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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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Nolksgmeinschak

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Mld HermtrgeSirk verlag Dolkrgkmeinschaft S.m.b. H.. Hetdelberg. Hmchtstr, I2»/t2S, «ammel»
?r. Z2L. Echristl-itung: Bruirnengaffe 20/24, Fernruf Z740. Die .DolkSgemeinschast' erscheint 7 mal
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Jst dt« Aeitung am Trscheincn (auch durch höhere Sewalt) verhindert, befteht kei» «nshruch aus Lnt»
schLdigung. «bbekellungen müffen bis spSlesteni 25. d. M. fnr den folgcnden Monat direst beim Verlag
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sk«i>ii!kiisi» 10 No. ^ 0. Mkg« »k. or»

Deuffch-japanisches Abkomnren

Gegen die Weltpest der Moskauer Kommunistifchen Internationale

Oer Wortlaut

., Dke Regierung des Deutsche« Reiches und
Kaiserlich-japauische Regieruug i«
Erkenntnis, datz das Ziel der Kommunisti-
!?^n Jnternationale, Komintern genannt, die
ä^ietznng und Vergewaltigung der bestehendeu
j., °^ten mit allen zu Eebote stehenden Mittelu
>t> i« der lleberzcngung, dah die Duldung einer
lnmischung der Kommunistische» Jnternationale
die inncren Verhältnisse der Rationen nicht nur
lnneren Frieden «nd soziales Wohlleben ge-
nhrdet, sondern auch den Weltsrieden Lber«
nnpt bedroht^ sind in dem Wunsche, gemein-
zux Abwehr gegen die kommunistische Zrrsrt-
°"ng zusammenarbeiten, in folgendem Lberein-
b°ton,men:

^ Artikel 7. Die hohen vertragsschliehenden
. aaten kommen Lberein, sich gegenseitig Lber di«
»ni ^it Kommunistischen Zuternational« zu
Nterrjchten, Lber die notwendigen Abwehrmah-
^ahmcn zu beraten uud diese in euger Zusammen-
°eit dnrchzuführen.

tikel ii. Die hohen vertragsschliehende«
' ?"ten werden dritte Staaten, dereu innerer

-,^°e durch die Zersetzungsarbeit der Kommuni-
«iül ? Jnternationale bedroht wird, gemeinsam
1,"'aden. Abwehrmahnahmen im Eeiste dieses Ab-
tei, E»s zu ergreifen oder an diesem Abkommen
"ZUnehmen.

s,^ r tikel m. Fnr dieses Abkommen gelten
»I- ^ der deutsche, wie auch der japanische Text
Nii» ^lchrift. Es tritt am Tage der llnterzeich-
in Kraft und gilt für die Daner von fiinf
v, hren. Die hohen vertragsschliehenden Staaten
d,, sich rechtzeitig vor Ablanf dieser Frist über
meitere Gestaltung ihrer Zusammenarbeit ver-
"a°'gen.

»,^n Urkund dessen habe» die llnterzeichnete»,

To geschehen in zweifacher Ausfertiguug zu
^erlin, den 28. November 1938, d. h.
^-November des ll.Zahres der Schowa-Pertod«.
gez. von Ribbentrop,
Anherordentlicher und bevollmächtigter
Botschafter des Deutschen Reiches.

gez. Muschakoji,

Kaiserlich-japanischer auherordentlicher
und bevollmächtigter Botschafter.

^^^"„>l!„l>ll„llllll>llllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllllll

Gtickling begnadigt!

Berlin, 25. November

^ Nach offizieller sowjetrusiischer Mitteilung hat
Präsident des Zentralexekutivkomitees dem
Nadengesuch des Reichsdeutschen Stickling statt-
5 8°be« nnd die Todesstrafe in eine zehnjährige
^lheitsstrase umgewandelt.

