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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Arlag und HerauSgebn, verlug DoHSgemetnschast H.. Heidekberg, Hanptstr. IA/12S, Sammel,

7°r- Z22b. Schristl-itung! Brnnnengaste 20/21, gernruf 3710. Die .Bolksgemeinschast' «rschetnt 7 mat
"achentltch und kostet rnonatlich 1.70 RM-, bei TrLgerzustellun, 30 Psg.. bei Postzustellung 12 Pfg. meh«.

gst dte Aettung am Srschetne« sauch durch HSHer» »ewalt) oe^adert, besteht kein «nfpruch ans knt»
schLdtgung. Lbbestellungen müffen bis IPLteften» 25. d. M. fitr drn solgenden Monat direkt betm Derlag
«ingcreicht werden. Ausschlietzltcher SerichtSstand, Heidelberg. Anzeigenpretse laut auflicgendem Laris.

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„Kulturist echtes Oeuffchtum"

Gauleiter Wagner und Reichskulturwalter Moraller sprachen auf -er Karlsruher Kulturkundgebung

ISonrloi'dvt'Ioltt unsvi'osnsod Kkti'Isi'uko ontssnkltvn Svlii'IklloitunLsmItLlioaos.)

z, Dr. Di-. Karlsruhe hatte Festschmuck angelegt.

nch beflaggt waren die Stratzen, in die prächti-
^ " Farben der Bewegung die Räume gehüllt, in
te» " die Tagungen und Veranstaltungen abgehal-
wurden. Der Kulturwoche des Eaues Baden
NSDAP, die fortan alljährlich stattfinden
war somit der würdige Rahmen gegeben.

^ 2m reichhaltigen Sonntagsprogramm stand ne°
der Morgenseier der Reichsmustkkammer, die
fs;? Komponisten Franz Philipp bei Wiederauf-
^ hrung sxiner Volkskantate: „Heiliges Vaterland"
^londere Ehrung eintrug und den Präsidenten der
L^^chsmustkkammer, Prof. Dr. Peter Raabe, als
7/°dner verpflichtet hatte, die Kulturkundgebung
der Festhalle an erster Stelle. Gauleiter Robert
; dgner und Reichskulturwalter Franz Moral-
°r hielten hier grundlegende Ansprachen,

*

K..,>Wir sind auf der Suche nach dem unbekannten
, unstler, der dem Volke künftig Führer auf kul-
lAellem Gebiet sein kann", betonte Gauleiter
^ugner mit allem Nachdruck. „Es ist unsere Auf-
Ne, Ewigkeitswerte im Volke lebendig werden zu
!chsen. Eine Kultur muß wachsen, die dem Kämp-
^rtum dieser Zeit entspricht und die in ihr den
."ederschlag findet. Wir gaben Motive für erha-
Kunstwerke aller Zeiten. Sie werden in
."nstlerische Werke umgegossen, je mehr der Künst-
wit dem Herzblut schafft."

.^eichskulturwalter Morallers plastische Rede
u'pfelte in dem klaren Bekenntnis, datz Kultur in

nationalsozialistischem Sinne Volkstum, Deutschtum
ist, datz sie nur deutsch oder aber nie sein kann.
Der Nationalsozialismus verlange eine Tendenz-
Kultur und lehne alles Abstrakte ab. So wie es im
Mittelalter eine christliche Kunst gegeben habe,
werde es einmal in Zukunft eine nationalsoziali-
stische Kunst geben. Sie sei das Werk der Gemein-
schaft und beschränke sich nicht, getrennt marschie-
rend, auf Kunstarten, sondern fasse in synthetischem
Prozeß das gesamte Kulturschaffen zusammen.

Herrlicher Elaube spricht aus diesen Worten,
dieselbe 2dee, die uns zum Siege verhalf. Was ua-
serer Bewegung auf politischem Eebiet mög-
lich war, mutz uns auf dem kulturellen glei-
cherweise möglich fein. Organisches Wachstum ist
Voraussetzung, grotzes Können und unwandelbare
Gesinnung. Die Kulturkundgebung wird allen die
lleberzeugung mit auf den Weg gegeben haben,
datz die Wahrung unserer nationalsozialistischen
wahren Eüter in stcheren, weitausgreifenden Hän-
den liegt, datz darüber hinaus alles getan wird,
den Wachstumsprozetz zu beschleunigen, machtvoller
zu* entfalten.

