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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1493

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Badens Mf zur Opfergemeinschast

Rekchsstatthalter Robert Wagner eröffnete das Winterhilfswerk 1936/Z7

Der Festakt in Karlsruhe

^ Karlsruhe, 9. Oktober

»«tz ^..^uu Baden bat den Kamvk gegen Hnnger
tz,«,vUlte aufgenommen! Reichsstatthalter und
»lei, -kr Robert Wagner eröffnete im Rah-
l8zx,"»tr schlichteu Feier das Winterhilfswerk
lr Ud ^ unseren Eau am Freitagmittag um
E»»Sl>vb dcm Fitzungssaal des ebemaligen Land-
»«r ^»»ud«s. Das gesamte Fiibrerkorvs der Partei,
iiet,^?ustab. Eanprovagandaleiter Schmid. Ee-
Er Kemver. Oberftarbeitssübrer Helkf
iiik^wrftmeifter H ug. die Kreisleiter, die Ober-
TZ"°rme,ster. Vertreter der Behörden. der SA.
»>nre, und des VDM, der caritativen BerbSnd«
»Nj> »urrsammelt, um durch den Reichsftatthalter
>>en ?°uuamtsleiter Dinkel die Richtlinien für
ne, Kamps zu erbalten. Zwanzig d«r be-

»en I^-Helfer und zwanzig Hilksbediirftigr fa-
» den ersten Reiben als Ehrengäfte der NSV.

Ieiter"»?2 Ubr erscheint Reichsstatthalter und Gau-
K njr. ^nbert Wagner in Begleitung des Jnnen-
^g. rv.? Pslaumer, des stellvertr. Gauleiters
und des Eauamtsleiters Pg. Dinkel.
»etr,g ^ »Kleinen Nachtmusik" von Mozart. vor-
» uon der Badischen Staatskaoelle unter
^rsik? Esneralmusikdirektor Keilberth.
»i!NGauamtsleiter Pg. Dinkel das Wort zu
»en °i°ben Rechenschaitsbericht des WSW 1S3S/S8.

unserer gestrigen Ausgabe bereits ver-

^ '"chten.

s^ien ^»ubeauktragte des WHW kubr kort: „Aus
r blen soricht etwas. was man nicht in
»Ix:» tassen kann. ein Jdealismus ohne.
»»d -°°u. Allen Svendern, aklen Helferinnsn
'°st die unter grotzen materiellen Ovfern

gedankt.

Verzichl leisten mutzten auk die An-
^tzs ^'eiten und Behaglichkeit des Lebens. sei

, anderen Seite steht leider noch eine

^uzahl oon Volksgenossen. die anscheinend
?lejsd oeit nicht begreisen können oder nicht be-
?>e F wollen. Sie beiitzen den traurigen Mut.
?ktj u/umler mit einem schäbigen Eroschen abzu-
aii °^°^ sar nichts zu geben. Sie vergessen.
was sie sind. sie oon der Gemeinschaft
?»ka„., haben. Es gilt. in diesem Winter alles
^°»l >> °"' b»u letzten Volksgenossen in die
^ °er k^nender und Helfer einzureihen.

der Eauleiter und Reichsstatthal-
Wort. Er sagte u. a.:

^>!sÄ?»!rchts der riesigen Leistungen sozialistischer
!°iter ^keit, die wir soeben durch den Eauamts-
ali Dinkel kennenlernen konnten, danke
b°- ^uen. die zum Eelingen des grotzen Wer-
d'»e» A/ragen haben, dem Eauamtsleiter und
°»s - /-uitarbeitern. den zahllosen Helsern, die iich
Aliz ,, u»m Pslichtgefühl und glühendem Jdealis-
?ilszn/Ub Elauben an ibr Volk sür das Winter-
r ' 1935/36 eingesetzt baben und das Aeu-
°il b- o» leisten vermochten. Ich möchte aber anch
u vielen Svendern danken.

