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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0383

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Derlag nnd HerauSgeber: Derlag DnllSgemeinschast Heidelberg. Hauptstr. 126/128, Tammeb>

Nr, 8LLS, Schriitleilung Brunnengalie 20/24, Fernsprecher Z740 Die »Dolksgemeinichast' erscheint 7 mal

Jst die Zettung am Erschetnen iauch durch höhere Sewalt) orT^indert. besteht k«>« «nspruch auk Ent-
schädigung Abbestellungen müiien biS ipätestens 25. d, M. für den iolgenden Monat direkt bcim Derlag
eingereicht werden, Aus'chiiestlicher GerichtLitand Seidelberg, Anzeigrnpreiie laut austiegendem Taris

Mnlgg. Ü8N^lll' 183k

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Drei aroße -euffche Sportsiege

Nürburg-Rennen — Braunes Band — Osympia-Atlantik-Regatta

Ehrenpreis des Führers sür Rofemeyer

Adcnau, 26. Juli

Zum zweitcn Mal iunerhalb wenigerWochen
traf sich die Spitzenklasse der europäischen Fah-
rer mit den besten Rennwagen auf dem Nür-
brrgring. Vor mehr als 350 000 Zuschauern
tvurde über 501 Kilometer dcr Große Preis von
Deutschland ausgetragen, der mit eincm herr-
lichen deutschen Erfolg cndete. Bernd Rose-
weyer gewann in ncuer Rekordzeit mit eincr
Durchschnittsgcschwindigkcit von 131,6 Klm. je
Stunde vor Hans Stuck.

Auch die beiden andern Auto-Union-Wagen,
die von den Nachwuchsfahrern Rudols Hasse
und Ernst von DeIius gesteuert wurden,
kamen ans Ziel; Hasie wurde Biertcr vor
Europameister Caracciola aus Mercedes-
Benz und vor Dclius sowie Lang aus Mer-
cedes-Benz.

Für seine prächtige Lcistung erhielt Rose-
weyer vom Führer des deutschen Kraftfahr-
sports, Korpssührer Hühnlein, den Ehrenpreis
des Führers überreicht.

Das Ergebnis auf dem Nürburg-Ring

1. Bernd Rosemeyer (Auto-Union)

2. Hans Stuck (Nnto-Union)

3. Brivio (Alfa-Romeo)

4. Rudolf Hassc (Auto-Union)

5. Fagioli-Caracciola (Mcrccdes-Benz)

6. Ernst v. Delius,(Auto-Union)

7. Lang-Bräuchitsch (Mercedes-Benz).

Nereide erringt das Vraune Band

Berlin, 26. Juli

Die Festwochen anläsilich der 500jährigen
Wiederkehr des erstenPserderennensinDeutsch-

land erreichten am Sonntag in München mit
der Entschcidung des „Brauncn Bandes von
Deutschland", das in dicsem Jahre mit seinen
100 000 Mark das wertvollste deutsche Rennen
ist, ihren Höhepunkt. Die famose Nereide, die
in ihrer Laufbahn noch ungeschlagen ist, sctzte
ihren Siegeszug fort und gewann unter Jockey
E. Grabsch sicher gegen die Französin Cvrrida,
Wahnfricd nnd Goldtalcr, während Stnrm-
vogcl vollends versagte.

Das Gcstüt Erlenhof, das im Vor-
jahre bereits in Athanasius den Gewinner des
„Braunen Bandes" stellte, war an diescm Tage
besonders glücklich; denn auch die zweijährige
Jniga Jsolani und Graf Almaviva trugen die
blau-rote Jacke zum Siege.

„Troland von Bremen"
gewinnt dte Atlantik-Regatta

Berlin, 26. Juli

Die Olympia - Atlantik - Regatta fand am
Samstag ihr Ende. Als crstes traf nach der
3400 Seemeilen langen Reise von den Ber-
muda-Jnseln nach Cuxhaven die deutsche
Jacht „Roland von Bremen" unter
Führung von Dr. Perlia am Samstag um
20.39 Uhr am Ziel, dem Feuerschiff „Elbe I"
bei Cuxhaven, ein. Der Sieg dcr Jacht „Ro-
land von Bremen" dürfte endgültig sein, da die
Jacht nur der „Hamburg" und der „Anctur",
von dcnen in den letztcn Tagen keine Standort-
meldungen mchr vorlagen, einige Stnnden
Zeitvergütung zu gebcn hat. Das Bremcr Boot
würde somit auch den Ehrenpreis des Führers
gcwonnen haben.

