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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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^obert Wagner gibt die Kampfparole

Oas naiionalsozialistische Kührerkorps Badens zum Einsatz vereii

(Eigener Äericht dee „Bolksgemeinschaft-j

Weinheim, 1. November

Der Gauleiter hatte das Führerkorps der Bewegung in Baden zu einer zwei-
rägigen Tagung nach Weinheim berufen. Tas altertümliche Städtchen an der Berg-
straße, bekanntlich die Heimat unseres dieser Tage als Mitarbciter Görings zur
Durchführung des Vierjahresplanes berufenen Ministerpräsidenten Waltcr Köhler,
hatte reichen Flaggenschmuck angelegt. Die Tagung begann am Frcitagnachmittag
rnit einer Sitzung dcr Kreisleiter, Gauamtsleiter, Hauptschriftleiter der NS.-Presse
und der badischen Minister in der malcrisch auf der Höhe gelegenen Wachenburg. Jm
Burghof war eine Abordnung der Wcinheimer Politischen Leiter angctreten. Der
Gauleiter schritt bei seiner Ankunst die Front ab und hatte die Freude, mchreren
Mitstreitcrn aus der Kampfzeit die Hand drücken zu können. Dann betrat er den in
den Farben der deutschen Erhebung ausgestatteten Kapitelsaal.

Das Programm der Tagung war mitten hineingestellt in die großen Aufgaben
der Zeit. Diese wurden vor wenigen Tagen aus dem Munde des Ministerpräsidcnten
Gencraloberst Göring in der Sportpalastkundgebung allen Teutschen kundgegebcn.

Es sind die großen Lebensfragen unseres Bolkes, die der badische Gauleiter und
Reichsstatthalter seit Iahren immer wieder unermüdlich aufgeworfen und an deren
Lösung er und seine Mitarbeiter mit zäher Beharrlichkeit gearbeitet haben. Sie treten
heute in ihrer ganzen Tragweite in das Blickseld jedes einzelnrn. Sie zn meistern,
verlangt gründlichste Erforschnng der in unserer deutschen Erde und ihren
Mcnscheu ruhenden unausgeschöpften und nncrschöpflichen Energien und ihre kraft-
volle Mobilisierung bis in die kleinsten Dinge des täglichen Lebens hincin.

Batter Köhler über -en Vierjahresplan

x--^er stellvertretende Eauleiter Pg. Rhön er-
gMete die Tagung und gab der Freude Ausdruck,
tz-'"ssterpräsident Köhler, dem im Rahmen des
».^lahresplanes die verantwortungsvolle Auf-
^.^..der Rohstoffverteilung zufällt, zugleich einem
tz^.altesten Kampfgefährten der Bewegung in
das Wort erteilen zu können.

z-i^ie Lage, die seinem Auftrag zngrunde liegt,
Mete Ministerpräsident Köhler wie folgt:

Wirtschaft hat in den letzten vier Jahren
«orn öliicklichen Ausstieg erlebt, wie wir ihn uns
^ar nicht hätten vorstellen können. Dieser
k^uNeg bedingte einen Mehrverbrauch an Stof-
tzi ' ?le eben nicht geniigend vorhanden sind. Der
<i-^hresplan ist also eine eiserne innerpoli-
sei'.H e Notwendigkeit. Es gibt keinen Zwei-
de» A. uicht allein eine Aufgabe für die in
- Ministerrat Eörings berufenen Männer, er ist
e"°Aufgabe für den letzten Volks-
jeder mutz stch rückhaltlos in ihren

stellen.

liitn^ Est selbstverständlich, datz die Nationalsozia-
Üfl-siHe Partei als Stotzträgerin des politischen
Uens die aktivste Rolle zu übernehmen

hat. Täglich und stündlich können wir uns über-
legen, welche Möglichkeiten vorhanden sind, die
Schwierigkeiten mit nationalsozialistischer Willens-
kraft zu meisiern.

Eine wichtige Rolle kommt der deutschen Aus-
fuhr zu. Sie muh womöglich noch gesteigert wer-
den. Mit Währungsexperimenten, wie die in an-
deren Ländern vorgenommene Abwertung, ist
einem Volk nicht zu helfen. Wir können auch
nicht weiter immerzu Dinge herstellen, die wir
uns auf Grund der augenblicklichen Rohstofflage
einfach nicht leisten könnnen. Jch denke hier an
die Bauwirtschaft. Die deutsche Produktion
an Eisen kommt dem Verbrauch nicht mehr
nach. Bei grotzen Lffentlichen Bauvorhaben mutz
wieder mehr Naturstein verwendet werden, beim
privaten Wohnhausbau mehr Holz.

Die Frage ist nicht, ob wir es schaffen wollen,
nein, wir müssen es schaffen. Wir haben
die Verantwortung für unser Volk übernommen,
wir müssen sie tragen. Da darf stch keiner drücken.
Wir haben vor der Machtergreifung den Mut ge-
habt, den Dingen ins Eesicht zu sehen. Wir wer-
den vor das Volk hintreten und ihm die Wahr-
heit sagen, und wenn sie bitter ist.

