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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1655

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«nd Her-mSgkdtt! Derlag volkSzelneinschsft S.m.d. H.. Hrid«ldrrg. H«r)>tftr »»/!«. Sannnck,
^r. Zrr5. Schriftleitung: Brlinnengafle L>/24. Kernruf 3740. Die .SolkSgelneinschaft' rrfcheint 7 ma!
"»chentlich nnd koiiet swnatlich l.70 RM.. bei TrSgerznitellnng 30 Vfg.. bei Daflznstelluag 42 Psg. meh».

M di» tzeitnng « «rfchei»« fanch d«rch Vche» «chnilv «^lldert. brfteflt «ei» «nfsnntch «ti «nt»
^ädignng. klbbeftillnnge» müffen bi» fdirefteul 23. d. M. str de» lolgenden Mo«at direkt beim Derlag
eingereicht werdeu. Lnlschliebliche« »erichtrftand: Heidelberg. LngeigenPreise lant anfliegendent Tarif.

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Ciano ili Berlin eingetroffen

Kreundlicher Cmpfang in Berlin — Begrüßung auf -er Ourchreise in München

Berlin, 2«. Oktobcr

, Am Dienstag gege« 20 llhr traf Seine Exzel-
der Königlich-Italienische Minister des
^llflern. Graf Ciano, zn einem ossiziellen
^iuch dgr deutschen Reichsregierung aus dem
^lmlter Bahnhos in Verlin ein. In seiner Be-
^eltung befanden sich die Gesandten Bnti, Eras
, ' tetti, Grazzi, der stellvertretende Proto-
^chef Eras Cittadini, der Vizekabinettsches
^ Uimendatore Anfuso sowie die Vizekonsuln
j.^quis Lanze d'Ajeta, Marquis Sanfe-
di Monteforte, Cao. Cellia und
. >ne Exzellenz der Königlich-Italienische Vot-
^uftcr Attolico, dcr dem Grasen Ciano nach
*">chen entgegengesahren war.

, Im Auftrage des Führers und Reichskanz-
^egrützte der Staatssekretär und Chef der
Ij^sldialkanzlei Meitzner den Königlich-Jta-
. biiischeu Minister des Aeutzern und seine Beglei-
ita!^ .Ferncr hatten sich zur Begrühung der
v lionischen Eäste eingesunden der Reichsminister
T? Aeuhern von Neurath, der stellvertretende
r-lalssekretär Dieckhoff, der Lhef des Proto-
^ l- Eesandter von BLlow-Schwante, fe»
Ulg i*" Auftrage des Oberbefehlshabers der Luft-
Eeneralmajor Dransfeld sowie der
^Mmandeur der Leibstandarte Adols Hitler
^gruppenführer Sepp Dietrich und der

L.

/ren-Referent

rKillis.

im Propagandaministerium Dr.

Don italienischer Seite waren unter Führung
des Botschaftsrats Graf Magistrati die Mit-
glieder der Botschaft erschienen, autzerdem der
italienische Eeneralkonsul Biondelli und zahl-
reichc Mitglieder des Fascio, der Ballila und der
italienischen Kolonie. Eine Ehrenkompanie der
Leibstandarte Adolf Hitler erwies den italieni-
schen Eästen unter den Klängen der italienischen
Naiicnalhymne die Ehrenbezeugung.

In München...

MLnche«, 20. Oktober

Der italienische Auhenminister Eraf Ciano
tras, wie angekündigt, am Dienstagvormittag
11.40 Uhr mit dem sahrplanmähigen D-Zug aus
Rom kommend im MLnchener Hauptbahnhos ein

und trat nach einer osfizielleu Begrühnng durch
Reichsminister Dr. Frauk und Reichsleiter
Oberbürgermeister Fiehler um 12.30 Uhr die
Weitcrreise nach Berlin an.

Zum Empfang des Gastes erschienen von ita-
lienischer Seite der italienische Botschafter in
Berlin Attolico, Vertreter des italienischen
Eeneralkonsulats in München, die Führer des
Münchener Fascio und der Jugendgruppc. Von
deutscher Seite empfingen den Gast Reichsminister
Dr. Frank, Reichsleiter Oberbürgermeister
Fiehler, Hauptamtsleiter Dr. Dresler,
Polizeipräsident v. Eberstein, Vertreter des
Reichspropagandaministeriums, Landesstelle Mün-
chcn-Oberbayern, der Landesregierung und der
Eauleitung.

