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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0743

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Nr. Z22S. LchrlstleitMlg, Bruilneng-ff« W/r«, Kernrus »7«. Die .»olttgemeinfchast- «rfcheint 7 mat
t-Schentlich und lostet monatltch 1.70 RM-, b-i Trz-«r,usteIIu«g ro »fg.. bei Dostzustellung «2 Bfg. metzr.

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Oeutschtands Ge-uld am Ende

Gegen wettere Völkerrechtsbrüche roter piraten -eutsche Waffengewalt

Verlin. 20. August.

Die deutsche Regierung hat alsbald nach Ein-
tresfen der Nachrichten über den von der spanischen
Regierung geschaffenen Zwischenfall betreffend den
Dampser „Kamerun" ihrem Eeschäststräger in
Madrid telesrrphisch Weisung gegeben, unverzüg-
lich in schärsster Form gegen das völkerrechts-
widrige Verhalten der spanischen Kriegsschisfe
Vorstellungen zu erheben und dabei zum Ausdruck
ru bringen. dah die deutsche Regierung die spa-
nische Regierung fllr alle Folgen verantwortlich
vrachen wird, die sich aus der Wiederholnng ähn-
licher Vorsälle ergeben könnten.

Der deutsche Eeschäftsträger ist zugleich an-
Sewiesen worden, die spanische Regierung davon
in Kenntnis zu setzen, dah die deutschen Kriegs-
kchifse Befehl erhalten haben, die deutschen Schisse
vor Lhnlichen völterrechtswidrigen Uebergrifsen
auherhalb der spanischen Hoheitszone mit allen
Mitteln zu schützen.

Letzte Warnung an Ma-ri-

Berlin. 20. August.

Der Besehlshaber der Linienschifse, dem die
»ur Hilfeleistung in spanische Gewässer entsandte»
deutschen Seestreitkräste unterstellt sind, hat an
den Cbes der spanischen Regiernngsslotte auf
Erund des Vorgehens gegenüber dem deutschen
Dampser „Kamerun- folgendes Telegramm ge-
»ichtet:

„Nachdem even erst der Rechtsbruch gegenüber
Sevilla durch „Almirante Balde," beigelegt ist,
bat Kreuzer „Libertad" gestern nachmittag den

Moskau, 20. August

Nachdem die Sowjetregierung erst in der ver-
Vangenen Woche durch ihren Beschluh, das Aus-
hebungsalter von 21 aus 10 Zahre herabzusetzen,
den Willen zu einer neuen ungeheuerlichen Auf-
rüstung bekundet hat, sand am Dienstag in der
Sanzen Sowjet-Union ein sogenannter „Ta^ der
Äviatik" statt, der ebensalls ausschliehlrch rm
Zeichen der militärischen RLstungen stand. Der
«owjetbevölkerung wurde an diesem Tage die
kriegerische Macht der Sowjetlustslotte vorgesührt,
Nnd die Presse begleitete diese Veranstaltungen
vlit Kommentaren, in denen immer wieder die
Notwendigkeit neuer Rüstungen hervorgehobe»
wurde, „um den Frieden der Welt gegen die
kaschistjschen Ruhestörer zu verteidigen". Den
Flugoorsührungen in Moskau wohnten u. a. auch
eiue Abordnung sranzösischer s!j Flugzeug-
industrieller und Flugzengkonstrukteure bei. Die
Fronzosen sollen sich dabei sehr lobend Lber die
kowjetrussischen Rüstungen in der Lust ausge-
kprochen haben.

Beide Maßnahmen, die Herabsetzung des
Dienstalters beim Militär und der Flugtag, stel-
len Erscheinungen eines und desselben Eeistes, der
Erhöhung der sowjetrussischen Offensivrüstungen
wit allen Mitteln dar. Die parteiamtliche
»Prawda" schreibt dazu, die Rote Armee stelle
heute schon eine Macht dar, die jede andere
Kriegsmacht der Welt übertreffe. Jn der Tat ist
oie von Kriegskommissar Woroschilow geforderte
Dilitarisierung der Pstzche der Sowjetbevölkerung
kchon autzerordentlich weit fortgeschritten. Durch
°ie im Borjahr durchgeführte Heeresreform be-
neht die Rote Armee heute schon beinahe zu vier
Fünftel aus langdienenden Soldaten. Die Stärke
her Armee wird durch die Herabsetzuna des Ein-
berufungsalters in den nächsten vier Jahren bis
nuf 50 v. H. erhöht und erreicht damit eine Wek-
livstärke von rund zwei Millionen Mann. An
nusgebildeten Reserven besitzt die Rote Armee
Nach den neuesten Angaben 10,5 bis 11 Millionen
Mann, nicht gerechnet die zahlreichen Sowjetbür-
8er mannlichen und weiblichen Eeschlechtes, die
durch den Ossoaviachim ausgebildet wurden. Diese
Drganisation zählt gegenwärtig über 13 Mil-
lionen Mann. Sie hat im Laufe der letzten drei
Zahre 700 000 Schützen, 500 000 Flugabwehrleute,
l'OOOOO Falllchirmabspringer, 900 000 Fahrer,
llliooo Eleitflieger ausgebildet. Sie besitzt 1500
Fliegerschulen, 72 Offiziersschulen. 2500 Kaval-
leristenverbände usw. usw.

