Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0395

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
»erlag und HerauSgeber: Derlug DollSgemeinschaft «. m.». H„ Hetdcwerg. Hauptstr. I2S/I2S. Eammcld
Nr 3225. Schristlettung Brunnengastc 2V/24, Fernsprecher 3740. Di- .Volksgemeinschast' erscheint 7 mal
wöchentlich und kostet mimatlich 1.70 RM.. b-t Trägerttustelluna 30 Dlg. oe> Postzultellung 42 P,. mehr.

Ist bie Aeitung am Erschetnen tauch dnrch höher« Sewalt) v^indert. besteht kein Anspruch a»I Ent<
schädigung. Lbbestellungen müssen btS spätestens 25. d. M. sür den solgenden Monat direkt betm Lcrlag
eingeretcht werden. Auslchlietzlicher Tcrtchtsvand: Heidelberg. llnzeigenpreise laut aufliegendcm Taris

lishziöst am?s ^iiii ISSS »Iiiiiiciies iisi»WiiiMi»i»i IIII' MSI8- usli «ssisisils-oeiilinies sieiiieiiisiil 10 ?ls>s. »SSI'SSSS' Sl SS7

Ttautsa/ia Ls^/ok/os

Der spanischen Hötke enikommen!

Ein grausiges Bild jüdisch-bolschewistischer Mordhehe

Karlsruhe, 27. Juli

Dcr „Füyrer" berichtet über die Ankunst dep ersten
FluchtUnge ans Spanien in der Grenzstadt Kehl. Es
handelt sich um 20 Erwach.ene und 2 Kinder, die im
Kehler Bahnhos herzlich empsangen wurden. Orts-
gruppenleiter Pg. Brandt sorgte im Einvernchmcn
mit dex Kreisamtsleitcrin der NSV sosort sür die
llnterbringung Ler Fliichtlinge.

Aus ihren Erzählungen ergibt sich ein erschüt-
terndes Bild der Revolutionstage. Einer der Flücht-
linge schilderte anschaulich, wie es ihnen gelungen
sei, aus dieser Hölle zu entkommen. Auf einem
amerikanischen Dampfer wurden sie zunächst nach
Marseille gebracht, wo sie ihre Reise mit dem Zug
nach Kehl fortsetzten.

Unter den in Kehl Eingetroffenen befindet sich
auch die Verwalterin des Ortsgruppenheims
der DAF in Barcelona, das oollständig zer-
stört wordcn ist. Der bewasfnete Mob war unter
Führung jüdischer Kommunistsn acht Ma! in Las
Ortsgruppenheim und in ihre Wohnung, in der auch
die Ecschäftsräume der DAF untergebracht waren,
eingedrungen. Auch deutsche Emigranten befanden
sich unie« Len Eindringlingen. Die Banden zerstör,
ten die gesamte Einrichtung und nahmen sie teilweise

mit. Sie drohten, die Verwalterin zu erschichen,
wenn sie die Adresse des Landesgruppenleiters der
NSDAP nicht angeben würde. Sie drohten sogar,
sie mit Petroleumzu Lbergietzen und
sie anzuzünden. Sie übergossen die Frau
dann tatsächlich mit Petroleum und schleiften sie auf
die Stratze. Nur dem energischen Eingreifen des Nach-
born ist es zu verdanken, datz sie noch am Leben ist.

Jn den Berichten des „Führers" heitzt es noch
zum Schlutz: „Wir Deutschen, so erklären die in Kehl
angekommenen Flüchtlinge einmütig, haben die Vsr-
solgung unserer Organisation. die sich in keiner Weise
in die Politik des Eastlandes eingemischt hatte, in
erster Linie den aus Deutschland emigrierten
Iuden zu verdanken, die, wo ste nur konnten, gegen
uns hctzten. Erst in den letzten Wochen wurde in
einem Aufatz einer Pariser Zeitung in verleumderi-
scher Weise verkündet, datz sie militärische Spionage
getrieben haben und in engster Verbindung mit der
Organisation der spanischen Faschisten stünde. Nur
diesen fortgesetzten Verleumdungen ist es zuzuschrei-
ben, datz wir Deutsche jetzt den schwerstcn Verfolgun-
gen ausgesetzt nnd unseres Lebens keine Stunde mehr
sicher waren und dadurch zur Flucht gezwunaen wur-
Len."

Gtillstan- der Kronten

Der Kührer hilfi

Sll üvü RM siir die Flüchtlinge aus Spanien

Berlin, 27. 2uli

Der Führcr und Rcichskanzler hat als erste Hilse
sur die deutschen Flüchtlinge aus Spanien den Be-
trag oon 5Ü vüü RM zur Versügung gestellt.