*

>>i Diese „Begnadigung" des Deutschen Stickling,
s>,° erst „ach sebr energischen Vorstellungen des
tji^.lchen Botschasters in Moskau und unter dem
y,?"ch wachsenden Drnck der öffentlichen Meinnng
Kulturoölker ersolgte, kann dem deutschen
jjijSndvnnkt keineswegs gerecht werden. Eine zehn-
tz^ge Freiheitsstrase sür einen Mann. der nichts
y.;nrochen hat, als friedlich seiner Arbeit nachzu-
sz.^n. ist mit dem Rcchtsgesühl jedes Knltnrmen-
unvereinbar. Wir sordern alsbaldige Frei-
»'inng Sticklings, denn dentsche Volksgenossen sind

dazu da. den gegenwärtigen Serrschern im
,, als Sündenböcke sür ihre verfehlte Polirik
b,idlenen. Dies festzustellen, scheint nns im Hin-
shE auf die zahlreichen anderen verhasteten deut-
^n Volksgenossen sehr notwendig.

Berlin, 25. Novembek

Am Mittwochmkttag wurde vo» dem Kaiserlich-japanischen Botschafter in Berlin,
Vicomte Muschakoji, im Auftrage des Kaisers von Japan und dem außerordent-
lichen und bevollmächtigten Botschafter des Deutschen Reiches, Joachim von Rib-
b'entrop, im Auftragc des Führers und Reichskanzlers ein Abkommen
gegen die Kommunistische Jnternationale unterzeichnet.

Das Zusatz-Protokoll

Anlählich der heutigen Unterzeichnung des Ab-
kommens gegen die Komunistische Jnternationale
stnd die unterzeichneten Bevollmächtigten in fol-
gendem Lbereingekommen:

Die zuständigen Vehörden der beiden hohen
vertragsschließenden Staaten werden in
bezug auf den Nachrichtenaustausch
über die Tätigkeit der kommunistischen
Jnternationale sowie auf die Aufklä-
rungs- uno Abwehrmahnahmen
gegen die Kommunistische Internationale
in enger Weise zusammenarbeiten.

8. Die zuständigen Behörden der berden hohen
vertragsschliehenden Staaten werden im
Rahmen der bestehenden Eesetze strenge
Mahnahmen gegen diejenigen ergreifen,
die sich im Inland oder Ansland direkt oder
indirekt im Dienste der Kommunistischen Jn-
ternationale betätigen oder deren Zersetzungs-
arbeit Vorschub leisten.

E. Um die in festgelegte Zusammenarbeit
der zuständigen Behörden der beiden hohen
vertragsschliehenden Staaten zu erleichtern,
wird eine ständige Kommission er-
richtet werden. Jn dieser Kommission wer-
den die weiteren zur Bekämpfung der Zer-
setzungsarbeit der Kommunistischen Inter-
nationale notwendigen Abwehrmahnahmen
erwogen und beraten.

Berlin, den 25. November 1936

d. h. den 25. Nov.des 11. Jahres der Schowa-

Periode.

gez. von Ribbentrop,
gez. Muschakoji.

Vei der llnterzeichnung waren zugegen von
deutscher Seite: Eesandter v. Erdmannsdorf
und Dr. von Raumer.

von japanischer Seite Botschaftsrat Inous und
Eeneral Oshima.

*

Das deutsch-iavanische Abkorstmen gegen die Zer-
iehungsarbeit der Moskauer Jnternationale ist in
ieinem Jnhalt so einiach nnd klar, datz es zu er-
klären stch erübrigt. Was über den Wortlaut hin-
aus zu iagen war. haben Dr. Eoebbels namens
des Fllhrers und der Reichsregierung, Botschaster
Muschakoii und Botschafter von Ribben-
trov eindentig klargelegt.

Uns bleibt nur Lbrig, unserem Führer Adolf
Hitler ru danken, dah es ibm gelungen ist, sei-
nen in Deutschland siegreich beendeten Kamvi
gegen die bolschewiftische Weltvest nun
gemeiniam mit der japanischen Grotzmacht und zahl-
reichen anderen grotzen und kleinen Staaten, die
dem dentsch - javanischen Ruse iolgen werden, aui
breitester Basis weiterzusühren zum Wohle der Welt
und der nationalen Kultur der Völker.

Wenn Votschaiter von Ribbentrop dieses Ab-
kommen ein evochales Ereignis nennt, io
mit vollem Recht deshalb, weil der unermüdliche
Kamps Adolf Sitlers gegen den Weltfeind Nr. 1
nun nicht nnr in Eurova, sondern in der Welt An-
erkennung und Bejahung durch ein von seinem
Eeiste getragenes Kamviabkommen gefunden hat.