?»rt/° bie Nationalsozialistlsche Deutsche Arbeiter-
Mx' 'us Leben gerufen wurde. waren kich der
n°tsa ieine kleine Eefolgschaft darüber Im
nunmehr ein Kamvs um die grohen
Aik .jlraga^ unseres Volkes entbrennen muh.
li»it/;°unten nicht an die Traditionen der alten
° ° N„>u>elt anknüosen. Die Bewegung hat iich
-izs^uiang an bewuht von all ienen kleinen Ta-
^»»adv?-!°^ugeholten. die d>e Menschen nur aus-
Kr, »riuhren müssen. Sie hat von Anfang an

ewegi

er Art zu sein.

sf-r, ^>^oren mullen. vie yat von Ansang an
"4 id gelest. eine Bewegung weltanschau-

. „..°°ristisch

^»Sen^a ?'r uns um die kleinen materiellen
Niz? u?kümmert. wir wären im Materialismus
^i» jn die früberen Parteien. Wir dürfen uns
^iir? menschlichen Dinge des Lebens oerlierea.
Partei der demokratischen Zeit aus die

Ebene der kleinen materiellen Dinge gesokgi. wir
ständen alle nicht hier, und das deulsche Volk
wäre nicht wieder zu seiner nationalen Ehre und
Sandlungsireiheit zurllckgelangt."

„Das Charakteristische an der Partei Adols
Hitlers", so sagte der Reichsstatthalter mit beson-
derem Nachdruck, „war immer die Einsatzwilligkeit
des Einzelnen nicht sür eincn Lohn und »icht für
irgendeine Gcgcnleistung, sondern die bedingungs-
lose Einsatzbcreitschast sür di« Nation um eiues
Idcals willen."

Das Leben in der Zeit der Demokratie war uns
innerlich zuwider. Wir waren auf das tiesste un-
zufrieden mit der damaligen geistigen Versassung.
waren wir doch überzeugt, datz diese Verfassung
nur den Tod unseres Volkes nach sich ziehen konnte.
Wir haben uns in diesem Eefühl nicht getäuscht.
Würde die Demokratie nur noch wcniye Iahre dem
deutschen Volk erhalten geblieben sein, es wären
auch die letzten Werte der deutschen Nation osrtan
worden. Wenn die Entwicklung einen anderen
Verlauf genommen hat, so dankt das Deutschland
ausschliehlich der Wende, die Adolf Hitler und
scine Bewegung herausgeführt haben.

Die letzten drei, vier Iahre haben uns auch die
Ucberzeugung gegeben. dah unser Appell an das
Polk und seine Opferwilligkeit wieverum nicht
ungehört verhallen wird.

Das, was das Vadische Volk im ketzten Winter«
hilfswerk geleistet hat, steht mustergültig
und oorbildlich da, und wir haben die Hosf-
nung, daß dieses Werk in diesem Winter noch
übertroffen wird. Jch bitte Sie, gehen Sie aus
dieser Tägung weg mit dem Willen, in diesem
Winterhalbjahr das Aeutzerste an Kraft, an
Einsatz und an Hingabe zu entfalten. Wir sind
auch der Ueberzeugung, dah unser Beispiel sür das
ganze Volk richtunggebend sein wird.

Mögen alle, die heute noch nicht völlig von dem
Eeist nationalsozialistischer Opferwilligkeit erfaht
sind, ein Beijpiel nehmen an dem kleinen Helfer
und der Helferin des Winterhilfswerks. Mögen
sie auch ein Beispiel nehmen an dem Ringen der
Nationolsozialistiichen Deutschen Arbeiterpartei in
den Nachkriegsjahren, an dem SA-Mann, der ohne
Eegenleistung jahraus, jahrein das Höchste, was
ein Mensch überhaupt einzusetzen vermag, sein Le-
ben, eingesetzt hat.

Dann gkaube ich, kann unser Einsatz für das
Winterhilsswerk, für die sozialistische Hilsslätigkeit
uns nicht schwerfallen. Dann werden wir das
werden köunen, was Adols Hitler aus allen Deut-
sckM machen will. nämlich Nationalsozialisten. das
beißt Kämpfer für die Erhaltung und die ewige-,
Jdeale der Freiheit und Ehre unseres Volkes."

„Jn diesem Sinne", so schloß der Reich-statt-
halter seinen mitreihenden Appell, „sei das Win-
terhilfswerk 1936/37 im Gau Baden erösfnet."