Dampfer „Kamerun" auherhalb der spa-
nischen Hoheitsgewässer auf freier
See beschossen, ins Kielwasser gezwungen
und durch bewaffnete Soldaten untersuchen lassen.
Dieses Verhalten gegenüber einem deutschen
Dampfer ist ein Verbrechen gegen das Recht
sreier Schiffahrt in ofsener See. Jch bin nicht
gewillt, solche Gewaltakte zu dulde».
Zch babe meine Seestreitkräfte an-
gewiesen, jedem unberechtigten Ge-
waltakt Jhrer Schifse mit Gewalt
entgegenzutreten."

Rettung durch deutsche Schiffe

Verlin, 20. August

Das Torpedoboot „Albatros" hat östlich von
Bilbao drei Deutsche und einen Ausländer an
Bord genommen; das Torpedoboot „Seeadler"
in Eijon 24 Flüchtlinge, darunter neun Deutsche.

Leningrad, 20. August

Als Auswirkung der Verordnung der Sowjet-
'regierung vom 10. August 1936, durch die das
Einberufungsalter auf 19 Jahre herabgesetzt und
die Armee insgesamt auf zwei Millionen Mann
verstärkt wird, werden bereits in ganz Westrutz-
land fieberhafte Vorbereitungen getroffen, um die

Der sowjetrussische Militärhaushalt beträgt
14,7 Milliarden Rubel, ein Betrag, der dem ge-
samten französischen Staatshaushalt entspricht.
Kürzlich rühmte sich die Sowjetpresse, datz die
Rote Armee auf dem Eebiete der Motorisierung
alle anderen Ärmeen weit hinter sich gelassen
habe. Sie verfügt heute über mindestens 4700
einsatzbereite Flugzeuge, etwa 8000 Kampfwagen
und ungefähr 7000 Geschiitze aller Kaliber sowie
über 800 Minenwerfer und 32 000 leichte und
schwere Maschinengewehre. Diese autzerordentliche
Aufrüstung ist eine Folge der in den letzten zwei
Jahren planmätzig durchgeführten Neubewaffnung
der Armee.

Diese wurden mit weiteren Flüchtlingen aus Vil-
bao und Santander am Mittwoch 'auf Dampfer
„Bessel" eingeschifft.

Aus Alicante lief der Dampfer „Palermo"
mit 60 Deutschen und 114 Ausländern aus. Jn
Lartagena haben sich keine Flüchtlinge gemeldet.

Wegen des angekündigten Vombenangriffs anf
Palma wurde die Einschiffung der Flüchtlinge auf
den Dampfer „Hero" vorübergehend unterbrochen.

Unter Führung des Vefehlshabers der Aufklä-
rungsstreitkräfte, Konteradmiral Böhm auf
Kreuzer „Nürnberg", sind am 20. 8. aus Kiel
und Wilhelmshaven zur Ablösung der bisher in
Spanien befindlichen Seestreitkräfte ausgelaufen:
Panzerschiff „Ädmiral Eraf Spee", die
Kreuzer „Nürnberg" und „Leipzig", die 4.
Torpedobootsflottille mit den Torpedobooten
„Greif" und „Falke" und von der 3. Torpedoboots-
flottille die Torpedoboote „Jaguar" und „Wols".

eine Million Rekruten, die im Herbst ausgehoben
werden, unterbringen zu können. So werden in
der Nähe vieler. Orte zur Zeit die Vorbereitungen
für die Schäffung grötzerer Baracken-
lager getroffen, da für die neu auszustellenden
Truppenteile zunächst nicht genügend Kasernen
zur Verfügung stehen. Das Baumaterial für die
Baracken ist zum Teil schon angefahren worden.
Allein in Leningrad sollen, wie verlautet, im
Herbst vier neue Regimenter aufgestellt werden.
Auffällig ist, dah nach den bisherigen Mitteilun-
gen offenbar der grötzte Teil der neuen Truppen-
teile in die Eebiete westlich von Moskau
gelegt wird, also in die westliche Grenzzone Rutz-
lands wo auch cine Reihe von neuen Flugplätzen
im Entstehen begriffen ist. Vei der Heeresver-
mehrung soll die russische Luftwaffe eine prozen-
tual erheblich stärkere Vermehrung erfahren als
die Lbrigen Waffengattungen. Nach amtlichen
russischen Statistiken ist die Produktion an Flug-
zeugen im Jahre 1936 bereits jetzt um 72 v. H.
höher als die aesamte Iahresproduktion des Jah-
res 1935, so datz die russische Luftwaffe in abseh-
barer Zeit so stark wie die aller übrigen
Staaten zusammen sein dürfte. Der Heeres-
etat, der für 1936 21 v. H. der gesamten Staats-
ausgaben gegenüber 12 v. H. im Iahre 1929 be-
trägt, dürfte bei der in jedem Jahr bisher zu
verzeichnenden erheblichen Ueberschreitung des
Etats im Jahre 1936 über 30 v. H. erreichen.