(Ausführlichc Berichte im Sportteil)

Kurchtbares Ltnglück im Murgtal

20 GA-Kamera-en aus Mannheim tödlich verunglückt
43 Leicht- un- Schwerverlehte

Stuttgart, 27. Juli.

Am Sonntagnachmittag ereignete sich auf der
Besenfelder Steige ein furchtbares llnglück, von
der SA-Sturm 45/171 in Mannheim betrof-
ken wurde und das bis jetzt 2V blühende Men-
ichenleben kostete.

Der Sturm unternabm am Sonntag einen
'-iusflug in den Schwarzwald, Ein Lastkraftwagen
^Ut Anhänger. die beide zusammen mit 63 SA-
-männern besetzt waren. fuhr aus dem Neckartal
wmmend. über Altensteig nach Vesenfeld, Von
xwr aus wollten die SA-Männer die Vesenfelder-
^eige hinunter ins Murgtal. um vom Murgtal
Uneder durch Badische zurück nach Mannheim zu
t^Ulmen, Der Fahrer des Wagens kannte die
^teilheit der als gesährlich bekannten Vesenselder
^tejge nicht und suhr mit dem dritten Gang die
^teige hinab, anstatt mit mindestens dem zwei-
Eang. Dadurch geriet der Wagen in eine im-
gröhere Schnelligkeit. so dah der Fahrer
Milietzlich die Herrschaft iiber seinen Wagen verlor.

ikt nachgewiesen, dah der Wagen schliehlich im
'Uugenblick des llnglücks ein« Schnelligkeit von
Mehr als 60 km gehabt hat.

abfallende Vöschung etwa 8 Meter hinun-
ter. Bei dem Sturz wurde die ganze Be-
katzung der beiden Wagcn hinausgcschleu-
dert, zum Teil geriet sie auch unter den
Wagen. 15 SA-Männer waren sofort tot, 3
starben, nachdem sie von den zur ersten Hilfe
herbeisahrenden Bewohnern der Murgtal-
orte auf die Strahe hinausgebracht worden
waren.

Auch ein Mädchen kam bei dem Unglück zu Tode,
es starb im Krankenhaus in Forbach. Ebenfalls
starb auch ein SA-Mann im Krankenhaus in Freu-
denstadt. Die übrigen 40 Mitfahrenden wurden
sämtlich, zum Teil leicht, zum Teil schwer verletzt.

Der Fahrer ist fast dcr einzige, der nur leicht
verletzt worden ist. Er ist verhaftet worden und
befindet stch in einer Einzelzelle im Krankenhaus.

Alarmiert wurden zur Absperrung der Arbeits-
dienst in Baiersbronn und die SA aus Freuden-
stadt und Baiersbronn. Die erste Hilfe leisteten
die Aerzte, die zufällig vorbeikamen, und die Sani-
tätskolonnen von Freudenstadt, Kloster Reichenbach
und Forbach, Das Unglück ereignete sich um '/ch
Uhr nachmittags.

Als der Wagen in eine Kurve kam, konnte
der Fahrer ihn nicht mehr aus der Strahe
halten. Der Wagen geriet über das Bankett
lStrahenrand) und stürzte eine sast senkrecht

Jn tiefster Ergriffenheit steht das gesamte
deutsche Volk an der Bahre der verunglückten SA-
Männer. Seine Teilnahme wird den Hinterblie-
-enen ein Trost in ihrem grotzen Schmerz sein.

vernck klosemoxor, cler SioLvr im Orollen preis von lleutsvhlanck Scherl Bilderdienst

Oer )rLng um Ma-ri- geschloffen

Wafferzufuhr unierbrochen — Vorrai nur noch für drei Tage

Hendaye, 26, Juli

Die Truppen des Generals Mola haben im Laufe
des Sonntags sämtliche Pässe der rund 50 Kilometer
von Madrid liegenden Eebirgskette Euadarrama und
Scmo Sierra besetzt, Die Vorhut der Truppe des Ee.
nerals Franco har von Sllden her über Alazar de
St. Juan Aranjuez am Sonnabendnachmittag er-
reicht.