Oas pariser Bündm'ssystem zersältt

Amsterdamer Zeitung über die Versailler pleite

Amsterdam, 20. Oktober

Zu der Rede des velgischen KLnigs schreibt das
„Handelsblad" u. a., die internationale Lage
Frankreichs werde durch diese Redc auss ueue ge-
schwächt und müsse heute alles andere als benei-
denswert genannt werden. Frankreich sei im Be-
grisf,' einen sicherenBundesgenossenzn
v e r l i e r e n.

Hollä'ndifcher Dampfer gekentert

Trotz eifriger Rettungsversuche 73 Vermißte

Amsterdam, 20. Oktober

^ .^ienstagfrüh kenterte, wie aus Batavia gemel-
^ wird, der holländische Dampfer „Ban der
> ' l k« ans der Höhe vou Tandjong Pakis lZaval.

hatte einschliehlich der Besatzung etwa
v»» ^.^fauen an Bord. von denen bisher noch 73
h h'iht werden. Der Dampfer war von Soerabaja
"h Semarang unterwegs.

tz^Sereits in der Nacht hatte die „Van der Wijk"
ausgesandt. Dann verstummte der Sen-
D» °es Dampfers plötzlich. Zu Hilfe gesandte
ri»° "'Fiugzeuge der niederländisch-indischen Ma-
ko^^jen an der Unfallstelle zahlreiche Schiff-
in den Wellen wahrnehmen. Darauf eil-
Mehrere Schiffe zu Hilfe. Diese konnten bisher
ptzjMropäische Fahrgäste, zwei Kinder, den euro-
L'lchen Kapitän, alle Offiziere, den Steward, drci
iepb^^llte und 121 Eingeborene aus der See ret-
Europäer, drei europäische Kinder, der
tzxi"ker, zwei Vüroangestellte und etwa 59 Ein-
"rene werden noch vermitzt.

u; „Van der Wijk" hielt den Verkehr im
T^erländisch - indischen Archipel aufrecht. Das
»"Usf wurde 1921 gebaut und hatte eine Wasser-
»ekm ^"Oung von 2633 Bruttoregistertonncn. Es
sz,^lte dev Holländisch-Königlichen Paketsahrtgesell-

^euer Wintereinbruch im Allgäu

Kempten, 20. Oktober

i» orkanartigem Sturm setzte am Dienstag
is>a» " ersten Nachmittagsstund'en, nachdem es
hyj.u Vormittag in den Bergen geschneit
° starkes Schneetreiben auch im Tal ein, das
SUm Abend anhielt. Aus den Bergen betrng

am Dienstagabend die Höhe des Nenschnees 10
Zentimeter. Die Temperatnren lagen im Tal um
den Eefrierpnnkt.

IlcSer die autzenpolitische Stellung Deutschlands
schreibt oas Vlatt, Dentschland komme in
eiue immcr günstigere Lage. Seit dem
abesfinischen Kriege sei die internationale Stel-
lnng Deutschlands ständig stärker geworden. Deutsch-
land habe die Stresa-Front anseinanderfallen und
die Grundlagen des Völkerbundsvertrages weg-
stnken sehen. Deutschland habe selbst den Friedens-
vertrag von Versailles zum Teil ztinichte gemacht
und den Zement, der den Bau des franzöökchen
Bündnissystems zusammenhielt, an verschiedenen
Stellen gelockert. Deutschland arbeite bis zu
einem gewissen Erade erfolgreich an der Zerstö-
rung des französisch-russischen Bündnisses. Die neue
Haltung Belgiens sei eine ernstliche Schwächung
der Politik Frankreichs und bedeute ein weiteres
Abbröckeln des auf Versailles und Eenf gegründe-
ten sranzösischen politischen Systems. Jn den letzten
Vorgängen künne Deutschland einen neuen Be-
weis für die Richtigkeit der Autzen-
politik Adolf Hitlers erblicken.

Berlin—Rom

Znm Besuch Eraf Lianos

Während in Spanien heldenmütige Kämpfee
ihre Heimat Schritt um Schritt von de» marxisti«
schen Mordbanden säubern, während in Frank -
reich der Klassenkamps in aller Schärfe tobt, wäh-
rend sich Belgien auf seine Selbständigkeit be»
stnnt und sich durch die Neutralitätserklärnng aus
der innen- wie autzenpolitisch gefährlichen Paris»
Moskauer Umklammerung löst, traf der
italienische Autzenminister Eraf C i a n o, der
Schwiegersohn Mussolinis, einer Einladung dcs
Reichsautzenministers Freiherrn von Neurath
folgend, in Berlin ein.

