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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0987

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Arlag und »erauSgeber! D-rlag VolkSgemeinfchaft Heidekbkrg. Hmchtstr. t«/IA, Sammel»

Lchristleitung! Brunnengaste M/2«, Kernruf N40. Dte .DolWgem-inschaft' erfcheint 7 mal
°a>-ntlich und kostet monatlich 1.70 RM.. bei TrSgerzustellung zo Pfg.. b-i Poftzustellung 42 Pfg. meh»

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Kuenterrabia und Guadelupe ewbert

Angriff der Militärgruppe auf San Gebasiian — Toledo vor -em Fall

Paris, 6. September

Die Agentur Havas meldet in der Nacht zum
E°nntag, datz die nationalen Truppen die Stadt
^uenterrabia und das Fort von Euade-
"pe eingenommen hiitten. Die nationalen Trup-
seien in Fuenterrabia auf der Strahe von
'irun und über die Berge gegcn 18 Uhr eingetrof-

k°n.

j Etwa 50 Personen, darunter auch Frauen, hät-
stch zu der Zeit auf eincm kleinen Dampfer
ZMeschifft, um nach der französischen Küste her-
^erzufahren. Hier und da seien Explosionen und
Zrande in Fuenterrabia ausgebrochen. Etwa 20
^aftwagen seien von den Anarchisten ins Meer
»eworfen worden.

2n seiner Ansprache über den Sender von
sr°villa sprach Eeneral Queipo d e^L lano auch
die Einnahme von Jrun. Er stellte dabei fest,
5I8 sich durch die Einnahme von Jrun durch die
^ationalisten die Lage erneut üedeutend verbessert
Ube. Das nächste Ziel sei San Sebastia n. Die
Aiadt sei vollkommen isoliert und könne von keiner
^rite Verstärkung oder Lebensmittel bekommen.

z Die Möglichkeiten zum Widerstand der Roten
i!! Bilbao und Santander verringerten sich
l^Slich. Ja Bilbao stehe nur ein Jnsanterieregi-
§°nt mit etwa 1500 Mann, während alle übrigen
ssZnppea Jrun zu Hilfe geeilt waren und von den
Zationalisten vernichtend geschlagen wurden. Die
^abriken von Eibar bei Bilbao wurden von Flug-
L^ngen bombarüiert und zum Teil zerstört. 2n der
7-kovinz Oviedo haben die Truppen des Gene-
Aranda den Orr La Viana nach heftigem
i/aiupf mit Marxisten, die unter schweren Ver-
isten das Feld räumten, besetzt.

^renzübergänge nach Frankreich gesperrt

Hendaqe, 6. September

.. Der Erenzübergang von Frankreich nach Spa-
ien bbj Hendaye und Behobia ist von den Natio-
^.Plsten einstweilen völlig gesperrt worden.
^ französische Erenzpolizei hat die Handhabung
Verkehrs nach Jrun seit Sonnabendmittag
^ .stig umgestellt. WLHrend sie bisher sämtliche Er-
»^chterungen zum Uebergang nach Spanien gege-
-Zn hatte, von den roten Spaniern in den letzten
N°n nicht einmal Pässe forderte, verlangt sie
!>?t .dtt Einnahme Jruns durch die Weitzen vom
^"uzeichef ausgestellte Sonderausweise. Der nor-
kjReisepah mit gültigen Visen berechtigt im
"°stgen Vezirk nicht mehr zur Ausreise nach dem
^"tionalen Spanien. Die frühere „innige Ver-
» e tienheit" zrmschen don beiden Erenzorten
*°t einer völligen Absperrung Platz gemacht.

H Rach einer Havasmeldung aus Hendaye ist der
^stsriff dor Militärgruppe gegen San Seba-
s. stl n in vollem Eange. Seit dem frühen Sonn-
lim die Festung Trincherve gekämpft.
D iststem die Truvven der Weitzen im Verlaufe der
^chchj djx Höben von Pasaies Ancho besetzt hätten.
d j oestung Trincherve sei von Regierungstruvpen
und bilde das Hauvtbindernis fiir den wei-
Vormarsch der Weitzen auf San Sebastian.