*

2n Miinchen kamen am Montagsrüh 328 deutsche
Flüchtlinge aus Barcelonü an, die der italienischc
Dampfer „Principessa Maria" zusammen mit ita-
lienischen Staatsangehörigen aus Varcelona nach
Genua gebracht hatte. Zur Begrützung hatten sich
im Münchener Hauptbahnhof Reichsstatthalter Rit-
ter von Epp, Ministerpräsident Siebert und Eaulei-
ter Adolf Wagner eingefunden. Während der Ver-
pflegung im Wartesaal richtete der Reichsstatthalter
herzliche Begrützungsworte an die Flüchtlinge, unter
denen sich viele Frauen und Kinder befinden. Mit
beionderer Freude, so betonte der Reichsstatthalter,
habe er von der guten Aufnahme der deutschen Flücht-
ltnge in Eenua gchört. Der nationalsozialistische
Staat werde öafür jorgen, Latz sie nicht Len Boden
unter den Fützen verlieren würden; der FUHrer lasse
niemand sallen.

Die Flüchtlinge berichteten über die letzten Tage
in Barcelona, so vor allem die Partei- und DAF-
Büros von spanischen Kommunisten vollständig ver-
nichtet wurden. - . - ->

Oie gegenwärtige Lage auf dem spanischen Bürgerkriegsschauplah

Verlin. 27. 2uli. (Eig. Melüung.)

Entgegen den angekündigten Plänen ist es der
Militärgruppe der vereinigten Eeneräle bisher nicht
gelnngen, zum entscheidcnden Schlag gegen Madrid
auszuholen. Der Kamps scheint aus den Gebirgszügen
rings um Madrid zu einem vorläusigen Still-
stand gekomme» zu sein. Veide gegnerische Erup-
pen haben sich in feste Stellungen begeben nnd war-
ten ossenbar Vcrstärkungen ab. Die marxistische Re-
gierung arbcitet sieberhast an der Mobilisierung srei-
williger Miliz, während die Militärgrnppe bcmüht
ist, Berstärkung aus Spanisch-Marokko und aus Nord-
westspanie» heranzuziehen.

Auf Seiten der Militärgruppe erklärt man, datz
es noch längere Zeit dauern könne, bis die in Madrid
sitzende Rcgierung kapitulieren werde, denn noch ist
es nicht gelungen, die Verbindung Madrids nach
Osten, insbesondere nach Barcelona abschneiden.

2n Madrid scheint die marxistische Regierung ihre
Lage als nicht sehr rosig zu beurteilen. Andernfalls
wäre es schwer verständlich, datz der Staatspräsident
Azana dem Fiihrer einer Armee der Militär-
gruppe, Eeneral Mola, den Eintritt in eine
„Rechtsregierung" angeboten-hätte, was letzterer mit
der höhnischcn Bemerkung, „spanische Eeneräle seien
nicht käuflich", beantwonete.

Die Lage stsllt stch unter Berücksichtigung aller
Mcldungen solgendermatzen Lar:

2m Süden, Westen und Norden beherrscht die
M i l i t ä r g r u p p e mit Ausnahme einiger Städte
die Lage. 2n Madrid und in Ostspanien dominieren
„Volksfrontregierung" und anarchistisch-marxistische
Eruppen. Spanisch-Marokko ist fest in dsn Händen
Ceneral Francos (Militärgruppe).

Beide Seiten melden Siege, die sich oftmals in
ihrer sich gegenseitig widersprschenden Fassung nicht
beurteilen lassen. Vemerkenswert erscheint es uns,
daß zahlreichc diplomatische Vertreter Spaniens im
Ausland ihre Aemter nieüerlegen. Zwei Diplomaten
in Paris, Zwei Brllssel. jc etner in Lissabon und in
FranzösrchMarokko. Diese Männer begründeten fast
vusnahmslos ihren Rücktritt mit der Erklärung, datz
sie nicht gewillt seien, gewisse Wafsengeschäfte
mit ihreni Namen zu decken, weil sie es nicht verant-
worten könnten, Kriegsmcnerial gegen ihre eigenen
Volksgenossen zu liefcrn. Die Madrider Regierung
ontwortete darauf mit der Einsetzung neuer diploma-
tischer Vertreter.

Der Panzerkreuzer „Deutschland" konnte
7üü deutsche Volksgenossen retten, die umgehend in
die Heimat reisen werden.

Ueber die bolschewistische Schreckensherrschaft in
Barcelona, der grötzten fpanischen Hafenstadt. lau-
sen täglich erschiitterndere Berichte ein. Italien
«at bis zum Eintreffen des „Admiral Schcer" den
kchutz der Deutschen Lbernommen.

2n Barcelona wurden Anhänger der Militär-
tzruppe nach Reuter-Derichten hgkbarijch verMnz,

I melt. Einem Offizier wurden Veine und Arme
abgeschnitten. Kirchen und Privathäuser wurden
in Vrand gesteckt, auf den Trümmern der Altäre
— so berichtet Reuter — würden Orgien geseiert.
Bewaffnete Volschewistinnen „kontrollierten" in ge-
stohlenen Privatwagen die Stratzen.