Wir ahnen die schicksalhaste Bedeutung dieses
Tages. Svätcre Eenerationen aber werden ihn erit
in seiner vollen Tragweite ermesien können.

Ein Beitrag zum Krie-en -er Weli

Or. Goebbels über die Bedeulung der Vereinbarungen

Berlin, 25. November

Reichsminister Dr. Eoebbels wandte fich am
ittwoch um 19 Uhr iiber alle deutschen Sender
das gesamtc deutsche V-lk nnd darüber hmaus
die Welt, «m deu neuen Bertrag des
ührers zumFrieden derWelt. das
ischen der Regierung des Deutschen Re.ches und
c Kaiserlich-Iapanische» Regierung abgeschlosiene
lbkommen gegen die Kommunistische Internatio-
le", dcr Oesfentlichkeit bekanntzugeben.

Der Reichsmiuister verlas zunächst den Wort-
>lt des Abkommens und fügte dann rm Uamen
z Führers und der Deutschen Reichsregrerung
ch folgende Erklärung hinzu:

Mit diesem Abkommen, das zwischen der Re-
;rung des Deutschen Reiches und der Karserllch-
panischen Regierung abgeschlossen wurde, wird
n endIich Klarheit in den trüben Dunst
reingebracht, den die Kommunistische Interna-
nale Lber Europa und die ganze Welt zu lagern
rsucht hat. Zwei Grohmächte haben stch damit
ammengeschlossen zu einer starken und festen Er-
irung, vor den Drohungen der roten Anarchie
eder weichen noch kapitulieren zu
ollen. Jn diesem Abkommen wird mit aller
utlichkeit zum Ausdruck gebracht, dah es sich
bei um ein defensives Vorgehen handeln
l. Denn nicht die beiden hohen vertrag-
liehenden Mächte haben die kommunistische Jn-
nationale herausgesordert,

sondern die Kommunistische Jnternationale
hat durch eine ununterbrochene Folge vo»
Provokationsakten, revolutionären Ausstands-
versuchen, anarchistische« llmsturzbewegunge«
und gewissenlosen, volkszerstörenden Zer-
sctzungstcndenzen die ganze Welt aus das
Tiesste zu beunruhigen und in schwerste, kaum
noch Lbersehbare Wirre« zn stürzen versucht.

Wenn sich die Regierung des Deutschen Rei-
ches und die Kaiserlich-Japanische Regierung ge-
gen diese Versuche mit den ihnen geeignet erschei-
nenden Mitteln zur Wehr setzt, so ist das nicht nur
ihr gutes Recht, sondern ihre staatspolitische
und moralischePflicht. Denn die umstürz-
lerischen Tendenzen der kommunistischen Inter-
nationale bedrohen auf das ernsteste die gesamte
Kulturwelt und treiben mit den heiligsten Eütern
der Völker ein frevelhaftes Spiel. Ausdrücklich
wird deshalb in dem heute abgeschlosienen Abkom-
men betont, dah es zur Wa hrung des inne-
ren Friedens, des sozialen Wohl-
lebens, aber auch des Weltfriedens
dienen soll.

Wenn im Artikel 2 die hohen vertragschliehen-
den Staaten dritte Staaten, deren innerer
Friede durch die Zersetzungsarbeit der Kommuni-
itischen Jnternationale bedroht wird, gemeinsam
einladen, Abwehrmatznahmen zu ergreifen oder an
diesem Abkommen teilzuhaben. so wird damit in
aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht, datz die-
lFortsetzung aus Seite 2.)