- ^erner berichtet Havas aus Hendane. datz von
sch'! stereits 8M0 svanische Fliichtlinge nach ver-
ideenou Orten abgeschoben worden seien.

Ii„^us San Sebastian hier eingetroffene Flücht-
Und "-lählen. datz dort zwischen Anarchisten
lei° übrigen Volkssrontvcrbündeten Schietze-.
Enn stuttsänden. Die letzteren wollten nämlich
Cgj! Sebastian übergeben. um ibrer Stadt das
j^iäsal Jruns zu erlvaren. Die Anarchisten sollen
uuf einem Kamvs bis zum äutzcrsten besteben
. °ntichlossen sein. ganze Sladtteile in die Luft
ivrengen. salls die Weitzen einrückcn sollen.

^ranzösjfche Waffen rn die Hände der
Natwnairsten gefailen

Lissabon, 6. Seplember

fj Meldungen des Sonders Parede haben
rj,, punischen Nationalistcn bei Einnahme von Irun
französischen Waffcntransport abgefangen.
tiir!.stnen hochwertiges modernes Kriegsmaterial
^ °er entsprechenden Munition licfcrte.

Vormarsch auf Madri-

Paris, 6. Septembre

Der Radiosender von Frontera gab am späten
Sonnabendabend eine Mitteilung der Militärbe-
wegung aus, wonach die Kolonne des Oberst Yague
auf ihrem Vormarsch nach Madrid bereits bis auf
vier Kilometer an Toledo herangekom-
men sei, wo sie in Kürze einrücken dürste. Jn M a-
laga sei dic Lage der Regierungspartei hosf-
nungslos, und die Einnahme der Stadt stehe bevor.

Jn Asturien setzen sieben Heeresfäulen die
Reinigung von den Kommunistennestern fort. Von
der Euadarrama-Front wird autzer kleinen Lrt-
lichen Kampfhandlungen nichts Neues gemeldet.
Kleine Fortschritte sind zu verzeichnen südlich von
Avila und in der Eegend von Puertorico. Die
Marxisten befinden sich überall auf dem Rückzug
nach Madrid. Es besteht jetzt gute Verbindung
zwischen den im Nordwesten und den im Südwesten
operierenden Heeresgruppen der Nationalistsn.

Die Kämpfe um Toledo dauern fort. Jm
Süden kämpfen die Nationalisten um Jaen und

Sulareal im Norden von Cordoba. Diese Eegend
dürfte bald frei von Kommunisten sein, die sich
auch hier auf Madrid zurückziehen.

Geiseln von Guadelupe freigelaffen

Hendaye, 6. September

Die im Fort von Euadelupe sechs Wochen lang
von den Roten festgehaltenen Eeiseln wurden in
den späten Abendstunden des Samstag plötzlich
freigelassen. Allc 160 sind wohlbehalten am
Stränd von Hendaye eingetroffen. Sie erzählen,
datz während der letzten Tage insgesamt zehn
Geiseln von den Anarchisten erschossen worden
seien. Die Erschietzungskommandos bestünden aus-
schlietzlich aus ausländischen (!) Kommuni-
sten, deren Verrohung unbeschreiblich sei.

Landnngsversuch der Marxisten aus Mallorca
abgeschlagcn. Eeneral Llano teilte über den Sen-
der Sevilla mit, datz die Marxisten zum dritten
Male versucht hätten, in Mallorca Truppen zu
landen; der Versuch sei aber abgeschlagen worden.