Oie roie pest im Elfaß

O:e Kommunisten hallen zehn Kundgebungen ab — Blum hal wieder nachgegeben

Paris, 9. Oktober

Die Berhaudlungen des Znnenministers und
des Ministcrprasidenten mit den Vertretern drr
Kommunistischen Partei übrr die für Samstag nud
Sonntag geplanten Demonstrationen der Kommu-
nisten in Eljah-Lothringen haben nicht das »ou
der Regierung gewiinschte Ergebnis gehabt. Man
hatte gehosst, die Kommunisten angesichts der in
Eljah-Lothringcn herrschenden Erregung zur Ver-
tagung ihrer Kundgebung bcwegen zu tönnen.
Sir haben jedoch daraus bestanden, von den nr-
jpriinglich oorgejeheneu 127 Versammlungen doch
10 abzuhalten. DieRegierung hat sich
schliehlich damit einverstanden er-
klärt unter der Bedingung, dah keine öfsent-
lichen Umzüge im Anschlüh an die Versammlungen
stattsinden.

Die „HumanitS", die aus dem kommunisti-
schen Druck auf die Regierung gar keinen Hehl
mehr macht, glaubt ankündigen zu können, datz
die Verhaftung de la Rocques bevor-
st ehe, da man bei Haussuchungen belastendes Ma-
terial gefunden habe.

Eegen Oberst de la Rocques und einige seiner
engsten Mitarbeiter ist in der Tat ein gerichtliches
Verfahren eingeleitet worden. Er hat daraushin
an seine Anhänger einen Aufruf erlassen, in dem
es heiht, daß die an der Macht befindliche Regie-
rung unter dem Moskauer Terror allen Er-
pressungen nachgebe. Die anaewandten
Methoden seien von den Methoden der Tscheka und
der EPÜ beeinfluht.

„Jm Namen Frankreichs und im Ramen der
Anstiindigkeit verlangen wir die Auslösung der
Kommunistischen Partei, die der erklärte Feind
unserer Versasiung ist. Wir fordern auch dic Ver-
haslung ihrer Führer, die die sranzösische Regie-
rnng mit Beschlag belegt haben."

Dah mit dem Feilschen um die Zahl der kom-
munistischen Veranstaltungen in Elsah-Lothringen
die Angelegenheit noch längst nicht abgetan ist,
geht aus Pressestimmen hervor. So schreibt das

„Echo de Paris", ob es 10 oder 127 Versammlun-
gen sind, die kommunistischen Veranstaltungen in
Elsah-Lothringen bleiben eine Provoka-
tion. Es ist unglaublich, dah die Regierung sich
zu Helfershelfern der Moskowiter macht. Wieder-
um haben Blum und Salengro ihre Machtbefug-
nisse mihbraucht.

Scharfe Worte des „Slsaffer«

Wie recht die Oppositionspresie hat, ergibt sich
aus cinem Aufruf des Blattes „Der Elsässer"
unter der Ueberschrift „Hinaus mit der Moskau-
Pest". Jn dem Äufruf heiht es u. a.:

Kommen diese roten Agenten, um uns die be-
rühmte Bruderhand zu reichen? Wir sp . . . dar-
aus, denn dort, wo sie das Szepter schwingen,
herrscht Sklaventum, Mord und Ver-
nichtung. Wir alle sehen im Eeistc den blu-
tigroten Himmel des unglücklichen Spanien mit
den bestialischen Methoden, die aus Sowjetruh-
land eingeführt sind. Wir verwahren uns mit
aller Entschiedenheit gegen die dreisten Provoka-
tionen bolschewistischer Agenten im Elsah wie in
Lothringen.

Wir wollen hier vei uns den Frieden. Wenn
die öffentliche Behörde ihre Pflicht nicht ersüllt,
nnd diese Berseuchung verbietet, so werden wir
das Beispiel der Pariser nachahmen, die am letz-
ten Sonntag di« rote Fahne znrückgedrängt haben.

