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Volksgemeinschaft: Heidelberger Beobachter, NS-Zeitung für Nordbaden (6) — 1936 (Juli bis Dezember)

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https://doi.org/10.11588/diglit.9507#1437

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schädignng. «bbestellungen müllen bi» tPLleften» A. d. M. snr den tolgenden Monat dire« beim Derlag
nngereicht werden. Lu»lchlieblicher Serichtsstand: Heidelberg. »wzeigenpretse lant ansliegendem Larts.

nnd -eranSgebiri verlag volkrgemetnschaft ».m.b. tz.. Hetbelberg. tzanptftr »b/IA. »ammek«
«rrs. Lchristleitung: Brunueagafte ro/r». gernrus 37M. Die .volkkgemeiuschast' irscheint I mal
»eutlich und koftet monatltch 1.70 RM. bei rrLgerzuftellung 30 Psg.. bei Dostzustellnng «2 Psg. mehr.

Kommunistenunruh en inLondon

Bluiige Zusammenstöße mii -er polizei — 268 Berletzie — Lu-en -ie Orahizieher

Loudon, 5. Oktober

gesamte englisckie Frühptesie berichtet ein-
»^er die Unrnhen in den marxistisch durch-
Stadtteilen Londons und am Sonntag.

i«i^ dem Bericht des „Daily Telegraph" waren
»ie/rl^nde der Stadt Polizeiabteilungen in noch
"^Aewesenem Umsang zusammengezogen wor-
^nsgesamt 6000 Polizisten sowie die gesamte
Wi/ENe Polizei hatte zwischen Tower Hill und
>»i>g „chapel die wichtigsten Punkte besetzt. Kraft-
iioij, . >nit Funkanlagen hielten den Londoner
«ix ^chef Sir Philip Ame über die Bewegungen
tze>i/-^n>chenmenge, tzje allein in diesem engen
»Xs >> nuf über 100 000 angegeben wird, ständig
^e>i„^ni Laufenden. Autzerdem leistete ein Flug-
Polizei Veobachtungsdienste. Jeder Feuer-
des Bezirks wurde oon einem Feuerwehr-
si, » -bewacht, um eine mitzbräuchliche Benutzung
ibhx Nerhjndern. Während der ganzen Sonntage
i ">aftwagen der Marxisten durch die Stra-

^>!>hen die 'der Demonstrationszug der eng-
»bj u .bchwarzhemden ursprünglich gehen sollte,
«st n»d ab. Lautsprecher und Plakate forderten
de» >n?tenden Menschcn zum Widerstand gegen
-."»ichismus auf.

Ichwerste Zusammenstotz zwischen einem Teil
>» ^rhetzien Menge und der Polizei ereignete sich

^chiva ^able-Stratze. In der Annahme, dah die
>?p ^Memden hier vorüberziehen würden. stllrm-
>»ri,g>° Marxisten den Hüf eines Bauunterneh-
bm sich tzas dort lagernde Baumaterial zur
^»ichchtung von Varrikaden anzueignen.

Earüstpfähle und anderes Material
>i>s? °uf Sse Stratzen geschleppt und ein L a st-
Hrejt^agen umgeworsen. llm ein Ein-
^»teu der berittenen Polizei zu verhindern,
?>e L.u die Kommunisten Elasscherben auf
r»>»iyi?Mehrmals muhte die Polizei mit dem
»llppel vorgehen, ehe es gelang, die
Se» »» zu säubern ünd die Barrikaden zu beseiti-
ܻd ^Oierbei wurden die Polizisten mit Ziegeln
^lcheib^" wahllos beworfen. Zahlreiche Fen-
L, sielen diefem Steinhagel zum Opser.
r dte Anhänger Mosleys in Tower Hill auf
°°»i ^>chen zum Äbmarsch warteten, erschien auf
«!>te >uch eines Eebäudes ein Mann, der eine
?/>»» > ^ mit Hammer und Sichel schwenkte.