-I-

Eine Reihe führender Persönlichkeiten hatten
sicki zu der Kundgebung in der Festhalle eingefun-
den. Unter ihnen befanden sich Kultusminister Dr.
Wacker, Hauptstellenleiter der Amtsleitung Kul-
tur in der Reichspropagandaleitung, Kaiser^ der
Kulturreferent der Landesstelle Stuttgart, SA-
Standartenführer Gerhard Schumann, Landes-

stellenleiter und Landeskulturwalter Schmid,
SA-Oberführer Plesch als Vertreter der SA,
Erppe Südwest, Vertreter der SA-Brigade 82,
Vertreter des SS-Abschnitts XIX., Oberbürgermei-
ster Iäger, Vertreter des Reichsarbeitsdienstes
und des Staates. Wiederum war das gesamte Füh-
rerkorps der Partei in Baden vertreten.

Die Staatskapelle unter Leitung Joseph Keil-

berths leitete mit Wagners Vorspiel zu „Die Mei«
sterstnger von Nllrnberg" die Kundgebung ein.
Nach einem Fahnenspruch von Hans Baumann:

„Allen, die stllrmend fielen_", sangen rund 350

Hitlerjungen und BDM, die auf der Tribüne vor
der riesigen weitzen Marmorbüste des Führers
Platz genommen hatten, mit Begleitung der Staats«
kapelle: „Wir Jungen tragen die Fah'ne..."

Oie Festrede pg. Franz Morallers

Nach erfolgtem Fahneneinmarsch ergriff dann
zunächst Reichskulturwalter Franz Moraller
das Wort. Er erinnerte an die Kampfjahre, die die
Festhalle gksehen und die er als Mann der Feder
und auch als Mann der Faust miterlebte. Es gibt
heute immer noch Menschen, führte er etwa aus,
die nicht begriffen haben, datz nunmehr eine neue
geschichtliche Epoche für Deutschland angebrochen ist,
daß hier eine Weltanschauung um eine neue Sinn-
gebung ringt. Die hat der Liberalismus nicht ge-
ben können, setzte er doch das Jndividuum, das nach
Orginalität um jeden Preis streben mutzte, obenan.
Weil aber diesem System die Eigengesetzlichkeit
fehlte, und das hohe Ziel der Eemeinschaft zer-
brach es. Kunst war Vorrecht einer kleinen Schicht,
Wertung war Spielregel nur für Eingeweihte.

So kam allmählich die Anstcht auf, datz das
Kunstwerk umso grötzer ist, je weiter es sich vom
allgemeinen Verständnis entfernt. Zwar war auch

Der Gau Baden geht an die Winterarbeit

Tagung des Führerkorps -er partet — Oer Gauleiter gibt -ie Richtlinien

hier der Drang nach einer epochalen Wendung
spürbar, aber man suchte ste im rein Formalen, in
der Kunstrichtung, im Jmpressionismus, Expres-
stonismus, Futurismus, Dadaismus. Man ver»
gatz, datz eine Wende nur dann eintreten kann,
wenn eine Wende im Leben selbst vorausge«
gangen ist. Diese wurde gefunden im Politischen,
in der nationalsozialistischen Revolution.

Damit haben wir der Künstlerschaft gewaltigs
Aufgaben gestellt, die, müssen wir sagen, in man»
chen noch wenig sichtbar geworden sind. Kunst ist,
sagte der Führer in Nürnberg, nie etwas anderes
geworden, als Höchstleistung der Rasse.
Sie kann nur herauswachsen aus der Gemeinschaft
des Volkes. Wir wissen aus unserer nationalso»
zialistischen Erkenntnis des Vlutes und der Rasss
her: Kultur in unserem Sinne ist das, was die
Völker Lberhaupt voneinander unterschei-
det. Sie ist geprägte Eigenart unseres Lebens.
Sie ist in der grotzen Gemeinschaft gesehcn das,
was für die Persönlichkeit der Begrisf des Tharak«
ters ist.

Darum sehen wir den Begriff der Kultur un«
endlich weiter. Die Kultur beginnt bei der
Sprache, die auch Ausdruck ist unseres inneren
Seins. Sie ist Jahrhunderte hindurch gewachsen.
Kultur ist der göttliche Funke, der in uns lebt
unser Volkstum, unser Deutschtum. Sie kann nur
das sein, oder sie wird nie sein. Wir wissen, datz
alle Kräfte entstehen zwischen zwei Polen. Auf

Karlsruhe.27. September
»> De« Auftakt für die Kulturwoche des Eaues
bildete eine Eautagung des badischen Füh-
t *torps am Samstagmittag in der Reichsstatthal-
zu der dic Kreisleiter und die führenden
din »er aller Eliederungen sowie die badischen Mi-
erschieneu wareu.