Iwei kommunistische Geheimsender
enldeckt

Wien, 9. Oktober

Nach einer Mitteilung des Organs der Ver-
einigung der Wiener Polizeibeamten „Oeffentliche
Sicherheit" wurden in der letzten Zeit in Wien
zwei kommunistische Eeheimsender entdeckt, die im
Namcn der Kommunistischen Partei Oesterreichs
revolutionäre Ausruse verbreiteten. Die Mar-
xisien, die die Eeheimanlagen bedienten, wurden
sestgenommen.

Wer vom

Bolschewismus sn'ßi.

4» . A

Von FranzBretz

Vor einigen Tagen konnte die „Volks-
gemeinschaft" über die Vorbereitungen berich-
ten, die die Komintern in Frankreich trifft,
um im gegebenen Augenblick zum grohen Schlag
anszuholen. Der Kreml geht nunmehr fchvn
so weit, ganz offen seine Pläne zu verwitk.
lichen, und seine verstärkte Aktivität wird durch
eine Reihe von Tatsachen unterstrichen, die
auf die ganze weitere Entwicklung der enro-
päischen Politik von nicht unerheblichem
Einfluß sein dürften. Dafür, datz die Komin-
tcrn gerads Frankreich für ihre grötzerenOpe.
rationen ausersehen hat, sprechen die Meldun.
gen über Strciks und kommunistische Gewalt-
taten eine beredte Svrache.

Die fowfetrüssische Diplomatie tut aber
noch mehr, indem sis sich zum „Wöchter der
Nichteinmischung" aufwirft, wovon wiederum
die Durchsichtigkeit des sowjetrussischen Protqst«
schrittes. in London und die Drohungsn der
Wasfenhilfe für Spanien Zeugnis ablegen.
Die Lage in Spanien hat sich eben zu sebr zu
Ungunsten Moskaus geändert, und man kann
wohl annehmen, daß es der nationalen Regie-
runa gelingen wird, das Land den Klauen
des Bolschewismus zu entreißen. Es maa viel-
leicht nur noch eine Frage von weniaen Wochen
sein, bis der bolschewistische Spuk hier sin
aründliches und radikales Ende finden wird.
Der sowjetrnssische Protostschritt in London ist
nnserer Auffassung nach nichss anderes,.als qsn
nervöses Manöver, das ledialich die Alüicht
Stalins unterstreicht, die ziemlich aussichts>
lose Lage in Spanien mit neuen Ge»
waltmaßnahmen zu retten.

Nun zurück nach Frankreich. So wie die
Dinge im gegenwärtigen Augenblick liegsn,
wird unser Nachbar im Westen immer mebr in
den Bolschewismus abgleiten. Datz die Situg-
tion so weit kommen konnte, ist das Verdienst
der büraerlichen und intellektuellen ElemeNts,
die durch ihre Gedankenlosigkeit dem
Treiben der Moskaucr Sendlinge seit Jahrsn
schon das Tätigkeitsfeld geschasfen haben. Die
Sucht dieser merkwürdigen Patrioten, auch
weiterhin in der Politik an der Oberfläche plät-
schern zu können, hat sie dazu verleitet. den
marristischen Sirenenaesänaen zu erlieaen.
Der Lohn wird natürlich nickü ausbleiben. Aber
vielleicbt etwas anders ausfällen, als sene es
sich erträumten.

Die systematische Bolschewisie-
rung der französischen Massen m-^cht im
Auaenblick ravide Fortschritte und bildet eine
Gefahr, llber die sich bis setzt die französischen
Büraer zum arößten Teil die weniasten Sorgen
aemacht baben. Als Kleinrentner leben sts
drantzen in dcn Landstädten ein aerubsawes
Dasein nnd merken in ihrer Schlafmüisiakoit
nichts. Eines Taaes wird es dann allerdinas
für üe ein firrchtbares Erwachen geben, wenn
plöisiich die rote Flut bereinbricht. Aber dann
wird es allerdings zu spät sein.

Der französische Büraer wieat sich eben
immer noch in der „S i ch e rhei t", i>nd war-
nenden Stimmen, wenn sie gelegentlich einmal

hkiike. 2« W. Ervtz-KMBMlj Ms -e« MttMM
 
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