diese Zeit entschlotz sich der Londoner
t> ^ ö»r Vermeidung blutiger Zusammen-
>» y-ÜÜ geplanten Demonstrationszug der Faschi-
?.ch djim^dem Westen der Stadt abzulenken. Als
N» 'Lchwarzhemden in Marsch setzten, feuerte
"ch j, "be^nnter einen Revolverschutz ab, wodurch
^»chij^Menschenmenge eine grotze Erregung be-

r-^bun am Montagfrüh bekanntgegebenen

j>»i,chbg sind infolge der am Samstaa durch mar-
t>°>> in ^lemente verursachten Unruhen in Lon-
^»epgbgesamt 268 Personen, darunter min-
>» s Polizisten verletzt worden, von denen
tr dr»ankenhäusern behandelt werden mutzten.

»kirim Zahl der Verhaftungen liegen noch keine
>k»r^ >stgen Angaben vor. Zm Schnellverfahren
»-chv»i>«" grotzer Teil der in Haft befindlichen
>-^Ien - hauptsächlich Juden und Kommu-
?>st. q- bereits im Laufe des Montags abgeur-
i,Ü»d «„»»in vor dem Themser Eerichtshof standen
?»i>e Ängeklagte. Da sich vor dem Eerichtsge-
.», tz,g»otzere Aienschenmengen angesammelt hat-
a? er? ^>» Hinzuziehung von Polizeiverstärkun-
»»a '^borlich. Später wurde die nähere llm-
"üejp^b^s Eerichtshofes durch eine Polizeikette

Ty

I»^°r

wollte Kaschisten »schühen^

London, 5. Oktober

-»»d^ bier verschiedenen Polizeigerichtshösen
°» l-,„»>» Montag die Londoner Sonntagsunru-
«erichtliches Nachspiel.

*>°n Verhandlungen kamen die meisten An-
">>> Eeldstrafen davon. Eine Blütenlese
" »i. Ü>°n gjbt Ausickilun über den Kreis. aus dem

.»di-"!ü.ü» sibt Aufschluh über den Kreis, aus dem
?»8te nÜlor zusammeNietzten. Vor^dem City-Eerichi
"rj > nch
»z. »e

u. a. der Jude Moritz E o l d st e i n, der

ws»reiu P»k>uch. zwei Faschisten die Armbinden
>?st >:-??.»- verhaftet worden war. rechtfertigen.
?>» z„">>>h»r Unverlchämtheit versuchte stch Eold-
n» F--^h.bie Behauptung herauszureden. die ber-
?»e>, .'»>>>ten seien Deutiche gewesen: er habe
'»r h>e Armbinden abnebmen wollen. um ste
»'teren Vehelligungen zu schützen(ü) Nach

Zahlung einer Geldstrafe von zehn Schilling
konnte Eoldstein das Eebäude verlasien.

Eine Strafe in gleicher Höhe zahlte der Jude
Lionel Cbursian wegen beleidigender Aeutze-
rungen. Sam Jacobs wurde belangt, weil er
die Menschenmenge zu einem Angrifs auf die
Polizei aufzuvutschen versucht hatte. Aehnlich lau-
tete die Anklage gegen seinen Bruder Jacob
Jacobs. Dagegen glückte es dem Juden Moischir
Ben Aroan, einen Freisprnch zu erzielen.
Samuel Rose muhte sich gegen die Anklage
verteidigen, im Besitz von Angriffswassen gewe-
sen zu sein. Fay Markowitsch hatte Wider-
stand gegen die Staatsgewalt geleistet.

*

Während das deutsche Volk sich zur Feier des
Erntedanktages zusammengefunden hatte, während
eine Million deutscher Vauern vor dem Führer
auf dem Bückeberg das Eelöbnis weiterer unver-
brüchlicher Zusammenarbeit sür Volk uud Vater-
land ablegten und die ganze Nation an dissem
Tage der Eemeinschaft von Staüt und Land sicht-
barsten Ausdruck verlieh — zur selben Zeit kommt

schewistisch-jüdischen Drahtzieher haben das Unter-
menschentum mobilisiert: Moskau ist im Begrifs.
zu neuem Schlage auszuholen.