Die Voranstellung der politischen Arbeit auf
Tagung kennzeichnete schon äutzerlich die na-
^alsozialistische Weltanschauung als den Ursprung
sL treibende Kraft unseres gesamten völki-
p?ey Lebens. Der Verlauf der Tagung haben
Tatsache in eindrucksvoller Weise bestätigt.
t,. Der Eauleiter stellte einleitend fest, datz
Aufgabenstellung für die Zukunft auf dem
r 2 schsparteitag Nürnberg durch den Füh-
insbesondere in seiner Proklamation genau um-
l!rn worden ist.

h AZir haben es, so fuhr Gauleiter fort, im Laufe
^?.Sommers bitter empfunden. datz wir nicht mit
x^tzeren Propagandamöglichkeiten an unserVolk
^ankommen konnten, denn es sind im Laufe des
h.°>nmers eine Menge von Problemen entstanden,
„ wir gern nur in engster Fühlungnahme mit
n>erem Volk in Angrisf genommen hätten.
y 2ch erinnere an die Perioden der Derknappung
Lebensmitteln und Rohstoffen. 2n solchen
«yMierigen Lagen wollen wir immer an dasVolk
^antreten und ganz offen mit ihm sprechen.

§ Meine Parteigenossen!, so rief der Eauleiter
wir haben nie gelernt zu verzagen, und wir
erden es auch heute nicht lernen. Wir begrützen
datz wir als Propagandisten wieder zu
^ssrem Volk sprechen können. Wir wollen mit
gewaltigen Propaganda- und Aufklärungs-
j^Ue wieder an unser Volk herankommen und mit
Nöte sprechen in der Ueberzeugung,
rÄ das Volk uns nicht nur versteht, sondern auch
r/3t, bis wir alle Schwierigkeiten überwunden ha-
werden. 2n dieser Aufklärungsarbeit wollen
^ uns in keiner Weise schonen.
r. Die Arbeit in der Partei oder an der Partei ist
Erundooraussetzung sür jcde ersolgreiche Ar-

beit an unserem Bolk und seiner Kultur. 2ch kann
das nicht oft genug hervorhebcn: Der Dienst an
der Partei ist der höchste und schönste und wert-
vollste, den der Führer Lberhaupt zu vergebcn hat.
Das Entscheidende, das Wichtige, das Notwendige
in der Wirtschast, in der Kultur, auf allen Eebie-
teu des össentlichen Lebens mutz immer von der
Partei ausgehen.

Der Gauleiter kam dann auf die Wege zu spre-
iben, die die Partei zur Verwirklichung ihrer Ziele
eingeschlagen hat. Eine Hauptaufgabe ist und bleibt
die weltanschauliche Schulung. 2ch
möchte hier dem Eauschulungsamt meire
besondere Anerkennung aussprechen für die flei-
tzige und gründliche Arbeit in unserem Gau. Die
weltanschauliche Erziehung soll nicht nur an un-
sere Fllhrerschaft, sondern auch an unsere Mitglie-
der und das Volk immer wieder herangetragen
werden. Dazu ist notwendig, datz im Laufe des
Wrnters wieder mehr Mitgliederversamm-
lungen abgehalten werden.

Von der Schlußrede des Führers in Nürnberg
ausgehend, stellte der Eauleiter den sozialisti-
schen Charakter des Nationalsozialismus klar
heraus. Er mutz auch der Leitgedanke unseres gan-
zen Winterkampfes sein. Das deutsche Volk wird
sich nur als eine einzige eingeschworene, fest in stch
zusammengefügte Eemeinschaft erhalten können.
Wie arbeite ich zur Festigung des Gemeinschafts-
gefllhls im Lauie dieses Winters? Diese Frage
mutz die ganze Winterarbeit beherrschen. 2ch babe
mir einen Plan zurechtgelegt und erwarte das-
selbe von meinen Kreisleitern, der sich mit der
sozialen Arbeit beschäftigt. 2ch werde mich im Ok-
tober mit dem Winterhilfswerk zu beschäf-
tigen beginnen. 2ch werde seine Einrichtungen be-
stchtigen und besorgt sein, datz es mit allen erdenk-
lichen Mitteln ausgestattet wird und im Laufe die-
ses Winters zu den höchsten Ergebnissen kommt. 2ch
werde mich der Wohnungsverhältnisse
annehmen, mich mit dem Altstadtproblem,

dem Heimstättenbau, dem Kleinsied-
lungsbau beschäftigen.