Moskaus Kriegshehe

Das Deutsche Reich hat mit einer geradezu
übermenschlichen Eeduld um des europäischen Frie»
dens willen die Provokationen der von Moskan
geleiteten und finanzierten spanischen Volsche-
wisten mit angesehen. Es hatte sich bisher auf
energische Proreste in Madrid beschränkt, und da»
bei der Erwartung Ausdruck gegeben, datz die
Reichsangehörigen ebenso wie ihr und andere»
deutsches Eigentum in Spanien künftig absolu-
ten Schutz genietzen. Der freche Piratenüberfall
auf den deutschen Dampser „Kamerun" zeigt,
datz die Madrider Regierung weder willens noch
fähig ist. die Achtung fremder Staatsbürger und
fremden Eigentums zu gewährleisten.

Diese Rkitzachtung aller Völkerrechtsgrundsätze
leistet sich die Madrider Regierung offenbar des-
halb, weil sie der Rückendeckung der französl -
schen „Volksfront" und selbstverständlich der
Sowjets sicher zu sein glaubt.

Die Moskauer Sowjet-Juden haben in diesen
Tagen alle Masken fallen lassen. Jhr Sender
hetzt täglich in spanischer Sprache zur blutigsten
Äustragung des Bürgerkrieges. Sowjetische
Staatsangehörige bedieüen den Komintern-
sender in Barcelona, der betriebsfertig aus Moskau
gratis geliefert wurde.

Die von Bolschewisten und Anarchisten über»
wachte und damit geleitete Madrider Regie-
rung wagt ihre unverschämten Rechtsoerletzungen
nur im Vertrauen aus die militärische Stärke der
Sowjetarmee uno ihr mögliches aktives Ein-
greifen.

Ein Landheer von 2 Millionen Friedens-
stärke, eine Luftflotte von 5000 Flugzeugen, jo
scheint man in Madrid zu denken, sei genügend
Rückendeckung gegenüber den gröbsten Völ-
kerrechtsbrüchen. Nehmen wir dazu die Tat-
sache, datz die Sowjets über die grötzte Tank-
armee der Welt verfügen, datz sie in der Tsche-
choslowakei und längs der polnifch-russischen Grenze
Flugplätze in ungeheurer Ausdehnung und
Zahl anlegen, so ist für jeden objektiven Beobach-
ter erwiesen, datz die Sowjetjuden auf einen
KriegumjedenPreis hinsteuern. (Sie selbst
wird man allerdings dann nach berühmten Vor-
bildern nicht im vordersten Schützengraben, son-
dern beim Geschäftemachen im gesicherten Hinter-
land finden). Sie haben aber ihre Rechnung falsch
gemacht. Schon heute steht in Mitteleuropa eine
Front gegen den Bolschewismus. Und
wenn das Schicksal den europäischen Völkern auch
noch ein bolschewistisches Westeuropa aufbürden
sollte, so dürfen die „Volksfront"-Eeneräle gewitz
sein, datz sie auf eine Mauer von Eranit beitzen
werden.

Wenn Moskau zum Krieg hetzen will, dann
möge es das selbst zusammen mit seinen Freun-
den in Madrid und Paris verantworten.

Das Deutsche Reich aber ist nicht gewillt,
Uebergriffe von Piraten zu Wasser und zu Lande
zu dulden, die von je her den roten Verbrecher-
wimpel führten.

Wir haben Madrid und damit Moskau,
indirekt aber auch Paris eine letzte Warnung
gegeben. Man soll in diesen Hauptstädten keinen
Augenblick dariiber im Zweifel sein, datz die
Kriegsflotte Adolf Hitlers ihre Pflicht erfüllt,
wenn andere nicht die primitivsten Regeln des
Völkerrechts achten.

Datz aber heute das deutsche Volk diese Sicher-
heit hat, verdankt es nur dem FLHrer und seiner
nationalsozialistischen Revolution. Sein Deutsch-
land ist das Bollwerk, an dem die Kriegshetze der
Sowjetjuden abprallen wird.

paolino ermordet

London, 20. August.

Das Londoner Reuter-Vüro meldet aus Ma-
drid datz der bekannte lvaniiche Boxe, Paolino
llzcudun zusammen mit mehreren seiner Lands-
leute standrechtlich erfchosssn worden ist.

Noto llaolisvliütron in Sarasossa, ckio Novti odon von ckem llacd oinor Kirvds auo ckio Iruppon

üor IckilitarLruppo vosebleOon. Foto: SLerl

Gowjeis rüsten gegen Europa

Millionen zum Einfall nach -em Westen bereit

Kasernenbauten in Westrußland

Llngeheure Steigerung -er Lustrüstungen
 
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