Bedrohliche Symptome, die wenigstens den
verantwortlichen Staatsmännern in England zu
denken geben mllhten. Frankreich steuert ja schon
mit vollen Segeln dem Volschewismus zu und ge-
rade der Fall des roten „Revolutionsgerichts" in
Soissons zeigt, wie weit die Dinge gediehen sind.
Marxistische Verbrecher, die einen Menschen in
barbarischer Weise gemartert und seines Augen-
lichtes beraubt haben, werden auf Veranlasiung
sranzösischer Staatsminister auf freien Fuh gesetzt.

In London konnten die Urheber der Unruhen
einwandfrei als Juden festgestellt werden.
Welcher dunklen Zukunft gehen diese Völker ent-
gegen?

An der Einheit und Geschlosienheit des deut-
schen Volkes aber ist nicht mehr zu rütteln. So
wie Deutschland nur das eine Ziel kennt, den
Frieden zu sichern, genau so wird das deutsche
Volk und seine Führung bis zum Letzten ent-
schlosien sein, diesen Frieden zu wabren und zu
ihm zu stehen, auch wenn in der ganzen Welt
ringsum dis Flammen des Aufruhrs lodern soll-

es in den Hauptstadten Frankreichs und Eng-
lands zu folgenschwere» Zwischenfällen. Die ool»^ ten.

„Mvolutionsgerichi" Mi Todesurteil

Franzose in unmenschlichster Weise gemartert — Enthüllungen des „Iournal^

Paris, 8. Oktober

Das „Journal" veröffentlicht ein Schreiden,
das die Ebesrau eines Mitglicdes der Partei dc la
Rocaucs an Staatspräsident Lebrun gerichtet bat.
Sie teilt darin mit, dah ihr Mann vor einiger
Zeit in Soisions nachts von einer marxistischen
Streife Lberfallen, festgenommen und in einer
Fabrik von einem „Revolutionsgericht" zum Tode
vernrteilt worden sei.

Bei der versnchten Vollktrecknng dieses „Urteils"
habe man ihren Mann in unmenschlichster Weike
gemartert nnd durch Schläge ins Eesicht des
Augenlichtes beraubt.

Einige Minister, darunter Rucart und Salcn-
gro, hätten sich für die Angreifer, die inzwischen
verhastet worden waren. eingesetzt und ibre Frei-
lasiung erwirkt.

Die SÄreiberin wartet mit Beweiken auf und
fleht im Namen aller französischen Frauen und

Mütter den Präkidenten der Revublik, der selbst
Familienvater sei, um Hilfe und Schutz an.

Angriff der Koten auf Oviedo gescheilert

Vurgos, 8. Oktober

General Aranda, der Führer der nationalisti-
schen Truvven an der Asturien-Front, teilt mit,
dah die Roten am Sonntag vom frühen Morgen
bis zum späten Abend mit allen versügbaren
Reserven Oviedo angegriffen hätten. Trotz leb-
hafter Artillerievorbereitung — rund 800 Schuh
wurden gezählt — und zahlreicher Fliegcrangriffe,
bei denen 400 Vomben abgeworfen wurden, sei
der Angrifs unter schweren Verlusten der Roten
abgeschlagen worden. Der Angriff der Marxiften
sei als Versuch anzusehen, die Stadt vor dem Ein-
tresfen weiterer nationalistischer Truvven einzu-
nehmen.

Heute Eröffnung -es WHW

Alle deutschen Gender übertragen um 20.00 Llhr die irede des Kührers

Berlin, 3. Oktober

Die Erösfnung des Winterhilfswerkes 1S3K bis
1937 durch den Führer und Reichskanzler erfolgt
heute Dienstag, den 6. Oktober 1936. um 2V llhr
in der Deutkchlandhalle.

Die Veranstaltung wird auf alle deutschen
Sender Lbertragen.