Als weitere Forderung, die stch aus dem Nllrn-
berger Reichsparteitag ergibt, bezeichnet der Eau-
leiter den Kampf gegen den Bolschewis-
mus. Wenn dieser Kampf nach innen hin bei-
nahe Lberflüssig geworden zu sein scheint, so ist
nicht zu überseyen, datz wir es noch mit manchen
bolschewistischen Auffassungen in Deutschland zu
tun haben, und zwar weniger in srüheren kom-
munistischen Kreisen, sondern — so widersinnig
scheinen mag — gerade im Vürgertum. Jn
seiner Einstellung zum Arbeiter und dessen ganzer
Lebenshaltung denkt mancher Unternehmer eher
bolschewistisch als seine Arheiter. Die kulturelle
Auffassung vieler Unternehmer insbesondere steht
dem Bolschewismus viel näher, als die der hrei-
ten Arbeitermassen. Der Kampf zwischen Haken-
kreuz und Sowjetstern, den der FLHrer als für
das Schicksal der Welt entscheidend von Anfang an
klar vorausgesehen hat, ist heute ebenso entschei-
dend, wenn das auch ein feiges und faules Bür-
gertum der Welt nicht wahr haben möchte. Der
Kampf gegen den Bolschewismus ist zugleich der
Kampf gegen das Judentum, den Todfeind
alles völkischen Werdens und Gestaltens über-
haupt.

Aus wirtschaftliche Fragen eingehend, bezeich-
nete der Gauleiter als wichtige Aufgabe für den
Winter die weitere Erschlietzung unseres
Bodens. Der Kreisleiter mutz mit den Sorgen
und Nöten des Volkes leben und alles daran
setzen, um dieser Nöte Herr zu werden.

Wir haben weiter dafür zu sorgen, datz die
Wohnkultur gehoben wird. Ich erwarte im
Heimstättenbau Arbeit, Einsatz und Erfolge.
Bedenken Sie: Wenn es uns gelingt, in einigen
Jahrzehnten Millionen von Arbeitern mit Heim-
stätten und Gartenland auszustatten, dann stnd
wir über die Ernährungssorgen hinweg.

Nach einer kurzen Aussprache über eine Reihe
von Fragen aus der Tätigkeit der Kreisleiter
schlotz Gaugeschäftssührer Pg. Rückert die Ta-
gung mit bem Sieg-Heil auf den Führer.

Kuliurpreis des Gauleiiers
in Baden

Der Eauleiter und Reichsstatthalter Robert
Waaner bat aulählich der eriten Kulturwoche der
NSDAP, Gau Baden, den „Kulturpreisdes
Gauleiters inVaden" gestiftet. Diese höchste
Auszeichnung unseres Gaues für kulturelle Leistun-
gen kann an Architekten. Vildhauer, Maler, Schrift-
steller, Dichter und Komponisten des Eaues Baden
verliehen werden. Es werden aber nu, solche
Werke ausgezeichnet. die aus dem Eeiste der natio-
nalsozialistischen Weltanschauung entstanden sind.
Der Landeskulturwalter als Vertreter der Reichs-
kulturkammer im Eau Vaden und der Eaukultur-
stcllenleiter als Vertreter der Partei untervreite«
dem Eauleiter und Reichsstatthalter Vorschläge
zur Verteilung des Preises. Der Eauleiter
und Reichsstatthalter bestimmt hierauf den Preis-
träger und oerleiht jeweils im Rahmen der Kul-
turwoche der NSDAP des Eaues Baden den Preis.

Der Preis wird bei der Eröfsnung der Eau-
kulturschau am Dienstag, dem LS. September, zum
ersten Male verteilt werden.

»»»»»«»»»»»»»«,»»»»»»»»,»ll»»»»M»»M»M»„»»»I»»»»«»„»»»«M»«»»»»»»»I

der einen Seite die harte Wirklichkeit, in
der wir leben, auf der anderen Seite die Sehn-
sucht eines Menschen nach der Vollkommen-
heit. Ohne diese Sehnsucht, ohne ein Ideal gibt
es keine schöpferische Kraft in einem Volke.

Und wir wissen deshalb auch, warum eine ma«
terialistisch-liberalistische Zeit nicht nur kulturloq
sondern kulturfeindlich sein mutzte. Gewisj
wurden in jener Zeit genug Konzerte gegeben, nii
wurden mehr Bilder gemalt. Sie waren aber autf
darnach. llnd für wen? Das Volk war nicht il
 
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