volksmenge
mit Veisall begrützt wurde. Abwechselnd wurden
die Jnternationale und andere Lieder der franzö-
sischen Revolution gesungen. Jmmer wieder ertön-
ten Rufe „Flugzeuge sür Svanien". Da auch kom-
munistische Organisationen an dsm Umzug betei-
ligt waren, rief man: „Es leben die Sowjets!"

Eisenbahnwagen mil pulverladung
verschwunden

Paris, 22. November

Der „Matin" berichtet, datz ein Eüterwagen
eines mit Pulver beladenen Eüterzuges, der von
der staatlichen PulverfaVrik in Toulouse nach dem
Elsatz abgerollt war, unterwsgs verschwunden ist.
Bei der Ankunft im Elsatz stellte man fest, datz
ein Wagen weniger zur Stelle war. Man ver-
mutet, datz der verschwundene Pulverwagen an die
Pyrenäengrenze abgezweigt wurde, um nach Spa-
nien geliefert zu werden. Gewisie Eerüchte besa-
gen sogar, datz mehrere Eüterwagen mit Pulver
abhanden gekommen seien.

Orei Zahre Reichskulturkammer
und NGG „Krast durch Kreude^

Verlin, 22. November

Die Reichskulturkammer und die NS.-Gemein»
schaft „Kraft durch Freude" in der Deutschen Ar-
beitsfront blicken in diesen Tagen auf ihr dreiiäh-
riges Vestehen zurück. Aus diesem Anlah findet am
27. Nov. in Verlin die gemeinsame Jahrestagung
der Reichskulturkammer und der Deutschen Ar-
beitsfront, NS-Eemeinschast „Kraft durch Freude".
statt.

Aus der gemeinsamen Festsitzung mittags 12 Uhr
in der Philharmonie werden der Präsident der
Reichskulturkammer, Reichsminister Dr. Eoeb-
bels. und der Leiter der Deutschen Arbeitsfront.
Reichsorganisationsleiter Dr. Lev. svrechen. Am
Abend. 19.30 Uhr, sindet im Deutschen Opernhaus
eine Festaufführung der romantischen Oper „Der
fliegende Holländer" von Richard Wagner statt.

Am folgenden Tag. Samstag, dcn 28. Novem-
ber, wird vormittags 11 Uhr im Thronsaal des
Reichsministeriums für Volksaufklärung und Pro-
vaganda der Reichskultursenat zusammentreten, der
von seinem Präsidenten, Reichsminister Dr. Eoeb-
bels, zur dritten Sitzung einberusen wurde

Nuinsn reiobnen c!en tv«8 eles So's.I,sv«is-nus
llin 8tacktviertel MuckriSs, ckss vvn rlen kioten völlik ve>e.üstet «urcks

ktots lleksnssns sinck einsekraekit viorcken unck «vercken von bffarobksnsrn bswsclit

Scherl-Bildcrdicnit
 
Annotationen