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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#0875

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Derlag und Heraußgeberl Derlag Dalk§gemelnschast «.m.b.H.. Heldelberg. Hauptstr. I2S/I2S, Sammeb-
Nr. 3225. Lchriftleitung! Brunnengasse 20/2«, Fermms Z740. Die »Bolksgemeinschast' erschetnt 7 mal
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Straßenkämpfe Ln Zrun

Gan Gebastian vollkommen eingeschloffen — Große Trervosität in Madri-


Hendaye, 29. August

Lie letzten von dcr kvanischen Nordsront ein-
lauscndcn Verichte besaaen, dah cs den Sturmabtei-
lunsen der Nationalisten gelungen ist, in die Stadt
Irun einzudrinsen. wo zur Zeit schwere Stra'gen-
lämpfe stattfindcn. Die Verbindung zwischen Jrun
und San Sebastian ist unterbrochen. Die auf Sei-
ten der Militärgruvve stekenden Kriegsschiffe haben
die Beschie'gung der Nordküste fortgesetzt.

Darnach wird die Mitteilung des im Besitze der
Nationalisten befindlichen Rundfunksenders Tene-
riffa bestätigt, der am Samstag mitteilt, dah der
Widerstand der Roten in Jrun zur Neige gehe.

San Sebastian ist von den nationalen
Truvven vollkommen eingeschlosscn. Die Stadt
wurde im Lause des Freitags verschiedentlich von
Flugzeugen der Nationalisten mit Vomben be-
worsen.

Nach einer weiteren Meldung des Senders Te-
nerifsa sei das Fort Guadalupe, das bei den Kämp-
fen bekanntlich eine grosze Rolle gekvielt hat. schwer
bcschädigt worden. Jn Santander sehle es an Le-
bcnsmitteln und Munition zur Fortsetzung des Wi-
derstandes gegen die Nationalistcn.

Wie das Hauptauartier der Militärgruvve in
Valladolid mitteilt, haben Streitkrästc der Frem-
denlegion Oroveka. einen wichtigen strategischen
Punkt in der Provinz Toledo, cingenommen. Da-
bei nabmen sie ein ganzes Regiment der Marxisten
einschlie'nlich aller Ofsiziere »efangen und erbeute-
ten Geschütze. Munition und Transportmaterial.

Ueber die Lage bei Malaga berichtcn vortugie-
sische Vlätter, das, der Angriss auf die Stadt durch
spanische Fremdenlegionäre begonnen hat. Die
Panrerwagen der Angreifer sollcn bereits die Lutze-
ren Vororte Malagas erreicht haben.

Oie -euischen Geeftreiikräste in Spanien

Verli«, 29. August

Nachdem die unter dem Befehl des Konterad-
mirals Larls, Befehlshaber der Linienschifse,
stehenden Streitkräfte in die Heimat zurückgekehrt
sind, verteilt sich der zum Schutze der Deutschen in
den spanischen Eewässern befindliche Verband des
Konteradmirals Boehm, Befehlshaber der Auf-
klärungsstreitkräfte, nach den letzten Standortmel-
dungen wie folgt:

Nordgruppe: Kreuzer „Leipzig" (Komman-
dant Kapitän zur See Schenk) und Torpedoboot
„Jaguar" in Portugalete-Bilbao, Torpedoboot
„Wolf" in Santander.

Südgruppe: Kreuzer „Nürnberg" (Flagg-
schiff des Konteradmirals Voehm) in Barcelona,
Panzerschiff Admiral „Eraf Spee" (Kommandant
Kapitän zur See Patzig) in Alicante, Torpedoboot
„Ereif" in Malaga, Torpedoboot „Falke" in Ca-
lahonda, Torpedoboot „Kondor" in Tarragona,
Torpedoboot „Möwe" in Palma de Mallorca.

Lrfolge -er Militärgruppe bei Oviedo

Hendaye, 29. August

Die marxistischen Truppen, die die Stadt Oviedo
belagern, sollen — wie der Sender La Coruna mit-
teilt — im Laufe des Freitag durch nationa-
listische Kolonnen, die aus Ealicien eingetroffen
seien, angegriffen und zur Aufgabe eines grotzen
Teiles ihrer Stellungen gezwungen worden sein.

General -e Llano berichtet

Eeneral Queipo de Llano meldete im Rund-
funksender Sevilla am Freitagabend zunächst den
bereits bekanntgewordenen Sieg der Nationalisten
bei Oropesa iu der Provinz Toledo und berichtete
weiter, datz in der Sierra Nevada am Freitag
Kämpfe mit der marxistischen Miliz stattgefunden
hätten, die auf beiden Seiten sehr oerlust-
reich gewejen seien.