Oie pariei führi!

Der Eauleiter dankte dem Ministerpräsidenten
fllr seine klaren Darlegungen. Die Entwicklung
mutzte, so führte er aus, so kommen. Wir haben
sie heute vor uns. Man hätte sich bei den matz-
gebenden Kreisen der Wirtschaft nicht damit be-
gnügen dürfen, zu sagen, datz es an dem einen
oder andern sehlt. Man hätte frühzeitig nach
den Wegen suchen müssen, die man heute nun
gehen mutz.

Es ist heute «icht mehr zu bezweifeln, die Par-
tei mutz auch iu der Wirtschaft den Anstotz gebe«.
Sie ist der Motor des wirtschaftlichen Ausbaues
ebenso wie des politischen.

Das bedeutet keineswegs, datz wir Eingrisfe in
die Wirtschaft vornehmen wollen. Die Partei mutz
Anregungen geben, mutz angreifen. Wenn es ge-
lingt, die Wirtschaft mit unserer vorwärtstreiben-
den Kraft zu erfüllen, dann werden wir, glaube
ick, den gigantischen Plan zum Erfolg fiihren. Datz

r s gelingt, daran zweifle ich nicht. Noch nie
habe ich so hundertprozentig an den Erfolg einer
Sache geglaubt wie diesmal.

Auf die Aufklärung der Vevölkerung
zu ivrechen kommend, sagte der Gauleiter: Jch
habe bei meinen bisherigen Besuchen im Winter-
feldzug immer wieder gesehen, datz das Volk be-
gierig aus die Behandlung der wichtigen aktuellen
Fragen wartet, datz es auch mit einem ungeheuren
Eifer mitgeht. Nichts ist schlimmer im Leben eines
Volkes als die Ungewitzheit. Unser Volk kann
auch die harte Wahrheit ertragen. Es besteht gar
keine Veranlassung, die Aussuhrchancen pessimi«
stisch zu beurteilen. Das nationalsozialisiische
Deutschland hat sich grotze Märkte wieder zurück-
erobert. Wir haben sür unsere Waren gute Abneh-
mer in fast allen Erdteilen. Oft hört man den
Einwand, es würden Dinge bei uns eingefllhrt.
die für den Bedarf nicht unbedingt notwendig sind.
Die Kritiker übersehen. datz wir auf Grund
der Handelsverträge manche Waren her-
einnehmen müsien. Die Länder, mit denen wir
Handelsverträge haben. wollen ein entsprechendes
Kontingent von Erzeugnissen an uns verkaufen.
ob sie nun für uns wertvoll sind oder nicht.

Tiohstoffe aus eigener Erzeugung

Die gröhte Ausgabe des Vierjahresvlanes ist,
mit dcr Eenialität des deutschen Technikers und
der Lberlegenen Jntelligen, und Arbeitskrast des
deutschen Arbeiters aus einheimischen Rohstoffen
alles das ,u erzeugen, was Lverhauot in Deutsch-
land gewonnen werden kann. Hierin liegt der
Kern des Planes.

(Fortsetzung auf Seite 2)

Bilsons Ldeologien zusammengebrochen

Muffolini in Mailand über Aiele und Methoden -er italienifchen Außenpolitik

^ Mailand, 1. November

ip L' kiner Massenkundgebung auf dem Domplatz
'niflj "Aand hiclt Mussolini oor ciner Biertel-
die Ä Menschen seine angekündigte Rede über
de„ ^.'kllung Jtaliens und seine Beziehnngen z«
einzelnen europäischen Ländern.
spr^/ betonte einleitend, datz er nber Probleme
werde, die in anderen Ländern in de«
b°No„ Parlamenten oder am Ende der so-
^>i m^n demokratischen Bankette erörtert wür-
-oei dem hohen Stand der politischen Erzie-
blx^ °es italienischen Volkes könnten diese Pro-
tisch ° "ber von ihm an dieser Stelle in sqnthe-
KUrze umrissen wcrden, wobci allerdings
^ Wort wohl überlegt sei.

man zu einer Klärung der europäischen
trst "E.hare gelangen wolle, so müsse man zu aller-
den Eemeinplätzen und allen konventio-
Kch,. Lügen aufräumen, die aus dem grotzen
>>och '/bruch der Joeologien Wilsons
i ats Trümmer übriggeblieben seien.

Lllusionen, die Abrüstung, sei
" gesallen. Niemand wolls als erste; gbr

rüsten und die gleichzeitige Abrüstung aller sei un-
möglich und ein Widersinn.

Eine zweite Jllusion ist die sogenanvte inter-
nationale „kollektive Sicherheit", die es
niemals gegeben hat und niemals geben wird.