Feierliche Eröffnung des Eisenbahn-
verkehrs über den Rügendamm

Stralsund, 3. Oktober

Seit drei Jahren arbeiten Tausende von flei-
tzigen Händen an dcm Riesenwerk des Rügen-
dammes, der in einer LLnge von sast drei Kilo-
metern den Strelasund überbrückt und den Eisen-
bahn-, Krastwagen- und Personenverkehr vom Fest-
land nach Rügen Lbernehmen soll. Der erste Teil
dieses gewaltigen Werkes, die Eisenbahnverbindung
über den Rügendamm, ist nunmehr sertiggestellt.
Die am Montag erösfnete direkte Verbindung er-
möglicht einc Beschlepnigung des Eisenbahnoer-
kehrs um dreiviertel Stunden. Hinzu kommt dann
noch die durch die Elektrisizierung der schwcdischen

Anschlutzbahnen ermöglichte weitere Zeitcrsparnis,
so datz der internationale Verkehr insgesamt eine
Der Kraftwagen- und dcr Personcnverkehr wird
zu cinem späteren Zeitpunkt ausgenommeu.

An dem feierlichen Eröffnungsakt nahmen der
Eauleiter der Provinz Pommern, Schwede-
Koburg. der Eeneraldirektor der Deutschen Reichs-
bahn. Dr. Dorpmüller, sowie Generalinspek-
tor D r. Todt teil. Aus Schwdden, Finnland und
Norwegen waren leitende Persönlichkeiten des Ver-
kehrswesens erschienen.

Oie Klachsspende überreicht

Berlin, 3. Oktober

> Das deutkche Landvolk hat im vergangcnen
Wirtschaftsjahr als Svende für den Führer frei-
willig und unentgeltlich 2999 Hektar Flachs mehr
angebaut. Der Ertrag dieser Arbeit hat einen
»eldmätzigen Wert von etwa 899 999 RM. weit
gröber ist keine Bedeutung aber als Veitrag zur
Verbesierung der deutschen Selbstversorgung mit
lebenswichtigen Rohstosfen. Die Urkunde über die
Spende wurde, wie die „Volksaemeinschaft" bereits
berichtete, dem Führer am Sonntagabend in Gos-
lar überreicht.

Gowjetrußland hung eri

„Die Getreideschober sind schlecht gesetzt. Wenn
Regen niedergeht, wird alles durchnätzt und ver-
fault. Fast 23 v. H. des Getreides kommt zum
Stroh. Das Heu liegt immer noch drautzen. ist
Wind und Wetter preisgegeben, ein grotzer Teil
ist nicht mehr verwendbar.,, („Die Wahrheit" vom
12: 8. 36). „Jn der Gebietshauptstadt Krasnodar
im Nordkaukasus sammelten sich vor den Vrot-
läden der Stadt ungeheure Menschenschlangen an.
Die Menschen, die sich am .früben Morgen an-
stellen, müsien mehrere Stunden lang warten und
gehen bäufig mit leeren Händen nach Hause. Sehr
oft ist in der ganzen Stadt kein Vrot zu finden."
(„Molot" vom 28. 8. 36). „Jm Rayon „Rotsront"
wurde der Dreschplan iiiir zu 2.1 Prozent erfüllt."
(„Die Wahrheit" vom 10. 8. 36). „Der Plan der
Ernteeinbringung durch Mähdrescher ist im Eau
Westsibirien nur zu 9 v. H. durchgesührt worden."
(„Jswestija" vom 29. 8. 36).

Das ist eine kleine Auslese von Berichien
bolschewistischer Tagcszeitungen aus der
letzten Zeit. Wollte man sämtliche derartige Be-
richte der letzten zwei Monate, die in amtlichen
kommunistischen Parteiorganen veröffentlicht sind.
wiedergeben, so könnte dies nur in Vuchsorm ge-
schehen. Wie katastrophal die Verhältnisse in
Wirklichkeit sind, kann man nur ermesien, wenn
<ian berücksichtigt, datz sänrtliche Berichte durch
eine strenge Zensui gehcn, die sie entweder
gleich in den Paoierkorb wandern oder zurecht-
gestutzt in die Presse gelangen lätzt. Wahrbeitsge-
treue Hungerr.ieldungen wagt überhaupt niemand
abzugeben.

Wie aber ist es zu erklären, datz in der ein-
stigen „Kornkammer Europas" die Bevölkerung,

Veebunsoencke Kinrlee in 8o«ejctru0>sn6

v-vto: Scherl
 
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