Gegen -en Kommunismus

Eine ernste Warnung des britischen Verteidigungsministers Znskip

Londo«, 6. September

Der britische Verteidigungsminister Sir Tho-
mas Jnskip hat sich Samstagnachmittag im
privaten Kreise unter anderem dahin geäutzert,
datz sich gerade in Palästina jetzt zeige, wie not-
wendig es für Erotzbritannien sei, ausrei-
chende Streitkräfte zu haben. Die Ver-
waltung des Mandats sei für Erotzbritannien eine
Vertrauenspflicht, in deren Ausübung — beson-
ders in dem Vemühen, Ordnung zu halten und
die streitenden Parteien zu versöhnen — die bri-
tische Regierung bisher grotze Eeduld geübt habe.
Offensichtlich zeige sich, datz britische Truppen ein-
gesetzt werden mützten, um das britische An-
sehen in Palästina sicherzustellen. Das sei
schon um so notwendiger, als die königliche llnter-
suchungskommission erst ihre Arbeit beginnen
könne, wenn wieder Ordnung in Palästina herr-
sche. Sir Thomas Jnskip wies dann die Vehaup-
tung zurück, datz das Wiederaufblühen des briti-
schen Handels von dem britischen Rüstungspro-
gramm abhänge. Ein Problcm in dieser Bezie-
hung sei, wie weit der Aufrüstung ein Vorherr-
schen über dem normalen Handel eingeräumt
werden könne. Seine (des Ministers) vordring-

lichste Aufgabe bestehe in der Abwägung, inwie-
weit die Hersteller ihrem Ausfuhrhandel und ihren
Auftrügen für den heimischen Markt genügen
könnten, und wie gleichzeitig binnen kürzester
Frist das Rüstungsprogramm des Landes durch-
geführt werden könne.

Der Verteidigungsminister kam dann auf den
Kommunismus zu fprechen und erklärte, An-
zeichen spriichen dasür, datz der Versuch gemacht
werden würde, diese „Verschwörung gegen die
Freiheiten Englands" zu verstärken. Der Versnch
richte stch nicht nur darauf, sich der Eewerkschajts-
bewegung zu bemächtigen, sondern ziele auch dar-
auf ab, der Regierung in ihrcm Rüstungspro-
gramm Schwierigkeiten zu bereiten. Er hofse
äber, dah die Arbeiterpartei mit dieser Bedro-
hung auf ihre Sicherheit und Frciheit sertig wer-
den würde.

Was die Frage des spanischen Bürgerkrieges
betreffe, so habe die Arbeiterpartei eine Politik
der Einmischung getrieben, ohne irgend welche
Macht hinter sich zu haben. Er sei überzeugt, datz
sich zum Beispiel eine Volksbefragung zu 99v. H.
für eine Politik des Friedens aussprechen würde,
ganz gleich, wie es in Spanien weitergehe.

V

In 15 Stcmcken über cken vrean sSckierl BilreA usi

Has amvriflaniselle I^Iugreug „t.ackv peave" naob seiner l-anüuns in Vro>ckon (^nglanckj

ALsrrrrrrr§f

„Liebcr Hitler Die bolschewistische Hetze in
als Moskau!" Frankreich, die beute die ge-
rade gegründete „Volkssront"
zu zerstören im Begriff ist, hat im ganzen Lande
die Kräfte des Widerstandes auf den Plan geru-
sen. Den nichtkommunistischen Volkssrontvartnern
ist durch die viehischen Mordtaten der Moskauer
Söldlinse in Svanien plötzlich die Eesahr vor
Augen geführt worden. in die sich ein Volk begibt,
wenn es dem Bolschewismus Handlungsfreiheit
lätzt. Das Organ des sranzösischen Ministervräsi-
denten Vlum, der „P o p u l a i r e", wirst den Kom-
munisten vor. datz sie bemüht seien. Svannung und
Feindschast zwischen Deutschland und Frankreich zu
schaffen. Diesem Versuch, das französische Volk in
einen Krieg gegen Deutschland zu hetzen, um so den
Jnteressen der Sowjets und der Weltrevolution zu
dienen, erteilt das Blatt die glatte Absage: „Wir
marschieren nicht mit!"