Notvosibirsk

Angesichts des neuesten bolschewistischen Schand«
urteils in Nowosibirsk stnd alle Phrasen von der
„Front der grohen westlichen Demokratien" und
ihrer notwendigen Verteidigung gegen die „Dik-
taturen" in nichts zerfallen. Man spürt offenbar
in Paris, London und anderen demokratisch-parla-
mentarischen Hauptstädten, dah das willkürlickie
Todesurteil, das diesmal den deutschen Marxi-
sten Stickling traf, morgen einem Engländer,
Franzosen, Amerikaner usw. drohen kann. Die
Weltpresse, soweit sie sich über diesen skanda-
lösen Prozetz äuhert, gibt übereinstimmend ihrer
Empörung darüber Ausdruck, dah gegen einen
Ansländer ohne normales Eerichtsverfahren,
ohne Kontrolle der Oesfentlichkeit und unter
bewuhter Ausschaltung des konsularischen
Vertreters ein Todesurteil gesallt wurde.

Allgemein prangert man die unmensch»
liche, jeder Zivilisation hohnsprechende Method«
an, durch grausame Quälereien und Folterun-
gen von unschuldigen Angeklagten „Eeständnisie"
zu erpressen.

Zweierlei wird von den ausländischen
Zeitungen klar herausgestellt: 1. Dah es sich bei
diesem Theaterprozeh gar nicht um irgendwelche
Vergehen oder Verbrechen handelt, sondern um
ein grohangelegtes Ablenkungsmanöver mit dem
Ziel, einerseits die Schuld für das Versagen
des Bolschewismus in der Sowjetunion
in- und ausländischen „Terroristen" aufzubürden;
andererseits um den Versuch, das unterdrückte und
geknechtete russische Volk und die Komintern-Zen»
tralen im Ausland von dem katastrophalen
sowjetischen Miherfolg in Spanien
abzulenken. 2. Man sieht in einem grohen Teil
der Weltpresse völlig klar, dah das Todesurteil
gegen den deutschen Marxisten Stickling und die
andauernden Verhaftungen Reichsdeutscher in der
Sowjetunion einen verzweifelten Versuch bedeu«
ten, das Deutsche Reich solange zu reizen und
zu provozieren, bis stch irgendwelche den
Kreml-Beherrschern nur erwünschte Zwischenfälle
zu einem ernsten Konflikt verdichten.

Wir kennen die Methoden der internationaleN
Iudenclique in Deutschland vor 1933. Wir hatten
Eelegenheit genug, sie in den Jahren des Kampfe»
sowohl hinsichtlich ihrer innenpolitischen Wirksam«
keit, als auch ihrer Lber die Erenzen hinaus»
gehenden „Querverbindungen" zu studieren.

Auch die Verleihung des Friedensnobelpreise»
an einen deutschen Landesverräter ist ein Erfolg
dieser Clique. Sie entsprang dem Wunsche jener
„Dreihundert", die nach Rathenau die Welt
regieren, das Reich um jeden Preis zu beleidigen
und herauszufordern. Das zeitliche Zusammen-
fallen dieser „Ehrung" mit dem neuesten Mos-
kauer Bluturteil mag Zufall oder Absicht sein.
Beide Taten entspringen dem gleichen Motiv:
Es sind feindselige Handlungen gegen
das Deutsche Volk und Reich, begangen mit der
AbsiKt, einen schwercn internationalen Konslikt
hervorzurufen und aus ihm, wenn irgend müg-
lich, einen europäischen Krieg zu provozieren.

Die international-jüdischen Pläne kennen, heiht
ihre Perwirklichung verhindern. Der Mos-
kauer Versuch weist aus diesem Erunde einen
entscheidenden Fehler in seiner Rechnung
auf: Das Reich Adolf Hitlers, das mit Bolsche-
wisten und Juden innerhalb seiner Grenzen fertig
wurde, ist das u n g e e i g n e tst e Objekt für bol-
schewistische „Bekehrungsversuche" von auhen.

Mit den gleichen Methoden aktiven Wider-
standes einerseits und geistiger lleberzeu-
gung andererseits, mit denen wir den Kreml»
Iuden i n Deutschland die entscheidende und für
sie folg-nschwerste Nrederlage beibrachten, werden
wir sie auch im Rahmen Europas als Vorkämpfer
gegen die Bolschewisierung dieses alten kulturell
führenden Erdteils niederschlagen.

Nowosibirsk ist ein Fanal, das die euro»
päischen Völker warnt und die verantwortungs-
lose Blut- und Hcrrschaftsgier eines wurzellosen
Wüstenstammes grell beleuchtet. 8-L.
 
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