Die einzigen beiden nach Madrid führenden
Wasserleitungen sind von den Truppen der
Militärerhcbung unterbrochen worden, Nach-
dcm Madrid in den Reservetanks nur noch für drei
Tage Wasservorrat besitzt, ist auch bei strengster Ra-
tionierung ein längeres Durchhalten der Millionen.
stadt als scchs Tage kaum denkbar. Auch San Se-
bastian soll durch die Aufständischen in kurzer Zeit
von dsr Wasserzusvhr abgesperrt werden.

Der regierungstreue Chef der spanischen Militär-
fliegerei, Nuunez de Prado wurde von freiwilligen
Faschisten gefangen genommen und befindet sich im
Eewahrsam der nationalen Militärerhebung.

SOO Oeutsche aus Spanien gerettet

Telegramm des Eauleiters Bohle

Berlin, 26. Juli

Der Auslandsorganisation der NSDAP ist von
Vord des italienischen Dampfers „Principessa Maria"
ein Telegramm mit der Mitteilung zugegangen, datz
es unter grotzen Anstrengungen gelungen ist, 500 mit.
tellose deutsche Volksgenossen aus Barcelona durch
den kameradschaftlichen Beistand des rtalienischen
Schiffes zu retten und nach Eenua zu bringen.

Der Leiter der Auslandsorganisation, Gauleiter
Vohle, hat dcn deutschen Volksgenossen folgendes
Telegramm nach Eenua gesandt: „Auslandsorgani-
sation übermittelt allen aus Spanien entkommenen
deutschen Volksgenossen herzlichste Elückwünsche zur
Errettung äus grotzer Gefahr und die Erütze der
Heimat. Vollste Unterstützung zur Linderung der
Not ist selbstverständlich. Heil Hitler! — Gauleiter
Bohle."

panzerschiff „Oeuischland" eingetroffen

Berlin, 26. Juli

Das Panzerschiss „Dcutschland" ist am 26. 2uli,
morgens 6 llhr, vor San Sebastia» eingetrosfe».

Feuerüberfall auf polnischeGesandtschaft

Warschau, 26, Juli

Nach amtlichen polnischen Mitteilungen aus
Modrid ist auf die dortige polnische Gesandtschaft am
Freitagabend ein Feuerüberfall verübt worden.

Am späten Abend kehrte der Handelsattachs mit
seiner Eattin im Kraftwagen in die Gesandtschaft
zurück, als plötzlich eine Abieilung bewafsneter
Volksfrontmiliz unter FUHrung eines Fliegerkapitäns
im Hof der Gesandtschaft auftauchte und sofort zu
schietzen begann. Jnsgesamt fielen 30 Schüsse. Wie
durch ein Wunder ist niemand getrofsen worden, 2m
viebäude der Eesandtschaft haben zahlreiche Mitglie-
der der polnischen Kolonie sowie polnische Touristen,
die sich in Madrid aufhielten, Schutz gefunden, Die
Lebensmittelvorräte reichen aber nur noch für einige
Tage aus.

Blühendes Kunsthandelsgeschäft

X Amsterdam, 26. Juli.

Auf dem zur Zeit in Amsterdam tagenden Jn«
ternationalen Kunsthändler-Kongreh wurde be-
kannt, datz seit Beginn der Wirren in Svanien.
ein auherordentlich starkes Angebot in bochwerti«
gen. spanischen Kunstwerken bcsteht. Es bandelt sich
in der Hauvtsache um Eemälde. Plastiken, Eold-
schmiedearbeiten. auch kostbare Eobelins.

Diese Angebote liegen in allen westeuropäischen
Kunsthandelszentren vor. Zum sehr grohen Teil
stammen die Objekte aus Kirchen und Klöstern.
Auch der hobe Klerus soll an dieser Verschlep-
vung nationalen spanischen Kunstgutes ins Aus-
land starken Anteil baben. Amerikanische Mu-
seen haben in der letzten Zeit eine grohe Anzahl
Kunstwerke der spanischen Schule. vor allem Bil-
der, zu sehr billigen Preisen erworben.

Die Kunstfälschungsindustrie nutzt die augen-
blicklichen Verhältnisse aus. um Jmitationen spa-
nischer Meisterwerke, die angeblich von Kommu-
nistensührern aus Schlösser, Klöstern und Kirchen
geraubt worden seien. als ..Gelegenheiten" aus
Le» Markt zu bringen.
 
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