Noch deutlicher äuhert sich die elsatz-lothringische
Presse. Der „Messin" erklärt, die Elsatz-Loth-
ringer würden lieber „deutsch werden", als in ei-
nem bolschewistischen Frankreich leben, Und der
Abbe Ritz, bisher einer der schärssten Eegner
des Dritten Reiches, ruft im „Lorrain" offen
aus: „Lieber Hitler als Moskau!" Wir
melden diese Pressestimmen lediglich als Zeugen
dasür. datz zahlreiche unserer französischen Nachbarn
die Eesahr, die ihnen von Moskau droht, zu sehen
beginnen.

Freimaner Nationale Schweizer Erupven
in der Schweiz hatten vor ckinigen Monaten
den Bundesbehörden ein Jni-
tiativbegehren auf Aenderung der Bundesverfas-
sung eingereicht. Danach sollen Eebeimgesellschaf-
ten wie Freimaurerlogen und ähnliche Or-
ganisationen in der Schweiz verboten werden, Die-
ses Vegehren wird einer Polksabstimmung unter-
breitet.

Der Bundesrat hat nun einen längeren Bericht
versatzt, in dem den Eidgenossen die Verwer-
fung dieses Volksbegehrens empfohlen wird, Wir
baben nicht die Absicht, uns in innerschweizerische
Angelegenheiten einzumischen. Wenn aber im Vericht
des Vundesrates versichert wird, eine „Rund-
frage" habe ergeben, datz nur fllns Mitglieder
des eidgenössischen Parlaments Logenbrüder seien,
datz nur „ein geringer Prozentsatz" der Kantonal-
und Kommunalbeamten Freimaurer keien, so er-
lauben wir uns zu lächeln. Jn Bern scheint man
noch nichts davon zu wissen oder nichts davon wis-
sen zu wollen, dah Logenbrüder sich in der Regel
büten, ihre Zugehörigkeit zu einer Frcimaurerloge
zu bekennen. Denn: der geheime Einflutz der Lo-
gen würde ja durch Vekanntwerden ihrer Mitglie-
der restlos zerstört. Daher der geringe Prozent-
satz an Freimaurern „nach Wissen der Bundes»
regierung". —

Was ist mit Der iüdischcn Zeitung „Daily
nns los? M i r r o r" in New Pork bat es
schwer die Stimmung verschlagen.
dah deutsche Zevveline sicher und regelmätzig über
den Ozean fliegen, ja dah diese deutsche Lcistung
so selbstverständlich geworden sei, datz man bald
kein Wort mehr darübcr verliere. „Marum", so
sragt das Vlatt, „iiberquert das Hakenkreuz
vlanmähig den Ozean, während die Stcrne nnd
Streifen stranden? Die D e n t s.ch e n verwenden
das leickt cntzündbare Wasserstoffgas. Wir baben
ein Manovol auf das sichere Heliumgas. Trotz
allem. Wir können keine Lnstschisfe beireiben! Was
ist denn nnr los mit uns?" — Nun: wir können
diese Frage beantworten. Erarbeitete Ersabrung
lätzt sich meder durch den Vcrsarller Vertrag rau-
ben. noch durch grotze Ealdschätze ersetzen. We-
sentlich jst die Leistung, nicht aber der Eold-
schatz!

Des Führers Glückwunsch an den
König von Zugvslawien

Berlin, 6. September

Der Führer und Reichskanzler hat Sr. Kgl.
Hoheit, dem Prinzregenten von Iugoslawien zum
jugoslawischen Nationalfeiertag, dem Geburtsrag
dcs Königs, herzlichc Glückwllnsche telegraphisch
iibermitt-lt und zugleich scine besten Wiinschc fllr
das Wohlcigchen S. M. des Königs zum Ausdruck
gebracht.
 
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