Wir verzichten darauf, uns mit den Mutmatzun-
gen und „zuverlässigen Jnformationen" zu beschäf-
tigen, die eine gewisse Auslandspresse an diesen
Besuch knüpfte, um einen deutsch-italienischen Mei-
nungsaustausch zu stören. Die Neugierigen iir
aller Welt mögen getrost abwarten, bis ihnen
die Ergebnisse gemeinsamer Beratungen mitgeteilt
werden.

Schon heute aber glauben wir mitteilen zy
dürfen, dah der Besuch des italienischen Autzen-
ministers keiner Frontbildung gegen anders
europäische Staaten und Völker, sondern allein
der gemeinsamen Friedensarbeit sür ganz
Europa dienen wird. Der Leitartikel des Direk-
tors des „Eiornale d'Jtalia", den wir in
unserer letzten Ausgabe veröffentlichten, ist ge-
eignet, auch die letzten vielleicht noch hier -rder
dort vorhandenen Zweifel zu beseitigen. Er stellt
aus der anderen Seite aber auch mit notwendiger

ver Xüstendsrei,:», cker biorcises «urckv von slnem svl>«eren 0i-kan dslmsssuodt. Starlis ^länner
trasen ln ttamburs Sesuodsr ckurv», ckas Usbsrsodvvommunsssediot. Sckerl

gen einen Veitrag zur Vefriedung Europas zu
leisten.

Zahlreiche glerchlauf ende vordringliche In-
teressen beider Völker und Staaten fordern ge-
bieterisch Zusammenarbeit, wie anderersetts Vei-
einbarungen in unwesentlicheren Fragen, in denen
von vornherein keine restlose llebereinstimmung
gegeben schien.

Jnmitten eines turbulenten, von tiefgreifenden
Erschütterungen heimgesuchten Kontinents, ist es
die Pflicht der von ihnen unberührten Völler, für
sich und damit für Europa gemeinsame Wache zu
halten. Während stch auhenpolitisch umwäl-
zende Änderungen ereignen, während alte „Grund-
sätze" unter der Wucht der lebendigen Entwicklung
zusammenbrechen, ist es notwendig, neue gemein»
same europäische Ziele abzustecken!

Während zahlreiche europäische Länder und
Völker im i n n e r politischen Kampf, sei es mit
Waffen oder Worten, sich zersleischen, ist es die
Ausgabe jener, die innenpolitisch geeint und
gleichgerichtet sind, diesem Zerfall und dieser Zer»
störung aller Menschheitswerte, einen unüberwind-
lichen Damm entgegenzusetzen.

Jn diesem Sinne grützen wir den jungen ita-
lienischen Autzenminister, der sowohl im diplomati-
schen Dienst und als italienischer Pressc-Minister,
als auch andererseits als Führcr eines Flugzeug-
geschwaders in Abessinien bewiesen hat, datz fri-
sches Zugreifen und bedächtiges Matzhalten sehr
wohl beieinander wohnen können.

Während Führer der deutschen Flugwaffe und
der deutschen Polizei in Rom vom italienischen
Regierungschef freundlich empfangen werden, darf
Eraf Ciano als italienischer Autzenminister ünd
Schwiegersohn Mussolinis einer gleich freundschaft-
lichen Aufnahme gewih sein.

Wir haben keinen Anlatz, wie das andernorts
schon geschehen ist, diesen Ministerbesuch als „p ri -
vate Reise" zu bezeichnen. Wir glauben, datz
die Verliner Tage Eraf Cianos und der ihnen
solgende Besuch bei unserem Führer und Reichs-
kanzler nicht nur für die beteiligten Völker und
Staaten, sondern für den ganzen europäischen Kon-
tinent von Bedeutung sein wird.

Die lebendige Entwicklung der Völker und da-
mit der Politik fordert Methoden der Diplamatie.
die nicht in der Bewahrung der Vergangenhe.it,
sondern in der lebensnahcn Eestaltung der Zu-
kunft ihre Aufgabe sehen.

Wenn der Berliner Besuch Eraf Cianos und
seine Ergebniste einen Fortschritt auf dem Wege

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