Der Eeneral dementierte weiter die vom
Madrider Sender verbreitete Nachricht, datz ein
Flugzeug der Nationalisten in der Nähe von
Madrid abgeschofsen worden sei. Sämtliche Flug-
zeuge seien nach der Bombardierung der Madrider
Flugplätze unversehrt zurückgekehrt.

Ueber den bolschewistischen Terror in Madrid
berichtete Genral de Llano, datz dort 150
Frauen aus den höheren Eesellschaftskreisen er-
mordet worden jeien. Ferner halle man 300 Sol-

daten, die sich weigerten, an die Front zu gehen,
am Freitag erschossen.

Zu dem neuen Erlatz der Madriber Regierung,
durch den die Arbeitszeit ohne MehrbezahlUng auf
10 Stunden erhöht wird, meinte der Eeneral, datz

kin Omnibus, besotrt mit 1'ruppen ckor nstionalon

diese Matznahme die wahre Arbeiterfreundlichkeit
der marxistischen Machthaber beweise.

Schlietzlich meldete General Queipo de Llano,
datz nationalistische Flugzeuge die Munitionsfabri-
ken von Toledo durch Bombenabwurf zerstört hät-
ten und datz eine Abteilung der Militärgruppe
unter dem Kommandanten Redondo die Städte
Aroche und Rosal de la Frontera in der Provinz
Huelva besetzt hätten.

Aus Valladolid wird gemeldet, datz die Natio-
nalisten an üer Euadarrama-Front ein Flugzeug
und in der Provinz Euipuzcoa weitere vier Flug-
zeuge der Madrider Regierung abgeschossen haben.
Die Luftwaffe der Nationalisten sei an allen Fron-
ten autzerordentlich tätig.

Nach einer Mitteilung aus La Coruna soll vre
Vombardierung der Madrider Flugplätze durch
Flugzeuge der Nationalisten in Madrid grotze Ner-

vosität hervorgerufen haben. Obwohl Madrid selbst
bis heute noch nicht mit Bomben belegt worden ist,
befürchten die Marxisten, datz als Eegenmatznahme
gegen die Bombardierung offener im Besitz der
Militärgruppe befindlicher Städte die spanische

crbodunL, auk ckor psstrt rur klorckfront

Hauptstadt aus der Luft angegrisfen werden
könnte.

Weiter wird aus La Coruna gemeldet, datz dort
Photographien von Sanitätssoldaten, die auf
nationalistische Truppen schießen, vorlägen. Die
nationalistische Regierung protestiert gegen diese
Verletzung des Völkerrechts.

Ohne Kapitän in See

Paris, 29. August

Ein spanisches Schiff, das seit den Wirren in
dem nordafrikanischen Hafen Bone lag, weil Ree-
der und Besatzung sich nicht darüber einig waren,
ob ein marxistischer oder nationalistischer Hafen
anzulaufen wäre, ist bei Nacht und mit gelöschten
Lichtern ausgelaufen, als sich der Kapitän für kurze
Zeit an Land begeben hatte. Man nimmt an, datz
die Besatzung das Schiff nach Varcelona steuern
wird.

Im Dienst -er Nation

An dem Beispiel des deutschen Rundfunks
kann man einen bestimmten Abschnitt in der Ent-
wicklung der Menschheitsgeschichte verfolgen: den
Weg der Errungenschaften der Zivilisation! Wur-
den die Maschinen in der Zeit ihrer ersten stiir«
mischen Entwicklung bewundert und darauf in
einer langen Uebergangszeit gefürchtet, da man
von ihnen die Mechanisierung und Verflachung des
Menschen befürchtete, so haben sie heute ihren
richtigen Platz und ihre Anerkennung als »»,-»>.
behrliche Diener und Helfer der Menschen gefunden.
Reichsminister Dr. Eoebbels war es, der an-
lützlich der Erösfnung der 13. Erotzen Deutschen
Rundfunkausstellung diese Erkenntnis in bewutzter
Absage an die Jdeen und Methoden der Vergan»
genheit herausgestellt hat.

Der Abschlutz der Entwicklung ist nicht zuletzt
ein nationalsozialistischer Erfolg. Schauen wir
einige Jahre zurück. Was bedeutete damals der
Rundfunk? Er war schlietzlich nicht mehr als eine
neue und interessante Erfindung, die gewissen
Kreisen etwas zu bieten imstande war. Und wie
ist es heute? Es gibt kein grotzes Eeschehen der
Nation mehr. an dem nicht auch der letzte Volks-
genosse teilnehmen kann. Wie oft haben in den
vergangenen drei Iahren die Maschinen aufgehört,
sich zu drehen, und ein ganzes Volk stand oersam-
melt um die Lautsprecher. Sei es auf den Markt-
plätzen einer kleinen Stadt, in den grotzen Hallen
eines Industriewerkes oder in den Stratzen und
auf den Plützen der Reichshauptstadt. 60 Millio-
nen lauschten wie eine grotze Familie den Warten
des Führers, die auch den letzten Volksgenossen,
der itgendwo an der Reichsgrenze, sei es in einer
einsamen Fischerkate oder in den tiefen Wüldern
der bayerischen Ostmark, wohnt, erreichten. Wir
können heute den Rundfunk nicht mehr wegdenken
aus dem Eemeinschaftsleben des deutschen Volkes.