Ein männlich starkes Bolk verwirklicht seine
Kollektivsicherheit inncrhalb seiner eigenen
Ercnzen und lehnt es ab, sein Schicksal de»
unsichcren Händen Dritter anzuvcrtraucn.

Ein dritter Gemeinplatz, mit dem aufgeräumt
werden mutz, ist der „unteilbare Frieden",
Ein solcher Frieden wäre gleichbedeutend mit dem
unteilbaren Krieg. ^

Oer Dölterbunv kann verschwmden

Aber die Völker lehnen es — und zwar mit
Recht — ab, sich fllr Jnteressen zu schlagen, die
nicht sie betreffen. Auch der Vdlkerbunds-
rat ist auf einem Widersinn, nümlich auf dem
Kriterium der absoluten Eleichberechtigung aller
Staaten aufgebaut, während sich in Wirklichkeit
diA Staaten zum mindesteg popz Standpuntt

ihrer Verantwortung vor der Eeschichte — unter-
scheiden.

Für den Bölkerbund stellt sich ganz klar das
DUcmma: Entweder Erneuerung oder
Untergang. (Zurufe: Untergang!) Da
seme Erneuerung höchst schwicrig ist, kann er.
was Jtalie» anlangt, ruhig verschwinden.

Auf jeden Fall haben wir es nicht vergessen
und werden es auch nie vergessen, datz der Völker-
bund mit geradezu teuflisch listigen Methoden die
ungerechte Belagerung des italienischen Volkes or-
ganistert hat, datz er versucht hat, dieses Volk in
seiner konkreten, lebendigen Realität mit Frauen,
Kindern und Ereisen auszuhungern, datz er
versucht hat, unsere militärischen Änstrengungen,
die 8000 km entfernt vom Vaterlande im Eange
waren, zu zerschlagen. Es ist ihm nicht gelun-
gen, nicht etwa, weil er dies nicht ernsthaft ge-
wollt hätte, sondern weil er die starke Vitalität
des italiemscken Volkes gegen sich hatte, das zu
allen Opfern fähig ist und auch zum Kampf gegen
52 Staaten bereit war.

(Fortsetzung aus Seite 2j

-lm 3. ttovembsi' Ist präsickentenwalil in U8U.
Unser Silck rei^t präsickent »oosevslt, ckei- 8«sen
t.anüon flanckickivrt. Scherl-Bilderdicnit

Gau Baden voran!

Erst wenige Tage sind vergangen. seit der vom
Führer mit der Durchführung des zweiten Vier-
jahresplanes beaustragte Parteigenosie Eöring
in Berlin die Kampfbefehle ausgab. und unmittel-
bar daraus schon tagte. vom Eauleiter Robert
Wagner ausgerufen. das Führerkorps der Par»
tei, um von ihm und vom Parteigenossen Wal»
ter Köhler, der eine wichtige Aufgabe im wirt»
schastlichen Generalstab Eörings übernommen bat.
die Parole für den neuen Vierjahreskamps ent»'
gegenzunehmen.

Man svricht im Ausland gern vom „deut»
schen Wunder". wenn man sich die Ersolge
nationalsozialistischer Staatsführung nicht erklä-
ren kann. Man spricht von Elück. von günstigen
Zufällen. um die Taten des Führers und
seiner Bewegung nicht zugeben zu müsien.

Wir sind so osfen, dem Ausland und jenen
wenigen Wankelmütigen in Deutschland das „Ee-
heimnis" unserer Erfolge zu deuten. Dieses Ee-
heimnis sieht so aus: Am Mittwoch erhielt
das Führerkorps des Reiches die Anweisungen
zum erfolgreichen Kamvf fiir den Vierjahresvlan.
Am Freitag und Samstag wurden Besehl
und Anregung bis zu den Kreisen der NSDAP.
herunter weitergegeben. Und nur wenige Tage
werden veraangen sein. bis die Kreisleiter den
Ortsgruppenleitern ihren Platz im kommenden
Vierjahresvlan zugewiesen haben werden.

Und keine Woche wird ins Land ge-
gangen sein. ohne dah auch der kleinste
Blockwart der NSDAP. zum Einsatz
bereitsieht.

Gewitz, werden die ausländischen Kritiker sagen:
..Jhr macht das alles mit Euerer sprichwörtlich
berühmten O r g ani sati on s ku n si." Nein. das
isi nicht der Kern des deutschen Wunders! Erohe
und erfolgreiche Organisationen hat es zu jeder
Zeit und bei vielen Völkern gegeben. Um ein
Beispiel zu nennen: Nur zu gut kennen wix die
verheerenden Wirkungen der Ercuelprova-
ganda-Organisation der Entente-Staaten
während des Krieges.

FLr uns isi die Organisation nur ein Mittel.
ein Werkzeug. Werkzeuge können aber nur
vor denen richtig benutzt werden. die damit um-
zugehen versiehen. Und das sind die Men-
schen!

Was nütztc uns der schönsie Organisations-
apparat. wenn nicht Zehntäusende, die ihn leiten.
 
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