*

Wir geben diese Meldungen ausländischer Nach-
richtenbüros wieder, ohne im Einzelfall alles nach-
prüfen zu können. Aber zusammengenommen mit
den erschütternden Verichten deutscher
Flüchtlinge zeigen sie auf jeden Fall, wohin es
führt, wenn Sowjet-2uda Einflutz auf die 2nnen-
politik eines anderen Staates gewinnt. Wir er-
kennen daran, datz in einem solchen Falle selbst die
Bürger fremder Staaten nicht vor der bolsche-
wistischen Mordpest, die Moskau offen und ohne
Rücksicht auf internationale Verpflichtungen fördert,
sicher sind.

Oer Oeutsche un- Oesterreichische
Alpenverein grüßt den Kührer

München, 27. 2uli.

Die 62. Hauptversammlung des Deutschen und
Oesterreichischen Alpenvereins, die am Sonntag in
Earmisch-Partenkirchen abgehalten wurde, hat an
den Fllhrer und Reichskanzler und an den Bun-
deskanzler Dr. Schuschnigg gleichlautend folgendes
Telegramm gerichtet:

„Der Deutsche und Oesterreichische Alpenverein,
dessen 62. Hauptversammlung in Earmisch-Partenkir-
chen tagt, entbietet Dank und Elückwunsch zu der
Tat des 11. 2uli 1936. Sie ersüllt den schnlichsten
Wunsch des Vereins, der in Treue für die Leutsche
Volksgemeinschaft und in gemeinsamer Liebe zu dcn
Alpen auch in 2ahren der Not die Verbindung be-
halien hat."

Auch Parteigenosse Göring wurde tclegraphisch
begrützt.


vvl üsr vzdM - VIMM - sissts ltis lioutsotis qaollt „NolkMki son vrsmsn ", ckis un»sr vilck

stlsr rsiLt . Kchut Btlüerdtenst

vie lleutsvüe Neicüspost untevnimmt rue loit aut
kiem NsioNssporttsIct Vvi-suoüs mit iNrom ^ernseN-

»UtNLt>M»NI»8SN

Waffen gegen Luropa

Von Bernhard Seeger-Kelbc
Als der Führer und Reichskanzler i,t seiner grotzen
autzenpolitischen Rede anlätzlich der militärischen Pe-
setzung Les Rheinlands darauf hinwies, datz ihn
der Paris—Moskauer Militärpakt und die mögliche
innenpolitische Entwicklung in gewissen europäischen
Staaten zur Sicherung öes deutschsn Hoheitsgebietes
gezwungen habe, da bezeichneten vicle ausländische
Pressestimmen diese BcgrünLung der dsutschen Poli.
iik als „V or w a n d, d e r jeder Ak tua l ität
sntbehr e.""

Als Adolf Hitler weilcr feststellte, datz er als
deuticher Staatsmann pslichtgemätz damit rechnen
musse. datz im Falle' eines Sieges des Bolschewismus
ia Frankreich oder sonstwo die Autzsnpolitik jener
Stacnen nicht mehr von Paris oder anderen Haupt.
städten, sondern von Moskau aus geleitet
würde, da bemühten sich die Blätter der überall
von den Sowjets inszenierten „V o l k s f r on t e n"
darauf hinzuweifen, datz die Sowjetunion nur dem
Fried.m dienen wolle, datz sie jede Einmischung in die
Annenpolitik anderer Mächte ablehne. „Der drohende
Bolschewismus", so schrieb eine führende Pariser
Zeitung, „ist für Las Reich der bequeme Schleier,
hinter dem es seine machtpolitischen, kriegerischen
Ziele glaubt verbergen zu können."

Schneller als man es ahnen konnte, hat nun Mos-
kaus blutige Ernte in Spanien den Beweis für Lie
Notwendigkeit der Warnungen des Fllhrers ergeben
und darüber hinaus erwiesen, datz der innen-
politische Einflutz Moskaus in anderen Staaten ge-
eignet ist, ernsteste a u tz e n politijche Verwicklungen
herbeizufiihren.

Es wird der Eeschichtsschreibung dereinst über.
lassen bleiben, einmal festzustellen, welchen bedenk-
lichen Einflutz die marxistische 2nteressengemeinschaft
zwischen den sogenannten „Volksfronten" in Frank-
reich und Spanien unter Moskauer Leitung ausübte.

Schon heute aber müssen wir klarstellen, datz die
Tatsache französischer Waffenlieferungen an die mar-
xistische spanische Regierung die Frage aufgcworfen
hat, ob es künftig zum internationalen
Brauch werden soll, datz die parteibedingte Ein-
niischung in die Innenpolitik fremder Staaten er-
laubt ist.

Der gerade von Frankreich so oft b-tonte „u n -
teilbare Frieden" erscheint in einem seltsamen
Licht, wenn sich seine Verfechter als Flugzeug-, Ka-
nonen. und Vombenlieferanten fllr irgend eine „2n-
ternationale" enthüllen. Die Erklärung des franzö.
sischen Ministerrats, datz sich die Pariser Regieriing
— offenbar nach sehr erregten Auseinandersetzungen
zwischen Staatspräsident Lebrun und Autzeiimmi-
stex Delbss einrrjeits, dem Minijtelpräsidente»
 
Annotationen