„Man schmälere uns nicht die Errungenschaften
der modernen Zivilisation; sie haben die Menschen
nicht ärmer gemacht, sondern reicher, und vor
allem sind die Völker durch sie glücklicher gewor-
den. Es ist nicht wahr, datz die ungeheuren dyna-
mischen Kräfte dieses Jahrhunderts Feinde des
Atenschen seien; sie sind seine Diener und Freunde,
wenn eine kluge und überlegene Staatsführung sie
beherrscht, sie zu regulieren, zu führen und plan-
mätzig einzusetzen versteht." Mit diesen Worten
rrickte Dr. Eoebbels die Technik geistesgeschichtlich
in die ihr zukommende Stellung im Dienste einer
neuartigen Menschenführung.

Dem Nationalsozialismus war es vorbehalten,
eine llber hundert Jahre gehende Auseinander-
setzung zu beenden, und Kultur und Technik
im harmonischen Einklang miteinander

rir. voebldels eröffnete, «ie bereits semelrlet, in
seinsr kisenseliatt als Leliirmtierr cker Ausste lu 8
ctis 13. Orotle lleutsvNs Hunltfunk /tussteüunA
verlin 1936 Fotos: Schcrl

zu bringen. Ein riesiges Netz von Empfangsap-
paraten ist heute über alle deutschen Eaue gespannt,
das sich auch noch von Tag zu Tag verdichtet.
Eab es im Jahre 1933 4 307 722 Rundfunkteilneh-
mer, so sind es hcute 7 430 319! Damit ist die Ge-
meinsamkeit jedes grotzen volkstümlichcn Lrlebcns
verbürgt. Wuchs die rein äutzerliche Teilnchmer-
zahl, so stieg auch die kulturelle Leistung des deut»

Or. Goebbels m Venedig

Herzlicher Empfang am Lido — Große Anteilnahme der Bevölkerung

Venedig, 29. August

Der Schirmherr des deutschen Films, Reichs-
minister Dr. Eoebbels, traf am Sonnabend-
mittag in Begleitung seiner Eemahlin im Flug-
zeug in Venedig ein, um einer Einladung des ita-
lienischen Propagandaministers Alfieri folgend,
dem festlichen Abschlutz der Jnternationalen Film-
kunstschau im Rahmen der Biennale beizuwohnen.
Er erwiderte damit zugleich den Besuch, den Mi-
nister Alfieri ihm anlätzlich der Olympischen Spiele
in Verlin abgestattet hatte.

Reichsminister Dr. Eoebbels wurde bei seiner
Ankunft am Lido von den offiziellen Vertretern
des italienischen Staates, der Bevölkerung von Ve-
nedig und den Eästen aus aller Welt ein überaus
herzlicher Empfang zuteil. Auf dem mit der
Reichskriegsflagge und den italienisken Symbolen
geschmückten Flugplatz St. Helena am Lido hietzen
Minister Alfieri und der Ehrenpräsident der Bien-
nale, Eraf Volpi, den deutschen Minister und
seine Cemahlin mit herzlichen Worten willkommen.

Nach der Vegrlltzung schritt Reichsminister Dr.
Eoebbels gememsam mit Minister Alfieri die
Fronten der aufmarschiertn Ehnkompanien und
der Ehrenformationen der faschistischen Verbände
ab. Er fuhr sodann im Motorboot durch die La-
gune, zum Hotel Excelsior, wo er für seinen zwei-
tätigen Ausenthalt Wohnung nahm. Die Fahrt
der langen Motorbootkolonne zog bei dem pracht-
oollen Wetter die Aufmerksamkeit der Einwohner
und Badegäste von Venedig sofort auf sich und von
allen Booten winkte man den deutschen Eästen zu.
Vor dem Hotel Excelsior hatte sich ebenso wie vor
dem Flugplatz eine grotze Menschenmenge einge-
funden, die Dr. Eoebbels mit spontanen „Evviva"-
und Heilrufen und lebhaftem Händeklatschen be-
grützte.

Nach der Ankunft fand im Hotel ein Früh-
stück statt, an dem neben zahlreichen italienischen,
deutschen und ausländischen Biennale-Ehrengästen
Minister Alfieri und Eraf Volpi teilnahmen. Jm
Anschlutz daran besichtigte Reichsminister Dr. Eoeb-
bels die Kunstausstellung der Biennale.
 
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